(Minghui.org) Als ich vor vielen Jahren aus einem Zwangsarbeitslager [1] entlassen wurde, war mein Kultivierungszustand sehr schlecht; auch der meines Mannes war nicht gut. Wir hatten viele Konflikte und hegten Groll und Misstrauen dem anderen gegenüber. Es war eine sehr schwierige Zeit. Glücklicherweise konnte ich mit Unterstützung des Meisters und des Dafa allmählich meine Anhaftungen loslassen und so unsere Konflikte lösen.
Bei vielen Schwierigkeiten und Härten in all den Jahren hatten wir stets die Barmherzigkeit des Meisters und die Kraft des Dafa erlebt. Jetzt sind wir fester denn je in unserem Glauben an den Meister und das Fa.
Nicht lange nach meiner Entlassung aus dem Zwangsarbeitslager ging mein Mann auf Geschäftsreise. Als ihm ein Kunde anbot, eine Nacht mit einer Prostituierten zu verbringen, lehnte er ab. Er wusste, dass ein Kultivierender so etwas nicht tun sollte. Zu Hause angekommen, wollte er jedoch Sex mit mir. Ich war sehr verärgert und stritt mit ihm, anstatt den Vorfall auf der Grundlage des Fa zu betrachten. Da wir beide Kultivierende sind, beruhigten wir uns schnell wieder.
Mein Mann erkannte, dass seine Handlungen nicht im Einklang mit dem Fa waren. Später bemerkten wir jedoch, dass wir dennoch über den anderen verärgert waren.
Nach diesem Vorfall ließ das Geschäft in der Firma nach, in der mein Mann beschäftigt war. Schließlich mussten sie ein paar Leute entlassen – auch meinen Mann. So war er den ganzen Tag zu Hause. An meinem Arbeitsplatz war es genau umgekehrt. Ich war so beschäftigt, dass ich häufig bis zu zwölf Stunden am Tag arbeiten musste. Mein Chef schätzte die Tatsache, dass ich ehrlich und zuverlässig war, und wollte mich in eine Führungsposition befördern.
An meinem Arbeitsplatz hatte ich tagtäglich mit vielen technischen Problemen und zwischenmenschlichen Konflikten zu tun. Wenn ich gegen 20 oder 21 Uhr nach Hause kam, war ich erschöpft. Ich hatte nur eines im Sinn: so schnell wie möglich meine Hausarbeiten zu erledigen, damit ich mit dem Fa-Lernen beginnen konnte. Durch die langjährige Kultivierung wusste ich: Solange wir das Fa in unserem Herzen tragen, ist es uns möglich, das Fa im täglichen Leben und am Arbeitsplatz zu bestätigen.
Mein Mann blieb tagsüber zu Hause und hörte sich an, wie sich meine Schwiegermutter über mich beschwerte. Deshalb schätzte er es nicht, dass ich so hart arbeitete, um für die Familie zu sorgen. Stattdessen beschwerte er sich, dass ich nicht genügend im Haushalt tun und mich nicht um ihn kümmern würde.
Als ich versuchte, meinen Mann mehr zu umsorgen und mehr im Haushalt zu tun, hatte ich noch weniger Zeit für das Fa-Lernen. Beim Fa-Lernen wurde ich vom Gedankenkarma gestört. Zum Beispiel musste ich den gleichen Satz immer wieder lesen, um ihn wirklich zu verstehen. Während des Lesens fiel es mir auch schwer, wach zu bleiben, sodass ich nach wenigen Seiten einschlief.
Dann hörte ich mir die Tonaufnahmen der Vorträge an, konnte aber trotzdem nicht wach bleiben. Ich schlief auch während der Meditation ein, wie sehr ich mich auch bemühte. Weil ich in der Kultivierung nachgelassen hatte, fehlte mir die Weisheit, wie ich mit den alltäglichen Problemen am Arbeitsplatz oder zu Hause umgehen sollte. Meine Haltung war sehr passiv. Nachts in den Träumen ging ich von Tür zu Tür, konnte aber nie den richtigen Weg finden.
Kurz danach stellte mein Chef einen neuen Manager ein. Mir wurde gesagt, ich solle mir bis auf Weiteres frei nehmen, was nichts Anderes bedeutete, als dass ich meine Arbeit verloren hatte. Doch ich sah es als Chance, denn nun konnte ich endlich das Fa mehr lernen und meinen Kultivierungszustand verbessern. Nach einiger Zeit wollte ich mich nach einem neuen Arbeitsplatz umschauen. Aber es gefiel meinem Mann nicht, dass wir beide arbeitslos waren. Und so hatte er schnell einen neuen Arbeitsplatz für mich gesucht. Am Tag nach dem Ausscheiden aus dem früheren Unternehmen begann ich schon, in dem neuen Unternehmen zu arbeiten.
