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55 Falun-Dafa-Praktizierende im September 2020 verurteilt – Ziel der Verfolgung sind auch die Angehörigen

19. Oktober 2020 |   Von einem Minghui-Korrespondenten

(Minghui.org) Im September 2020 wurden weitere 55 Praktizierende in China verurteilt, weil sie ihren Glauben an Falun Dafa [1] nicht aufgeben wollten. Seit über 20 Jahren verfolgt das chinesische kommunistische Regime Falun-Dafa-Praktizierende, die sich nach den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht richten.

Die 55 Praktizierenden, von denen zehn älter als 65 Jahre sind, kommen aus 13 Provinzen und Gemeinden. Die meisten Fälle (12) wurden in der Provinz Liaoning gemeldet, gefolgt von Shandong und Sichuan mit jeweils zehn Fällen. In Peking, Heilongjiang und Jilin wurden jeweils vier Fälle registriert.

Die Haftstrafen reichten von zehn Monaten bis zu neun Jahren. Im Durchschnitt wurden damit 3,2 Jahre Haft gegen Falun-Dafa-Praktizierende verhängt. 19 Praktizierende wurden mit Geldstrafen von 1.000 bis 35.000 Yuan (130 bis 4.500 Euro) belegt, durchschnittlich sind das pro Person 13.053 Yuan (1.660 Euro).

Nicht nur die Praktizierenden waren Zielscheibe der behördlichen Maßnahmen. Im September wurden auch die Ehefrau eines Praktizierenden sowie der Bruder eines anderen Praktizierenden festgenommen. Beide praktizieren selbst nicht Falun Dafa, unterstützen es aber.

Einige der verurteilten Praktizierenden waren bereits schon in früheren Jahren im Rahmen der Verfolgungskampagne bei Razzien festgenommen worden, darunter ein Ehepaar (beide 76 Jahre alt) in der Provinz Sichuan sowie drei Frauen in der Provinz Heilongjiang. Die Mutter einer der Frauen aus Heilongjiang starb an den Folgen der psychischen Belastung, die mit der Verhaftung ihrer Tochter einhergingen. Die über 90-jährige Mutter einer anderen Frau steht aufgrund der Polizeirazzia unter Schock.

Während ein Praktizierender aus Shandong, der mit vier anderen bei derselben Razzia festgenommen worden war, verurteilt wurde, stand auch seine Tochter vor Gericht. Sie war in einem anderen Zusammenhang verhaftet und ebenfalls verurteilt worden.

Einige Praktizierende hatten während der vergangenen zwei Jahrzehnten bereits langjährige Haftstrafen ertragen, bevor sie erneut verurteilt wurden. Eine 78-Jährige, gegen die zwei Jahre Haft verhängt wurden, war vor ihrer letzten Inhaftierung achtmal festgenommen worden. Eine über 60-jährige ehemalige Musiklehrerin befand sich drei Jahre lang in einer Gehirnwäsche-Einrichtung und war drei weitere Jahre eingesperrt. Nun wurde sie zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt. Auch ihre Pension wurde ihr vorenthalten. Ihr entmündigter Mann ist jetzt auf sich allein gestellt und kämpft ums Überleben.

Praktizierende in der Haft erlitten infolge der Misshandlungen schwere Verletzungen wie beispielsweise Hörverlust. Eine medizinische Behandlung wurde den Praktizierenden jedoch verweigert.

Nachmeldungen

Neben den im September gemeldeten Fällen wurden aus früheren Monaten im September weitere 26 Fälle von Praktizierenden nachgemeldet, jeweils einer im Februar und Juni, sieben im Juli und 17 im August. Damit beläuft sich die Anzahl der in diesem Jahr verurteilten Praktizierenden auf mindestens 327.

