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Organisation für Weltfrieden: NGO-Bericht beleuchtet die erzwungene Organentnahme bei Gewissensgefangenen in China

31. Dezember 2020 |   Von dem Minghui-Korrespondenten Wang Ying

(Minghui.org) Am 10. Dezember 2020 wurde der Artikel „China entnimmt einem Tribunal zufolge gewaltsam Organe von Gewissensgefangenen“ (auf Englisch: China Is Forcibly Harvesting Organs From Prisoners Of Coscience, Tribunal Rules) auf der Website der Organisation für Weltfrieden veröffentlicht. Die China-Forscherin Kailey Ouellette schreibt, dass die Kommunistische Partei Chinas Organe von lebenden Gewissensgefangenen, insbesondere von Falun-Dafa-Praktizierenden, raube und dass die internationale Gemeinschaft die KPCh zur Rechenschaft ziehen und in die anhaltende religiöse Unterdrückung eingreifen müsse.

In dem Artikel heißt es, dass seit 1999, nachdem die Kommunistische Partei Chinas die Verfolgung von Falun Dafa angeordnet hatte, die Anzahl der Transplantationszentren in China um 300 Prozent gestiegen sei. Und die Wartezeit für ein Organ sei deutlich kürzer, obwohl China kein etabliertes Organspendesystem habe.

Die chinesische Regierung gab später zu, dass sie Organe von hingerichteten Gefangenen verwendet hatte und im Januar 2015 gab sie bekannt, dass sie zu einem freiwilligen Spendenprogramm übergegangen sei. Trotzdem reichte die Zahl der zum Tode verurteilten Gefangenen einfach nicht aus, um die exponentiell wachsende Zahl der Transplantationen in China zu erklären. Obwohl es ein Staatsgeheimnis bleibt, schätzt Amnesty International, dass „die Zahl in die Tausende geht, höher als im Rest der Welt zusammen“.

Im Artikel wird auch festgestellt: „Chinas Strafprozessrecht schreibt vor, dass zum Tode verurteilte Gefangene innerhalb von sieben Tagen hingerichtet werden müssen. Dies würde nicht genügend Zeit für die schnelle Zuordnung von Organen zu potenziellen Spendern erlauben.“

Nach offiziellen Angaben werden in China jedes Jahr 10.000 bis 18.000 Organtransplantationen durchgeführt. Schätzungen anderer Menschenrechtsorganisationen gehen jedoch von einer viel höheren Zahl aus. Diese liegt zwischen 60.000 und 100.000 Transplantationen in ganz China.

Ouellette schreibt, dass Dr. Huang Jiefu, der ehemalige Vizeminister für Gesundheit in China, angeblich zwei Ersatzlebern für eine Operation im Jahr 2005 bestellt hatte, die am nächsten Morgen geliefert wurden. „Damit so etwas möglich ist, muss es einen Pool von gesunden Menschen geben, der angezapft werden kann, um passende Organe zur Verfügung zu stellen.“

Ouellette erwähnt auch, dass eine Gruppe von Forschern mehrere Krankenhäuser in China anrief und speziell nach den Organen von Falun-Dafa-Praktizierenden fragte, um die Behauptung zu verifizieren. Dies geschah kurz nachdem die Gräueltaten im Jahr 2006 dem Rest der Welt offenbart worden waren. Die Ärzte, die ans Telefon gingen, versprachen, dass frische Organe von Falun-Dafa-Praktizierenden in wenigen Wochen oder Tagen verfügbar seien.

Untersuchungsergebnisse des China Tribunals

Im Dezember 2018 gab das China Tribunal [1] eine vorläufige Entscheidung heraus, in der es erklärte, dass „eine übermäßige Anzahl von Organen von Gewissensgefangenen, insbesondere von Falun-Dafa-Anhängern, gewaltsam entnommen wurde“.

Nach weiteren Untersuchungen und Anhörungen erließ das Tribunal 2019 das finale Urteil über diese schockierende Menschenrechtsverletzung und erklärte, dass „die chinesische Regierung ohne Zweifel Organe von Gewissensgefangenen raubt.“

Das Tribunal bestätigte auch, dass „die erzwungene Organentnahme seit Jahren in ganz China in erheblichem Umfang begangen wird und dass Falun-Gong-Praktizierende eine, und wahrscheinlich die Hauptquelle, für die Organversorgung seien“.

