(Minghui.org) Grüße an den verehrten Meister und die Mitpraktizierenden!
Ich wurde im Frühjahr 2016 aus dem Gefängnis entlassen. Dort war ich zwei Jahre lang festgehalten und gefoltert worden. Als die Beamten der örtlichen Polizeiwache anfingen, die Falun-Dafa-Praktizierenden zu verfolgen, wurde ich festgenommen. Einige der Praktizierenden wurden schikaniert und verhaftet. Auch ihre Häuser wurden geplündert. Einige Praktizierende waren gezwungen, ihre Häuser zu verlassen, und lebten dann auf der Straße. Ich wollte zu Hause bleiben, das Fa lernen und meinen Kultivierungszustand erhöhen. Ein Praktizierender kam zu mir und fragte mich, ob ich vielleicht vor Ort die Betreuung übernehmen würde. Das setzte mich unter Druck.
Nach einigen Tagen des Fa-Lernens wurde mir klar, dass ich meine eigenen Interessen loslassen und den Meister bei der Fa-Berichtigung unterstützen sollte. Unter der Führung des Meisters bin ich seither fleißig auf meinem Kultivierungsweg vorwärtsgegangen.
Die Praktizierende Yu (Deckname), die mir geholfen hatte, aus dem Gefängnis freizukommen, wurde kurz nach meiner Entlassung verhaftet. Das schadete unserer Kultivierungsumgebung. Nur wenige Praktizierende konnten sich für ihre Freilassung einsetzen. Ihre Schwester, die ebenfalls praktiziert, bat mich, ihren Familienangehörigen die wahren Umstände zu erläutern. Außerdem sollte ich sie ermutigen, einen Anwalt einzuschalten.
Das bereitete mir Sorgen, denn ich war erst zwei Jahre davor verhaftet worden, als ich mit einem Anwalt zusammenarbeitete. Die Angst war immer noch da. Warum baten sie gerade mich, diese Aufgabe zu übernehmen, wo ich doch gerade erst aus dem Gefängnis entlassen worden war? Andererseits waren in den zwei Jahren im Gefängnis vier Anwälte für mich tätig gewesen, die die Praktizierenden engagiert hatten. Anwälte können helfen, die Verfolgung aufzudecken und das Gewissen der Lebewesen zu erwecken. Sie können auch dazu beitragen, die aufrichtigen Gedanken der Praktizierenden zu stärken. Die Wirkung war positiv. Das hatte ich selbst so erlebt.
Es war sehr schwierig, meine Angst zu durchbrechen. Aber egal was passierte, ich musste zunächst mit Yus Mann sprechen. Yus Mann befürchtete, dass er das Geld für den Anwalt vergeblich ausgeben würde, wenn dieser nicht in der Lage wäre, seiner Frau zur Freiheit zu verhelfen. Womöglich würde seine Frau trotzdem eine lange Haftstrafe erhalten.
Am Beispiel meiner persönlichen Erfahrung erläuterte ich ihm, dass der Anwalt während des Prozesses eine positive Rolle spielen werde. Der Anwalt würde dabei helfen, die Verfolgung zu verringern und die Umgebung für Yu zu verbessern. Außerdem könnte er sie so ermutigen und unterstützen. Der Anwalt könnte mit den Beamten in den Rechtsabteilungen in Kontakt kommen und würde dann wissen, wer an der Verfolgung seiner Frau beteiligt ist. Er könnte auch eine Klage einreichen, und die Beamten in den Rechtsabteilungen würden sich bei der Verfolgung eher zurückhalten. Die andere Praktizierende und ich erläuterten ihm die wahren Tatsachen von Falun Dafa und der Verfolgung noch ausführlicher. Er verstand es und willigte ein, einen Anwalt für seine Frau zu engagieren.
Dann sagte ich der anderen Praktizierenden, dass ich mich jetzt nicht weiter daran beteiligen würde.
Unsere einheimischen Praktizierenden bildeten keinen gemeinsamen Körper und waren nicht in der Lage, miteinander zu kooperieren, nachdem ein Anwalt eingeschaltet worden war. Es ging nur eine Praktizierende zu dem Anwalt und stellte fest, dass er die wahren Umstände noch nicht wirklich verstanden hatte. Danach bat mich die Praktizierende, ihm die wahren Hintergründe zu erklären. Damals hatte ich keinen guten Kultivierungszustand und war nicht klar im Kopf. Wie sollte ich ihm die wahren Hintergründe erläutern? Die Praktizierende gab mir den Hinweis, doch von meinen persönlichen Erfahrungen im Gefängnis zu erzählen.