Es sei erwähnt, dass die Informationen über Verurteilungen vom 1. Januar bis 5. Oktober 2020 gesammelt wurden. Aufgrund der Zensur des kommunistischen Regimes dürfte die tatsächliche Zahl der wegen ihres Glaubens verurteilten Falun-Dafa-Praktizierenden viel höher liegen.

Eine vollständige Auflistung der verurteilten Praktizierenden steht hier als PDF-Download zur Verfügung. [Die Fälle sind nach Monaten sortiert, beginnend mit der höchsten Haftstrafe des Monats].

Es folgen einige Auszüge von Fällen.

Auch Ältere bei Verfolgung nicht verschont

Ehepaar im Alter von 76 Jahren zu 1,5 Jahren Haft verurteilt

Chen Yixin und seine Frau Zheng Tianqiong (beide 76 Jahre alt) wurden am Nachmittag des 10. Juli 2019 während einer Razzia gegen lokale Falun-Dafa-Praktizierender von der Polizei in ihrer Wohnung festgenommen. Ihre Falun-Dafa-Bücher, Drucker und Computer wurden beschlagnahmt.

Zheng kam zwar drei Tage später aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustands gegen Kaution frei; Chen dagegen wurde in das Untersuchungsgefängnis Nummer eins in Chengdu gebracht. Nachdem Xindus Bezirksstaatsanwaltschaft Chens Fall wegen unzureichender Beweise zurückgegeben hatte, weigerte sich die Polizei, ihn freizulassen. Sie reichte seinen Fall ein weiteres Mal ein, um eine Anklage zu erreichen.

Das Gericht von Xindu verurteilte das Paar am 24. September 2020 zu eineinhalb Jahren Haft.

74-Jährige zu einem Jahr Gefängnis verurteilt – Familienbesuche verweigert

Die 74-jährige Fei Jirong wurde am 21. Mai 2020 in der Stadt Jilin in der gleichnamigen Provinz verhaftet. Sie war angezeigt worden, weil sie Plakate über Falun Dafa aufgehängt hatte. Die Polizei verhörte sie und legte ihr Handschellen an, wodurch ihre Hände anschwollen.

Einen Tag später wurde Fei auf Kaution freigelassen. Von ihrer Familie wurde eine Kaution von 2.000 Yuan (rund 250 Euro) gefordert. Später erhob die Bezirksstaatsanwaltschaft Chuanying Anklage gegen Fei. Sie sollte eine weitere Kaution von 10.000 Yuan (rund 1.270 Euro) zahlen.

Nachdem Fei zum dritten Mal vor das Bezirksgericht geladen worden war, wurde sie am 21. September 2020 in die Haftanstalt der Stadt Jilin gebracht. Später verhängte das Gericht eine einjährige Haftstrafe. Familienbesuche wurden verweigert.

78-Jährige neunmal verhaftet und zu zwei Jahren Haft verurteilt

Nach 13 Monaten Haft wurde die 78-jährige Peng Shuhua wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt.

Peng wohnt in der Stadt Chengdu, Provinz Sichuan. Am 13. August 2019 sprach sie gerade mit anderen über Falun Dafa, als ein Polizeifahrzeug neben ihr hielt. Gegen ihren Willen durchsuchten Beamte ihre Tasche und fanden dort Materialien über Falun Dafa. Sie verhafteten Peng und durchsuchten ihre Wohnung. Seit diesem Vorfall befand sie sich in der Haftanstalt Shuangliu.

Es fanden drei Anhörungen vor dem Bezirksgericht Xinjin statt: am 5. Juni, am 23. Juli und am 13. August. Am 10. September verurteilte das Gericht Peng zu zwei Jahren Haft mit der Begründung, sie habe die „Staatsgewalt mit Hilfe einer Sekte untergraben“ – ein Standardvorwurf chinesischer Gerichte, mit denen Falun-Dafa-Praktizierende verfolgt werden.

