(Minghui.org) Seit August 2020 schikanieren die Behörden in Jiansanjiang in der Provinz Heilongjiang im Rahmen der „Null-Fälle-Kampagne“ Falun-Dafa-Praktizierende [1], die auf ihren „schwarzen Listen“ stehen.
Auf dem landwirtschaftlichen Betrieb Qianjin, einem der staatlichen Betriebe in Jiansanjiang, wurde acht Praktizierenden damit gedroht, ihre Altersrenten einzustellen, ihre Kinder von ihrem Arbeitsplatz zu entlassen und Enkelkinder vom Besuch des Gymnasiums auszuschließen. Auch zwei Praktizierende, die nicht in der Gegend leben, wurden von Beamten besucht und bedroht.
Es folgen die Einzelheiten.
Mehrere Beamte der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) besuchten am 30. August den Falun-Dafa-Praktizierenden Liu Shiying. Sie verlangten von Liu die Unterzeichnung einer Erklärung, dass er Falun Dafa nicht mehr praktiziert. Liu lehnte dies entschieden ab. Als sie am nächsten Tag und übernächsten Tag zurückkehrten, weigerte sich Liu, ihnen die Tür zu öffnen. Die Beamten unterbrachen daraufhin die Strom- und Wasserversorgung von Lius Wohnung.
Einige Tage später kamen sie noch einmal und stellten erneut dieselbe Forderung. Sie drohten: „Wenn Sie sich weigern, das Dokument zu unterschreiben, brauchen wir nur einen Anruf zu tätigen, und Ihre Tochter verliert ihren Arbeitsplatz. Wir können auch Ihre Altersrente sperren. Wir haben viele Möglichkeiten, mit Ihnen umzugehen.“
Mehr als ein Dutzend Personen in sechs Autos hielten am Morgen des 3. September vor Yu Songjias Wohnung. Einer der Beamten sagte: „Unsere Aufgabe ist es, dass Sie Garantieerklärungen unterschreiben, dass Sie auf Falun Dafa verzichten und wir das auf Video aufzeichnen. Es ist mir egal, ob Sie danach weiterhin Falun Dafa zu Hause üben. Sobald dies geschehen ist, stehen wir nicht mehr unter Druck. Andernfalls müssen wir immer wieder zu Ihnen kommen.“
Yu versuchte, ihnen zu erklären, wie sich alles mit Falun Dafa verhält, aber sie weigerten sich, zuzuhören. Ein Nachbar kam herüber und tadelte die Beamten. „Yu ist ein guter Mensch. Die Falun-Dafa-Praktizierenden sind alle gute Menschen. Ihr Leute seid einfach unmöglich. Wenn jemand anders von so vielen von Euch bedroht würde, würde er sich zu Tode fürchten.“
Lu Chuan‘gang arbeitet im Krankenhaus des landwirtschaftlichen Betriebs Qianjin. Er wurde am 7. September in das Büro des Krankenhausverwalters gerufen. Der Parteisekretär des Krankenhauses, Zhou Wenge, sagte zu ihm: „Sie sind verpflichtet, eine Garantieerklärung zu schreiben und zu unterzeichnen und sich fotografieren zu lassen. Wenn Sie die Erklärung unterschreiben, wird Ihr Name von der Liste gestrichen, und Ihre Kinder werden in Zukunft nicht mehr am Schulbesuch oder am Militärdienst gehindert. Wenn Sie das nicht tun, werden Sie in Zukunft nicht einmal mehr einen Zug nehmen oder mit dem Flugzeug verreisen können. Ihre Kinder werden Ihre Bürgen sein.“
Zhou sagte auch gegenüber Lu, dass die KPCh einen Teil der Gehälter von Zhou und dem Krankenhausverwalter einbehalten werde und dass sie sogar ihre Arbeit verlieren könnten, wenn er sich weigert zu kooperieren. Zwischen dem 30. September und dem 10. Oktober wurde Lu mehrmals aufgefordert, die Garantieerklärung zu unterzeichnen, und jedes Mal weigerte er sich.
