(Minghui.org) Sehr geehrter Meister, liebe Mitpraktizierende,
ich wurde gebeten, über einige meiner Kultivierungserfahrungen zu berichten, die ich während der Neuübersetzung und Bearbeitung des Zhuan Falun 2019 erleben durfte.
Im September 2017 wurde ich vom Hauptkoordinator des Deutschen Falun-Dafa-Vereins gefragt, ob ich bei der Bearbeitung der Neuübersetzung des Zhuan Falun helfen wolle. Ich sagte zu und zusammen mit meiner Frau begann ich mit der Bearbeitung.
Was so unerwartet an mich herangetragen wurde, zeigte mir aufs Neue, dass es nicht darum geht, was ich gerne machen möchte, sondern darum, wo der Meister mich einsetzen kann. Und dies hängt letzten Endes davon ab, ob ich die Kultivierungsebene erreicht habe, die dafür notwendig ist.
Denn 2015 hatte ich bereits großes Interesse, die bestehende Version des Zhuan Falun grammatikalisch zu bearbeiten; es kam jedoch nicht dazu. 2016 wurde ich von einem Mitpraktizierenden vorgeschlagen, bei der Bearbeitung des neuen Zhuan Falun zu helfen, doch auch hier verlief alles im Sand. Rückblickend hatte ich nicht die Ebene erreicht, die für so eine verantwortungsvolle Arbeit notwendig ist.
Anfang 2017 hatte ich mich entschlossen, ein Großprojekt anlässlich der Karl-Marx-Feierlichkeiten im Mai 2018 in Trier zu koordinieren. Sofort trat sogenanntes Krankheitskarma auf und ein heftiger Leidensweg begann, der 16 Monate andauern sollte. Das sogenannte Krankheitskarma äußerte sich in verschiedenen Symptomen. Kaum war eines davon verschwunden, trat das nächste auf.
Ich begann, nach innen zu schauen und mir Fragen zu stellen, was der Grund für dieses sogenannte Krankheitskarma sein könnte: Hatte ich den Faktoren der alten Macht eine Lücke gelassen? Warum trat es genau in dem Moment auf, in dem ich mich entschlossen hatte, eine Großveranstaltung zu organisieren? Zumindest war mir klar, dass es die Faktoren der alten Macht aus ihren Höhlen getrieben hatte, um so weit wie möglich zu verhindern, dass dieses Großprojekt stattfindet. Allerdings war ihr Versuch erfolglos, denn ich ließ mich nicht davon abhalten, meine Projekte für Dafa umzusetzen.
Gleichzeitig beobachtete ich die Veränderungen des sogenannten Krankheitskarmas und hatte dazu unterschiedliche Gedanken wie beispielsweise, dass es sich um eine Neustrukturierung meines Körpers handeln könnte. Nach meinem Verständnis, das ich durch das Fa-Lernen gewonnen habe, geht das Ertragen von Karma mit der Erhöhung der Ebene einher. Auf jeder neuen Ebene wird sich dann unsere gesamte Welt neu strukturieren. So dachte ich, dass all dieses Leiden auch positive Dinge beinhalte und sich der bösartige Hinderungsversuch der alten Macht ins Gegenteil kehren werde. Rückblickend diente dieser ganze Leidensprozess also dazu, mein Karma in Tugend umzuwandeln sowie meine Ebene und meine Kultivierungsenergie zu erhöhen. Und dadurch war ich schließlich in der Lage, meine Projekte für Dafa noch besser zu erfüllen.
Während dieses schmerzhaften Erhöhungsprozesses dachte ich nicht mehr daran, dass ich mal bei der Verbesserung des Zhuan Falun helfen wollte. Heute verstehe ich es so, dass dieser ganze Leidensprozess dazu gedient hat, mich auf Aufgaben vorzubereiten, für die eine höhere Xinxing die Voraussetzung ist – unter anderem für die neue Version des Zhuan Falun.
