Ich grüße unseren verehrten Meister, Ich grüße meine geschätzten Mitpraktizierende,
Ich bin 26 Jahre alt und lebe in Mitteldeutschland. Dieses Jahr bekamen wir die Gelegenheit, Shen Yun in zwei Städten unseres Bundeslandes zu empfangen. Einen Teil meiner Erfahrungen, die ich in dieser Zeit machen durfte, möchte ich heute mit euch teilen.
2019 sollte das Ensemble gleich in zwei Spielstätten in meiner Nähe gastieren. Dies war die Chance, auf die ich all die Jahre gewartet hatte! Shen Yun hatte das Bundesland, in welchem ich lebe, länger als zehn Jahren nicht mehr besucht.
Gemeinsam mit einer Mitpraktizierenden bekam ich die Möglichkeit, die Hausverteilung in meiner Heimatstadt zu organisieren. In diesem Prozess lernte ich, Verantwortung zu übernehmen und mich nicht vor potentiellen Fehlern zu fürchten. Eine Gruppe Praktizierender anzuleiten, bedarf Mut und eine gewisse Selbstlosigkeit, die wir ohnehin kultivieren sollen. Deshalb war diese Aufgabe eine Unterstützung für meine Kultivierung. Betreffend der Planung telefonierten meine Mitpraktizierende und ich manchmal mehrere Stunden, um die Verteilung für alle Teilnehmenden so gut wie möglich zu organisieren. Wenn wir feststellten, eine bestimmte Methode könnte sich für die Praktizierende nachteilig auswirken, suchten wir nach neuen Wegen, um die Ressourcen unserer Mitpraktizierenden zu schonen. Ich lernte, was es bedeutet, bedingungslos zu kooperieren.
Der Meister erklärt:
„Wenn ihr in Zukunft etwas tut, denkt zuerst an die anderen und kultiviert euch bis zur Selbstlosigkeit.“ (In der Buddha-Natur wird nichts ausgelassen, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)
Wir erkannten auch, dass dieses Projekt die Mitarbeit aller erfordert.
Dahingehend erinnerte ich mich an folgendes Jingwen unseres Meisters:
„Aber ich denke, sei es eine Arbeit für Dafa, sei es die Arbeit für Shen Yun oder auch bei anderen Dingen, die Dafa betreffen, geht es nicht, wenn nur ein kleiner Teil der Jünger mitmacht. Wenn du in deiner Region alleine bist, werden die Gottheiten dir helfen, es zu schaffen. Aber wenn es in deiner Region auch noch andere Menschen gibt, die aber nichts tun, dann lassen die Gottheiten auf keinen Fall Erfolg zu. Deshalb musst du es schaffen, dass alle sich daran beteiligen.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2016)
Die lokalen Mitpraktizierenden engagierten sich jedoch, ohne von irgendjemanden aufgefordert zu werden. Jeder war bemüht, die Aufgaben, die ihm übertragen wurden, auf eine verantwortungsbewusste Weise zu erledigen. Die Tatsache, dass jeder in sich selbst nachschaute, um festzustellen, was getan werden musste, erzeugte eine Dynamik, die uns alle mitzog.
Während der Hausverteilung gab es auch Möglichkeiten, sich zu kultivieren. Manchmal regnete es in Strömen oder es war bitterkalt. Das forderte unsere Geduld und unsere Willenskraft heraus. Doch viel mehr als das Äußere fiel mir der gedankliche Prozess auf. An der Oberfläche wirkt das Verteilen der Zeitungen wie eine Aufgabe, die leicht zu erledigen ist. Es gehört nicht viel dazu, außer die Zeitung in die Briefkästen zu schieben. Doch gerade dann ermahnten wir uns gegenseitig: Das, was wir tun, ist keine einfache Sache. Wir sind dabei, einen Weg für die Lebewesen zu ebnen, die eine schicksalhafte Verbindung zu Dafa und auch zu Shen Yun haben. Deshalb sind unsere Gedanken sehr entscheidend.