Da ich keine Gelegenheit hatte, mich auszuruhen und mich neu einzustellen, war ich schon am ersten Tag erschöpft. Ich schleppte mich jeden Tag zur Arbeit. Manchmal hatte ich Bauchschmerzen, die so schlimm waren, dass ich nicht gerade stehen konnte. Vor lauter Müdigkeit wurde ich bei der Arbeit sogar ohnmächtig.
Als ich in der neuen Firma begann, hatten wir sehr viel Arbeit, weil ein neues Produkt auf den Markt gebracht werden sollte. Alle mussten Überstunden machen. Ich konnte nichts aufschieben und musste jeden Tag alle Arbeiten fertigmachen. Der Druck war enorm. Gleichzeitig musste ich einige Kunden aus meinem alten Unternehmen weiter betreuen. Ich musste die Rolle eines Vermittlers zwischen der alten Firma und deren Kunden spielen und die Beziehungen so lange aufrechterhalten, bis die alte Firma vollständig bezahlt worden war.
Eine unsichtbare Last lag auf mir und ich stand kurz vor dem Zusammenbruch. Ich hatte oft Beklemmungen in der Brust und konnte kaum atmen. Es war, als würde ich jeden Moment durchdrehen.
Jeden Tag machte ich mir über viele Dinge Sorgen und war ängstlich. Wenn ich vor Problemen stand, war ich nervös. Es fehlte mir das Selbstvertrauen und die Weisheit, sie gut zu bewältigen. Weil ich das Fa nicht gut lernte, hatte ich die Befürchtung, dass ich dem Meister und dem Fa gegenüber respektlos sein könnte. Außerdem befürchtete ich, dass die Menschen, wenn sie von meinem wahren Kultivierungszustand erfahren würden, einen negativen Eindruck von Dafa bekommen könnten.
Solche Gefühle erlebte ich Tag für Tag. Ich konnte mich nicht aus diesem Teufelskreis befreien und fragte mich: „Was ist, wenn es so weitergeht?“ Ich wagte nicht, tiefer darüber nachzudenken und war überwältigt von dem enormen Druck. Worte können meine Hoffnungslosigkeit und Hilflosigkeit nicht beschreiben.
Immer wieder bat ich den Meister um Hilfe. Ich sagte mir: „Es wird alles gut werden. Ich werde nicht aufgeben und mit dem Meister nach Hause gehen.“
Ich erinnerte mich an diese Worte des Meisters:
„Wenn ihr standhaft bis zum letzten Schritt gehen könnt, ohne zu schwanken, auch wenn ihr diese oder jene Störungen bekommt, wenn ihr wirklich standhaft weitergehen könnt, braucht ihr mir nicht zu danken, dann werden alle Gottheiten im ganzen Kosmos euch bewundern!“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz im Westen der USA, 26.02.2005)
Ich war entschlossen, mich bis zum Ende zu kultivieren. Genau dieser Gedanke stärkte mein Selbstvertrauen und meine Motivation bei der Kultivierung:
Der Meister sagt:
„Zu einer bestimmten Zeit wirst du noch in eine Situation gebracht, in der du nicht mehr weißt, ob es wahr oder unwahr, falsch oder nicht falsch ist; ob die Kultivierungsenergie existiert oder nicht; ob du dich kultivieren kannst oder nicht, ob du dich wirklich nach oben kultivieren kannst oder nicht; ob es Buddhas gibt oder nicht und ob sie wahr oder falsch sind. In Zukunft wirst du noch solchen Zuständen begegnen; dir wird noch ein falscher Eindruck vermittelt, sodass du meinst, sie würden nicht existieren und alles wäre falsch. Genau daraus ist zu ersehen, ob du standhaft bleiben kannst oder nicht. Wenn du sagst, dass du unbedingt standhaft bleiben musst, kannst du mit dieser Entschlossenheit in dem Moment wirklich standhaft bleiben und wirst dich natürlich korrekt verhalten, da sich deine Xinxing schon erhöht hat.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2019, S. 304)
Als ich diese Passage im Zhuan Falun las, war ich erleichtert. Vielleicht musste ich einfach durchhalten, bis diese Schwierigkeiten irgendwann verschwinden würden. Sich Sorgen zu machen, entspricht nicht dem Maßstab des Fa. Kurz darauf erinnerte ich mich an diese Worte des Meisters:
„Denn deine Sorge ist an sich schon Eigensinn; sobald du eigensinnig bist, muss dein Eigensinn beseitigt werden. Das führt dazu, dass du anscheinend von anderen gestört wirst. In Wirklichkeit ist das vielleicht auf dein eigenes Herz zurückzuführen.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Neuseeland, 08.05.1999)
Danach konnte ich mich beim Fa-Lernen wieder konzentrieren.