Daraufhin gingen wir gemeinsam zu dem Anwalt. Ich erzählte ihm, wie mein Anwalt mich während meines Gefängnisaufenthaltes ermutigt, aus rechtlicher Sicht verteidigt und für mich auf nicht schuldig plädiert hatte. Ich sprach auch darüber, wie er vor dem Richter argumentiert und meine Rechte verteidigt hatte – und das trotz des enormen Drucks und der Schikanen durch die Beamten.
Nach unserer Rückkehr lobte mich die Praktizierende in den höchsten Tönen. Sie war mir gegenüber nachsichtig und drängte mich nicht weiterzumachen, wenn ich dazu nicht in der Lage wäre. So wurde ich nach und nach von der ersten Anhörung, der zweiten Anhörung und schließlich durch den Prozess am Provinzgericht in die Sache einbezogen.
Einen Vorfall werde ich nie vergessen. Da das Gericht und das Gefängnis nichts unternahmen, schrieb der Anwalt eine Beschwerde, um den Bürgermeister der Provinz zu verklagen. Das Gericht wagte es nicht, seine Beschwerde anzunehmen, und sagte, man müsse zunächst die Beamten um eine Stellungnahme bitten.
Die Praktizierende Yu war verhaftet worden, weil sie eine Strafanzeige gegen Jiang Zemin, den ehemaligen Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), sowie gegen einige andere Beamte der Provinzabteilungen eingereicht hatte. Die Beamten der Provinzabteilungen waren an der Verfolgung einheimischer Praktizierender beteiligt gewesen. Das beunruhigte mich. Würden wir wegen der Anzeige gegen den Bürgermeister verfolgt werden? Sollten wir mit der Beschwerde fortfahren? Mit den anderen Praktizierenden fand in dieser Angelegenheit eine gute Aussprache statt. Was ich damals gesagt habe, weiß ich nicht mehr. Ich erinnere mich nur daran, dass ich dabei nicht auf mein Ansehen oder meine persönlichen und egoistischen Interessen achtete.
Alle Praktizierenden, die bei diesem Fall mitwirkten, hatten sich erhöht. Unser Fall machte solide Fortschritte. Die Richter am Provinzgericht erfuhren durch diesen Fall die wahren Umstände von Falun Dafa und handelten zum Teil auch positiv. Der Anwalt traf sich mit unserer Mitpraktizierenden Yu. Dies war das erste Treffen eines Anwalts mit einer Falun-Dafa-Praktizierenden in diesem Gefängnis. Alle Wärter im Gefängnis erfuhren, dass ein Anwalt die Praktizierende verteidigte und auf nicht schuldig plädierte. Alle waren geschockt.
Yu erzählte uns nach ihrer Freilassung, dass sie stärkere aufrichtige Gedanken habe, seit sie den Anwalt getroffen und erfahren hatte, dass die anderen Praktizierenden sie unterstützten. Sie war sehr ermutigt. Die Wärter und Insassen folterten sie danach nicht mehr. Die Umgebung für die Praktizierende verbesserte sich.
Eine Praktizierende sagte eines Tages zu mir: „Bei dir ist jetzt alles wieder in Ordnung und du traust dich, überall hinzugehen, ohne dein Gesicht hinter einer Maske zu verstecken.“ Ja, ich war nicht mehr so ängstlich.
Es war der Meister, der mir die Angst nahm, nachdem ich das Fa gut gelernt, meine Befürchtungen losgelassen und Rücksicht auf andere Menschen genommen hatte.
Eine Praktizierende bat mich, der Praktizierenden Qing (Pseudonym) zu helfen. Sie hatte Krankheitskarma und traute sich nicht, nachts zu schlafen. Sie hatte Angst, dass sie im Schlaf sterben könnte. Diese Situation zog sich zwei Monate lang hin.
Als ich Qing sah, war ich überrascht. Sie war nicht mehr der Mensch, den ich gekannt hatte. Sie sah blass aus und war sehr dünn. Ihr Rücken war gebeugt und sie verlor Haare. Qing war zwei Monate zuvor verhaftet worden. Sie stand unter großem Druck und fiel im Polizeibüro zu Boden. Sie wurde ins Krankenhaus gebracht und man diagnostizierte einen Hirninfarkt. Die Polizeibeamten wollten nicht die Verantwortung übernehmen und ließen sie gegen Kaution zur medizinischen Behandlung frei.
