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[Fa-Konferenz in Deutschland 2019] Die Design-Arbeit spiegelt den Kultivierungszustand wider

Vorgetragen auf der deutschen Fa-Konferenz in Berlin 2019

12. Januar 2020 |   Von einer Falun-Dafa-Praktizierenden aus Deutschland

(Minghui.org)

Sehr geehrter Meister, liebe Mitkultivierende,

ich gestalte seit einigen Jahren Materialien mit Shen-Yun-Motiven. Dabei habe ich viele Dinge erkennen dürfen, sowohl über die Kooperation als auch für meine persönliche Kultivierung.

Der Weg

Ich habe im Alter von 20 Jahren das Fa erhalten. Damals besaß ich keinen Computer und kannte mich damit auch überhaupt nicht aus. Sogar die ersten Informationsmaterialien zur Erklärung der wahren Umstände an die Menschen in Ungarn und auch in Deutschland malten wir damals mit der Hand. Mit dem Computer musste ich mich erst befassen, als ich anfing, für die deutsche Epoch Times tätig zu sein.

Praktizierende fragten mich, ob ich einmal die Anzeigengestaltung ausprobieren könne. Am Anfang fühlte ich mich komplett hilflos. Wenn ich jetzt die Gestaltung von damals anschaue, schäme ich mich. Aber ich hatte das Verständnis, dass es wohl so sein sollte und mein Weg irgendwie dahin führen würde – zur Gestaltung von Materialien.

Ich begann, mich selbst zu schulen, sprach mit professionellen Grafikdesignern und tauschte mich aus – die Ratschläge von damals waren so simpel und so effektiv, dass ich sie auch nach 15 Jahren noch im Kopf habe. Ich verstand es damals so, dass wir als Dafa-Jünger schneller lernen als andere. Bald war der Computer in meinem Alltag komplett integriert und ich konnte damit immer besser umgehen.

Es kam mir aber alles so unglaublich vor: Ich hatte keine Ausbildung, keine Vorkenntnisse, trotzdem bekam ich immer mehr Fähigkeiten – immer zur richtigen Zeit die richtige Fähigkeit. Eine Zeit lang brauchte ich die Fähigkeiten, eine gedruckte Zeitung zu gestalten; dann die Fähigkeiten, ein Magazin zu machen. Nachdem die Projekte abgeschlossen waren, waren die Fähigkeiten weg. Ich wusste, dass der Meister und die Gottheiten sie mir für die nötige Zeit gegeben haben.

Wenn ich nicht im Fa war, machte ich Fehler oder die Gestaltung war nicht aufrichtig. Zu dunkel, zu modern und zu grob – das war die Kritik, die ich oft zu hören bekam. Ich fing an, mich zu fragen, warum die Gestaltung immer wieder diese Kritikpunkte bekam. Allmählich verstand ich, dass es mit mir zu tun hatte. Ich hatte zwar von den besten abgeguckt, aber es waren gewöhnliche Menschen gewesen, die in einer entarteten Gesellschaft leben, wo Grafikdesign – genau wie alle anderen Kunstarten – verdorben ist. Aber ich musste noch tiefer gehen: Waren meine Gedanken zu dunkel und modern? Und da erkannte ich, dass ich keine aufrichtigen Gedanken hatte bei der Gestaltung und auch nicht im Alltag bei der Kultivierung. Ich ließ mich nicht mit Fa füllen, sondern hörte bei der Arbeit gewöhnliche Musik und nahm mir Werke von anderen als Vorbild, statt mich auf die Aufrichtigkeit in mir zu verlassen.

Der Meister sagt:

„Deshalb gehört die sogenannte Kunst, die entstanden ist, schon nicht mehr zur menschlichen Kultur, denn sie ist nicht in einem vernünftigen und klaren Zustand entstanden. Es sind keine wirklich schönen Werke der Menschheit, die ein Mensch mit aufrichtigen und gutherzigen Gedanken durch das richtige Verständnis für die Schönheit der Kunst erschaffen hat. So verkommt die Kunst.“ (Fa-Erklärung auf dem Treffen zum Thema Erschaffung von bildender Kunst, 21.07.2003)

Ich hatte das Fa nicht tiefgründig gelernt und war oft mit Projekten beschäftigt, so dass das Fa-Lernen durch verschiedene Gedanken gestört wurde. Wie sollte ich so die Aufrichtigkeit in mir entstehen lassen? Nach dieser Erkenntnis verstand ich, dass die Wirkung nicht davon abhängig ist, wie viel ich dazulerne, sondern wie ich mich kultiviere.

Der Meister sagt:

„Aber egal in welchem Beruf, wenn der Künstler selbst eine aufrichtige Grundlage gelegt hat, wird alles, was er erschaffen hat, die aufrichtigen Faktoren tragen, sie sind alle schön und barmherzig und können den Menschen Vorteile bringen. Das ist mit Sicherheit so. Die Kunst der Menschheit, die ich gesehen habe, ist im Großen und Ganzen so.“ (ebd.)