Von da an nutzte ich jede Gelegenheit, um das Fa zu lernen. Ich gab auch mein Bestes, um mich dem Fa anzugleichen. Sobald ich zu Hause etwas Luft hatte oder wenn ich unterwegs war, rezitierte ich das Fa. Während der Hausarbeiten hörte ich mir einige Erfahrungsberichte auf Minghui-Radio an. Wenn ich mir die Artikel aus den frühen Jahren der Verbreitung des Fa des Meisters anhörte, hatte ich das Gefühl, als ob der Meister direkt vor mir stand. Ich lernte, nach innen zu schauen, und versuchte, gute Arbeit zu leisten, indem ich aufrichtige Gedanken aussandte und den Menschen die wahren Umstände von Falun Dafa erklärte.
Der Meister sagt:
„Je hoffnungsloser es zu sein scheint, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Hoffnung unmittelbar bevorsteht. Je mehr einer sich gelangweilt fühlt, desto wahrscheinlicher ist es, dass er gerade dabei ist, mächtige Tugend zu errichten. Ich hoffe, dass ihr wirklich gut miteinander kooperieren könnt, starke aufrichtige Gedanken habt und bei Problemen nach innen schaut, mit dieser Begeisterung, die ihr hattet, als ihr gerade mit der Kultivierung angefangen habt.“ (Li Hongzhi, Was ist ein Dafa-Jünger, Fa-Erklärung in New York 2011, 29.08.2011)
Eines Tages, als ich diese Passage las, war ich tief bewegt. Ich saß in der Lotusposition vor dem Bild des Meisters und machte die Heshi-Handgeste. Dann bat ich den Meister, mir einen Hinweis zu geben, wo ich zurückgeblieben war. Plötzlich erkannte ich, dass ich gegenüber meinem Mann und meiner Schwiegermutter Groll hegte, weil sie sich gegen mich verschworen hatten. Ich nahm es auch meiner alten Firma übel, dass sie mich nicht fair behandelt hatte.
Der Meister sagt:
„Er meint, dass der Buddha ihm schadet, denn er beurteilt die Xinxing des Buddhas mit den Grundsätzen der gewöhnlichen Menschen. Wie kann das aber so beurteilt werden? Er betrachtet die Dinge der hohen Ebenen mit dem Maßstab der gewöhnlichen Menschen; wie kann das gehen? Deshalb tauchen häufig solche Probleme auf, denn viele Menschen sehen das Leid im Leben als Ungerechtigkeit an und fallen dadurch schnell nach unten.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2019, S. 202)
Das ist es, was ich falsch gemacht hatte. Ich wollte ein angenehmes und bequemes Leben führen. Ich ärgerte mich über die anderen, weil sie mir Unannehmlichkeiten bereiteten. Ist das die richtige Geisteshaltung für eine Kultivierende?
Ich versprach dem Meister: „Meister, egal, wie andere mich in der Vergangenheit behandelt haben und was ich dabei empfunden habe, ich bin bereit, es loszulassen. Von nun an werde ich nur noch auf Sie hören. Solange Lebewesen gerettet werden können, werde ich den Weg, den Sie mir arrangiert haben, bis zum Ende gehen.“
Eines Tages hörte ich einen Bericht über die Verbreitung des Dafa in China. Die ruhige und aufrichtige Haltung des Meisters berührte mich tief und reinigte mich. Wie hoch ist die Ebene des Meisters? Der Meister ist in dieser Welt so barmherzig gegenüber den Praktizierenden und so zurückhaltend in seinem Verhalten! Bemerkenswert.
Ich vergaß voll und ganz meine eigene Existenz und war von einer ruhigen Energie umgeben, die mir das Gefühl gab, dass mein schlechter Kultivierungszustand korrigiert worden war. Mein ganzer Körper war warm, und ich fühlte mich sehr wohl. In diesem Moment wusste ich: All das Unbehagen war äußerlich und eine Illusion. Mein Vertrauen in die Kultivierung schnellte in die Höhe und mein Kultivierungszustand erhöhte sich Schritt für Schritt.