Der Meister erklärt uns:
„Nur wenn die Dafa-Jünger bei allem, was sie tun, starke aufrichtige Gedanken haben, können sie die Dinge noch besser erledigen.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2010)
Es geht nicht darum, möglichst viele Zeitungen in kurzer Zeit zu verteilen. Es geht darum, bei jeder Zeitung den aufrichtigen Wunsch im Herzen zu tragen, das Lebewesen, das bald die Zeitung in seinen Händen halten wird, auch wirklich zu erreichen. So vermieden wir eine hektische Haltung und blieben konzentriert, um diese Aufgabe sorgfältig und mit aufrichtigen Gedanken zu erledigen.
Ein weiterer Bestandteil der Vorbereitungen bestand darin, die Shen-Yun-Prüfung abzulegen. Da das Ensemble schon lange nicht mehr in unserem Bundesland gastiert hatte, war es für viele von uns das erste Mal, Shen Yun in diesem Umfang zu unterstützen. Die Prüfung ermöglichte es uns, Shen Yun auf direkterem Wege zu promoten und auch Karten für die Shows verkaufen zu können. Einige Praktizierende organisierten Schulungen, die uns auf den Verkauf im Allgemeinen vorbereiten sollten. Es waren sehr gute Gelegenheiten, als ein Körper zusammenzukommen und voneinander zu lernen.
Insgesamt nahmen mehr als 20 lokale Praktizierende an dieser Prüfung teil. Man spürte, welch starke Kraft ein Körper hat, der gemeinsam in die gleiche Richtung blickt.
Mit dieser Grundlage konnten wir nun an unserem Promotionsstand in einem Einkaufszentrum Tickets für Shen Yun verkaufen. Auch in diesem Bereich galt es zu verstehen, dass dies keine Arbeit der gewöhnlichen Menschen war, auch wenn wir uns in diesen Momenten in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen befanden. Unsere Haltung, unsere Xinxing musste stets klar und wach sein, damit die Menschen mit Schicksalsverbindung nicht aufgrund unserer Eigensinne vom Stand abgehalten wurden. So versuchten wir, stets aufrichtige Gedanken zu bewahren. Manche chinesischen Praktizierenden, die aufgrund der Sprachbarriere nicht am Verkaufsstand selbst mitwirken konnten, hielten sich in der Nähe unseres Verkaufsstandes auf, um uns mit ihren aufrichtigen Gedanken zu unterstützen.
Ich bemühte mich stets, vor Beginn meiner Schicht Zeit für die Meditation und zum Fa-Lernen zu finden. Ich wusste, dass dies die einzige Möglichkeit war, meinen Zustand zu kräftigen und das Feld um mich herum zu reinigen. War die Zeit manchmal zu knapp und schaffte ich es nicht, merkte ich, wie schwer mir einzelne Kundengespräche fielen. Mal geriet ich während meiner Gespräche ins Stottern, ein anderes Mal hatte ich Angst, die Menschen direkt anzusprechen.
Ich musste diese Angelegenheit wirklich ernst nehmen. Wenn es mir gelang, wie zuvor beschrieben, meinen Zustand in Einklang mit dem Fa zu bringen, spürte ich, wie die unreinen Faktoren um mich herum keine Chance hatten, die Menschen davon abzuhalten, zu unserem Stand zu kommen. Sie kamen dann aus eigenem Antrieb auf uns zu. Auch bekam ich manchmal die Weisheit, bestimmte Fragen zu beantworten, ohne dass ich sie direkt hätte beantworten können. Es war, als halfen die Gottheiten stets bei dieser Mission.
Unser Zustand kann also in vielen Augenblicken entscheidend sein.