Qing unterschrieb das Entlassungsformular und bereute es sofort wieder, als sie zu Hause war. Sie schlief zwei Monate lang nicht und war wie im Trancezustand. Nachdem sie mich gesehen hatte, äußerte sie drei Wünsche. Zuerst bat sie mich, ihrem Mann die wahren Umstände zu erklären. Er hatte die Dafa-Bücher vernichtet, weil er Angst hatte, die Polizei könnte sie in die Hände bekommen und die Bücher als Beweismittel gegen sie verwenden. Er war sich seiner Schuld nicht bewusst und weigerte sich deshalb, eine Erklärung zu schreiben, in der er seine Taten bereute. Zweitens bat sie mich, mit ihr das Fa zu lernen, und drittens, nachts bei ihr zu bleiben. Sie hatte Angst, dass sie nachts sterben würde. Ich war es nicht gewohnt, in der Wohnung einer fremden Person zu wohnen. Aber angesichts dieser besonderen Situation der Praktizierenden erfüllte ich ihr die Wünsche. So konnte ich ihr in der Not beistehen und ihrem Mann die wahren Umstände erläutern.
Ich versuchte mich in die Situation des Mannes hineinzuversetzen und klärte ihn über die Situation auf. „Ich verstehe, dass Sie die Dafa-Bücher nicht mutwillig zerstört haben. Sie hatten Angst, dass die Polizisten die Bücher finden und sie als Beweismittel verwenden würden, um Ihre Frau zu verfolgen. Sie wollten sie eigentlich beschützen“, sagte ich. Er nickte zustimmend. Dann erzählte ich ihm einige Beispiele für karmische Vergeltung, die Menschen erlebten, wenn sie die Dafa-Bücher vernichteten oder sich an der Verfolgung von Praktizierenden beteiligten. Ich hoffte, dass er seinen Fehler von ganzem Herzen erkennen und eine Erklärung schreiben würde, in der er sein Handeln bereute. Dazu war er bereit.
Er war in keinem guten Gesundheitszustand und seine Hände zitterten. Da bot ich ihm an: „Ich werde eine Erklärung für Sie schreiben, und Sie können sie dann unterschreiben. Der Meister sieht Ihr Herz.“ Dann unterschrieb er die Erklärung.
Qing schöpfte wieder großen Mut, aber die größte Unterstützung, die ich ihr anbieten konnte, war, mit ihr das Fa gut zu lernen. Am ersten Abend schlug ich vor, das Fa zu rezitieren. Wir begannen mit Hong Yin, weil sie einige der Gedichte rezitieren konnte. Sie lag im Bett, und ich saß im Lotussitz auf dem Boden. Wir trugen ein Gedicht nach dem anderen vor. Zuerst rezitierten wir gemeinsam. Doch allmählich konnte sie mir nicht mehr zuhören. Sie schlief ein. Nach 20 Minuten wachte sie wieder auf und sagte: „Ich habe gerade richtig tief geschlafen, so wie seit zwei Monaten nicht mehr!“
Gleich am ersten Tag bei ihr zu Hause sagte ich ihr: „Ich werde jede Nacht bei dir zu Hause bleiben und mit dir das Fa lernen. Aber ich werde jeden Morgen nach dem Aussenden der aufrichtigen Gedanken um 6.00 Uhr morgens wieder gehen. Ich möchte nicht mit euch essen, weil ich euch keine Umstände machen möchte.“ Wenn ich morgens wieder zuhause war, praktizierte ich die Übungen. Das machte ich jeden Tag so. Ich musste in einem guten Kultivierungszustand sein, damit ich sie besser unterstützen konnte.
Qing lebte in einer großen Wohnung. Wir benutzten beide ein gemeinsames Zimmer, so dass es für mich einfacher war, mich um sie zu kümmern. Ihr Mann kam eines Abends nach Hause und war sehr gerührt, als er mich sah, wie ich auf dem Boden saß und ihr das Fa vorlas.
Ihr Bruder und seine Frau kamen zu ihr und drängten sie, einen Arzt aufzusuchen. Eines Tages kamen sie wieder. „Ich werde in diesem Raum aufrichtige Gedanken für die beiden aussenden“, sagte ich zu ihr. „Du solltest besser hinausgehen und sie empfangen. Sei froh und heiter. Sie werden dich nicht drängen, einen Arzt aufzusuchen, wenn sie sehen, dass es dir besser geht. Wir werden nicht zulassen, dass die bösen Faktoren in den anderen Räumen deine Verwandten so beeinflussen, dass sie dich stören“, fügte ich hinzu. Die beiden waren erleichtert, als sie sahen, dass es Qing viel besser ging.
