(Minghui.org) 1936 verbrachte der 30-jährige amerikanische Journalist Edgar Snow drei Monate im Nordwesten Chinas, der von der Chinesischen Roten Armee besetzt wurde. Seine ausführlichen Interviews mit Mao Zedong und anderen führenden Politikern der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) führten ein Jahr später zu dem Buch Red Star Over China (Roter Stern über China).
Dieses Buch wurde von den Kommunisten gelobt. „Ich möchte Sie eindringlich dazu auffordern, dieses neue Buch von Edgar Snow zu lesen“, schrieb Victor A. Yakhontoff 1938 in der marxistischen Zeitschrift New Masses.
Dass die Berichte voreingenommen waren, begriffen die Leser erst viele Jahre später. „Und weil Herr Snow Mitherausgeber der Saturday Evening Post wurde, waren deren Leser daher völlig entwaffnet“, schrieb John T. Flynn in dem 1953 erschienenen Buch While You Slept: Our Tragedy in Asia and Who made it.
Das Buch von Snow wurde erstmals im Oktober 1937 in London veröffentlicht und war so beliebt, dass es viele Male nachgedruckt wurde. Hunderttausende Exemplare wurden in den Vereinigten Staaten verkauft. Es wurde zu einer der einflussreichsten Veröffentlichungen in jener Zeit und beeinflusste damals die westliche Meinung über die Kommunistische Partei Chinas (KPCh). Es war das erfolgreichste PR-Ereignis in der Geschichte der KPCh.
Nachdem Präsident Franklin D. Roosevelt das Buch gelesen hatte, traf er sich zwischen 1942 und 1945 dreimal mit Edgar Snow. Danach betrieben die meisten westlichen Länder eine Beschwichtigungspolitik gegenüber dem kommunistischen China. Da China 2001 in die Welthandelsorganisation aufgenommen worden war, glaubten viele, die wirtschaftliche Entwicklung Chinas werde politische Reformen fördern, welche schließlich die Demokratie nach China brächten.
Leider stellte sich das als Irrtum heraus.
Snow blieb nicht allein. Es gab andere Autoren, darunter Journalisten, die nicht nur die Brutalitäten in der Sowjetunion und im kommunistischen China übergingen, sondern sogar noch deren Regime verteidigten. Diese Schriften sind „absolut und schockierend falsch und ... leiten dieses Land auf den Weg in die schrecklichste Katastrophe seiner Geschichte“, schrieb Flynn.
Als China 2010 zur zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt wurde, machten sich jedoch seine globalen Ambitionen bemerkbar. Das äußerte sich in der Belt and Road Initiative bezüglich interkontinentaler Handels- und Infrastrukturbeziehungen, im Projekt „Made in China 2025“ für die Lieferkette des verarbeitenden Gewerbes, in der Gelddiplomatie, um finanziell Einfluss zu gewinnen, und in der „Wolfskrieger“-Diplomatie. Auch wegen der uneingeschränkten Kriegsführung und der überwältigenden Propaganda der KPCh im Ausland ist sich die ganze Welt nun über die Zielsetzung der KPCh, die globale Bühne dominieren zu wollen, bewusst geworden.
Robert O’Brien, nationaler Sicherheitsberater der USA, sagte Anfang dieses Jahres: „Als China reicher und stärker wurde, glaubten wir, die Kommunistische Partei Chinas würde sich liberalisieren, um den wachsenden demokratischen Bestrebungen ihres Volkes gerecht zu werden. Diese Fehleinschätzung war das größte Versagen der amerikanischen Außenpolitik seit den 1930er Jahren.“
In einer Bemerkung vom 16. Juli 2020 warnte Generalstaatsanwalt William Barr, die ehrgeizigen Ambitionen der KPCh rund um den Globus seien das wichtigste Thema für die Welt im 21. Jahrhundert. „China verbirgt weder seine Stärke, noch wartet es seine Zeit ab ... Die Volksrepublik China befindet sich jetzt in einem wirtschaftlichen Blitzkrieg“, erklärte er. In dem Moment, als China zum weltgrößten Hersteller wurde, ist die KPCh zum „Auslieferer der Diktatur“ in die Welt geworden.
Die internationale Gemeinschaft brauchte mehrere Jahrzehnte, um endlich die wahre Natur der KPCh und die Bedrohung zu erkennen, die sie für die freie Welt darstellt.
