(Minghui.org) Als ich mich kürzlich mit einer Mitpraktizierenden austauschte, berichtete ich von meinen Erkenntnissen, die ich aus dem Fa gewonnen hatte. Dabei spürte ich, wie sich meine Kehle zuschnürte. Je mehr ich sprach, desto mehr war ich davon überzeugt, dass das, was ich sagte, richtig war. Meine Mitpraktizierende hingegen schien mit meiner Ansicht nicht übereinzustimmen. Als wir den Austausch beendet hatten, war das beklemmende Gefühl in meiner Kehle immer noch da.
Erst als ich folgende Worte des Meisters las, erkannte ich die Ursache dieses unangenehmen Druckes im Hals.
Der Meister sagt:
„Außer, dass ihr dem Fa gegenüber verantwortlich seid, wenn ihr dabei sonst keinerlei menschlichen Eigensinn und keine eigenen Dinge und persönlichen Faktoren habt, kann eine Sache bestimmt gut erledigt werden.“
„Je mehr man sich selbst hervorhebt und je mehr Ego man hat, desto geringer ist die mächtige Tugend, die man hat, so kann man die Sache nicht so einfach erfolgreich und gut machen.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Sitzung der Lernenden aus der asiatisch-pazifischen Region, 12.04.2004)
Ich bemerkte, dass dieses beklemmende Gefühl immer dann auftrat, wenn andere mit meiner Meinung nicht einverstanden waren. Ich erkannte, dass dies eine Anhaftung war: Geltungssucht.
Zuvor hatte ich tatsächlich nie das Gefühl gehabt, anzugeben oder zu prahlen. Ich dachte einfach, dass ich meine Erfahrungen mit anderen teilen und ihnen somit helfen würde. Als ich mir jedoch vor Augen führte, was ich gesagt hatte, bekam das Ganze plötzlich ein völlig anderes Gesicht. Ich erkannte, dass ich mich die ganze Zeit über selbst bestätigt hatte. Aussagen wie „Du bist völlig in deinen Schwierigkeiten verstrickt“ und „Ich kann dir die Knoten aufzeigen, damit du sie erkennen kannst und deine Schwierigkeiten gelöst werden können. Was ich sage, ist wahr. Warum kannst du das nicht akzeptieren?“ zeigten klar und deutlich, dass ich mich selbst bestätigte.
Ich erinnerte mich daran, dass der Meister einst sagte, dass die Praktizierenden sich vielleicht nicht bewusst seien und willentlich selbst bestätigen würden, ihr Verhalten aber das Gegenteil zeige.
Ich konnte meine inkorrekten Denkweisen wie „Ich habe recht. Ich helfe dir. Ich bin fähiger als du“ hinter meinen Worten erkennen. Ich fühlte mich gut, wenn andere mich bestätigten, und schlecht, wenn sie es nicht taten. Meine Angeberei versteckte sich hinter den Worten, „es für das Wohl der anderen zu tun“.
Der Meister sagt:
„Wurden dir nicht alle Fähigkeiten, die du hast, erst gegeben, weil du dich im Dafa kultivierst? Stellt sie den Lernenden nicht zur Schau, seid auch nicht selbstgefällig, denke nicht, dass du selbst irgendwelche Fähigkeiten hast. Was kannst du schon mit diesen wenigen Fähigkeiten erreichen.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz im Westen der USA 2004, 28.02.2004)
„Sowohl deine Kultivierungsfähigkeiten als auch die Freisetzung deiner Kultivierungsenergie hast du durch die Kultivierung im Dafa bekommen. Wenn du Dafa auf den zweiten Platz stellst und deine göttlichen Fähigkeiten auf den ersten Platz oder wenn du zur Erleuchtung gekommen bist und diese oder jene von deinen Erkenntnissen für richtig hältst oder sogar dich selbst als großartig betrachtest und meinst, dass du Dafa übertriffst, dann sage ich, du bist schon dabei herunterzufallen; das wird dann sehr gefährlich und mit dir wird es immer weiter bergab gehen. In jenem Moment wird es wirklich problematisch für dich und du wirst dich umsonst kultiviert haben. Es kann sogar sein, dass du herunterfällst, umsonst kultiviert.“ (Zhuan Falun 2019, S. 328 f)
Die Faktoren der Geltungssucht kamen zum Vorschein, wenn ich nicht von anderen anerkannt wurde und mich deshalb nicht wohl fühlte. Durch Dafa konnte ich diesen Grundsatz erkennen. Von anderen zu erwarten, mich und meine Erkenntnisse an Stelle von Dafa anzuerkennen, ist keine einfache Sache. Ich stelle mich damit über das Dafa, was in der Tat eine sehr ernsthafte Angelegenheit ist.
Die Geltungssucht und Prahlerei zeigt sich immer dann, wenn wir versuchen, anderen unsere Meinung oder Handlungsweise aufzuzwingen.
Der Meister hat uns allen verschiedene Talente verliehen, mit denen wir die Lebewesen erretten können. Manche Praktizierende sind gut darin, Equipment zu installieren und zu warten; andere darin, Flyer zu verteilen, mit Menschen zu sprechen, Berichte zu schreiben, zu zeichnen, zu tanzen, zu singen oder ein Musikinstrument zu spielen. Andere wiederum können gut organisieren.
Unser Meister hat jeden von uns mit solchen Fähigkeiten ausgestattet. Der Wunsch nach Selbstbestätigung taucht immer dann auf, wenn wir denken: „Schau, wie fähig ich bin!“ Das ist Prahlerei. Wir stellen uns damit höher als Dafa. Das ist jedoch sehr gefährlich und kann dazu führen, dass all unsere Anstrengungen im Zuge der Kultivierung vergebens sind.
Der Meister sagt:
„Aber ihr dürft keine Geltungssucht haben. Ihr bestätigt euch nicht selbst, sondern das Fa.“ (Fa-Erklärung auf der Sitzung der Lernenden aus der asiatisch-pazifischen Region, 12.04.2004)