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Nach brutaler Folter im Arbeitslager: 65-Jähriger erneut verurteilt

1. November 2020 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der Provinz Jiangxi, China

(Minghui.org) Ein Falun-Dafa-Praktizierender [1] aus der Stadt Jiujiang in der Provinz Jiangxi wurde vor kurzem wegen seines Glaubens zu zwei Jahren Haft verurteilt.

Der 65-jährige Fan Lujie war im Juli 2019 verhaftet worden. Seitdem befindet er sich in der Haftanstalt Jiujiang. Nähere Einzelheiten über seine jüngste Verurteilung werden noch ermittelt.

Fan hatte im November 1995 begonnen, Falun Dafa zu praktizieren. Er folgte den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht und machte sich nichts aus persönlichen Vorteilen. Als sein Arbeitgeber Wohnungen an Mitarbeiter vergab, überließ er einem Kollegen seine Wohnung. Als ein großes Projekt zur Neuverlegung der Stromleitung des Firmengebäudes anstand, meldete er sich freiwillig. Durch den Praktizierenden konnte das Unternehmen viel Geld einsparen.

Neben der positiven Auswirkung auf den Charakter änderte sich auch Fans Gesundheit drastisch. Viele seiner Leiden, unter anderem eine Mittelohrentzündung, die das Trommelfell schwer geschädigt hatte, sowie Sehstörungen und Magenblutungen wurden geheilt.

Nachdem das kommunistische Regime 1999 die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden befohlen hatte, wurde auch Fan wegen seines Glaubens verfolgt. Mehrfach wurde er festgenommen und dreimal ins Arbeitslager gesperrt. Aus Kummer starb Fans Mutter und seine Frau war wegen des enormen Drucks verängstigt und erkrankte.

Erste Verhaftungen

Am 22. Juli 1999 wurde Fan zum ersten Mal verhaftet. Er war nach Peking gereist, um für Falun Dafa einzustehen. 17 Tage war er inhaftiert. Man forderte von ihm eine Erklärung, mit der er seinen Glauben aufgeben sollte.

Im September 1999 kam er erneut nach Peking und appellierte für sein Recht, frei Falun Dafa praktizieren zu dürfen. Wochen später wurde er verhaftet. Nachdem er fünf Tage in Peking festgehalten worden war, brachte man ihn zurück nach Jiujiang. Er wurde zu eineinhalb Jahren Zwangsarbeitslager verurteilt.

Nur sechs Monate nach seiner Freilassung, im September 2001, wurde Fan erneut verhaftet. Polizisten durchsuchten seine Wohnung und beschlagnahmten seine Falun-Dafa-Bücher und ähnliche Materialien. Drei Monate verbrachte Fan in der Haftanstalt Sanlijie, wo ihn die Wärter hungern ließen. Später wurde er zu drei Jahren und zwei Monaten Zwangsarbeit verurteilt.

Im Juni 2008 wurde Fan erneut festgenommen. Im September und Oktober verhörten die Beamten ihn. Da Fan nicht mit der Polizei kooperieren wollte, würgten die Beamten ihn und prügelten mit einem Bambusstock auf ihn ein. Danach musste Fan stundenlang stehen. Die Verhöre dauerten 36 Stunden, während dieser Zeit durfte er nicht essen und nicht schlafen. Später brachte man ihn für zwei Jahre ins Zwangsarbeitslager.

Folter im Zwangsarbeitslager

Alle drei Aufenthalte verbrachte Fan im inzwischen aufgelösten Zwangsarbeitslager Majialong. Die Wärter sorgten stets dafür, dass er von Gefangenen überwacht wurde – auch beim Essen, Schlafen und auf der Toilette. Fan durfte nicht mit anderen inhaftierten Falun-Dafa-Praktizierenden sprechen.

Während seines ersten Aufenthalts musste Fan von morgens bis Mitternacht arbeiten. Da er die von den Wärtern vorgegebene Quote nie erfüllen konnte, nutzten sie dies als Vorwand, ihn täglich aufs Neue zu quälen.

Einmal zwangen die Wärter Fan, sich stundenlang nach vorn zu beugen. Dabei mussten seine Finger die Füße berühren und die Beine gestreckt bleiben. Ein anderes Mal sollte Fan vor einer Wand niederknien, während seine Beine so weit wie möglich gespreizt waren. Danach zwang man ihn, seinen Oberkörper gegen die Wand zu lehnen. Die meisten Menschen können diese Folter nicht einmal für Sekunden aushalten. Fan musste in dieser Position zwei Stunden verharren.

Die Wärter erlaubten Fan nicht, in einem Bett zu schlafen. Stattdessen gab man ihm ein Holzbrett, das direkt auf den Boden gelegt wurde. Da die Zelle nicht abgedichtet war, drang bei Regen immer Wasser ein. Manchmal stand das Wasser so hoch wie das Holzbrett, auf dem Fan schlief.

Wegen der Feuchtigkeit bekam Fan am ganzen Körper Krätze. Das war sehr schmerzhaft, es juckte und Eiter trat aus den Wunden. Nachdem Fan einen Tag lang gesessen hatte, um die Zwangsarbeit zu verrichten, durchnässte der Eiter von seinem Gesäß die Hose und klebte am Stuhl fest. Als er aufstand, löste sich eine Hautschicht. Der Schmerz war unerträglich. Die Wärter beachteten Fans Zustand nicht. Er musste weiterhin die schwere Arbeit leisten.

Später eiterten auch Fans Knöchel, an jedem Knöchel hatte er ein großes Loch. Stinkendes Blut trat aus den Wunden und die Beine färbten sich schwarz. Ein Wärter mit dem Familiennamen Xu sagte zu Fan: „Wenn ich deine Füße sehe, vermag ich eine Woche lang nichts essen.“ Der Arzt im Arbeitslager warnte, dass man Fan die Beine amputieren müsse, wenn er nicht behandelt würde.

Während seines zweiten Aufenthalts im Zwangsarbeitslager widerrief Fan seine Erklärung, mit der er während des ersten Aufenthalts auf Falun Dafa verzichtet hatte. Die Wärter tobten und verlängerten seinen Aufenthalt um drei Monate. Nachdem Fan aus Protest in Hungerstreik getreten war, führte man ständig Zwangsernährungen durch – auch am letzten Tag seines dritten Aufenthalts dort.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.