Früher hatte Peng unter vielen Krankheiten gelitten, darunter Neurose, zerebrovaskuläre Sklerose, rheumatoide Arthritis und Magentiefstand. Sie litt unter Schultersteife und konnte ihren rechten Arm nicht heben. Sie suchte Rat bei vielen Ärzten, aber ihre Symptome blieben. 1997 lernte sie Falun Dafa kennen. Nachdem Peng kurze Zeit praktiziert hatte, wurde sie wieder gesund und fühlte sich geistig und körperlich fit.

Aufgrund ihres festen Glaubens an Falun Dafa war sie vor ihrer jüngsten Festnahme, die zur Verurteilung führte, achtmal verhaftet worden.

Zerstörte Familien

Praktizierende aus Heilongjiang zu vier Jahren verurteilt – Mutter aus Kummer verstorben

Am 11. September wurde die 49-jährige Wan Fang aus Harbin in der Provinz Heilongjiang verhaftet. Die Polizei beschlagnahmte ihre Falun-Dafa-Bücher, Computer und Drucker. Obwohl Wan die medizinischen körperlichen Anforderungen nicht erfüllte, brachte man sie am Abend in die Haftanstalt Harbin Nr. 2.

Die Polizei wollte Wan zwingen, Erklärungen zu unterschreiben, mit denen sie auf Falun Dafa verzichtete. Im Gegenzug wurde ihr eine Freilassung oder geringere Haftstrafe in Aussicht gestellt. Sie weigerte sich, auf den Handel einzugehen.

Wans Festnahme und Inhaftierung war für ihre Mutter ein schwerer Schlag. Sie hatte sich bereits zuvor Sorgen um ihre andere Tochter gemacht. Diese hatte wegen des Praktizierens von Falun Dafa ihre Arbeit verloren und war untergetaucht, um der Verfolgung zu entgehen. Wans Mutter wurde krank und Ende 2019 in eine Klinik eingewiesen. Sie starb im März 2020, ohne ihre Tochter ein letztes Mal gesehen zu haben.

Am 9. September fand per Videokonferenz die Anhörung vor dem Eisenbahngericht Harbin statt. Wans Anwalt plädierte auf nicht schuldig. Später verkündete der Richter eine vierjährige Haftstrafe.

Die 59-jährige Dong Wenxiu und die 62-jährige Wang Yurong waren bei derselben Razzia verhaftet worden. Gegen sie verhängte dasselbe Gericht am 17. September eine Haftstrafe von zwei beziehungsweise drei Jahren. Dong hat gegen das Urteil Berufung eingelegt.

Dongs 90-jährige Mutter, die im selben Haushalt lebt, war von der Razzia schockiert. Eine Polizistin drohte vor Dongs Festnahme, auch die alte Frau zu verhaften.

Pensionierte Musiklehrerin in Haft – entmündigter Ehemann kämpft ums Überleben

Yu Shaoping ist eine pensionierte Musiklehrerin im Alter von über 60 Jahren. Sie wurde am 11. September 2020 zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (rund 600 Euro) verurteilt, weil sie Falun Dafa praktiziert.

Yu stammt aus der Stadt Chengdu in der Provinz Sichuan. Sie wurde am 14. Mai 2019 verhaftet und in der Haftanstalt des Kreises Pi festgehalten. Vor dem Bezirksgericht Dayi fand die Anhörung statt. Yus Anwalt plädierte auf nicht schuldig. Das Gericht verkündete das Urteil am Ende des Prozesses.

Yus Mann praktiziert ebenfalls Falun Dafa. Er war bereits zweimal in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht worden, weil er seinen Glauben bewahrt hatte. Während seiner Haft war er unsäglicher Folter ausgesetzt. Dadurch litt er an Bluthochdruck. Nach seiner Freilassung verschlechterte sich sein Zustand weiter. Am 2. Juli 2015 erlitt er einen Schlaganfall und kann seither die linke Hand und den linken Fuß nicht mehr bewegen. In den vergangenen Jahren war er auf die Hilfe seiner Frau angewiesen. Durch Yus jüngste Verhaftung geriet er in eine ernsthafte Situation.