Es gab eine Menge Störungen, während sie die aufrichtigen Gedanken aussandte. Beim Aussenden fühlte sie sich unwohl. Dann sandte ich zwei Stunden lang aufrichtige Gedanken aus. Am Anfang spürte sie noch einen Schmerz, aber nachdem ich aufgehört hatte, war der Schmerz vorbei. Sie sagte: „Ich hatte einen Durchbruch. Ich kann ruhig bleiben, während du aufrichtige Gedanken aussendest.“
Eines Abends kamen wir wieder nach Hause. Noch im Aufzug konnte sie sich nicht mehr aufrecht halten. Sie sah blass aus und musste sich entkräftet ins Bett legen. Ihr Mann hatte schreckliche Angst und wollte ihren Bruder anrufen, um sie ins Krankenhaus zu bringen. „Du kannst den Meister um Hilfe bitten“, sagte ich zu ihr. „Rezitiere bitte die Worte ‚Falun Dafa ist gut, Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut.‘ Ich werde mit deinem Mann sprechen.“
„Sie sollten nicht übereilt handeln“, gab ich ihrem Mann zu bedenken. „Es ist jetzt 21.00 Uhr. Alle Fachärzte sind schon daheim. Nur die diensthabenden Ärzte sind im Krankenhaus. So spät kann das Krankenhaus nicht mehr viel tun. Wie wäre es, wenn Sie uns heute Abend Zeit geben, damit wir das Fa lernen und aufrichtige Gedanken aussenden können. Wenn Sie sich morgen früh noch Sorgen um sie machen, wird sie ins Krankenhaus gehen. Wie hört sich das für Sie an?“
Ihr Mann war einverstanden. Ich ging zu ihr ins Zimmer und erzählte ihr die Geschichte eines Praktizierenden, der im Gefängnis schwer gefoltert wurde. Er hatte erzählt: „Es war sehr schmerzhaft, als ich mit fünf Seilen an ein Bett gefesselt war. Jeder Teil meines Körpers schmerzte. Es war schwer, es auch nur für eine Sekunde auszuhalten. Dann dachte ich daran, dass ein Tag 24 Stunden hat. Eine Stunde hat 60 Minuten. Eine Minute besteht aus 60 Sekunden. Ich fragte mich, ob ich eine Sekunde ertragen könnte. Natürlich ertrage ich sie. Also werde ich eine Sekunde nach der anderen ertragen, bis die Verfolgung beendet ist.“
„Der Meister hat uns einmal gesagt, dass wir nicht zu den Drei Weltkreisen gehören würden, auch wenn wir früh dahingehen würden. Doch bitte bedenke folgendes: Wenn du weggehst, wer wird dann den Familienmitgliedern deines Mannes, deiner Schwiegerfamilie, deinen eigenen Angehörigen und deinen Enkelkindern die wahren Tatsachen erzählen? So viele Lebewesen. Wenn du stirbst, wer wird sie dann erretten? Werden sie uns noch glauben, wenn wir ihnen die wahren Umstände erläutern? Wenn wir schon nicht an uns selbst denken, müssen wir noch an diese Lebewesen denken. Wir sollten besser nicht aufgeben. Wir müssen durchhalten, auch wenn es nur noch für eine Sekunde ist“, sagte ich.
Sie sah mich mit ihren gütigen Augen an und nickte mir entschlossen zu. Ich schlug vor, dass wir aufrichtige Gedanken aussenden sollten. Sie sagte, dass sie dazu nicht in der Lage sei, und schlug vor, dass wir stattdessen das Fa lernen sollten. Ich rezitierte ihr den Artikel des Meisters „Position“.