Ouellette erklärt in ihrem Bericht: „Falun Gong ist eine spirituelle Praxis, die sich auf Meditation, einer spirituellen Lehre und Übungen zur Verbesserung der Gesundheit von Geist und Körper konzentriert.“ Es wurde erstmals im Mai 1992 von Herrn Li Hongzhi der Öffentlichkeit vorgestellt und bis 1999 haben über 100 Millionen Menschen praktiziert.

Aufgrund seiner steigenden Popularität ordnete Jiang Zemin, der ehemalige Parteichef des chinesischen kommunistischen Regimes, 1999 die Verfolgung an. Er gründete auch die Behörde Büro 610 als eine spezielle Einsatzgruppe mit „fast unbegrenzter Macht“, um das „Falun-Gong-Problem“ auszurotten.

Laut einem Bericht in der ersten Woche der Verfolgung, so Ouellette weiter, seien 50.000 Praktizierende verhaftet worden. Das kommunistische Regime „verbreitete Propaganda, um Falun-Gong-Anhänger als gefährlich und unmenschlich darzustellen und begann eine landesweite Kampagne, um Falun-Gong-Praktizierende zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben“.

Zu den Methoden gehörten Entführung und Inhaftierung, Zwangsarbeit, die Verwendung von Psychopharmaka und verschiedene Arten von Folter, einschließlich hungern lassen, Elektroschocks und Schlafentzug.“

Sie setzt fort: „Konservative Schätzungen beziffern die Zahl der Todesopfer auf über 1.000 Falun-Gong-Praktizierende in den ersten vier Jahren der Verfolgung, mit weiteren zehntausenden Opfern, von denen man vermutet, dass sie wegen des Handels mit ihren Organen getötet wurden. Überlebende berichteten auch, dass sie mehrfachen medizinischen Untersuchungen unterzogen wurden und dass ihnen Blut abgenommen wurde, vermutlich um die Eignung ihrer Organe zu testen. Einige Schätzungen beziffern den jährlichen Wert des illegalen Transplantationsgeschäfts auf über eine Milliarde Dollar.“

Um der Verfolgung entgegenzuwirken, hielten Falun-Gong-Praktizierende zahlreiche friedliche Sitzstreiks in China und auf der ganzen Welt ab, verteilten Flugblätter, erklärten die Fakten und baten die Menschen, Petitionen zu unterschreiben. Trotz der gewalttätigen Reaktionen der Regierung und des Militärs reisten viele Praktizierende innerhalb Chinas nach Peking, um kurz nach Beginn der Verfolgung zu appellieren.

Liegt Völkermord im Sinne der Völkermordkonvention vor?

Obwohl das chinesische Regime wiederholt die Vorwürfe der Verfolgung geleugnet hat und weiterhin Propaganda verbreitet, um Falun Dafa zu verleumden, „haben auch mehrere Publikationen und Menschenrechtsorganisationen auf die Notlage der Falun-Gong-Praktizierenden aufmerksam gemacht.“

Dazu Ouellette: Das China-Tribunal „hat die UNO aufgefordert, weiter zu untersuchen, ob die Inhaftierung und der Organraub von Falun-Gong-Praktizierenden und Uiguren einen Völkermord im Sinne der Völkermordkonvention darstellt. Und dass Beamte und Täter zur Rechenschaft gezogen und vor ein internationales Gericht gestellt werden müssen.

Israel, Taiwan und Spanien haben den ‚Organtourismus‘ nach China verboten und andere Länder sollten unter Druck gesetzt werden, dasselbe zu tun. China muss von der UNO und anderen internationalen Gemeinschaften zur Rechenschaft gezogen und angeprangert werden. Den Mitgliedern dieser unterdrückten religiösen Gruppen sollte humanitäre Hilfe und Intervention gewährt werden.“

Am Ende des Artikels wird das China-Tribunal zitiert. Ouellette merkte an, dass Regierungen und andere Institutionen, wenn sie mit der Volksrepublik China interagieren, „erkennen sollten, dass sie, in dem Ausmaß, wie es [durch die Untersuchung] aufgedeckt wurde, mit einem kriminellen Staat interagieren.“


[1] Independent Tribunal Into Forced Organ Harvesting from Prisoners Of Conscience in China (auch China Tribunal genannt)