China übt schon seit langem seinen Einfluss auf die Vereinten Nationen aus. Der chinesische Präsident Xi Jinping schlug in einer Rede vor dem Weltwirtschaftsforum im Januar 2017 die Idee einer „Gemeinschaft mit einer gemeinsamen Zukunft für die Menschheit“ vor. Der Satz wurde in diesem Jahr sogar in eine UN-Resolution aufgenommen, mit der das Wettrüsten im Weltall verhindert werden soll.
Aufgrund der unerbittlichen Einwände von sechs Ländern, einschließlich der USA und Indien, war dies erst im September 2020 der Fall. Der Präsident der UN-Generalversammlung nahm den Satz nicht in die Resolution der 75. Sitzung der UN-Generalversammlung (UNGA 75) auf. Diese Länder glauben, der Satz zeige die außenpolitischen Bestrebungen der KPCh, den Kommunismus weltweit zu verbreiten.
Auf der UNGA 75 sagte US-Präsident Trump auch: „Wir müssen die Nation zur Rechenschaft ziehen, die diese Pest auf die Welt losgelassen hat: China.“ Er kritisierte die KPCh auch für ihre rasche wirtschaftliche Entwicklung auf Kosten der globalen Umwelt.
Früher befürchteten europäische Unternehmen und Politiker, sie könnten es sich nicht leisten, den chinesischen Markt zu verlieren. Daher nahmen sie viele Einschränkungen in Kauf, um Peking nicht vor den Kopf zu stoßen. Zum Beispiel vermieden sie es, Pekings Menschenrechtsbilanz offen zu kritisieren.
Doch die Dinge haben sich dramatisch geändert und Europa nimmt nun eine straffere Haltung zu Chinas Menschenrechtsverletzungen ein. Der französische Präsident Emmanuel Macron forderte auf der UNGA 75 eine internationale Mission unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen, die Xinjiang besuchen sollte, um die Bedenken hinsichtlich der Situation der uighurisch-muslimischen Minderheit anzusprechen.
Als der Sprecher des tschechischen Senats, Milos Vystrcil, im August dieses Jahres Taiwan besuchte, revanchierte sich China mit der Stornierung eines Kaufvertrags mit dem tschechischen Klavierbauer Petrof in Höhe von 5,3 Millionen Tschechischen Kronen. Die tschechischen Beamten ließen sich davon jedoch nicht einschüchtern. Karel Komarek, ein wohlhabender tschechischer Geschäftsmann, kaufte stattdessen die 11 Klaviere aus der stornierten Bestellung und spendete sie an Schulen. „Die Tschechische Republik ist ein freies Land. Das schätze ich am meisten, und ich möchte meine tschechischen Mitbürger einfach daran erinnern“, erklärte Komarek dazu.
Das Pew Research Center führt öffentliche Meinungsumfragen zu globalen Themen und Trends durch. Seit 2002 veröffentlicht es jährlich einen Bericht über die internationalen Umfrageergebnisse zum Image wichtiger Industrieländer, einschließlich China.
Die jüngste Umfrage in 14 Ländern ergab, dass die negative Einschätzung Chinas ein Rekordhoch erreicht hat, seitdem das Center vor 18 Jahren mit Umfragen dieser Art begonnen hat. Das Ergebnis basiert auf Umfragen unter 14.276 Erwachsenen, die vom 10. Juni bis 3. August 2020 durchgeführt wurden: in den USA, Kanada, Belgien, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Spanien, Schweden, Großbritannien, Australien, Japan und Südkorea.
Erstaunlicherweise sind die Länder mit den negativsten Meinungen über China Japan (86%), Schweden (85%) und Australien (81%), es sind die Länder mit den engsten Beziehungen zu China.
Japan sprach sich klar dafür aus, die KPCh für die COVID-19-Pandemie verantwortlich zu machen. Die jüngsten Allianzen mit den USA, Australien und Indien, sowie der Besuch von Premierminister Suga in Indien spiegeln Japans tiefes Misstrauen gegenüber der KPCh wider. Anfang dieses Jahres schlug die japanische Regierung die Investition von 243,5 Milliarden Yen (2,2 Milliarden US-Dollar) vor, um Unternehmen bei der Verlagerung der Produktion aus China zu unterstützen.