Damals wusste ich es noch nicht, aber alles war geebnet, damit ich eines Tages die Materialien für Shen Yun für Deutschland machen konnte.

Eine unglaubliche Ehre

Als ich gefragt wurde, ob ich neben der Epoch Times auch Shen-Yun-Materialien gestalten könne, war ich zögerlich. Es gab ein festes Team und sie hatten schon einige Erfahrungen, ich jedoch noch gar nicht. Erst gestaltete ich nur einige kleinere Anzeigen, später wurde es immer mehr, so dass ich vor fünf Jahren die Koordination für das Design-Team übernommen habe. Damals wusste ich noch nicht, was das wirklich bedeutet, aber es fühlte sich wie ein Ritterschlag an. Ich fühlte mich unglaublich geehrt, so eine riesige Verantwortung zu übernehmen.

Alles, was ich zuvor gelernt hatte, konnte ich nun einsetzen: die Fähigkeiten für das Zeitungs- und Magazindesign kehrten zurück und mussten stark verbessert werden. Auch die Schwierigkeiten fingen an, denn ich fühlte mich verantwortlich für die Einhaltung der Richtlinien des Shen-Yun-Büros.

Ich führte mich regelrecht wie eine Polizistin auf, die jeden Koordinator ermahnte: Bloß die Richtlinien einhalten! Ich wurde steif, kämpfte innerlich mit mir. Auf der einen Seite waren die Koordinatoren, auf der anderen Seite das Shen-Yun-Büro. Ich sah die zwei Seiten als Gegensätze an, die Methoden waren völlig unterschiedlich. Ich saß zwischen den Fronten; ich war bemüht, die Entscheidungen der jeweiligen Seite bei der anderen Seite zu rechtfertigen. Ich fühlte mich klein, unfair behandelt und komplett von den Konflikten ausgelaugt.

Es kam auch dazu, dass wir nicht wirklich erfolgreich waren in Deutschland, das machte alle Gedanken trübe und ehrlich gesagt, wollte ich sehr oft aufgeben. Was mich zurückhielt, war die Tatsache, dass niemand einsprang. So sah ich einfach keinen Ausweg als zu ertragen.

In dieser Zeit begleiteten mich stets die Worte des Meisters:

„Schwer zu ertragen, ist zu ertragen. Unmögliches ist möglich.“ Es ist wirklich so. Ihr könnt das später einmal versuchen. Wenn du wirklich in einer großen Schwierigkeit steckst oder dabei bist, einen Pass zu überwinden, versuch es mal. Wenn es schwer zu ertragen ist, versuch doch mal, es zu ertragen. Wenn es unmöglich erscheint oder man glaubt, dass es nur schwer möglich ist, versuch es mal und schau, ob es tatsächlich unmöglich ist oder nicht.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 480-481)

Einige Koordinatoren wollten Änderungen im Design: ein anderes Motiv, andere Farben, sogar andere Schriftarten. In einer Anzeige musste ich sogar acht verschiedene Schriftarten einbauen. Ich versuchte zwar zu erklären, dass das nicht üblich und auch nicht professionell sei, aber leider ohne Erfolg. Ich fühlte mich wie ein Rebell und genau das sagte eine Praktizierende damals auch zu mir: „Man kann nicht mit dir zusammenarbeiten, weil du alles ablehnst und rebellierst.“ Das traf mich sehr. Die damalige Koordinatorin sagte, dass ich Han Xin üben, also zwischen die Beine hindurchkriechen sollte, die Verantwortung würde nicht ich tragen, sondern sie.

Ich habe durch diesen Konflikt sehr viel erkannt und die Möglichkeit bekommen, meinen Stolz loszulassen. Obwohl jede Zelle in meinem Körper dagegen war, machte ich, was die Koordinatoren wollten. Auf einmal sah ich, dass ich es schaffte: Ich konnte ertragen und ich konnte meinen Stolz loslassen, aber das war nicht aufrichtig, denn es war keine reine Kooperation. Ich machte nur mit und ertrug; ich machte nur, was mir gesagt wurde, aber im Herzen wehrte ich mich dagegen. Körperlich ging es mir nicht gut, ich hatte oft Kopfschmerzen.

Der Konflikt wurde dadurch erschwert, dass wir mit den Anzeigen keinen Erfolg hatten. Aber ich legte nicht ehrlich und offen meinen Standpunkt dar, sondern machte einfach nur weiter. Ich dachte, dass es die Art Kooperation sei, die der Meister für uns wünscht.

Aber das ist nicht, was sich der Meister wünscht. Ich hätte wirklich besser meine Verantwortung tragen und dazu beitragen müssen, dass die Anzeigen erfolgreich werden. Ich war so sehr in einen Kleinkrieg vertieft, dass ich gar nicht auf die Vernunft achtete. Als ich das erkannte und in der Lage war, Nachsicht zu üben, klärte sich die Situation für mich auf, aber das beklemmende Gefühl, dass es nicht richtig lief, blieb hartnäckig auf meiner Seele kleben.