Der Meister sagt:
„Die Prüfungen, die ein Kultivierender erlebt, sind für die gewöhnlichen Menschen nicht auszuhalten. Deshalb gab es in der Geschichte nur ganz wenige Leute, die sich zur Vollendung kultiviert haben. Ein Mensch bleibt eben ein Mensch. Im entscheidenden Moment ist es sehr schwer für ihn, die menschlichen Einstellungen loszulassen. Jedoch sucht er sich immer irgendwelche Ausreden, um sich selbst zu überzeugen. Aber ein großartiger Kultivierender kann bei wichtigen Prüfungen das eigene Ich und alle Gedanken eines gewöhnlichen Menschen loslassen. Ich gratuliere den Dafa-Kultivierenden, die die Prüfungen, ob man zur Vollendung kommen kann oder nicht, bestanden haben. Die unsterbliche Ewigkeit eures Lebens und die Ebene, auf der ihr euch zukünftig befindet, habt ihr selbst erschaffen. Die Würde und die Tugend habt ihr selbst durch die Kultivierung gewonnen. Kommt standhaft voran. Das ist das Großartigste und Herrlichste.“ (Position, 13.06.199, in: Essentielles für weitere Fortschritte II)
Das obige Fa rezitierte ich immer wieder. Sie rezitierte es später gemeinsam mit mir. Ich weiß nicht, wie oft ich es aufgesagt habe. Ich hörte nicht auf, es zu rezitieren, bis sie sich besser fühlte. Dann sandte ich lange Zeit aufrichtige Gedanken aus.
Bis zum nächsten Morgen hatte sich ihr Kultivierungszustand deutlich verbessert. Ich ermutigte sie, ihrem Mann das Frühstück zu machen, damit ihr Mann sie nicht mehr bedrängen würde, zum Arzt zu gehen. Als ihr Mann sie beim Kochen sah, war er erstaunt, wie wunderbar und außergewöhnlich Falun Dafa ist! Er sprach nicht mehr vom Arztbesuch. Ich wusste, dass der Meister die Schwierigkeiten für sie aufgelöst hatte, weil sie an die mit ihr verbundenen Lebewesen dachte.
Der Meister sagt:
„Wenn aufrichtiger Gedanke der Jünger ausreichtDer Meister hat die Kraft, zum Himmel zurück zu führen“(Gnade von Meister und Jünger, 01.02.2004, in: Hong Yin II)
An diesem Abend bat ich sie, die Übungen mit mir zu praktizieren. „Ich werde die Übungen zweimal nacheinander praktizieren. Du kannst soweit es geht, mitmachen“, sagte ich. Am Anfang konnte sie nur einmal praktizieren. Dann zweimal und später sagte sie zu mir: „Während ich beim zweiten Mal die Übungen mitmachte, fühlte ich mich extrem unwohl. Ich wollte mich hinknien und dich bitten, doch mit den Übungen aufzuhören. Doch deine Augen waren geschlossen, und ich wollte dich nicht stören. Also blieb ich standhaft. Ich hatte einen Durchbruch. Jetzt praktiziere ich die Übungen gerne.“
Eines Tages sagte ihr Mann zu ihr: „Schau dich einmal an. Dein Haar ist ganz grau. Es sieht nicht gut aus. Warum unternimmst du nicht etwas?“ Also begleitete ich sie zum Friseur, um ihr die Haare machen zu lassen. Alle Leute dort kannten sie. Sie hatte ihnen die wahren Tatsachen erläutert. Sie wussten, dass sie eine Falun-Dafa-Praktizierende war. Sie waren überrascht, sie so zu sehen. Sie sagten, sie sei wunderschön und energiegeladen gewesen und jetzt sehe sie alt aus. Es müsse ihr etwas in ihrer Familie zugestoßen sein.
Nachdem sie sich die Haare hatte machen lassen, rannte sie verärgert hinaus. „Das ist nicht durch Falun Dafa so gekommen“, sagte ich ihr. „Das ist wegen der Verfolgung durch das Böse. Du solltest ihnen ohne Furcht die Tatsachen über die Verfolgung erzählen. Sonst werden sie es falsch verstehen. Wenn du ihnen die Tatsachen über die Verfolgung erzählst, wird es dem Dafa nicht schaden. Du kannst die Verfolgung durch das Böse entlarven und das Gewissen der Menschen erwecken“, gab ich ihr zu bedenken.
Als sie das hörte, sagte sie: „Darüber denke ich die ganze Zeit nach. Ich kultiviere mich nicht gut und habe das Dafa beschädigt. Ich finde es schwierig, den Menschen die wahren Umstände klarzumachen. Doch weil du das jetzt gesagt hast, hat sich meine Weisheit geöffnet.“ Sie ging zurück zum Friseur und erzählte ihnen, wie sie verhaftet und gefoltert worden war. Sie sagte ihnen, dass sie ihr Leben verloren hätte, wenn der Meister von Dafa sie nicht beschützt hätte. Als ich sah, dass sie den Menschen die Tatsachen noch einmal klarmachen konnte, war ich dem Meister sehr dankbar für seinen barmherzigen Schutz.