Es ist nicht das erste Mal, dass Yu wegen ihres Glaubens verfolgt wird. Sie verdankt Falun Dafa die Heilung zahlreicher Krankheiten, darunter Leber- und Magenbeschwerden, lang anhaltende Schwindelanfälle und Schlaflosigkeit.

Am 9. März 2009 war Yu verhaftet worden. Man brachte sie nach 15 Tagen Polizeigewahrsam in die berüchtigte Gehirnwäsche-Anstalt Xinjin. Drei Jahre hielt man sie dort fest.

Am 26. April 2013 wurde die Praktizierende erneut festgenommen, ihre Wohnung durchsucht. Das Kreisgericht Dayi, das sie kürzlich verurteilt hat, verhängte am 3. Dezember 2013 gegen Yu eine Haftstrafe von drei Jahren. Kurz darauf kam Yu in das Frauengefängnis Chengdu.

Nach ihrer Freilassung 2016 wurde sie ständig von örtlichen Behörden schikaniert. Vor dem Mittagessen und Pausen musste Yu sich während der Schulzeit beim Sicherheitspersonal der Schule melden, bei der sie arbeitete.

Neben den Schikanen und der Inhaftierung wurde auch Yus Rente eingezogen, weil sie an ihrem Glauben festhielt.

65-jähriger Praktizierende verurteilt – Vater verstorben

Der 65-jährige Liu Wangsheng lebt in der Stadt Jinzhou in der Provinz Liaoning. Weniger als sechs Monate nach seiner Verhaftung am 23. April 2020 wurde er zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Er hatte am Busbahnhof mit Menschen über Falun Dafa gesprochen.

Nach Lius Festnahme erschien sein Vater mehrmals auf der Polizeiwache und forderte die Freilassung seines Sohnes – vergeblich. Der über 80-Jährige war verzweifelt wegen der Verfolgung und starb kurz darauf.

Die Bezirksstaatsanwaltschaft Linghe genehmigte Ende April Lius Verhaftung und klagte ihn an. Am 4. September fand seine Anhörung vor dem Gericht Linghai statt. Per Videokonferenz wurde er von der Haftanstalt Jinzhou zugeschaltet. Am 30. September verkündete das Gericht sein Urteil: sechs Jahre Haft und eine Geldstrafe von 10.000 Yuan (rund 1.300 Euro).

Lius Sohn forderte Gerechtigkeit nach der letzten Verhaftung und schrieb einen Brief an den Staatsanwalt und den Richter. Er berichtete ausführlich über das Leiden der Familien in den vergangenen zwei Jahrzehnten und die positiven Veränderungen seines Vaters, die sich durch das Praktizieren von Falun Dafa ereignet hatten. Er forderte von den Behörden die Freilassung seines Vaters. 

Es folgt ein Auszug aus seinem Brief:

„Seit die Kommunistische Partei Chinas 1999 damit begonnen hat, Falun Gong zu verfolgen, habe ich keinen einzigen Tag in Frieden gelebt. In den vergangenen 20 Jahren wurden mein Vater und meine Mutter nacheinander verhaftet. Jetzt habe ich Instantnudeln satt, weil ich in den Jahren, in denen meine Eltern im Arbeitslager waren, zu viel davon gegessen habe. Weil ich so oft ansehen musste, wie die Polizei meine Wohnung durchsucht hat, bin ich traumatisiert. Jedes Mal, wenn ich jetzt Polizeiautos auf der Straße sehe, erstarre ich vor Angst.“

Nach Beginn der Verfolgung war Liu wiederholt verhaftet worden. Zwischen 2004 und 2007 musste er drei Jahre Zwangsarbeit verrichten. In der Haft wurde er gefoltert. Ihm wurden die Arme hinter dem Rücken gefesselt. Auch wurde Liu auf einem Bett in der „Spreizadler-Position“ fixiert und durfte nicht schlafen. Stundenlang war er gezwungen, regungslos auf einem kleinen Hocker zu sitzen. Zudem wurde er zwangsernährt.