Heute verstehe ich die Bedeutung des Spruches „Ohne Trachten kommt es von selbst“ so, dass es nicht darauf ankommt, was ich gerne tun möchte, sondern ob ich die Ebene einnehme, die für ein bestimmtes Dafa-Projekt benötigt wird. So wie ich unseren Meister verstehe, sind Kultivierungsfähigkeiten nur Nebeneffekte bei der ernsthaften Kultivierung. Sie können und dürfen also nicht erstrebt werden. Und so bewerte ich heute auch jegliches Trachten, an Dafa-Projekten teilnehmen zu wollen. Denn zuerst muss ich die Kultivierungsebene erreichen, die für solch ein Projekt notwendig ist. Meine Xinxing muss zuerst die notwendige Höhe besitzen, um würdig zu sein, für solch ein Projekt vom Meister eingesetzt zu werden. Und dann wird mir der Meister ein Projekt geben, mit dem ich ihm bei der Fa-Berichtigung am besten helfen kann.
Kurz nachdem wir mit der Bearbeitung begonnen hatten, tauchte der erste Pass auf. Der Hauptkoordinator hatte uns gebeten, bis Jahresende mit der Bearbeitung fertig zu sein. Wir stellten jedoch fest, dass dies völlig unmöglich war.
Die Frage war nun, wie wir dies dem Hauptkoordinator beibringen sollten. Jahrelang wollte ich helfen und durfte nicht. Jetzt durfte ich, konnte es aber in dieser kurzen Zeit auf keinen Fall zufriedenstellend schaffen. Was sollte ich jetzt tun? Am Projekt weitermachen und eine mangelhafte Arbeit abliefern oder dem Hauptkoordinator die Sachlage erklären und gegebenenfalls vom Projekt zurücktreten? Recht schnell war klar, dass wir dieses Dafa-Projekt entweder sauber vollbringen oder damit aufhören müssen. Es darf nicht sein, dass ich so ein wichtiges Projekt wegen des menschlich absurden Gedankens gefährde, das Ansehen und die Kompetenz, die mit solch einem Projekt verbunden sein könnten, zu verlieren! So sprachen wir mit dem Hauptkoordinator, der uns verstand und mit der von uns geplanten Vorgehensweise einverstanden war.
Nachdem wir eine Praktizierende, die bei der Endkontrolle helfen sollte, darüber informiert hatten, wobei es bei unserem Projekt ging, war sie sehr erfreut. Ich erklärte ihr, dass die Neuübersetzung sehr nah am chinesischen Original gehalten, also in einem umgangssprachlichen Vortragsstil formuliert ist. Daraufhin sagte sie uns, dass dies nicht der üblichen Struktur eines Buches entspreche und wir die bisherige grammatikalische und stilistische Struktur entsprechend überarbeiten müssten.
Damit hatte ich jetzt gar nicht gerechnet, und der Plan, mit dem nächsten Durchgang fertigzuwerden, war gescheitert. Flexibilität war plötzlich angesagt. Ich fragte mich, was da nun auf uns zukommt. Vor wenigen Minuten war ich mir noch sicher gewesen, dass wir mit der Bearbeitung so gut wie fertig wären. Jetzt konnte ich noch nicht einmal mehr sagen, wie lange wir noch brauchen würden. Würden zwei Durchgänge ausreichen? Wie dem auch sei, unser Ausgangspunkt war, eine saubere und gründliche Bearbeitung durchzuführen, unabhängig davon, wie lange es dauert. Und so warf ich alle früheren Überlegungen über Bord und wir fingen mit der Neubearbeitung an.
Wenn ich heute auf diesen gesamten Prozess zurückblicke, wird mir zutiefst klar, wie wichtig Geduld, Ausdauer und Flexibilität für uns alle in der Zeit der Fa-Berichtigung sind. Der Meister hatte 200 Millionen Jahre lang alles vorbereitet, um es allen Wesen zu ermöglichen, in den neuen Kosmos einzutreten. Die alte Macht hatte das alles vernichtet.
Doch der Meister hat weitergemacht, um trotz der alten Macht alle Lebewesen zu erretten. Und ganz gleich wie viele Hindernisse die alte Macht unserem Meister in den Weg gelegt hat, so hat er einfach deren Arrangements verwendet, um weiterhin sein Ziel zu erreichen.
Nachdem wir unsere Arbeitsweise neu festgelegt hatten, begannen wir, jeden einzelnen Abschnitt gemeinsam durchzulesen und gegebenenfalls zu verbessern.