Neben der Promotion im Einkaufszentrum konnten wir auch in einzelnen Geschäften Shen Yun vorstellen und dort anschließend Plakate aufhängen. Der erste Tag meiner Plakate-Verteilung war sehr lehrreich. Eine Mitpraktizierende und ich fuhren in eine gute Einkaufsstraße. Im ersten Geschäft, das wir betraten, empfing uns der Geschäftsführer. Nachdem wir Shen Yun vorgestellt hatten, zeigten wir ihm die Stelle, an der wir gerne unser Plakat anbringen wollten. Er sagte, dass er diese Stelle normalerweise nicht freigebe, aber für Shen Yun würde er eine Ausnahme machen. Ich empfand diese Situation als eine Ermutigung unseres Meisters. Ich verstand, dass die Dafa-Praktizierenden die Hauptrolle in dieser Zeitperiode spielen und sie die besten Plätze in den Schaufenstern verdienen.
Ein anderes Mal gingen wir in ein großes Kaufhaus, das hochwertige Herrenmode verkauft. Ich glaubte nicht daran, dass wir dort Gehör finden würden, doch meine Mitpraktizerende ermutigte mich, es doch einmal zu versuchen. Sofort schickte man uns zum Geschäftsführer, der uns in seinem Büro empfing. Wir sprachen mit ihm über Shen Yun und er versprach, Flyer in seiner Mitarbeiterkantine auszulegen.
Dieses bedingungslose Herz meiner Mitpraktizierenden ermutigte mich. Wenn unser Wunsch rein ist, öffnen sich Türen, wo vorher vielleicht keine gewesen sind.
Die Promotionaktionen im Allgemeinen waren Prozesse, in denen ich viel über mich und auch über die höhere Gesellschaftsschicht lernen konnte. Ich verstand, dass je mehr ich mich dem Fa anglich, ich die Menschen der höheren Gesellschaftsschicht auf natürliche Weise erreichen konnte, ohne dass ich mich absichtlich verstellen musste.
Der Meister erklärt uns:
„Weil unser Kultivierungsweg ein Weg ist, bei dem das Fa den Menschen veredelt, das heißt, dass sich manche Zustände durch die Kultivierungsenergie und im Fa zeigen werden. Beim Praktizieren werden unterschiedliche Zustände auf unterschiedlichen Ebenen auftauchen.“ (Zhuan Falun 2019, Seite 339)
Schließlich war es dann soweit: Nach vielen Monaten der Vorbereitung war Shen Yun endlich da. Wir waren aufgeregt, darauf hatten wir viele Monate hingearbeitet. Und die Bemühungen sollten nicht umsonst gewesen sein: Beide Spielstätten waren ausverkauft. Natürlich sollte dies kein Grund zum Frohsinn sein, aber es ermutigte uns.
Diejenigen, die den Weg noch weiter gehen wollten, konnten auch während des Aufenthalts der Künstler weiter unterstützen. Es bot sich an: der Bühnenaufbau, das Team der Sicherheit oder die Unterstützung beim Shen-Yun-Shop.
Ich beschloss, das Team der Sicherheit zu unterstützen.
Wir waren in beiden Spielstätten ausreichend Praktizierende, was für die Besetzung verschiedener Posten von Vorteil war. Ein Teil, der die Mehrheit ausmachte, sollte im Theater selbst unterstützen, während sich ein kleiner Teil auf die Außensicherheit konzentrierte.
In mir tauchte der Wunsch auf, das Team der Innensicherheit zu unterstützen. Ich wünschte mir, nahe bei den Künstlern zu sein, und auch wenn ich wusste, dass dies ein trachtendes Herz war, glaubte ich, dass dieser Wunsch ja nicht allzu schlecht sei. Glücklicherweise gab mir der Meister sofort die Gelegenheit, meine Haltung zu korrigieren und meine Kenntnis zu erweitern: Der Koordinator setzte mich für die Außensicherheit ein. Ohne Beschwerde nahm ich die Aufgabe an, wusste ich doch schon, dass jeder Bereich wichtig war. Innerlich war ich dennoch ein wenig betrübt, nicht im Theater selbst eingesetzt worden zu sein.