Die Wärter fesselten ihn in der Lotussitzposition, legten ihm Handschellen hinter dem Rücken an und folterten ihn über Kopfhörer mit lautstarker Propaganda, die Falun Dafa verunglimpfte. Das taten die Wärter oft stundenlang. Gelegentlich schlugen sie ihm auf die Beine oder den Kopf.

In Verfolgung verwickelte Familien

Wegen Widerstands gegen Wohnungsdurchsuchung zwei Brüder verhaftet

Zwei Brüder aus der Stadt Weifang in der Provinz Shandong hatten die Polizei daran gehindert, die Wohnung ihrer Falun Dafa praktizierenden Mutter zu durchsuchen. Ein Jahr nach der Verhaftung wurden sie im Geheimen zu Gefängnisstrafen verurteilt.

Am 28. September 2020 gab das Bezirksgericht Kuiwen bekannt, dass der 50-jährige Praktizierende Zhang Chao zu vier Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Sein Bruder Zhang Ping, der kein Falun Dafa praktiziert, erhielt eine sechsmonatige Haftstrafe bei einem Jahr Bewährung.

Das Gericht gab Zhang Chao die Gelegenheit, innerhalb von zehn Tagen Berufung gegen das Urteilt einzulegen. Allerdings stand unmittelbar wegen Feierlichkeiten vom 1. bis 8. Oktober eine achttägige Ferienzeit bevor. Das Mittherbstfest und der Jahrestag der Gründung des kommunistischen Regimes fielen beide auf den 1. Oktober. Zhangs Familie vermutet, dass das Gericht die Urteilsverkündung bewusst auf den 28. September gelegt hatte, um eine Berufung gegen das Urteil zu vermeiden.

Am 31. Oktober 2019 war die Mutter der Brüder, Frau Wang Zhen, angezeigt worden, weil sie mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Beamte nahmen sie fest. Gegen 15 Uhr wollten Polizisten die Wohnung der Praktizierenden durchsuchen. Zu dieser Zeit waren ihre Söhne zu Besuch. Sie versuchten, die Polizei aufzuhalten. Zhang Ping wurde verhaftet. Zhang Chao konnte entkommen, wurde aber zwei Tage später, am 2. November 2019, ebenfalls festgenommen.

Die Brüder kamen in die Haftanstalt Weifang. Ihre Mutter wurde wegen ihres schlechten Zustands am Abend des 31. Oktober gegen Kaution freigelassen.

Die Bezirksstaatsanwaltschaft Kuiwen genehmigte die Verhaftung von Zhang Chao am 6. Dezember 2019. Der Vorwurf lautete: „Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und Störung des öffentlichen Dienstes durch gefährliche Handlungen“.

Die Familie von Zhang Chao beauftragte einen Anwalt. Die Behörden gaben ihm allerdings keine Informationen und ließen auch die Familie über den Fall im Ungewissen.

Praktizierender aus Anhui und seine kranke Ehefrau verurteilt

Duan Tianjun aus der Stadt Hefei in der Provinz Anhui wurde vor kurze wegen seines Glaubens an Falun Dafa zu fünfeinhalb Jahren sowie einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (rund 600 Euro) verurteilt. Seine Frau, die nicht Falun Dafa praktiziert, war nach der Festnahme sechs Monate inhaftiert. Gegen sie wurden zehn Monate auf Bewährung verhängt.

Als Duan am 16. Februar 2018 seine Frau Pan Nengcun in die Apotheke begleitet hattee, war er verhaftet worden. Pan litt seit einigen Jahren an psychischen Problemen. Sie war bei einer früheren Verhaftung ihres Mannes von der Polizei traumatisiert worden.