Kam es zu unterschiedlichen Vorschlägen, wurde versucht, einen Konsens zu finden. Obwohl ich letztendlich die Verantwortung trug, bemühte ich mich, nicht auf meiner Meinung zu beharren. Das fiel mir jedoch nicht immer so leicht, und in solchen Momenten versuchte ich dann, eine vernünftige Entscheidung zu fällen und mich nicht von den Gefühlen beeinflussen zu lassen, die sich in mir regten.
Diese Art der Kooperation, die auch mit dem Hauptkoordinator stattfand, brachte uns alle gemeinsam voran, und besonders unser Projekt. Ich erlebte wirklich, was ich aus dem Fa unseres Meisters verstanden habe: Je weniger Mitglieder eines Projektes auf ihrer Meinung beharren und je mehr sich alle in das Projekt stellen und für das Projekt an sich da sind, desto harmonischer und klarer läuft das Projekt auch ab.
Im Sommer 2018 gab der Hauptkoordinator bekannt, dass eine neue Version des Zhuan Falun herauskommen werde. Daraufhin stellten wir die bis dahin bearbeitete Version online und baten gleichzeitig die Mitpraktizierenden darum, uns eventuelle Fehler mitzuteilen bzw. Verbesserungsvorschläge einzureichen.
Zuerst war ich etwas unruhig. Wie würden meine Mitpraktizierenden auf die neue Übersetzung reagieren? Bald kamen die ersten Mails. Eine Praktizierende sprach davon, dass sie beim Lesen der neuen Übersetzung das Gefühl habe, dass es direkt zu ihr sprechen würde. Andere waren durch die neue Version richtig wachgerüttelt worden und hatten beim Fa-Lernen wieder neue Erkenntnisse. – Das empfand ich als Ermutigung.
Weitere Mails kamen an. Fehler wurden gefunden und berichtigt; Vorschläge wurden gemacht. Alle Mails zeigten, dass die Mitpraktizierenden mit ganzem Herzen dabei helfen wollten, unsere Arbeit zu unterstützen.
Praktizierende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz und unsere chinesischen Mitpraktizierenden bildeten nun einen Körper, mit dessen Hilfe die neue Version des Zhuan Falun verbessert werden konnte. Dies drückte ein Praktizierender so aus: „Die Übersetzung kommt mir jetzt mehr als mein deutsches Zhuan Falun vor.“
So wurde ohne jede Absicht ein Dafa-Projekt, das mit wenigen Praktizierenden begonnen hatte, zu einem Projekt, mit dem die Praktizierenden im deutschsprachigen Raum den Einen-Körper bilden konnten, den der Meister immer von uns haben möchte.
Die Arbeit an der neuen Übersetzung des Zhuan Falun war ein einziger Kultivierungsprozess mit vielen Kultivierungserfahrungen. Dabei hat sich immer wieder gezeigt, dass ich lediglich dem Meister helfe, doch der Meister derjenige ist, durch den erst alles möglich wird.
Der Meister ist immer bei uns und hilft, das uns anvertraute Projekt optimal durchzuführen. Störungen und Fehler tauchen nur dann auf, wenn wir uns in Anschauungen verfangen, wodurch unsere Klarheit und Weisheit verlorengeht.
Natürlich fingen wir mit der Bearbeitung beim Lunyu an, und gleich hier zeigte sich die unendliche Geduld des Meisters, mich auf Fehler aufmerksam zu machen, die ich ohne ihn nicht gesehen hätte.
Da das Lunyu nur aus vier Absätzen besteht, dachte ich, dass wir damit rasch fertig werden könnten. Doch dem war nicht so. Immer wieder machte mich der Meister darauf aufmerksam, bestimmte Sätze anzuschauen und zu korrigieren. Oft geschah dies in völlig unerwarteten Momenten, beispielsweise kurz vor dem Erwachen. Ein Gedanke tauchte bei mir auf, einen bestimmten Satz anzusehen. Dieser Gedanke war nicht laut, nicht leise, einfach nur ganz klar. Und er wurde so lange wiederholt, bis ich schließlich verstand und den entsprechenden Satz überprüfte.