Nach sechs Monaten hatte sie sich erholt, was unter den gewöhnlichen Menschen durchaus etwas Außergewöhnliches ist. Ihre Enkelin hatte aufgehört, das Fa zu lernen, als sie sah, dass sie in einem schrecklichen Zustand war. Nachdem sie nun die Wunder von Dafa erlebte, begann sie wieder mit dem Fa-Lernen. Sie kann jetzt viele Gedichte aus dem Gedichtband Hong Yin I rezitieren. Ihr Bruder und seine Frau begannen auch, Falun Dafa zu praktizieren. Ihre Genesung ermutigte außerdem andere Praktizierende, die unter Krankheits-Karma litten.
Als ich letztes Jahr erfuhr, dass eine ältere über 80-jährige Praktizierende Koordinatorin für die städtische Fa-Lerngruppe werden sollte, war ich verärgert. „Ich habe so viel geopfert. Bin ich nicht so gut wie diese 80-Jährige?“ Ich war nicht begeistert und verhielt mich eher passiv.
Dann kam mir der folgende Absatz des Meisters in den Sinn:
„Lasst mich euch eine Geschichte erzählen: In dem Buch ‚Romanze der Götterernennung’ war Jiang Ziya in den Augen von Shen Gongbao nicht nur alt, sondern auch unfähig. Doch der Ur-Himmelsherr hieß Jiang Ziya, den Gottheiten Titel zu verleihen. Shen Gongbao fühlte sich dann unausgeglichen: „Warum wird er geheißen, den Gottheiten Titel zu verleihen? Schau mal, wie tüchtig ich, Shen Gongbao, doch bin. Auch wenn mir der Kopf abgehackt wird, kann ich ihn wieder anbringen. Wieso bin nicht ich geheißen worden, den Gottheiten Titel zu verleihen?“ Er war äußerst neidisch und störte Jiang Ziya immer wieder“ (Zhuan Falun 2019, Online-Version, S. 356 f.)
Mir wurde klar, dass ich mich wie Shen Gongbao verhalten hatte. Unser örtlicher Koordinator ernannte sie und musste dafür auch einen guten Grund gehabt haben. Ein Koordinator war nicht mit der Funktion eines Managers wie bei den gewöhnlichen Menschen zu vergleichen. Warum machte mir die Angelegenheit so viel aus? Es muss mein Neid sein. Ich wollte ihn loslassen. Als ich noch einmal genauer über diese ältere Praktizierende nachdachte, erkannte ich viele ihrer Verdienste. Sie war sehr fest in ihrem Glauben an das Dafa und kultivierte sich solide. Sie nahm das Fa-Lernen und das Aussenden der aufrichtigen Gedanken sehr ernst. Ich sollte ihr helfen, wenn sie nicht in der Lage war, die Minghui-Website zu öffnen, oder Nachrichten die Minghui-Redaktion zu senden. Ich sollte mit ihr zusammenarbeiten und meine Xinxing erhöhen. Ich musste deutlich toleranter werden. Ich sollte mich selbst loslassen und mit dem einen Körper gut zusammenarbeiten.
Zwei Praktizierende wurden vor einigen Tagen verhaftet. Andere Praktizierende und ich besuchten ihre Familienangehörigen, sandten vor der Polizeiwache aufrichtige Gedanken aus und arbeiteten zusammen mit den anderen, die sich für die Freilassung einsetzten.
Eines Tages besuchte ich eine andere Praktizierende, die auf der Suche nach einem Praktizierenden war, mit dem sie gemeinsam die Familienangehörigen der verhafteten Praktizierenden besuchen und ihnen die Situation der Praktizierenden darlegen konnte. Als sie mich sah, beschimpfte sie mich. Sie sagte, ich sei unverantwortlich und habe die Verhaftung der Praktizierenden nicht mitbekommen und behandele die Praktizierenden unterschiedlich. Früher hätte ich mich verteidigt. Aber dieses Mal sagte ich nichts. Ich schaute bedingungslos nach innen.