Polizisten waren dem Paar gefolgt, um sie zu verhaften. Sie brachen in ihre Wohnung ein und durchsuchten die Räume.

Die Polizei übergab die beiden Fälle der Bezirksstaatsanwaltschaft Shushan, die Anklage erhob. Die Akten wurden an das Bezirksgericht Shushan übergeben. Die Bezirksstaatsanwaltschaft sowie das Bezirksgericht in Shushan sind für die Bearbeitung aller Falun-Dafa-Fälle in der Region Hefei zuständig.

Nach Razzia verurteilt

Vier Bewohner wegen ihres Glaubens verurteilt - Familienbesuche seit mehr als einem Jahr verweigert (Provinz Liaoning)

Vier Bewohner der Stadt Benxi in der Provinz Liaoning wurden am 4. September 2020 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu Gefängnisstrafen verurteilt und mit Geldstrafen belegt:

Deng Yulin (m): vier Jahre Haft und eine Geldstrafe von 20.000 Yuan (2.500 Euro)Yang Liwei (w): vier Jahre Haft und eine Geldstrafe von 20.000 Yuan (2.500 Euro)Zhang Limin (w): dreieinhalb Jahre Haft und eine Geldstrafe von 15.000 Yuan (1.870 Euro)Zhang Pengzhu (m) drei Jahre und zwei Monate Haft und eine Geldstrafe von 10.000 Yuan (1.250 Euro)

Die vier Praktizierenden waren am 23. Mai 2019 verhaftet worden, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatten. Ein fünfter Praktizierender, Hu Lin, der zusammen mit ihnen verhaftet worden war, wurde am 20. Juni 2019 zu zwei Jahren Haft verurteilt. Er hatte auf der Fahndungsliste gestanden, nachdem er einer früheren Verhaftung entkommen war. Hu starb am 16. Februar 2020 im Gefängnis in Kangjiashan an den Folgen von Misshandlungen.

Die Verhaftungen der vier überlebenden Praktizierenden wurden am 28. Juni 2019 genehmigt. Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Hengren klagte sie am 13. August an, weniger als zehn Tage, nachdem die Polizei ihre Fälle eingereicht hatte.

Aufgrund von Misshandlungen in der Haft trat bei Yang Liwei Organversagen auf. Daraufhin ließ man sie gegen Kaution frei. Die anderen drei Praktizierenden blieben in Haft. Ihnen wurden weder Besuche ihrer Anwälte noch ihrer Familien erlaubt.

Das Bezirksgericht Hengren führte am 3. Juli 2020 eine virtuelle Anhörung von Yang in ihrer Wohnung durch. Die anderen drei Praktizierenden wurden am 18. August 2020 in den jeweiligen Haftanstalten vor Gericht gestellt.

Die Anwälte der drei Praktizierenden plädierten auf nicht schuldig. Sie stellten fest, dass keine Zeugen vor Gericht erschienen waren, um sich einem Kreuzverhör zu unterziehen. Die Videoaufnahmen, die als Beweismittel der Anklage verwendet und in der Anhörung abgespielt wurden, waren sehr verschwommen. Diese Aufnahmen zeigten nicht, dass ihre Klienten an den besagten Orten waren und die besagten Dinge so taten, wie vom Staatsanwalt behauptet wurde.

Trotz der nachdrücklichen Forderungen der Familien erlaubte der Richter ihnen nicht, ihre Angehörigen zu sehen, geschweige denn an der Anhörung teilzunehmen. Er begründete das mit der Coronavirus-Epidemie. Die Anwälte stellten jedoch fest, dass das Gericht für Fälle, die nicht mit Falun Dafa in Verbindung standen, keine solchen Einschränkungen hatte.

Der Richter gab die Urteile gegen die vier Praktizierenden am 4. September 2020 bekannt.