Wegen meiner neuen Arbeit zogen mein Mann und ich um. An unseren neuen Wohnort waren wir die einzigen Falun-Dafa-Praktizierenden. Ich wollte Informationsmaterialien über Falun Dafa und die Verfolgung herstellen. Doch mein Mann war dagegen, weil er sich um unsere Sicherheit sorgte. Daher ließ er mich keinen Drucker kaufen. Sobald ich Ärger empfand, lehnte ich das vollständig ab. Stattdessen begann ich, Transparente und Schilder herzustellen. Darauf schrieb ich mit der Hand: „Falun Dafa ist gut“, „Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht ist gut“ und „Die Welt braucht Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht“. Später stellte ich weitere Informationsmaterialien her, darunter auch Erfahrungsberichte und Geschichten über die Rettung von gewöhnlichen Menschen. Die Transparente und Flugblätter befestigte ich an den Bäumen.
Eines Nachts ging ich hinaus, um Flugblätter aufzuhängen. Ich war etwas ängstlich, weil ich den Weg nicht kannte und es bereits stockdunkel war. Gerade als mir dieser Gedanke in den Sinn kam, leuchtete es am Himmel auf, als ob alle Straßenlaternen auf einmal eingeschaltet worden wären. Als ich mich umsah, sah ich keine Straßenlaternen. Auch der Mond war nicht zu sehen. Da wurde mir klar: „Das war der Meister!“
Ich konnte spüren, wie mich die Energie des Meisters stärkte. Ich schaute auf die Bäume am Straßenrand. Ihre Äste bewegten sich im Wind, als wollten sie mir sagen: „Häng deine Flyer hier auf!“ Noch in der Nacht, als ich nach Hause kam, erzählte ich meinem Mann, was passiert war. Er war berührt und willigte ein, einen Drucker zu kaufen. Wir freuten uns wirklich von ganzem Herzen.
Ich erinnere mich nicht an einzelne Dinge, die immer wieder zu Konflikten zwischen mir und meinem Mann führten. Aber ich erinnere mich, dass jeder von uns auf seiner eigenen Meinung bestand und jeder dachte, dass sein Weg der bessere sei. Wir waren stur, keiner von uns gab nach.
Einmal stieß ich auf diese Frage, die ein Praktizierender dem Meister gestellt hatte.
Der Meister sagt:
„Jünger: Wenn alle Familienmitglieder Dafa-Jünger sind und einige Konflikte nach einer langen Zeit immer noch nicht gelöst werden können, so fühlt man sich sehr unklar und auch sehr traurig.
Meister: Bei der Kultivierung der Dafa-Jünger werden bestimmt Konflikte auftauchen. Ob ihr zu einer Familie gehört oder ob ihr unter den Mitkultivierenden seid, wenn alle nicht nach innen schauen können, dann werden die Konflikte immer größer. Wenn sie sich in die Länge ziehen, könnt ihr sie immer noch nicht überwinden. Wie sollen sie gelöst werden? Jeder muss bei sich selbst suchen. Wer auch immer dies zuerst schaffen kann, dabei kann diese Sache gemildert werden. Wenn alle dies schaffen können, werden die Konflikte schon gelöst.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz 2007 in New York, 07.04.2007)
Ich schaute nach innen, konnte aber das Problem nicht finden. Hinzu kam die Sorge, dass ich mich nur langsam erhöhte und mir nie sicher war, wie ich mich kultivieren sollte. Selbst wenn ich das Gefühl hatte, dass ich mich erhöht hatte, steckte ich bald wieder fest. Deswegen fühlte ich mich dem Meister gegenüber schuldig, besonders weil der Meister mir so sehr geholfen hatte.
In dieser Nacht träumte ich von einem riesigen Metalltor, das mit einer Kette verschlossen war. Die auf dem Zahlenschloss angezeigte Nummer war 010001. Wenn zwei der Zahlen nebeneinander übereinstimmten, wurde ein Segment des Schlosses entsperrt.
Als ich aufwachte, wusste ich sofort, dass die Zahlen meinen Mann und mich repräsentieren. Einer von uns war die Eins, der andere die Null. Wenn die Einsen zu Nullen werden, dann wären alle Zahlen korrekt und das Tor würde sich öffnen. Wenn die Nullen jedoch zu Einsen werden würden, würde es fünf Schritte dauern, um das Tor zu öffnen. Dadurch konnte ich erkennen, dass die Kultivierenden, wenn sie auf Probleme stoßen, zusammenarbeiten müssen. Nur wenn sie sich einigen können, kann das Problem gelöst werden.