Ich sagte zu ihr: „Lasst uns aufrichtige Gedanken für die verhafteten Praktizierenden aussenden und ihre Raumfelder und die ihrer Familienangehörigen reinigen. Dann können wir sie gemeinsam besuchen.“
Der Meister stärkte mich,weil ich meine Anschauungen losließ und bedingungslos nach innen schaute. Ich setzte mich hin und sandte drei Stunden lang aufrichtige Gedanken aus. Dabei war ich vollkommen ruhig und von Energie umhüllt. Ich fühlte mich sehr wohl und die aufrichtigen Gedanken waren sehr stark. Danach sagte die Praktizierende: „Ich verstehe jetzt, warum du nichts gesagt hast, als ich dich beschimpft habe. Ich konnte spüren, dass du sehr ruhig warst, als du aufrichtige Gedanken ausgesandt hast. Du warst wirklich sehr konzentriert. Am Anfang war ich nicht ruhig, aber allmählich habe ich mich beruhigt.“
Wir kauften ein paar Früchte und machten uns auf den Weg zur Familie der Praktizierenden. Aber sie warfen uns hinaus und drohten damit, dass sie die Polizei rufen würden, wenn wir dableiben würden. Auf dem Rückweg schaute ich nach innen. Mein Herz war nicht rein gewesen, als ich sie besuchte. Es war schon so, dass ich mehr von ihnen erfahren wollte, doch mir war egal, wie es ihnen ging. Ich hatte das Thema nicht aus ihrer Sicht betrachtet und unbarmherzig mit ihnen gesprochen. Meine eigenen Anschauungen konnte ich nicht loslassen und die Praktizierenden nicht als meine Familie betrachten. Ich sandte aufrichtige Gedanken aus, um meine Anhaftungen zu beseitigen.
Am nächsten Tag kaufte ich einige Kleidungsstücke für die beiden Praktizierenden und besuchte sie gemeinsam mit anderen Praktizierenden. Ich zahlte etwas Geld auf ihre Konten ein. Außerdem hatte ich die Hoffnung, dass sie erfahren würden, dass die einheimischen Praktizierenden sie mit aufrichtigen Gedanken unterstützten.
Eine ältere Praktizierende in unserer Gegend war mit ihren 80 Jahren nicht in der Lage, einige ihrer Projekte gut zu koordinieren. Ich nutzte die Gelegenheit und unterstützte sie. Aus ihrer Gegend war eine Praktizierende im Juli letzten Jahres verhaftet worden. Die Praktizierende wurde über ein Jahr lang inhaftiert und muss sich nun einem Prozess stellen. Ihre Familie wollte keinen Anwalt einschalten. Die mit ihrer Freilassung beschäftigten Praktizierenden handelten aus Angst und wegen der Schwierigkeiten, mit denen sie zu kämpfen hatten, nicht schnell genug. Ich rezitierte wiederholt das Fa des Meisters, um meine aufrichtigen Gedanken zu stärken.
Der Meister sagt:
„Ihr seid die Hoffnung der Menschheit. Reißt euch zusammen und weicht vor Schwierigkeiten nicht zurück; macht es so, wie es die Dafa-Jünger aus Nordamerika tun. Lasst euch nicht von dem festgelegten Rahmen der Menschen einschränken. Lasst euch nicht von den Bösen abschrecken. Denn die Geschichte ist euretwegen beibehalten worden.“ (An die französische Fa-Konferenz, 05.08.2019)
Die Praktizierenden erkannten, dass wir die Gelegenheit und die Zeit, die der Meister mit seinem Leiden für uns verlängerte, wertschätzen sollten. Wir sollten uns gut kultivieren und das Gewissen der Lebewesen erwecken. Einige Praktizierende und ich klärten die Familienangehörigen der verhafteten Praktizierenden über die wahren Tatsachen von Falun Dafa und der Verfolgung auf. Sie waren damit einverstanden, einen Anwalt einzuschalten. Ich arbeitete dann mit dem Anwalt zusammen.
Während ich mit dem Anwalt in Kontakt stand, wurden mir Informationen aus einer „internen Quelle der Polizeibehörde“ zugespielt. Mein Herz war davon bewegt. Der Anwalt wurde ebenfalls gestört. Der Gerichtspräsident wollte ihn nicht empfangen. Er blieb vier Tage lang in unserer Stadt. Wegen der Störungen und der Videokameras im Gericht war es für die Anwälte gefährlich, sich in der Nähe des Gerichts aufzuhalten. Also vereinbarten wir, dass die Familienangehörigen der Praktizierenden am nächsten Tag zum Anwalt kommen sollten. Die Praktizierenden sandten von daheim aufrichtige Gedanken aus.