Am 14. Oktober wurde Lu mitgeteilt, dass er ohne Bezahlung suspendiert wird. Lu protestierte: „Das ist Verfolgung, und es ist gegen das Gewissen. Ich habe kein Gesetz gebrochen. Ich möchte Beschwerde einlegen.“ Lus Familie wurde eine Frist von zwei Monaten eingeräumt, um ihn zu überzeugen, seinen Glauben aufzugeben oder schwerwiegendere Konsequenzen in Kauf zu nehmen.
Jiang Xinbo zog im vergangenen Jahr vorübergehend in die Provinz Shandong, um bei ihrer Tochter zu bleiben, die ihr Studium abgeschlossen und dort eine Arbeitsstelle bekommen hatte. Am 3. Oktober reisten Jiangs Mann und ihr Bruder auf Anweisung von KPCh-Beamten des landwirtschaftlichen Betriebs Qianjin über 3.000 km nach Shandong, um Jiang zur Unterzeichnung der Garantieerklärungen aufzufordern. Nachdem Jiang sich geweigert hatte, suspendierten Beamte ihren Mann von seiner Arbeit an der Landwirtschaftsschule von Qianjing. Sie schickten auch einen Brief an den Arbeitsplatz von Jiangs Tochter, in dem sie ihr drohten, sie von ihrem Arbeitsplatz zu entlassen.
Jiang war bereits zweimal, insgesamt sieben Jahre lang, wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden. Und zweimal wurde sie in Gehirnwäsche-Einrichtungen gebracht.
Familienangehörige bedroht mit Arbeitsplatzverlust
Liu Yuanzheng ist Rentnerin. Früher arbeitete sie im Landwirtschaftskrankenhaus Qianjin. Am 8. September erhielt sie einen Anruf ihres Sohnes, der in einer anderen Stadt bei der Regierung arbeitet. Er leitete eine Nachricht der KPCh-Beamten des Landwirtschaftskrankenhauses Qianjin weiter: „Frau Liu muss zum Krankenhaus gehen, um eine Garantieerklärung zu unterzeichnen, dass sie nicht mehr Falun Dafa praktiziert. Dies muss auf Video aufgezeichnet werden. Wenn sie sich weigert, wird sie ihre Altersrente nicht mehr erhalten. Darüber hinaus könnten Sie [Bezug auf Lius Sohn] Ihre Stelle als Regierungsangestellter verlieren, und Ihrem Sohn [Bezug auf Lius Enkel] wird es untersagt, eine höhere Schule zu besuchen oder der Armee beizutreten.
Nach dem Anruf fuhr Lius Sohn 1.500 Kilometer durch heftigen Regen zu seiner Mutter nach Hause und versuchte, sie davon zu überzeugen, ihren Glauben an Falun Dafa aufzugeben, obwohl er sehr wohl wusste, dass sie von Falun Dafa profitiert hatte.
Eine weitere Praktizierende, Pan Shurong, lebt zusammen mit ihrer Tochter und ihrem Schwiegersohn. Am 10. Oktober kamen zwei Beamte vom Arbeitsplatz ihrer Tochter zu ihr und forderten sie auf, die Garantieerklärungen zu unterzeichnen. Als Pan dies ablehnte, drohten sie: „Sowohl Ihre Tochter als auch Ihr Schwiegersohn haben gute Arbeitsplätze. Wenn Sie die Erklärungen nicht unterschreiben, könnten sie ihren Arbeitsplatz verlieren.“ Pans gesamte Familie ist von der Verfolgung stark in Mitleidenschaft gezogen.
Ein früherer Mitarbeiter, Li Changping, war vor einigen Jahren in die Provinz Sichuan gezogen. Dennoch schickten Beamte des landwirtschaftlichen Betriebes Qiangjing Leute zu seiner Wohnung in Sichuan, die versuchen sollten, dass er die Garantieerklärungen unterschreibt.
Shao Aichun, 82 Jahre alt, ist sehr gesund und selbstständig, seit sie Falun Dafa praktiziert. Aufgrund der Drohungen der KPCh-Beamten drängten ihre Kinder und Enkelkinder sie jedoch zur Unterzeichnung der Garantieerklärung. Shao bedauerte dies später zutiefst und erklärte die von ihr unterzeichnete Garantieerklärung für ungültig.
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.