Deng Yulin mit seiner Frau Teng Hongtao und Sohn Deng Zhongbo

Shandong: Fünf Praktizierende bei Razzia sowie eine Tochter verurteilt

Im September 2020 wurden sechs Bewohner aus dem Kreis Qingyun in Shandong, darunter ein Vater und seine Tochter, wegen ihres Glaubens verurteilt.

Fünf der Praktizierenden waren am 18. November 2018 bei einer Razzia während des Fa-Lernens festgenommen: Zhao Junxiang (w), Du Quancun (m), Wang Shujuang (w), Yu Binglan (w) und Zhang Lianyun (w).

Yu und Zhang wurden auf Kaution freigelassen. Zhao und Wang brachte man in die Haftanstalt Dezhou, während der Praktizierende Du in die Haftanstalt Qingyun überführt wurde. Den dreien wurden Familienbesuche verweigert.

Die Polizei fälschte die Beweise gegen Zhao und beschuldigte sie, Falun-Dafa-Materialien für andere Praktizierende herzustellen. Mehrere Praktizierende wurden gezwungen, von der Polizei vorbereitete Erklärungen zu unterschreiben.

Im Dezember 2018 reichte die Polizei die Fälle an die Kreisstaatsanwaltschaft Xiajin weiter, die Anklage gegen die Praktizierende erhob. Die Akten wurden weitergeleitet an das Kreisgericht Xiajin.

Am 15. Januar 2020 standen die Praktizierenden vor Gericht. Von jeder Familie durften nur zwei Verwandte an der Anhörung teilnehmen.

Der über 70-jährige Du wankte mit gefesselten Händen und Füßen in den Gerichtssaal. Auch die über 50-jährige Wang taumelte. Ihre Haare waren ergraut. Zhao hatte ein paar Zähne verloren und konnte nicht deutlich sprechen.

Die Anwälte von Zhao und Du plädierten auf nicht schuldig. Sie argumentierten, dass kein Gesetz in China Falun Dafa als Verbrechen aufführe. Die Verfassung garantiere Glaubensfreiheit. Die Juristen forderten Freispruch für ihre Mandanten. Wang verteidigte sich selbst und wies die Anklage zurück.

Du, Zhao und Wang wurden nach der Anhörung wieder in die Haftanstalten gebracht. Yu und Zhang kehrten nach Hause zurück.

Am 10. September 2020 verkündete der Richter die Urteile. Zhao wurde zu acht Jahren Haft verurteilt, Du zu vier Jahren; gegen Wang wurde eine Haftstrafe von drei Jahren verhängt. Yu und Zhang verurteilte der Richter zu je zwei Jahre Haft.

Ende September 2019, als der Praktizierende Du inhaftiert war, wurde seine Tochter Du Xiaojing verhaftet. Sie hatte in einem Restaurant, in dem sie arbeitete, mit Menschen über Falun Dafa gesprochen. Man brachte sie in die Haftanstalt Dezhou und verurteilte sie im September 2020 zu drei Jahren Haft.

Während Haft erkrankt

Praktizierender aus Shanghai zu zwei Jahren Haft verurteilt – Gehörverlust während Haft

Nie Guangfeng aus Shanghai wurde am 13. November 2019 verhaftet. Polizisten durchsuchten die Wohnung und beschlagnahmten seine beiden Computer. Er wurde in der Haftanstalt Minhang strafrechtlich inhaftiert.

Am 19. Februar 2020 wurde Nies Fall an die Bezirksstaatsanwaltschaft Minhang eingereicht. Am 9. September 2009 erhob das für die meisten Fälle in Shanghai zuständige Bezirksgericht Fengxiang Anklage. Nie wurde zu zwei Jahren Haft verurteilt.

Sein Anwalt, der ihn Anfang 2020 besucht hatte, berichtete, dass Nie in der Haftanstalt einen schweren Hörverlust erlitten hatte. Er habe nur schwerfällig reagiert und gehumpelt. Unklar ist, ob Nie in der Haftanstalt gefoltert wurde.