Ich fühlte mich an diesem Abend unwohl. Wenn wir nicht am selben Strang wie der Anwalt zogen, wie konnten wir dann gut mit ihm zusammenarbeiten? Wir wussten ja nicht, was er brauchte oder welche Schwierigkeiten er hatte. Darüber sprach ich mit anderen Praktizierenden. Wovor hatte ich denn Angst? Konnte ich meinen Ruf und meine persönlichen Interessen immer noch nicht loslassen? Um den Meister bei der Fa-Berichtigung zu unterstützen, gibt es nichts, was ich nicht loslassen könnte.
Am nächsten Morgen nahm ich ein Taxi zum Gericht. Der Taxifahrer sagte: „Mein Auto ist gerade repariert worden. Jetzt geht es richtig ab. Ich brauche nur leicht Gas zu geben, und ab geht die Post.“ Ich begriff, wie der Meister mich durch ihn ermutigte. Ich ließ die Angst und die Gefühle los, meine aufrichtigen Gedanken wurden stark und ich konnte einfach weitermachen.
Als ich am Gericht ankam, wollte der Anwalt den Richter sprechen. Er rief ihn mehrmals an, aber der Richter reagierte nicht. Der Angehörige des Praktizierenden unterbrach den Anwalt immer wieder. „Lassen sie es doch bitte sein, wenn der Richter nicht antwortet. Bitte verärgern Sie ihn nicht und machen Sie daraus keine große Sache. Ansonsten droht ihm eine schwere Strafe, was nicht gut ist“, sagte der Angehörige.
Ich kannte meine Verantwortung als Praktizierende des Dafa. Ich nahm den Angehörigen zur Seite und tröstete ihn. „Der Richter nimmt die Anrufe nicht entgegen und beachtet den Anwalt nicht, weil er weiß, dass er gegen das Gesetz verstößt. Die Dafa-Bücher, die die Beamten beschlagnahmt haben, reichen als Grund für eine Verfolgung nicht aus“, erklärte ich ihm.
Der Anwalt bat den Angehörigen, nach Hause zu gehen. Es reiche, wenn ich da sei, sagte er. Die Dafa-Praktizierenden müssen die Hauptrolle spielen, und der Anwalt brauchte unsere Unterstützung.
Der Richter ging immer noch nicht ans Telefon. Wir gingen zum nächsten Gericht, um eine Beschwerde einzureichen. Auf dem Weg zum Gericht gab mir der Meister Weisheit. Ich erinnerte den Anwalt daran, dem Richter die Unterlagen per Eilpost zu schicken. Dann besuchten wir mehrere andere Gerichtsabteilungen. Er war bewegt und sagte: „Ich bin seit 30 Jahren im Rechtswesen tätig und mir wurde noch nie ein Treffen mit dem Richter verweigert. Vielen Dank für Ihr Kommen und Ihre Ideen. Ansonsten hätte ich diese Abteilungen nicht aufgesucht. Ich möchte sie heute Abend zum Abendessen einladen. Morgen früh werde ich zum Gericht gehen. Können Sie mich bitte begleiten?“
Während des Fa-Lernens hatte ich vor kurzem neue Erkenntnisse. Ich verstand die Fa-Prinzipien aus mikroskopischer Sicht. Mein Körper konnte sie spüren. Meine Kultivierungsebene hatte sich erhöht. Ich war nicht mehr so leicht zu bewegen. Ich war geistig stabil und konnte mich beruhigen, während ich aufrichtige Gedanken aussandte. Dabei war ich von Energie umhüllt.
Nachdem ich durch die Höhen und Tiefen gegangen bin, schätze ich die Kultivierungsumgebung, die der Meister für mich arrangiert hat. Auch die begrenzte Zeit, die der Meister uns gewährt hat, kann ich nun würdigen. Ich schätze die Nachsicht und das, was der Meister für uns hergibt, noch mehr und auch die gewährten Kultivierungsmöglichkeiten. Das alles ermöglicht es den Praktizierenden, miteinander zu kooperieren, um dem Meister bei der Fa-Berichtigung in der menschlichen Welt zu helfen.
Der Meister sagt:
„Wenn wir diese Geschichte durchlaufen haben und zurückblicken, und jeder Dafa-Jünger sagen kann, dass er das gemacht hat, was er machen sollte (Beifall), das erst ist am großartigsten!“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Washington, D.C. 2003, 20.07.2003)