(Minghui.org) Ich muss zugeben, dass ich ein wenig überrascht war, als die Koordinatorin auf mich, eine 65-jährige Praktizierende, zukam und mich bat, über meine Erfahrungen zu schreiben. Sie erklärte mir, dass langjährig Praktizierende viele Jahre „an der Front“ gewesen seien. Sie hätten sich an verschiedenen Projekten beteiligt, um die Menschen wachzurütteln. Mitpraktizierende würden ermutigt, wenn sie von ihren Erfahrungen hörten. Auch helfe es dabei, gemeinsam voranzukommen, deshalb sei das sehr wichtig, so die Koordinatorin.
Zuerst machte es mir nichts aus, später aber spürte ich eine gewisse Diskriminierung. Warum wurden nur die Älteren gebeten, ihre Erfahrungen aufzuschreiben? Es kostete mich einige Zeit, diesen Bericht zu verfassen. Als ich nach innen schaute, bemerkte ich, dass ich aus demselben Grund irritiert war wie damals, als mir gesagt wurde, ich müsse wegen des KPCh-Virus zu Hause bleiben. Erst als ich nach schaute, wurde ich wieder vernünftig.
Meister Li, der Begründer von Falun Dafa, sagt, wir Praktizierende würden nicht altern. Mir wurde klar, dass unsere Erscheinung arrangiert wurde und wir sie leicht nehmen sollten. Alles was passiert, dient meiner Kultivierung. Das Schreiben meines Erfahrungsberichtes ist ein Kultivierungsprozess.
1997 druckte mein Mann die ersten drei Lektionen des Zhuan Falun, dem Hauptwerk des Falun Dafa, auf Französisch aus. Damals war das Buch nur über das Internet verfügbar. Alles, wonach ich gesucht hatte, stand im Zhuan Falun – ich war überglücklich! Ich hatte einen wahren Kultivierungsweg gefunden! Mein Mann und ich gingen zusammen zu einem Übungsplatz für Falun Dafa. Später nahm ich am Neun-Tage-Seminar teil. Das war Ende 1998.
So begann ich, Falun Dafa zu praktizieren. Ich hatte viele Erlebnisse, die mich spüren ließen, dass der Meister immer da ist. Ich bin vom Himmel gekommen und Dafa zeigt mir den Weg zurück: Es zeigt mir, wie ich mich kultivieren und meine Xinxing verbessern kann.
Was ist Xinxing? Jahr für Jahr ging ich diesen Weg und kultivierte mich Schritt für Schritt. Während ich die Leiter zum Himmel emporstieg, legte ich meine Anhaftungen Schicht um Schicht ab. Alles wurde vom Meister arrangiert. Die Eigenschaften des Kosmos – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – sind das Leuchtfeuer, das es mir ermöglicht, zu meinem wahren Selbst zurückzukehren. Darüber hege ich keinen Zweifel. Ich bin sicher, einen kostbaren Schatz gefunden zu haben. Seither bin ich auf dem Weg zurück nach Hause.
Mit meiner Berentung zögerte ich, denn ich wollte nicht in so viele Projekte für Dafa eingebunden werden. Ich wollte meine Arbeit als Ausrede benutzen, um Pausen einlegen zu können.
Als ich schließlich in Rente ging, schien alles bereits arrangiert. Bei meinem Mann, der zusammen mit mir arbeitete, wurde Nierenkrebs festgestellt, der metastasierte und Knochenkrebs auslöste. Er hatte einige Jahre zuvor aufgehört, Falun Dafa zu praktizieren, und war zu einem gewöhnlichen Menschen geworden. Offenbar war ihm das Krankheitskarma, dass ihm zu Beginn der Kultivierung weggenommen worden war, wieder zurückgegeben worden. Ich hoffte wirklich, er würde das Praktizieren wieder aufnehmen. Aber je mehr ich ihn davon zu überzeugen versuchte, desto ärgerlicher wurde er. Egal was ich sagte, er hörte nicht auf mich. Schließlich hörte ich auf, ihn ändern zu wollen. Ich fragte mich, ob ihn mein Verhalten dazu gebracht hatte, die Kultivierung aufzugeben, denn ich hatte ihn sehr lange nicht beachtet.
Obwohl ich mich nicht an großen Projekten für Dafa beteiligte, verbrachte ich fast meine gesamte Freizeit und die Wochenenden damit, möglichst viele Menschen über Falun Dafa und die Verfolgung aufzuklären. In meinem Leben gab es kaum Raum für meinen Mann oder meine Kinder, ganz zu schweigen für andere Familienmitglieder.
Da nun der Projektdruck nachgelassen hat, habe ich begonnen, mich wieder um meinen Mann und sein Wohl zu kümmern. Ich helfe ihm und bemühe mich, sein Selbstwertgefühl nicht zu verletzen. Noch wichtiger ist, dass ich nun Dinge mit ihm unternehme. Jedes Mal, wenn er ins Krankenhaus geht, begleite ich ihn. Ich mache mir keine Gedanken oder Hoffnungen und bitte ihn um nichts. Nun sind wir wieder zusammen und unsere Beziehung ist harmonischer geworden.
