(Minghui.org) Nach neun Jahren Freiheit gegen Kaution wurde ein 70-jähriger Arzt erneut verhaftet und muss nun wegen seines Glaubens an Falun Dafa [1] mit einer Gefängnisstrafe rechnen.
Wang Xinqing aus dem Kreis Tongcheng in der Provinz Hubei kam erstmals am 24. November 2010 in das Untersuchungsgefängnis in Tongcheng. Die örtliche Staatsanwaltschaft erhob dann Anklage gegen ihn und leitete seinen Fall an das Kreisgericht weiter.
Wang bekam eine Schwellung und eine Infektion an der rechten Seite seines Gesichts. Das Essen fiel ihm schwer. Am 25. Januar 2011 erhielt er eine Haftauszeit für eine medizinische Behandlung. Das Gericht in Tongcheng hielt im März 2011 eine Anhörung ab, an der er jedoch nicht teilgenommen hatte. Am 24. November 2011 wies der vorsitzende Richter Li Shuming einen Polizeibeamten an, Wang in Gewahrsam zu nehmen. Der Beamte kam dem nicht nach.
In den folgenden acht Jahren, bekam Wang keine weitere Benachrichtigung bezüglich seines Falles. Am 12. August 2019 wurde er plötzlich verhaftet. Die Polizei gab an, dass sie seinen Fall abschließen wollten.
Einen Monat nach Wangs letzter Verhaftung hielt das Gericht in Tongcheng eine Anhörung ab. Das war am 12. September 2019 gewesen. Nun wartet er im Untersuchungsgefängnis in Tongcheng auf ein Urteil.
Die letzte Verfolgung ging auf frühere Verhaftungen, Inhaftierungen und Folterungen zurück. Das ging jahrelang, weil er Falun Dafa nicht aufgegeben hatte. Wang ist sicher, dass sein Magengeschwür, seine Gelenkentzündungen, sein Blutdruckhochdruck und seine asthmatische Bronchitis von Falun Dafa geheilt wurde.
Der 20. Juli 1999 war der Tag, an dem das kommunistische Regime die Verfolgung von Falun Dafa einleitete. An diesem Tag mieteten Wang und einige andere Praktizierende ein Auto und fuhren zum Regierungssitz in Hubei. Dort wollten sie sich für Falun Dafa einsetzen. Die Polizei stoppte das Auto in den Vorstädten Wuhans und verhaftete die Praktizierenden.
Polizisten brachten die Praktizierenden zurück in den Landkreis Tongcheng. In einem Hotel hielten sie sie zwei Tage lang fest. Als Wang an seinen Arbeitsplatz im Krankenhaus zurückkehren durfte, musste er seine Bücher von Falun Dafa abgeben. Wang musste auch eine Erklärung schreiben, worin er versprach, nicht mehr für Falun Dafa zu appellieren. Sein Vorgesetzter versuchte ihn auch zu zwingen, Falun Dafa aufzugeben.
Wang wurde Ende November 1999 verhaftet, weil er in der Öffentlichkeit mit anderen Falun-Dafa-Praktizierenden meditiert hatte. Er wurde im Untersuchungsgefängnis in Tongcheng festgehalten. Nach der Zahlung einer Kaution von 3.000 Yuan (ca. 400 Euro) kam er frei. Als er wieder zu Hause war, wurde er immer wieder von der Polizei schikaniert.
Im März 2000 wurde Wang erneut verhaftet und 15 Tage lang im Untersuchungsgefängnis in Xishan festgehalten. Er musste 300 Yuan (ca. 40 Euro) zahlen.
Funktionäre des Büros 610 [2] in Tongcheng begannen im September 2000 eine Aktion zur Gehirnwäsche der Falun-Dafa-Praktizierenden. Wang wurde verhaftet und in der dortigen Nervenklinik 15 Tage lang einer Gehirnwäsche unterzogen.
Am 5. März 2001 wurde Wang wieder in die Nervenklinik gebracht und dort die Nacht über festgehalten. Wang weigerte sich, der Aufforderung der Polizei nachzukommen und seinen Glauben an Falun Dafa aufzugeben. Deshalb wurde er am nächsten Tag ins Untersuchungsgefängnis in Tongcheng gebracht. Dort war er acht Monate lang eingesperrt. Die Polizei erpresste Wangs Familie. Sie mussten 2.000 Yuan (ca. 250 Euro) bezahlen und bei seiner Freilassung 1.000 Yuan (ca. 130 Euro) für seine Lebensmittelausgaben.
Wang wurde am 5. Januar 2002 festgenommen. Nach fünf Monaten der Inhaftierung wurde er zu eineinhalb Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Von Juni 2002 bis März 2003 war er im Drogenrehabilitationszentrum in Shizishan in Haft und dann im Zwangsarbeitslager Shayang.
Im Zwangsarbeitslager Shayang zwangen sie ihn zu unbezahlter Arbeit: Anbau von Knoblauch, Reis und Kräutern sowie Herstellen von Glühbirnen. Nachts wurde er einer Gehirnwäsche unterzogen, bei der Falun Dafa verleumdet wurde. Am 4. Juli 2003 kehrte er nach Hause zurück.
Am 6. April 2004, weniger als ein Jahr nach Wangs Freilassung, verhaftete man ihn auf dem Weg zur Arbeit. Die Polizei verhörte ihn drei Tage lang ohne ihn schlafen zu lassen. 18 Tage lang hielten sie ihn im Untersuchungsgefängnis in Tongcheng fest. Dann hielten sie ihn circa einen Monat lang in der Gehirnwäsche-Einrichtung Tangxunhu in Wuhan fest.
Die Wärter der Gehirnwäsche-Einrichtung ließen Wang nicht schlafen. Sie erlaubten ihm keinen Kontakt mit anderen Praktizierenden, die ebenfalls dort inhaftiert waren. Ein Polizist und sein Arbeitskollege waren ihm zugeordnet und überwachten ihn persönlich rund um die Uhr. Er musste Videos ansehen, in denen Falun Dafa verteufelt wurde. Es wurde ihm befohlen, Erklärungen zu schreiben, dass er seinen Glauben aufgibt. Sein Arbeitgeber zahlte 5.000 Yuan (ca. 600 Euro) „Unterrichtsgebühr“ für seine Gehirnwäsche-Sitzungen.
Frühere Berichte:
Provinz Hubei: Das Büro 610 veranlasste Arbeitslose zur Festnahme und Schikane von Falun Gong-Praktizierenden
Snapshot of Falun Gong Practitioners Whose Copies of Lawsuits Against Jiang Zemin Were Received by Minghui on September 5-7, 2015
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
[2] Das Büro 610 ist eine speziell zur Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden gegründete außergesetzliche Behörde.