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Nach jahrelanger Haft und Folter: 39-Jährige erneut wegen ihres Glaubens verhaftet

31. Oktober 2020 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der Provinz Jilin, China

(Minghui.org) Die Verhaftung der 39-jährigen Yin Jun versetzte ihrer Mutter einen schweren Schlag – am 18. Juni 2020 war ihre Tochter erneut wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] festgenommen worden.

Yin wurde im Alter von 19 Jahren von der Hochschule ausgeschlossen, weil sie ihren Glauben an Falun Dafa nicht aufgeben wollte. In den vergangenen zwanzig Jahren wurde sie mehrmals verhaftet und interniert, zweimal auch im Zwangsarbeitslager. Insgesamt war sie siebeneinhalb Jahre in Haft. Nachdem Yin in der Haft immer wieder schwer gefoltert worden war, litt sie im Alter von Anfang 20 an schweren Herzproblemen. Ihre untere Wirbelsäule war deformiert.

Die erneute Festnahme

Yin stammt ursprünglich aus dem Kreis Fusong in der Provinz Jilin und wohnt in der Stadt Changchun. Am 18. Juni wurde sie gegen acht Uhr morgens von Polizisten festgenommen, die vor ihrem Appartement gewartet hatten. Die Beamten durchsuchten ihre Wohnung und beschlagnahmten Falun-Dafa-Bücher, Laptop, Handy und andere Gegenstände.

Nachdem Yins Mutter an diesem Tag den Kontakt zu ihrer Tochter verloren hatte, machte sie sich große Sorgen. Zwei Tage nahm die Suche nach ihrer Tochter in Anspruch, bis sie herausfand, dass Yin von Beamten der Polizeiwache Hongqijie verhaftet worden war. Sie befand sich zu dieser Zeit in der Haftanstalt Nr. 4 in Changchun.

Als sich für Yins Mutter die Verhaftung bestätigt hatte, stieg ihr Blutdruck an. Sie bekam Schmerzen in der Brust und fühlte sich so schwach, dass sie beinahe zusammenbrach. Um sich über Yins Fall zu erkundigen, reiste ihre Mutter rund 270 Kilometer von ihrer Wohnung in Baicheng nach Changchun. Am Eingang der Polizeiwache wiesen die Beamten sie ab.

Yins Mutter beauftragte einen Anwalt mit der Verteidigung ihrer Tochter. Als sie mit ihm die Haftanstalt aufsuchte, durften sie Yin nicht sehen. Die Wärter gaben auch keine Informationen über den Zustand der Gefangenen preis. Das vergrößerte die Sorgen der Mutter noch mehr – sie vermutete, dass ihre Tochter in der Haft misshandelt würde.

Als Yins Mutter mit dem Anwalt erneut zur Polizei kam, um sich nach dem Fall zu erkundigen, wurde ihnen der Zutritt verwehrt. Später erfuhr Yins Mutter von einem Beamten, dass Yin festgenommen worden war, weil Polizisten sie beim Verteilen von Informationsmaterialien über Falun Dafa gesehen hatten.

Nachdem die Bezirksstaatsanwaltschaft Chaoyang Yins Verhaftung genehmigt hat, steht ihr nun die Anklage bevor.

Yins Mutter sagt: „Meine Tochter lebt in ihrem Alltag nach den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Sie ist sehr aufrichtig und freundlich. Sie wohnt nicht bei uns, weil sie befürchtet, dass wir in die Verfolgung mit hineingezogen werden könnten. So ruft sie mich oft an und redete mit mir. Erst kürzlich hat sie mir ein neues Paar Gummihandschuhe gekauft, damit ich meine Haut schütze, wenn ich Kleidung per Hand wasche. Am Vatertag kaufte sie neue Bekleidung für ihren Vater. Als Eltern sind wir froh, so eine liebe Tochter zu haben. Wie kann die Regierung so grausam sein und einen so freundlichen Menschen festhalten?“

Frühere Berichte:

Trauma einer jungen Frau – ein persönlicher Bericht über Folter und VerfolgungShang Xiaodong, Yin Jun and Zhang Fengqin in Changchun City Illegally Sentenced to Forced Labor


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.