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Praktizierende zu Gefängnis verurteilt – ihre 80-jährige Mutter stirbt vor Verzweiflung (Provinz Yunnan)

18. November 2020 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der Provinz Yunnan, China

(Minghui.org) Im April 2020 wurde eine Falun-Dafa-Praktizierende [1] zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Die 56-Jährige hatte mit anderen über die Verfolgung ihres Glaubens gesprochen.

Shi Meiling wohnt in der Stadt Kunming in der Provinz Yunnan. Ihre Verhaftung und Verurteilung war für ihre Mutter ein schwerer Schlag. Die über 80-Jährige, die unter einer psychischen Störung litt, konnte sich nicht allein versorgen. Sie erkrankte und starb im Juli 2020, ohne dass sie ihre Tochter ein letztes Mal sehen konnte. Shis Mann erholte sich zum Zeitpunkt ihrer Verhaftung noch von einem Schlaganfall. Während Shi inhaftiert ist, ringt er damit, sich selbst zu versorgen.

Am Abend des 1. August 2019 war Shi in ihrer Wohnung verhaftet worden. Man hatte sie angezeigt, weil sie an diesem Tag mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte. Elf Polizisten brachen in ihr Haus ein und beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher, mit Falun Dafa im Zusammenhang stehende Materialien, ein Foto des Begründers von Falun Dafa, einen Laptop, einen Mediaplayer und Geldscheine mit Botschaften über Falun Dafa. Aufgrund der strengen Zensur in China nutzen viele Praktizierende kreative Wege, um auf die Verfolgung ihres Glaubens aufmerksam zu machen. So schreiben oder drucken sie zum Beispiel Botschaften über Falun Dafa auf Geldscheine.

Shi wurde auf die Polizeiwache Qianwei gebracht. Am 3. August verlegte man sie in die Haftanstalt Nr. 1 in Kunming. Bevor sie ins Gefängnis überführt wurde, wurde Ihr jeglicher Kontakt zu ihrer Familie verwehrt.

Trotz der gesundheitlichen Beschwerden von Shis Mann und ihrer Mutter beharrte die Polizei darauf, die Praktizierende in Gewahrsam zu behalten. Im September 2019 reichten die Beamten den Fall weiter an die Staatsanwaltschaft Kunming.

Wegen unzureichender Beweise gab die Staatsanwaltschaft den Vorgang im Oktober und noch einmal im Dezember 2019 an die Polizei zurück. Schließlich erhob sie Anklage und gab den Fall am 27. Februar 2020 an das Kreisgericht Xishan weiter.

Shis Angehörige stellten mehrere Anfragen an das Gericht bezüglich ihrer Anhörung, wurden aber nicht beachtet.

Als die Familie das Gericht Ende April erneut kontaktierte, teilte man ihr mit, dass Shis Prozess bereits per Videokonferenz stattgefunden habe. Das Gericht habe sie zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt.

Am 27. Juli 2020 wurde Shi in das Frauengefängnis Nr. 1 in Kunming gebracht. Bei ihrer Ankunft durfte sie ihre Familie anrufen. Das war das einzige Mal seit ihrer Verhaftung vor einem Jahr, dass sie Kontakt zu ihren Angehörigen aufnehmen durfte. Seither ist es ihr nicht mehr erlaubt, mit ihnen zu telefonieren. Die Familie hat mehrmals beim Gefängnis angefragt, warum Shi sie nicht anrufen dürfe. Sie erhielten keine Antwort.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.