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69-Jährige nach drei Wochen Haft in kritischem Zustand

11. Oktober 2020 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der Provinz Jilin, China

(Minghui.org) Eine Praktizierende Zhao Xin entwickelte nach fast drei Wochen Haft Krankheitssymptome. Die 69-Jährige aus der Stadt Jilin in der gleichnamigen Provinz war festgenommen worden, weil sie mit anderen über die Verfolgung von Falun Dafa [1] gesprochen hatte.

Am 5. September 2020 besuchte Zhaos Anwalt die Praktizierende. Er erfuhr, dass sie an gefährlichem Bluthochdruck litt und ihr oft schwindlig ist. Außerdem erzählte sie ihm, dass sie anormale vaginale Blutungen habe.

Nachdem die Polizei den Fall an die Staatsanwaltschaft übergeben hat, steht Zhao die Anklage bevor. Ihre Familie hat die Staatsanwaltschaft aufgefordert, den Fall einzustellen und Zhao freizulassen.

Zhao Xin

Am 16. August 2020 hatte die 69-Jährige auf einem Markt Materialien über Falun Dafa verteilt. Dabei waren ihr vier Polizisten gefolgt. Sie machten Fotos und verhafteten die Praktizierende später. Die Beamten durchsuchten Zhaos Wohnung und beschlagnahmten einige Materialien über Falun Dafa.

In derselben Nacht brachte man Zhao in die Haftanstalt Jilin. Ihrer Familie wurde es untersagt, ihr Kleidung zu schicken. Da Zhao bei ihrer Festnahme ein kurzärmliges Shirt und kurze Hosen trug, musste sie sich neue Anziehsachen kauften.

Innerhalb von sieben Tagen nach Zhaos Verhaftung gab die Polizei des Bezirks Chuanyin den Fall an die Staatsanwaltschaft ab. Die Beamten äußerten, dass sie den Prozess wegen des Ausbruchs des Coronavirus beschleunigt hätten.

Zhaos Mann bekam hohen Blutdruck und war dadurch auf Hilfe anderer angewiesen. Als er miterleben musste, wie die Polizisten die Wohnung durchsuchten, bekam er einen Krampf. Da sich Zhao derzeit in Polizeigewahrsam befindet, muss ihr kranker Mann sich allein durchschlagen.

Mehrere Festnahmen und Inhaftierung

Das ist nicht das erste Mal, dass die frühere Ingenieurin eines Wasserwerks festgenommen und inhaftiert wurde.

Nachdem die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) im Juli 1999 die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden befohlen hatte, setzte sich Zhao am 22. Juli 1999 vor dem Regierungsgebäude für ihr Recht ein. Sie wurde verhaftet und in die Polizeischule der Stadt Changchun gebracht. Nach sieben Stunden ließ man Zhao frei. Zwei Tage später ging sie erneut zum Regierungsgebäude, um sich zu beschweren. Wiederum nahmen Polizisten die Praktizierende fest. Diesmal brachten die Beamten sie in die Grundschule des Verwaltungsbezirks Lvyan. Nach über fünf Stunden kam sie frei.

Am 27. September 2000 reiste Zhao erneut nach Peking, um sich für Falun Dafa einzusetzen, und wurde verhaftet. Polizisten verhörten sie und brachten sie später in die Haftanstalt Daxing. Man unterzog sie einer Leibesvisitation. Zhaos Ausweis und Bargeld in Höhe von 200 Yuan (25 Euro) wurden eingezogen.

Am 7. Oktober brachte man Zhao in die Provinz Jilin zurück und steckte sie in die dortige Haftanstalt. 44 Tage war die Praktizierende eingesperrt. Danach wurde sie ohne ordentliches Verfahren zu zwei Jahren Zwangsarbeitslager verurteilt. Sie wurde gezwungen, 200 Yuan (25 Euro) Transportkosten für ihre Überführung in das Zwangsarbeitslager Heizuizi am 24. November zu zahlen.

Während ihres Aufenthalts im Arbeitslager wurde Zhao mehrmals aufgefordert, Erklärungen zu verfassen, mit denen sie ihren Glauben an Falun Dafa aufgeben sollte. Wenn Zhao sich weigerte, wurde sie mit elektrischen Schlagstöcken geschockt, von den Wärtern geschlagen und nicht schlafen gelassen – bis sie kooperierte. Zwei Personen überwachten die Praktizierende. Zhao musste täglich 16 bis 17 Stunden arbeiten. Da sie die Falun-Dafa-Übungen nicht machen durfte, traten frühere Krankheiten wieder auf.

