(Minghui.org) Ein Ehepaar aus der Stadt Shulan, Provinz Jilin wurde wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] verurteilt: Yu Hongfu, 72, zu achteinhalb Jahren und seine Frau, Chu Yuzhen, 71, zu neuneinhalb Jahren.
Die Behörden warteten über einen Monat mit der Urteilsverkündung, bis das Zeitfenster für die Berufung bereits abgelaufen war.
Yu und Chu waren erstmals am 13. November 2016 verhaftet worden. Die Polizei belud zwei Autos mit Gegenständen, die sie von ihnen beschlagnahmt hatten, darunter ein Computer, ein Drucker, ein Handy und über 10.000 Yuan (1.300 Euro) in bar.
Chu wurde aufgrund ihres körperlichen Zustands gegen Kaution freigelassen. Yu hingegen wurde im Untersuchungsgefängnis Shulan festgehalten und erst zwei Monate später gegen Kaution freigelassen.
Am 5. Juni 2019 verhaftete die Polizei das Paar erneut mit der Behauptung, sie hätten gegen die Kautionsbestimmungen verstoßen. Die Beamten durchsuchten deren Wohnung und beschlagnahmten Falun-Dafa-Bücher und damit in Verbindung stehende Materialien.
Später erhob die Bezirksstaatsanwaltschaft von Chuanying Anklage gegen das Paar und reichte den Fall beim Bezirksgericht von Chuanying ein.
Chu wurde während der Haft schwer krank. Sie konnte nicht mehr gehen und hatte am ganzen Körper Blutflecken. Sie wurde am 12. Oktober entlassen, um sich ärztlich behandeln zu lassen. Ihre Tochter zahlte 5.000 Yuan (650 Euro) Kaution für ihre Freilassung.
Die Polizei schikanierte Chu nach ihrer Freilassung weiter und versuchte, sie zu Untersuchungen zu bringen, um sie wieder in Gewahrsam nehmen zu können.
Yu wurde ins Untersuchungsgefängnis Shulan gesperrt, wo er auch mehrere Krankheiten entwickelte, darunter Bluthochdruck, Entzündung des Herzmuskels und verschwommene Sicht.
Das Ehepaar stand am 12. November 2019 vor dem Bezirksgericht Chuanying. Die Anklage lautete: „Verwendung einer Sekte zur Untergrabung des Gesetzesvollzugs“ [2].
Zu den Beweisen der Anklage gehörten ihr Computer, ihr Drucker, ihre Falun-Dafa-Bücher, einige leere DVDs und Kalender.
Der Richter verkündete die Urteile am 29. November 2019. Doch die Behörden informierten das Paar erst einen Monat später darüber. Es war am 24. Dezember, als die zehntägige Berufungszeit bereits abgelaufen war.
Chu legte dennoch am 31. Dezember beim Mittleren Gericht der Stadt Jilin Berufung ein.
Dies war das zweite Mal, dass Yu wegen seines Glaubens verfolgt wurde. Nach seiner Verhaftung am 3. August 2010 war er zu anderthalb Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden. Die Verhaftung war erfolgt, weil er Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Wegen seines Herzleidens weigerte sich das Arbeitslager jedoch, ihn aufzunehmen.
Yu hatte im Jahr 2008 begonnen, Falun Dafa zu praktizieren, nachdem er die gesundheitliche Verbesserung seiner Frau miterlebt hatte. Sie hatte bereits 1997 begonnen zu praktizieren und sich daraufhin von einem chronischen Beinproblem erholt, durch das sie erhebliche Schwierigkeiten beim Gehen gehabt hatte.
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
[2] „Verwendung einer Sekte zur Untergrabung des Gesetzesvollzugs“: Diese Anklage nach § 300 des chinesischen Strafgesetzbuches benutzt das kommunistische Regime Chinas regelmäßig, um Falun-Dafa-Praktizierende ins Gefängnis zu bringen.