Mir ist klar geworden, dass ich die Bedeutung der Kultivierung vom Fa des Meisters in all den Jahren nicht verstanden habe, bei der man sich nämlich
„… soweit wie möglich der menschlichen Gesellschaft anpasst …“ (Fa- Erklärung auf der Fa-Konferenz in der Hauptstadt der USA, 22.07.2006)
Dabei geht es aber nicht darum,
„… gewöhnlichen Menschen zu entsprechen …“ (Den letzten Eigensinn beseitigen, 12.08.2000, in: Essentielles für weitere Fortschritte II)
Eigentlich hatten mein Mann und ich früher getrennte Leben gelebt. Abgesehen von der Arbeit und den Kindern hatten wir fast keine Gemeinsamkeiten. Seine Krankheit bringt uns näher und gibt mir die Gelegenheit, mich um ihn zu kümmern. Plötzlich ist mir bewusst, was er früher alles übernommen hatte. Denn seit er ins Krankenhaus eingeliefert wurde, liegt die gesamte Last der Verantwortung auf meinen Schultern. Es ist hart, obwohl die Kinder ihr Bestes tun, um mir zu helfen. Ich leide nicht darunter, sondern fühle mich durch Dafa gesegnet. Ich habe erkannt, dass ich nichts gegen das Geschehene machen kann, außer „dem natürlichen Lauf zu folgen“, wie es uns das Zhuan Falun lehrt.
Ich mache mir immer noch große Sorgen um meinen Mann. Es ist wichtig, dass er gut über Dafa denkt, damit er errettet werden kann. Ich muss die Anhaftung an Gefühlen loslassen.
Wegen des KPCh-Virus kann ich meinen Mann nicht mehr zum Arzt begleiten, da es Altersbeschränkungen gibt. Sein Zustand scheint stabil zu sein, außerdem erhält er Chemotherapie. Er hat keine Schmerzen und arbeitet jeden Tag auf dem Bauernhof. Er pflügt, schneidet und pflanzt, als wäre er völlig gesund. Noch immer versuche ich, meine Mission und die Zeit mit ihm in Einklang zu bringen. Ich versuche, alles im Gleichgewicht zu halten, was mir nicht immer gelingt.
Wenn ich nicht so viele Jahre Falun Dafa praktiziert hätte, wäre es schwierig für mich, die aktuellen Schwierigkeiten zu überwinden. Falun Dafa ist meine wahre und unersetzliche Stütze. Ich hoffe, mein Mann erinnert sich immer daran, dass Falun Dafa gut ist!
Die Regierung empfahl, dass Leute über 70 zu Hause bleiben und Lieferdienste für Einkäufe nutzen sollten. Plötzlich sah ich mich als „alte Frau“ abgestempelt. Es fiel mir sehr schwer, den wegen meines Alters verordneten Hausarrest zu akzeptieren.
Schließlich entschied ich mich, die Zeit zu Hause zu nutzen, um Artikel, die die Lügen der Kommunistischen Partei entlarven, mit meinen Kindern und Familienmitgliedern zu teilen. Bald darauf erzählte mir meine Schwester, sie habe einen verstorbenen Verwandten gesehen. Ich schickte ihr das Zhuan Falun und schlug ihr vor, die zweite Lektion über das Himmelsauge zu lesen. Sie rief an, um mir zu danken. Ihre Stimme am Telefon klang wie die eines Teenagers. Ich dachte bei mir: „Wenn ich geduldig bin, ändern die Menschen ihre Meinung. Nun wissen sie, dass die KPCh die ganze Welt und das chinesische Volk betrogen hat. Wahrscheinlich fällt es ihnen nun leichter, die Tatsachen über Dafa zu akzeptieren. Sie wissen nun, dass Falun Dafa nicht nur harmlos, sondern sogar vorteilhaft ist.“
Wenn ich auf die 23 Jahre meiner Kultivierung zurückblicke, scheint die Zeit schnell wie ein Pfeil dahingeflogen zu sein. Die meisten meiner Anhaftungen sind langsam abgetragen worden. Ich erkenne, dass viele Dinge, an denen ich eigensinnig festgehalten habe, gar nicht so wichtig sind.
Man muss fleißig sein und sich in jedem Moment solide kultivieren. Ich achte besonders auf meine Gedanken. Jetzt denke ich zuerst an andere, versuche gutherzig und nachsichtig zu sein sowie nach innen zu schauen. Das ist nicht immer einfach. Aber nur auf diese Weise kann ich eine wahre Praktizierende sein.
Die Zeit ist kostbar und ich habe eine Menge Zeit vergeudet. Oft war ich niedergeschlagen und ließ mich durch die Depression von der Kultivierung ablenken. Jetzt bemühe ich mich, stets daran zu denken, dass ich gesegnet bin, während der Fa-Berichtigung gemeinsam mit dem Meister den Weg zu gehen.
Hier möchte ich ein Gedicht des Meisters als Ermutigung mit euch teilen:
Der Meister sagt:
„Körper im Käfig gefangen, sei nicht traurigAufrichtige Gedanken, aufrichtiges Verhalten, das Fa ist daRuhig überlegen, wie viele eigensinnige Dinge noch daMenschliches Herz abgelegt, Böses vernichtet sich selbst“(Sei nicht traurig, 13.01.2004, in: Hong Yin II)