Die Reaktion Schwedens war noch härter. Am 20. Oktober hat Schweden die chinesischen Telekommunikationskonzerne Huawei und ZTE auf Anraten der Streitkräfte und Sicherheitsdienste des Landes offiziell von seinen 5G-Mobilfunknetzen ausgeschlossen. Es war das erste EU-Land, das chinesische Telekommunikationsunternehmen vollständig abschnitt. Interessanterweise war Schweden schon vor Jahrzehnten das erste westliche Land, das offiziell diplomatische Beziehungen zu China aufnahm. Das erste Konfuzius-Institut in Europa wurde 2014 in Schweden gegründet.
Australiens Beziehung zu China verschlechtert sich weiter. China macht die Kritik Australiens an Chinas Menschenrechtsbilanz in Hongkong und Xinjiang, seine Lobbyarbeit für die Aufnahme Taiwans in die WHO, seine Forderungen nach einer unabhängigen internationalen Untersuchung der Herkunft des Coronavirus und so weiter für die Verschlechterung der Beziehungen verantwortlich.
Zu den EU-Ländern mit einer hohen negativen Einschätzung Chinas gehörten ebenso Deutschland (71%), Großbritannien (74%) und Frankreich (70%), was dem Trend der letzten Jahre entspricht. Auch ihre Außenpolitik gegenüber China spiegelt diese Ansicht wider. Viele Länder haben verstanden, dass eine übermäßige Abhängigkeit von China gefährlich sein kann. Zum Beispiel ist China der größte Hersteller von medizinischer Schutzkleidung und medizinischen Masken und spielt damit eine wichtige Rolle in der globalen medizinischen Lieferkette. Während dieser Pandemie hat sich China jedoch seiner Verantwortung entzogen und eine Maskendiplomatie betrieben.
Bundeskanzlerin Angela Merkel forderte auf der Asien-Pazifik-Konferenz der deutschen Wirtschaft am 19. Oktober deutsche Unternehmen auf, neue Märkte zu suchen und sich im asiatisch-pazifischen Raum zu diversifizieren, ohne China dabei ausdrücklich zu erwähnen. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier äußerte sich in ähnlicher Weise. Er forderte deutsche Unternehmen auf, sich nicht auf eine einzige Lieferkette zu verlassen, und führte den COVID-19-Ausbruch als Beispiel für das Risiko an, wenn man sich auf eine einzige Lieferkette verlasse.
Die Bundesregierung kündigte Anfang Oktober einen Plan zur Einführung des Kommunikationssicherheitsgesetzes an, wonach Telekommunikationsausrüster technische und politische Kriterien erfüllen müssen. Die meisten Analysten glauben, dass Huawei den Kriterien eines solchen Gesetzentwurfes nicht genügen wird.
Darüber hinaus unterzeichnete Großbritannien eine Vereinbarung mit NEC zur Entwicklung seines 5G-Mobilfunknetzes, nachdem Huawei verboten wurde. Italien hat ebenfalls Huawei-Geräte aus seinem Netzwerk verbannt. Am 23. Oktober unterzeichneten die USA im Rahmen der „Clean Network“-Initiative ein 5G-Sicherheitsabkommen mit Bulgarien, Nordmakedonien und dem Kosovo.
Chinas Rolle in der globalen Lieferkette trug dazu bei, dass China in den letzten Jahrzehnten wirtschaftlich enorm gewachsen ist. Nun wollen viele ausländische Unternehmen, die zu diesem Wohlstand beigetragen haben, China verlassen.
Laut der jüngsten Standard Chartered-Umfrage unter Unternehmen in der Greater Bay Area erwägen 43 % der Unternehmen ernsthaft, China aufgrund des Handelskrieges zwischen den USA und China und der Pandemie zu verlassen, während weitere 25 % der Unternehmen dies aus anderen Gründen in Betracht ziehen.
Die Umfrage ergab auch, dass Vietnam aufgrund seiner diversifizierten Produktionsfähigkeit und Arbeitsvorteilen zum bevorzugten Ziel für Unternehmen geworden ist. Viele große Unternehmen wie Philips, Samsung, Nokia, Sony und Seagate usw. schlossen ihre Fabriken in China und zogen nach Vietnam oder Indien oder anderswohin um. Infolgedessen verlassen immer mehr Chinesen ihr Land und entscheiden sich dafür, in diesen Nachbarländern zu arbeiten.