Ich fragte mich stets: „Wo war das Vertrauen? Warum hören sie nicht auf uns Designer?“ Aber ich hätte andere Fragen stellen sollen: „Wie kann ich helfen, damit sie es erkennen? Wie kann ich sie auf einen Weg führen, damit die Anzeigen die Menschen erreichen?“

Denn mein Glaube daran, dass alles, was vom Shen-Yun-Büro kommt, seine Richtigkeit hat und nur an das jeweilige Format angepasst werden sollte, war stets da.

Ich erkannte, dass ich meine Anhaftungen loslassen und nicht in den menschlichen Kleinigkeiten gefangen sein sollte. Die Kooperation war von meiner Seite nur oberflächlich, aber ich war nicht aufrichtig und offen. Ich dachte nur daran, wer recht und wer unrecht hat. Das Gedicht des Meisters erschien in dieser Zeit oft in meinem Kopf:

Wer hat recht, wer hat unrecht

Kultivierender
Bei sich die Fehler sucht
Viele menschliche Gesinnungen beseitigen
Großer Pass, kleiner Pass, nicht vermeiden
Recht hat er
Unrecht habe ich
Wozu streiten
(16.05.2011, in: Hong Yin III)

Auf Details achten








Aber bei einem der Kritikpunkte dauerte die Veränderung länger: die Kritik, dass ich zu grob sei. Ich verstand erst gar nicht, was damit gemeint war, aber langsam ging mir ein Licht auf, als eine Praktizierende zu mir sagte: „Du achtest nicht genug auf Details.“ Das machte mich stutzig. „Was ist damit gemeint? Ich bin doch gewissenhaft und gründlich.“ Aber dann fing es an, in mir zu brodeln, und nach einiger Zeit merkte ich, dass sich das nicht nur in der Gestaltung, sondern auch in meiner Kultivierung und im Alltag zeigte.

Im Haushalt zum Beispiel: Ich achtete nicht auf die gründliche Sauberkeit. Beim Umgang mit anderen achtete ich nicht auf die Formulierung, damit ließ ich einige Missverständnisse und Anschauungen entstehen. Und schließlich bei der Gestaltung: Ich achtete nicht auf Details, die aber vor allem für die professionellen Standards der Shen-Yun-Materialien wichtig sind.

Ich begann bewusst darauf zu achten und nicht einfach so grob über die Sachen zu gehen. Dabei erkannte ich, dass ich immer schnell sein wollte, um andere zu überholen. Es ist ein versteckter Ehrgeiz, der schließlich in einem Trachten nach Ruhm endet. Es ist wichtiger, gewissenhaft noch einmal über die Dinge nachzudenken, anstatt sie übermütig zu erledigen. Seitdem ich das erkannt habe, versuche ich, mit mehr Bedacht zu gestalten. Auch in der Zusammenarbeit merke ich, dass wir uns oft mehr Zeit nehmen und dass das auch nötig ist. Dadurch hat alles mehr Substanz und ich mache auch weniger Fehler.

Als ich vor zwei Jahren in New York zum ersten Mal bei einem Shen-Yun-Meeting dabei sein durfte und der Chefdesigner über die Gestaltung sprach, fiel ich aus allen Wolken. Er zeigte genau auf unsere Schwächen im Design und erklärte dabei, was geht und was nicht. Ich sank immer tiefer in den Stuhl, weil ich mich schämte. Ich war so darauf bedacht gewesen, das angeblich „Richtige“ zu tun, so dass ich nicht gemerkt hatte, dass ich selbst einiges falsch gemacht hatte. Die Beispiele des Chefdesigners haben mir deutlich aufgezeigt, was ich in der Gestaltung falsch gemacht hatte und das war eine gute Lektion für mich. Von der Kultivierung her habe ich erkannt, dass ich zu sehr nach Außen geschaut habe, zu sehr darauf geschaut, was der jeweilige Koordinator denkt oder falsch macht, ohne wirklich zu kooperieren und zu unterstützen.

„Die Dinge, die ihr gemacht habt, haben weder ein hohes künstlerisches Niveau noch das Verständnis über die Farben der traditionellen Kunst. Viele davon sind ziemlich altmodisch in meinen Augen. Deshalb schadet das dem Ruf von Shen Yun.“ (Fa-Erklärung zum 25. Jahrestag der Verbreitung von Dafa auf der Fa-Konferenz in New York, 14.05.2017)

Wir hatten so viele Anzeigen gestaltet, die genau so waren, wie der Meister es angesprochen hat – unzählige Anzeigen, die den Standard nicht erreichten. Da habe ich gemerkt, wie elementar es ist, sich an die Worte des Meisters zu halten und die Aufgaben, die Er uns gibt, einfach durchzuführen.

Ab da gab es kein Problem mehr, wer Recht hat, wer Unrecht. Mein Herz hat sich beruhigt, die Qualität der Gestaltung ist gestiegen und wir verkaufen immer mehr Tickets Jahr für Jahr.

Ich bedanke mich für das Vertrauen.