Zhaos Arbeitgeber behielt den Lohn der Praktizierenden für sieben Monate ein. Nachdem sie im Mai 2001 wieder nach Hause zurückkehrte, bekam sie 17 Monate lang nur 245 Yuan (30 Euro). Ihr früherer Lohn betrug hingegen 822 Yuan (rund 100 Euro).

Am 11. Mai 2001 kam der Gemeindebeauftragte zu Zhaos Arbeitsstätte. Er forderte von ihr einen Betrag von 2.000 Yuan (rund 250 Euro) für ihre Aufwendungen in der Gehirnwäsche-Einrichtung. Dort war Zhao jedoch nie untergebracht. Trotzdem wurde ihr der Betrag später vom Gehalt abgezogen.

Am 7. November 2002 wollte Zhao ihre ältere Schwester besuchen. Dort wurde sie verhaftet. Beamte verhörten Zhao auf der Polizeiwache Dongdatan und durchsuchten ihre Wohnung. Es gelang ihr, mit noch gefesselten Händen zu fliehen. Am nächsten Tag setzte die Polizei Zhaos Mann unter Druck, um die Praktizierende zu finden. Erfolglos. Aus diesem Grund forderten die Beamten von Zhaos Familie 1.000 Yuan (rund 130 Euro) als Entschädigung für die Handschellen.

Da die Beamten Zhao nicht finden konnten, schikanierten sie oft ihren Mann an seinem Arbeitsplatz. Das führte dazu, dass er mehrere Herzinfarkte erlitt. Einmal musste er im Krankenhaus wiederbelebt werden.

Immer an andere denken

Zhao begann 1996 damit, Falun Dafa zu praktizieren. Schnell erholte sie sich von mehreren Krankheiten. Ihre schlechte Lebenseinstellung änderte sich. Bevor Zhao irgendetwas tat, erinnerte sie sich daran, zuerst an die anderen zu denken. Ihre Familie und Freunde sagten, dass sich Zhao in einen anderen Menschen verwandelt habe.

Seit 1998 verkaufte Zhao Schuhe in einem Einkaufszentrum. Sie erlaubte ihren Kunden immer, Artikel zurückzugeben oder umzutauschen – ohne eine Erklärung. Während dies im Westen gängige Praxis war, erlaubten die meisten Verkäufer in China eine Rückgabe oder Umtausch nicht ohne weiteres.

Einmal bat eine Studentin aus der Stadt Yanji um einen Nachlass von 10 Yuan (1,30 Eur) für ein Paar Schuhe, das 230 Yuan (29 Euro) kosten sollten. Da Zhao den Preis nicht weiter senken konnte, bat sie die Studentin, sich in anderen Geschäften umzusehen.

Nachdem die junge Frau gegangen war, entdeckte Zhao, dass die Studentin ihre Brieftasche im Geschäft verloren hatte. Zhao wollte ihr diese zurückgeben, fand die Studentin aber nirgends. Als Zhao Feierabend hatte und das Geschäft abschließen wollte, eilte die Studentin herbei und fragte nach ihrer Brieftasche. Die Studentin war Zhao äußerst dankbar, denn ihre Brieftasche enthielt ein Mobiltelefon, ihren Ausweis sowie 3.000 Yuan (380 Euro) Bargeld.

Zhao erklärte, dass sie einfach den Prinzipien von Falun Dafa – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – folge. Sie lehnte es ab, einen Finderlohn von der Studentin entgegenzunehmen. Schließlich kaufte die junge Frau das Paar Schuhe, auf das sie ein Auge geworfen hatte.

Ein anderes Mal ließen Zhaos Nachbarn während einer Renovierung einen Haufen gebrauchter Ziegelsteine und Erde vor ihrem Wohnhaus zurück. Auch ein Restaurant aus der Nähe kippte dort seinen Müll ab, der übel roch und viele Fliegen anzog. Selbst die Bewohner des fünften Stockwerks konnten wegen des Geruchs ihr Fenster nicht öffnen. Zhao verbrachte mit ihrem Sohn und ihrer Nichte über eine Woche lang jeden Tag damit, nach dem Abendessen den Müll wegzuräumen. Die Nachbarn waren sehr dankbar. Sie setzten sich später mit der Hausverwaltung in Verbindung. Diese beauftragte Leute, sodass der verbleibenden Müll bei den umliegenden Gebäuden aufgeräumt wurde.

An der Verfolgung beteiligt:Zhu Huaxan, Vize-Direktor der Polizei Chuanying: +86-432-64826903, +86-432-64826904Sun Dongjian, stellvertretender Staatsanwalt der Staatsanwaltschaft Chuangyin: +86-13704314566

Weitere an Zhaos Verfolgung beteiligten Personen sind im chinesischen Originalartikel aufgeführt.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.