Der Meister sagt:
„Recht hat er
Unrecht habe ich
Wozu streiten“
(Li Hongzhi, Wer hat recht, wer hat unrecht, 16.05.201, in: Hong Yin III)
Als ich die Selbstsucht losließ und mich darauf einließ, mit meinem Mann zusammenzuarbeiten, stellte ich plötzlich fest, dass über all die Jahre hinweg der Egoismus die Ursache für all meine Probleme gewesen war.
Während ich illegal im Zwangsarbeitslager festgehalten worden war, war mein Verstand unklar und meine aufrichtigen Gedanken nur schwach gewesen. In unserer Ehe hatte ich die Kultivierung meines Mannes und seinen Glauben an das Dafa gestört. Kurzzeitig war ich sogar auf einen bösartigen Weg geraten. Das war ein großer Weckruf für mich. Jetzt weiß ich mehr denn je, wie wertvoll das Dafa ist und wie ernsthaft die Kultivierung ist. Ich kann besser auf jeden Gedanken achten und ihn mit dem Maßstab des Fa messen.
Wenn sich mein Mann wie ein gewöhnlicher Mensch verhält und mich stört, denke ich an den enormen Druck und den Schmerz, den meine Worte und Taten auf ihn ausgeübt hatten, als ich in einer so bösartigen Umgebung wie dem Zwangsarbeiterlager war. Kein Wunder, dass er weder meiner Vernunft noch meinen Fähigkeiten vertraute und sich um meine Sicherheit sorgte. Nach dieser Erkenntnis war ich voller Schuldgefühle. All mein Groll gegen meinen Mann löste sich auf.
Ich ging zu meinem Mann und versuchte, es ihm aufrichtig zu erklären. „In letzter Zeit habe ich mich darüber beschwert, dass du zu sehr wie ein gewöhnlicher Mensch bist“, sagte ich. „Endlich habe ich den wahren Grund dafür erkannt: Nachdem ich im Arbeitslager war, habe ich das Gleiche mit dir gemacht. Ich habe mich wie ein gewöhnlicher Mensch verhalten und dich tief verletzt. Es war alles meine Schuld. Ich entschuldige mich dafür. Alles wurde durch meine menschlichen Vorstellungen und Anhaftungen verursacht. Ich war im Unrecht. Es tut mir so leid.“
Ich öffnete mich meinem Mann und erzählte ihm von meinen innersten Gedanken. Dazu räumte ich ein, dass ich noch einige Dinge in meinem Feld hätte, die mich veranlassen würden, respektlose Gedanken gegenüber dem Meister und dem Fa zu haben. Dann sah ich Tränen in seinen Augen, obwohl er lächelte. Ich versuchte zurückzulächeln, konnte aber nicht anders, als zu weinen.
In diesem Moment war mein Herz erfüllt von Wertschätzung und Respekt für den Meister. Ich dankte dem Meister, dass er unsere Konflikte gelöst und sich um den tiefen Groll zwischen uns gekümmert hatte.
Jetzt verstehe ich diese Worte des Meisters besser:
„Ich habe nicht nur für euch, sondern auch für alle Lebewesen die volle Sorge und Mühe getragen. Für alle Lebewesen habe ich fast alles von mir ausgeschöpft.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in der Schweiz, 04. - 05. September 1998)
Ich weiß, dass mein Verständnis des Fa auf meine eigene Ebene beschränkt ist. Es ist nur ein winzig kleiner Tropfen im Ozean. Je fleißiger wir uns kultivieren, desto mehr erfahren wir, was der Meister für uns getan hat; desto mehr spüren wir die Barmherzigkeit des Meisters und desto mehr werden wir erkennen, wie tiefgehend Dafa ist.
Es ist mir klarer denn je, dass ich als Dafa-Schülerin das Fa mehr lernen und fleißiger sein muss. Um meine Mängel auszugleichen und dem Meister meine Wertschätzung zu zeigen, werde ich die drei Dinge von nun an gut machen.
[1] Das Zwangsarbeitslagersystem ist eine Institution in China, die aus Tausenden von Gefangeneneinrichtungen im ganzen Land besteht und von der Kommunistischen Partei Chinas in ihrer 20-jährigen Kampagne gegen Falun Gong (Falun Dafa) und seine Anhänger intensiv genutzt wurde. Die inhaftierten Praktizierenden sind nicht nur gezwungen, stundenlang harte Arbeit in rauer Umgebung zu leisten, sondern werden auch oft von den Behörden physisch und psychisch missbraucht, um sie zu „umzuerziehen“, damit sie ihren Glauben aufgeben.