Doch plötzlich verstand ich: Geht es hierbei denn um mich? Geht es nicht um die zahlreichen Lebewesen, die hier auf ihre Errettung warten? Egal welche Aufgabe mir zugeteilt wird, jede Aufgabe ist wichtig und verdient eine aufrichtige Haltung. Emotionen oder persönliche Anschauungen sollten bei dieser heiligen Angelegenheit keine Rolle spielen.
Sobald ich mich von diesen egoistischen Gedanken befreit hatte, empfand ich die mir zugeteilte Aufgabe plötzlich als sehr bereichernd.
Bedingungslose Kooperation bedeutet nicht nur, die Aufgabe an der Oberfläche zu erledigen, sondern sich auch im Herzen nicht unwohl zu fühlen.
Schließlich wurde ich aber auch im Theater eingesetzt. Sehr prägend dabei war für mich zu erleben, welche Auswirkungen meine eigenen Gedanken haben können. Während einer Aufführung bemerkte ich, dass ein Herr mittleren Alters die Show die ganze Zeit über filmte. Teil meiner Aufgaben in der Sicherheit war, genau solche Vorkommnisse zu erfassen und anschließend im persönlichen Gespräch den Menschen zum Löschen dieser Aufnahmen zu bewegen. Doch warum konnte dieser Herr in meinem Bereich überhaupt diese Aufnahmen machen? Stimmte etwas mit meiner Haltung nicht?
Nachdem ich über dieses Geschehen nachgedacht hatte, stellte ich erschrocken fest, dass ich förmlich nach jemandem gesucht hatte, der sich falsch verhielt. An der Oberfläche glaubte ich, Shen Yun nur schützen zu wollen, doch versteckten sich dahinter auch Eigensinne. Ich war viel mehr damit beschäftigt, jemanden entlarven zu wollen, als ein ruhiges Herz zu bewahren.
Ich fragte mich: „Warum wurde ich wirklich im Theater eingesetzt?“ Ich wurde nicht im Theater eingesetzt, um die Lebewesen zu kontrollieren. Ich wurde im Theater eingesetzt, um mit meinen aufrichtigen und göttlichen Gedanken diese Lebewesen dabei zu unterstützen, das Fa zu erhalten und errettet zu werden!
Meine Herzenseinstellung änderte sich und dies zeigte sich auch sofort in einer der darauffolgenden Aufführungen. Ich sagte zu mir: „In dem mir zugeteilten Bereich werden die Lebewesen die Aufführung voll und ganz aufnehmen können. Keiner wird einen Gedanken daran verschwenden, dies zu filmen.“ Mit dieser Einstellung, die nun von Güte angeleitet wurde, kam es in dem mir zugeteilten Bereichen zu keinen weiteren Zwischenfällen mehr.
Zu erkennen, dass meine Gedanken alles um mich herum verändern können, war für mich eine der wichtigsten Lektionen, die ich lernen durfte.
Shen Yun zu unterstützen, war für mich ein außerordentliches Erlebnis. Ich durfte sehen, wie hart die Künstler jeden Tag trainieren, sie aber immer ein Lächeln auf den Lippen haben. Ich durfte erleben, wie sich unsere Kultivierungsumgebung stabilisiert und verändert hat, weil wir gemeinsam einen Körper bildeten und aufeinander achteten. Diese Chance ist wirklich einmalig. Ich danke unserem verehrten Meister, dass er uns die Gelegenheit gibt, mithilfe dieses Projektes noch mehr Lebewesen zu erreichen. Und ich hoffe, dass meine Mitpraktizierenden und ich es in der kommenden Saison noch besser machen werden.
Ich danke unserem verehrten Meister. Ich danke meinen Mitpraktizierenden!