Und ja, der Satz war missverständlich und wir formulierten ihn zusammen mit dem Hauptkoordinator neu. Die Gedanken blieben nun aus. Nach einer Weile tauchte ein neuer Gedanke auf, eine andere Stelle im Lunyu anzusehen.
Und so wurden wesentliche Stellen des Lunyu Schritt für Schritt überarbeitet, was ohne den Meister nicht möglich gewesen wäre.
Der Meister hatte also meine Bitte erhört, dass er ja aufpassen soll, dass ich keine Fehler einbaue oder übersehe.
Doch der Meister half uns auch noch über andere Wege, sogar über ausländische Praktizierende.
Im ersten Satz des Kapitels „Kosmische Sprachen“ hatte sich ein Rechtschreibfehler eingeschlichen. Anstatt „Was sind kosmische Sprachen?“ stand dort „Was sind komische Sprachen?“, und niemand hatte es bemerkt. Erst schwedische Praktizierende informierten den Hauptkoordinator über diesen Fehler.
Das war peinlich! Wie konnte ich so etwas übersehen? Wie konnten alle, die an der Übersetzung mitgewirkt haben, so etwas übersehen? Doch die wichtigste Frage war für mich: Worauf möchte mich der Meister durch diesen Fehler hinweisen?
Nach meinem Verständnis werden wir nichts vom Fa erhalten, wenn wir es nicht aufmerksam und respektvoll lesen. Und in all den Jahren meiner Kultivierung gab es immer wieder Phasen, in denen ich aufgrund dessen aus dem Zhuan Falun keine neuen Erkenntnisse erhalten hatte.
Deshalb ist mein Verständnis, dass der Meister mir mit diesem „komischen Fehler“ zeigt und mich auch ermahnt, das Fa, dass er uns geschenkt hat, immer und ohne Ausnahme mit Dankbarkeit und Respekt aufmerksam zu lesen.
Des Weiteren half mir der Meister dabei, Unstimmigkeiten zu erkennen. Einmal sprang mir beim Fa-Lernen ein Satz in die Augen, der eine klare Unstimmigkeit enthielt, die ich eigentlich bereits aus dem Kontext heraus hätte erkennen müssen. Ich fragte mich, warum der Meister fast eineinhalb Jahre gewartet hatte, bevor er mich so direkt darauf hinwies. Vielleicht deshalb, weil ich in meiner Kultivierung noch nicht so weit gekommen war, um es zu erkennen?
Dadurch tauchten einige Fragen bei mir auf: Was sehe ich denn noch alles nicht? Wie viele Fehler mache ich denn noch bei der Errettung von Lebewesen, weil ich es einfach immer noch nicht erkenne? Und wie lange muss der Meister noch warten, bis er mir helfen kann, nur weil ich mich nicht fleißig kultiviert habe und so die dafür notwendige Verständnisebene nicht erreiche?
Früher war ich immer mal wieder unzufrieden, dass die Fa-Berichtigung noch nicht zu Ende geht. Dieser Gedanke tauchte eigentlich stets dann auf, wenn ich mich nicht fleißig kultiviert hatte. Durch dieses Erlebnis hat der Meister mir nun klargemacht, dass ich nicht den Meister fragen muss, wann endlich alles vorbei ist, sondern mich selbst fragen soll, warum ich nicht fleißiger vorankomme und deshalb all die Hilfe und Hinweise, die mir der Meister gibt, nicht erkennen kann!
Der Meister wartet auf uns – deshalb dürfen wir in unserer Kultivierung nicht nachlassen.
Dies waren einige meiner Kultivierungserfahrungen bei der Bearbeitung der neuen Version des Zhuan Falun 2019. Jedes dieser Erlebnisse beinhaltet für mich drei wesentliche Punkte, die immer wieder beständig, verlässlich und hoffnungsspendend vorhanden sind:
Der Meister ist immer bei uns.Der Meister führt und leitet uns an.Der Meister bringt uns wieder nach Hause.
Meister, meinen tiefsten Dank für all das, was Sie für uns getan haben und noch tun.
Liebe Mitpraktizierende, lasst uns einen Körper bilden – kraftvoll und voller Barmherzigkeit.