Praktizierende aus Heilongjiang erleidet schwere Knöchelverletzung – Ursache ungeklärt

Zhang Shuqin wohnt in der Stadt Yichun in der Provinz Heilongjian. Sie wurde am 28. September 2020 vom Bezirksgericht Yimei zu einer Haftstrafe von drei Jahren und vier Monaten verurteilt. Gegen das Urteil sollte Berufung eingelegt werden.

Zhangs Familie war bei der Anhörung und Urteilsverkündung anwesend. Die Angehörigen gaben an, dass Zhang aussagte, dass sie während ihrer sechsmonatigen Haft schwer misshandelt worden war. Die Praktizierende sei abgemagert gewesen. Aufgrund einer starken Schwellung am Knöchel sei sie gehbehindert.

Zhang äußerte, dass sie aufgrund der Verletzungen qualvolle Schmerzen am Knöchel hätte. Die Wärter der Haftanstalt Yichun hätten sich trotz wiederholter Bitten geweigert, sie zu einem Arzt zu bringen. Obwohl der Knöchel später geröntgt wurde, behaupteten die Wärter, dass es Zhang gut gehe. Dabei hatte sie noch immer Schmerzen. Unklar ist, ob Zhang die Verletzung vor oder nach ihrer Festnahme erlitt.

Zhang, die ein familiengeführtes Hotel leitet, wollte am 5. März 2020 das Essen zu einem Freund ausliefern und wurde dabei verhaftet. Als sie sich widersetzte, erlitt sie einen Herzinfarkt und brach zusammen. Ein Beamter trat und beschimpfte sie.

Am 19. August 2020 wurde sie per Videokonferenz von der Haftanstalt vor Gericht angehört. Ihr Anwalt und ihre Tochter plädierten auf nicht schuldig.

Jahrzehnte der Verfolgung

Nach sieben Jahren Haft weitere Strafe von dreieinhalb Jahren gegen 58-jährige Laborantin verhängt

Tan Haiyan ist eine 58-jährige pensionierte Laborantin aus der Stadt Panzhihua in der Provinz Sichuan. Sie wurde am 17. März 2020 verhaftet und am nächsten Tag in die Haftanstalt Wanyaoshu gebracht. Am 23. April genehmigte die Kreisstaatsanwaltschaft die Verhaftung. Kurz nach der Anhörung am 18. August verurteilte das Kreisgericht Dong die Praktizierende zu dreieinhalb Jahren Haft.

Vor der letzten Verurteilung war Tan wegen ihres Glaubens, dem sie das Verschwinden ihrer Jähzornigkeit zuschreibt, sechs Jahre im Gefängnis und ein Jahr im Zwangsarbeitslager eingesperrt worden.

Sie wurde mit Elektroschocks gefoltert, zwangsernährt und durfte nicht schlafen. Die Benutzung von Trinkwasser, Toilette und Dusche war ebenfalls einschränkt.

Noch während ihrer Haft ließ sich Tans Mann wegen der häufigen Schikanen durch die Polizei 2010 von ihr scheiden.

Tan Haiyan auf einem undatierten Foto

Frühere Berichte:

41 Falun Gong Practitioners Sentenced for Their Faith in August 2020

Bilanz Juli 2020: 28 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Bilanz erste Jahreshälfte 2020: 139 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens zu Gefängnisstrafen verurteilt

107 Verurteilungen in den letzten fünf Monaten

Von Januar bis April 2020: Insgesamt 89 Falun-Dafa-Praktizierende verurteilt

33 Falun-Dafa-Praktizierende verurteilt - während China wegen des Coronavirus' abgeriegelt war

In China geht Verfolgung von Falun Dafa weiter - trotz Coronavirus-Pandemie

193 Verurteilungen in den vergangenen zwei Monaten Dezember und Januar


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.