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74-Jähriger im Gefängnis gezwungen, Unmengen an Klebstoff zu schlucken

29. September 2019 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in Chongqing, China

(Minghui.org) Ein Bürger von Chongqing wurde 2001 während seiner illegalen Inhaftierung gezwungen, zwei Dutzend mit Klebstoff gefüllte Päckchen zu schlucken. Es war nur eine der perfiden Foltermaßnahmen in den Jahren seiner Haftzeit.

Zhang Jun wurde später zu fünf Jahren Haft verurteilt und im Gefängnis misshandelt. Aus Angst vor Vergeltungsmaßnahmen durch die Behörden feuerte ihn sein Arbeitgeber; sein älterer Bruder redete nicht mehr mit ihm. 2005 wurde Zhang aus dem Gefängnis entlassen. Er musste feststellen, dass seine Rentenzahlungen eingestellt worden waren.

Wieder zu Hause wurde er von Polizisten und Behörden belästigt. Es folgten weitere Verhaftungen, die letzte im August 2018.

Drei Festnahmen innerhalb von 16 Monaten

Zhang, 74, arbeitete früher bei einem Unternehmen für Fotoelektrizitätsinstrumente in Chongqing. Zwei Monate nach Beginn der Verfolgung von Falun Dafa im Juli 1999 ging er nach Peking, um sich für sein Recht auf Glaubensfreiheit einzutreten. Die Polizei verhaftete ihn, doch konnte er später entkommen.

Im Oktober 1999 wurde Zhang nach seiner Rückkehr in Chongqing verhaftet. Die Wärter im Untersuchungsgefängnis in Xinhuajie gossen jeden Wintertag Eimer mit kaltem Wasser über ihn. 20 Tage später ließ man ihn dann frei, doch der örtliche Polizeichef schikanierte ihn weiter.

Die dritte Verhaftung fand im Januar 2001 statt. Zhang wurde 14 Tage lang in einer Gehirnwäsche-Einrichtung eingesperrt und durfte keine Besuche erhalten. Nach der Entlassung verlangten die Behörden, dass er für „Zimmer und Verpflegung“ in der Gehirnwäsche-Einrichtung bezahlen müsse.

Gezwungen, Klebstoffpäckchen zu schlucken

Am 23. Februar 2001 verhaftete ihn die Polizei zum vierten Mal. Im Inneren der Polizeistation Xiema fesselten ihn die Beamten während des Verhörs an ein Fenstergeländer. Sie griffen ihn an und verletzten dabei seine Augen.

Am nächsten Tag wurde er ins Untersuchungsgefängnis in Beibei gebracht, wo er gezwungen wurde, schwere Arbeit zu verrichten. Jeden Tag musste Zhang unzählige kleine Einzelpackungen für Schmerzmittelpulver herstellen. Wenn ein Päckchen defekt war, zwangen ihn die Wärter, diese mit Klebstoff zu füllen und sie hinunterzuschlucken. Die Wärter bezeichneten diese Bestrafung als „Knödel essen“. Er wurde gezwungen, insgesamt zwei Dutzend dieser „Knödel“ zu essen. Nachdem er diese Päckchen gegessen hatte, konnte er tagelang die Überbleibsel in seinem Stuhlgang sehen.

Zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt

Ein Jahr später wurde Zhang zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt und im März 2003 in das Gefängnis Yongchuan in Chongqing gebracht. Zu der Zeit entließ ihn sein Arbeitgeber.

Vier Gefangene überwachten Zhang rund um die Uhr und zwangen ihn, Bücher zu lesen und sich Videos anzuschauen, die Falun Dafa diffamierten. Als er sich weigerte, seinen Glauben aufzugeben, musste er lange Zeit stillstehen, durfte nicht schlafen und wurde gezwungen, schwere Arbeit zu leisten. Die Misshandlungen beeinträchtigten seine Gesundheit stark. Er bekam Bluthochdruck, hatte starke Schmerzen im Nacken und in der Wirbelsäule und eine ausgekugelte Bandscheibe.

Rentenzahlung abgelehnt

Zhang war bereits 61 Jahre alt, als er im Oktober 2005 aus dem Gefängnis entlassen wurde. Als er das Rentenalter erreicht hatte, beantragte er seine Rente. Ihm wurde aber gesagt, dass die geleisteten Rentenbeiträge seines ehemaligen Arbeitgebers aufgrund seiner Inhaftierung eingezogen worden seien.

Er hatte vor seiner Haft 33 Jahre lang gearbeitet und somit Anspruch auf eine volle Rentenzahlung. Zhang warnte den zuständigen Sicherheitsbeauftragten, der für die Auszahlung der Rente verantwortlich war, dass er sich das Recht vorbehalte, rechtliche Schritte einzuleiten. Erst da einigten sie sich darauf, ihm einen sehr kleinen Teil der Rente zu gewähren, auf die er Anspruch hatte. Bis heute erhält er keine volle Rentenzahlung.

Verfolgung fortgesetzt

Die Verfolgung hörte damit nicht auf. Die örtlichen Behörden belästigten Zhang und seine Schwestern weiter und durchsuchten mehrmals seine Wohnung. Sein älterer Bruder, der Vergeltungsmaßnahmen der Regierung befürchtete, hat seit 16 Jahren nicht mehr mit ihm gesprochen.

Polizeibeamte und Angestellte des Büros 610 brachen im Oktober 2013 in Zhangs Haus ein. Er war zu diesem Zeitpunkt fast 70 Jahre alt. Sie fesselten ihn, während sie sein Haus durchsuchten. Sie schleppten ihn die Treppe hinunter und zwangen ihn in ein Polizeiauto. Er wurde 15 Tage lang in einer Gehirnwäsche-Einrichtung im Dorf Changhe festgehalten und gefoltert.

Zhang reichte im Juni 2015 eine Strafanzeige gegen Chinas Ex-Parteichef Jiang Zemin ein. Dieser hatte die Verfolgung befohlen und ihm dadurch jahrelang Leid und finanzielle Verluste zugefügt. Deswegen belästigten ihn im August 2017 lokale Beamte und Polizisten häufig. Die Polizei verhaftete ihn am 9. August 2017, nachdem er sich geweigert hatte, auf Falun Dafa zu verzichten. Er wurde 28 Tage lang in einer Gehirnwäsche-Einrichtung gefoltert.

Die letzte Verhaftung von Zhang fand am 14. August 2018 statt. Er wurde noch am selben Tag entlassen.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.