(Minghui.org) Eine 64-jährige Frau im Bezirk Wanzai, Provinz Jiangxi wurde am 7. September 2020 wegen des Praktizierens von Falun Dafa [1] verhaftet. Guo Yunying kehrte am 13. September nach Hause zurück. Es ist nicht klar, ob sie gegen Kaution freigelassen wurde und einer weiteren strafrechtlichen Verfolgung ausgesetzt sein wird.
In den letzten fünf Monaten vor Guos jüngster Verhaftung wurden sie und ihr Ehemann, der erst vor zwei Jahren mit dem Praktizieren angefangen hatte, häufig von Polizisten schikaniert. Das Komitee für Politik und Recht, eine mit der Verfolgung von Falun Dafa beauftragte außergerichtliche Behörde, hatte die Polizei beauftragt, dies zu tun. Die Beamten versuchten, das Paar unter Druck zu setzen, damit sie ihren Glauben aufgeben. Ohne Erfolg.
Guo wurde in eine arme Familie geboren und musste von klein auf in ihrer Familie helfen. Nach ihrer Heirat musste sie sich dann um ihren kranken Ehemann kümmern, der an verschiedenen Krankheiten litt. Auch ihre beiden Kinder und ihre ältere an Alzheimer erkrankte Mutter brauchten ihre Fürsorge.
Die finanzielle Situation ihrer Familie verschlechterte sich, als Guo von ihrem Arbeitgeber, einer Plastikfabrik, entlassen wurde und nur noch 30 Yuan (4 Euro) pro Monat für den Lebensunterhalt erhielt. Der jahrelange Stress forderte seinen Tribut von Guos Gesundheit.
Im Januar 1999 begann Guo, Falun Dafa zu praktizieren und wurde wieder gesund. Sie folgte in ihrem täglichen Leben den Prinzipien von Falun Dafa: Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Sie behandelte ihren Mann freundlich und kümmerte sich um ihre Mutter. Ihre Verwandten, Freunde und Nachbarn lobten sie für ihr Verhalten.
Guo war vor ihrer letzten Verhaftung fünfmal festgenommen worden. Sie wurde zweimal für insgesamt vier Jahre und sechs Monate in einem Zwangsarbeitslager eingesperrt und zu einer Geldstrafe von 1.000 Yuan (125 Euro) verurteilt. Ihre Kinder lebten in Angst und Sorge, dass sie jederzeit verhaftet werden könnte. Ihr Ehemann, der bereits vorher krank war, brach oft zusammen und fiel zu Boden. Sein Gesundheitszustand hatte sich aufgrund der psychischen Belastung durch die Verfolgung weiter verschlechtert.
Am 20. Juli 1999 durchsuchten Polizisten Guos Wohnung und beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher, Materialien und persönlichen Gegenstände.
Ein Jahr später, im Juli 2000, wurde Guo verhaftet und 15 Tage lang festgehalten, weil sie die Falun-Dafa-Lehren an eine andere Praktizierende weitergegeben hatte.
Am 19. Januar 2001 erhielt Guo dann einen Anruf von ihrem Vorgesetzten ihres Arbeitsplatzes, der sie aufforderte, in die Fabrik zu kommen. Dort verhaftet man sie und brachte sie in das örtliche Untersuchungsgefängnis.
Am nächsten Tag kam die Mannschaft des örtlichen Fernsehsenders ins Gefängnis und versuchte, Guo und die anderen Praktizierenden zu zwingen, Falun Dafa im Fernsehen zu verleumden. Als Guo das ablehnte, drohten die höheren Führungskräfte damit, ihren Vorgesetzten zu entlassen, sollte dieser sie nicht überzeugen können.
Der Direktor hatte keine andere Wahl, als Guo zu sagen, dass er eine Garantieerklärung schreiben würde, die sie dann unterschreiben sollte. Guo lehnte das ab. Sie war traurig darüber, dass das kommunistische Regime die gesamte Gesellschaft zu Komplizen der Verfolgung macht.
Sie wurde einen Monat lang inhaftiert und ihre Familie gezwungen, eine Kaution von 1.000 Yuan (125 Euro) zu hinterlegen.
Am 6. September 2002 drangen mehrere Polizeibeamte in Guos Wohnung ein und durchsuchten sie. Die Beamten beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher und andere persönliche Gegenstände. Danach wurde sie zum Verhör zur Polizeiwache des Landkreises Wanzi gebracht.
Die Polizei ließ sie kurz darauf wieder frei. Am nächsten Tag wurde Guo wieder verhaftet und später zu drei Jahren im Frauenzwangsarbeitslager der Provinz verurteilt.
Im Arbeitslager musste sich Guo Videos ansehen, die Falun Dafa verleumdeten. Sie musste auch ein Dokument schreiben, in dem sie erklären sollte, dass sie auf ihren Glauben verzichte. Wenn sie sich weigerte, durfte sie weder die Toilette benutzen noch zum Essen in die Kantine gehen. Sie musste den Anweisungen von zwei Häftlingen folgen, die sie überwachten, sonst wurde sie geschlagen oder musste mit anderen Formen der Bestrafung rechnen. Sie wurde auch gezwungen, lange Stunden unbezahlte Arbeit zu verrichten.
Am 10. Juni 2010 drangen mehrere Polizeibeamte in Guos Wohnung ein und sagten ihr, dass jemand sie wegen der Verteilung von Informationsmaterialien über Falun Dafa angezeigt habe. Die Beamten durchsuchten die Wohnung und beschlagnahmten einen Computer, acht Tintenpatronen, Druckerpapier, Falun-Dafa-Bücher, Materialien, die mit Falun Dafa zu tun hatten, und DVDs sowie viele persönliche Gegenstände.
Polizisten hielten sie fast vier Monate lang im Untersuchungsgefängnis in Yichun fest, bevor Guo zu anderthalb Jahren Haft im Zwangsarbeitslager für Frauen in Jiangxi verurteilt wurde.
Im Dezember 2013 wurde Guo erneut zu Hause verhaftet, nachdem sie wegen der Verteilung von Kalendern mit Informationen über Falun Dafa angezeigt worden war. Die Beamten durchsuchten ihre Wohnung und beschlagnahmten ihre Materialien zu Falun Dafa.
Da sich ihr Ehemann in einem schlechten Gesundheitszustand befand und es kurz vor Neujahr war, sah sich Guo gezwungen, eine Garantieerklärung zu schreiben, damit sie freigelassen wurde.
Als Polizisten sie dann am 8. Mai 2015 sahen, wie sie ihrem Nachbarn eine Broschüre über Falun Dafa gab, wurde sie festgenommen und 10 Tage lang inhaftiert.
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.