(Minghui.org) Im Herbst 2001 zeigte mich jemand an, weil ich Informationen über die Verfolgung von Falun Dafa [1] verteilt hatte. Daraufhin versetzten mich die Behörden in eine Schule in ein abgelegenes Bergdorf.
Das ist eine sehr kleine Schule. Mir wurde zugewiesen, die Zweit- und Viertklässler zu unterrichten, von denen es hieß, dass sie die schlechtesten schulischen Leistungen in der Gemeinde erbringen würden.
Ich verbrachte eine Woche damit, die ganzen Eltern und Dorfbeamten zu besuchen, um mehr über meine Schüler zu erfahren. Sie erzählten mir, dass die Kinder keine schlechten Kinder seien. Sie hätten in der Schule nur deshalb schlecht abgeschnitten, weil sie keinen guten Lehrer gehabt hätten.
Ich dachte, es sei kein Zufall, dass ich hierhergekommen war. Die Kinder brauchten meine Hilfe. Ich musste meine Arbeit gut machen.
Um die schulischen Leistungen meiner Schüler so schnell wie möglich zu verbessern, organisierte ich mit Zustimmung der Eltern morgens und abends zusätzliche Lerneinheiten.
Ich kaufte Schulhefte, Stifte und andere Schulsachen von meinem eigenen Geld, um die Schüler mit diesen Dingen belohnen zu können. Es stellte sich heraus, dass sie alle wissbegierig waren und rasche Fortschritte beim Lernen machten.
Auch die Hauptprinzipien von Falun Dafa, Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht, nahm ich in den Unterricht auf und ermutigte die Schüler, diesen Prinzipien in ihrem Leben zu folgen.
In dem Dorf gab es keine Wasserversorgung und die Menschen mussten das Wasser vom Fuß des Berges holen. Viele der Lehrer baten die Schüler, Wasser für sie zu holen. Ich machte das immer selbst, außerdem half ich den Älteren Dorfbewohnern.
An einem Sonntag kamen die Beamten des örtlichen Büros 610 und der Polizeistation zu mir nach Hause. Sie durchsuchten meine Wohnung und verhafteten mich. Ich wurde mehr als 40 Tage in Haft gehalten.
Als ich wieder zur Arbeit ging, kamen die Dorfbeamten und Einwohner, um mich zu begrüßen. Die Schüler waren begeistert, dass ich wieder da war. Ich bemerkte, dass einige von ihnen Tränen in den Augen hatten. Nach dem Unterricht umringten sie mich und sagten, dass sie mich hier bräuchten.
Am Ende des Semesters schnitten alle meine Schüler gut bei den Prüfungen ab. Die Kinder, aber auch ihre Eltern drückten ihre Anerkennung für meine harte Arbeit aus.
Als das zweite Schuljahr begann, luden mich viele Eltern meiner Schüler zum Abendessen nach Hause ein oder brachten Essen für mich zur Schule. Ich wollte ihnen keinen Ärger oder finanzielle Belastung bereiten, also dankte ich ihnen und lehnte ihre Einladungen freundlich ab.
Im Frühjahr 2002 kam die Polizei zur Schule und versuchte, mich zu einem Gehirnwäscheverfahren zu bringen. Als sie davon erfuhren, eilten einige Eltern zur Schule. Sie sagten zu mir: „Sie brauchen keine Angst zu haben, Sie haben uns. Wo können wir einen so guten Lehrer wie Sie finden? Niemand kann Sie verfolgen, solange wir hier sind.“
Das erzählten die Dorfbeamten der Gemeindeverwaltung. Sie berichteten ihnen auch, wie hervorragend meine Arbeit an der Schule sei. Sie forderten, dass die Beamten der Gemeindeverwaltung mir nichts antun, sonst würden die Dorfbewohner das nicht akzeptieren.
Am Ende verzichteten die Gemeindebeamten auf ihren Plan, mich in die Gehirnwäsche-Einrichtung zu schicken. Ich nutzte die Gelegenheit, um weitere Eltern und Lehrer über Falun Dafa und die Verfolgung zu informieren.
Jedes Jahr vor dem Internationalen Kindertag, dem 1. Juni, wird erwartet, dass die älteren Schüler der Schule in den Verband der Jungen Pioniere der Kommunistischen Partei Chinas eintreten.
Weil ich mit meinen Schülern oft über die blutige und totalitäre Geschichte der Kommunistischen Partei gesprochen hatte, wollte keiner von ihnen mehr der Partei und deren Unterorganisationen beitreten. Die Schule unternahm auch weniger Anstrengungen, um die Schüler dazu zu bringen, den Jungen Pionieren beizutreten. Viele der Schüler, die Mitglieder der Jungen Pioniere waren, traten wieder aus.
Im Jahr 2005 gründete ich eine kleine Druckerei, um bei mir zu Hause Informationsmaterialien über Falun Dafa zu produzieren. Viele unserer lokalen Praktizierenden bekamen die Materialien jede Woche von mir, um sie dann im ganzen Gemeindegebiet zu verteilen. Dank des Schutzes des Meisters läuft unser kleines Familienunternehmen reibungslos.
Zu Beginn des Frühjahrs 2016 kamen die Beamten der Gemeinde wieder zu mir und befahlen mir, eine Erklärung zu schreiben, dass ich auf Falun Dafa verzichte. Sie drohten mir, mir meinen Arbeitsplatz zu kündigen und mein Gehalt auszusetzen, sollte ich mich weigern.
Ich sagte zu ihnen: „Ich habe nichts falsch gemacht, indem ich Falun Dafa praktiziere. Wir alle sind gute Menschen, die den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht folgen. Die Glaubensfreiheit ist das Recht, das jedem Bürger durch die Verfassung gewährt wird. Niemand kann uns dieses Recht vorenthalten. Wer das tut, verstößt gegen die Verfassung und begeht ein Verbrechen.“
Sie gingen, ohne ein Wort zu sagen.
Später suchten sie meinen Sohn auf, der in der Stadt arbeitete, und drängten ihn, mich zu überreden, die Erklärung zu schreiben. Mein Sohn und meine Schwiegertochter kamen zu mir nach Hause und machten eine große Sache daraus.
In diesem Moment erinnerte ich mich an die Worte des Meisters:
„... bewegt sich ein Herz nicht, werden zehntausend Unruhen besiegt.“ (Li Honghzi, Den letzten Eigensinn beseitigen, 12.08.2000, in: Essentielles für weitere Fortschritte II)
Ich sagte ruhig zu ihnen: „Ihr müsst ganz klar verstehen: Es ist nicht so, dass ich nicht arbeiten oder bezahlt werden will; sondern sie sind es, die mich verfolgen. Es ist nichts falsch daran, Falun Dafa zu praktizieren. Sie sind diejenigen, die es falsch verstanden haben. Wenn ich mich zwischen dem Praktizieren von Falun Dafa und meiner Arbeit entscheiden müsste, würde ich mit Sicherheit Falun Dafa wählen. Ich kann unmöglich eine Erklärung für sie schreiben.“
Als sie sahen, dass sie meine Meinung nicht ändern konnten, sagten sie nicht mehr viel und gingen.
Ich behielt die Stelle als Lehrerin.
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.