(Minghui.org) Lu Guanru ist am 1. Juli 2019 zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er sich geweigert hatte, eine Erklärung abzugeben, dass er auf Falun Dafa [1] verzichtet. Nach monatelangem Hungerstreik und da er immer wieder zwangsernährt wurde, befindet sich der 67-Jährige in einem ernsthaften Gesundheitszustand.
Seine Familie erfuhr in den letzten Tagen, dass er am 30. Juli ohne ihr Wissen insgeheim in das Gefängnis Hulan überführt wurde, nachdem seine Berufung am 23. Juli abgelehnt worden war.
Lu ist Bürger der Stadt Daqing, Provinz Heilongjiang. Am 9. November 2018 hatte die Polizei in den Städten Daqing und Harbin, der Hauptstadt der Provinz Heilongjiang, Razzien durchgeführt. Ziel waren Falun-Dafa-Praktizierende – und Lu war einer von ihnen.
Seiner letzten Verhaftung gingen zwei frühere Verhaftungen im Jahr 2000 voraus, die zu 13 Monaten Haft und unerbittlicher Folter in einem Zwangsarbeiterlager geführt hatten. Kurz nach seiner ersten Verhaftung wurde er von seinem Arbeitgeber entlassen. Dieser weigerte sich, seinen Rentenantrag zu bearbeiten, als er später das Rentenalter erreichte.
Da er kein festes Einkommen hat und gezwungen war, von Ort zu Ort zu ziehen, um nicht wieder verhaftet zu werden, haben Lu und seine Familie enorm gelitten. Seine letzte Verhaftung brachte seiner bereits krisengeschüttelten Familie einen weiteren Schlag.
Während Lu nach seiner letzten Verhaftung im Untersuchungsgefängnis der Stadt Daqing festgehalten wurde, trat er in einen Hungerstreik. Die Wärter zwangsernährten ihn, was dazu führte, dass er Blut erbrach und an Herzinsuffizienz erkrankte. Er war dem Tod nah und wurde im Krankenhaus mehrmals wiederbelebt.
Während seines Hungerstreiks schrieb er Briefe an verschiedene Regierungsbehörden, um gegen die Verfolgung zu protestieren, erhielt aber nie eine Antwort.
Die Bezirksstaatsanwaltschaft Ranghulu klagte ihn wegen „Störung der öffentlichen Ordnung“ an und reichte seinen Fall am 30. März 2019 beim Bezirksgericht Ranghulu ein.
Lu erschien am 6. Juni 2019 vor Gericht und wurde am 1. Juli zu sieben Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 40.000 Yuan (etwa 5.200 EUR) verurteilt.
Das Mittlere Gericht Daqing bestätigte seine Strafe ohne Anhörung am 23. Juli.
Trotz seines schlechten körperlichen Zustandes überführte ihn das Untersuchungsgefängnis am 30. Juli in das Gefängnis von Hulan, ohne seine Familie darüber zu informieren.
Frühere Berichte:
Massenverhaftung in der Provinz Heilongjiang – Zahl auf 119 gestiegen
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.