(Minghui.org) Unbewusst schaute ich immer nach außen und kultivierte mich selbst nicht. Außerdem trachtete ich nach Gemütlichkeit und gleichzeitig nach der Vollendung meiner Kultivierung. In der letzten Zeit fand ich heraus, dass dies auf eine Anschauung zurückzuführen war, die ich zuvor nicht bemerkt hatte: Ich wollte Leid und Bitternis vermeiden und mich wohlfühlen. Diese Gesinnung wurde mir zu eigen, da ich sie immer als meinen eigenen Gedanken betrachtete und mir auch nicht dessen bewusst war, dass sie überhaupt existierte.
Ich erinnerte mich an die Zeit der Kultivierung, bevor die Verfolgung durch die Kommunistische Partei begann. Da gab es in unserer Fa-Lerngruppe eine Praktizierende, die sehr besorgt war, weil sie nicht wie alle anderen Praktizierenden Symptome von Krankheitskarma oder familiäre Konflikte hatte. Sie war besorgt, ob sie sich ohne diese Störungen und Prüfungen der Xinxing kultivieren könne. Eines Tages kam sie in die Gruppe und erzählte aufgeregt: „Heute habe ich eine Auseinandersetzung mit meinen Familienangehörigen erlebt und habe es geschafft, meine Xinxing zu bewahren.“ Alle freuten sich für sie. Zu der Zeit freuten wir uns für die Praktizierenden, wenn sie auf die Gelegenheit zur Kultivierung durch Krankheitskarma oder Konflikte in der Familie trafen. So war unsere Haltung damals.
Damals praktizierten wir in unserer Fa-Lerngruppe am Abend zuerst die fünfte Übung. Währenddessen kam einmal meine Frau plötzlich ins Zimmer gerannt und warf mit einer Tüte Soße nach mir. Die Tüte ging kaputt und sofort erfüllte der Soßengeruch das ganze Zimmer. Mein Herz bewegte sich nicht, denn ich wusste, dass es für mich eine Gelegenheit zur Erhöhung war. Daher blieb ich ohne Beschwerde und Hass. Ähnliche Prüfungen, in denen ich mich erhöhen konnte, passierten noch mehrmals.
Wenn ich mich heute zurückerinnere, wie damals unsere Haltung zur Kultivierung war, stelle ich fest, dass es der Kultivierung nach rechtschaffenen Fa-Grundsätzen entsprach. Nur hatten wir damals nicht so genaue Vorstellungen. Doch seit der Verfolgung, vor allem in den letzten Jahren, ist meine Kultivierungseinstellung fast umgekehrt zu der am Anfang. Wenn ich mich unwohl fühle, will ich das Unwohlsein schnell loswerden. Wenn es Konflikte gibt, bin ich nicht nur sauer, sondern suche den Fehler beim Gegenüber.
Erst durch das, was ich vor kurzer Zeit erlebt habe, bin ich aufgewacht.
Eine Mitpraktizierende befand sich plötzlich im Pass des Krankheitskarmas. Wir lernten deshalb bei ihr zu Hause gemeinsam das Fa und sandten aufrichtige Gedanken aus. Ich schaute nach innen und tauschte mich auf der Basis des Fa mit ihr aus. Mit der barmherzigen Unterstützung durch den Meister überwand sie den Pass. Diesen Prozess betrachtete ich als eine Gelegenheit zur Erhöhung in der Kultivierung, die der Meister uns arrangiert hatte. Schon bald darauf war ihr unrichtiger Zustand korrigiert. An diesen Tagen konnte ich fühlen, wie ich mich blitzschnell im Fa erhöhte – wie ein Mechanismus, der mich nach oben führte.
Der Meister hat erklärt:
„Also egal. Ob du auf gute oder schlechte Dinge stößt, solange du dich im Dafa kultivierst, sind das alles gute Dinge. Es ist bestimmt so.“ (Fa-Erklärung in San Francisco 2005, 05.11.2005)
Meine Erkenntnis war tiefgehend und ich spürte die Schönheit der Kultivierung im Dafa. Nach innen zu schauen und sich zu kultivieren, ist die erfreulichste Sache.
Als ich von ihr nach Hause kam, begann ich darüber nachzudenken, warum ich früher immer nach außen und nicht nach innen geschaut hatte. Was hatte dazu geführt, dass ich mich so verhielt? Da erinnerte ich mich an ein Jingwen, in dem der Meister Folgendes sagt:
„Denn die menschliche Gesellschaft ist eine Welt, wo Leiden, persönliche Vorteile und Genuss parallel existieren. Es gibt eben sehr viele Leiden im Leben eines Menschen, egal wie viel Geld du hast und zu welcher sozialen Schicht du gehörst. Aufgrund des Leidens fühlt man sich unwohl, sodass sich der Widerstand gegen das Leiden unbewusst bei einem Menschen entwickelt, dabei hat man das Ziel, etwas glücklicher zu leben. Denn das Streben nach Glück wird bei den Menschen dazu führen, dass sie sich Gedanken darüber machen, wie sie möglichst nicht verletzt werden, wie sie ein gutes Leben führen können, wie sie aus der Gesellschaft etwas herausragen können, wie sie Erfolg haben, mehr erreichen und zu den Stärkeren gehören können usw. Während diese Erfahrungen gesammelt werden, sind nun einmal die Anschauungen über das Leben entstanden. Diese Erfahrungen wiederum führen dazu, dass die Anschauungen in der Praxis gefestigt werden.“ (Je näher dem Ende, desto fleißiger vorankommen, 08.10.2005, in: Essentielles für weitere Fortschritte III)
Als ich diesen Abschnitt erneut las, verstand ich, worin mein Problem lag. Der Grund, warum ich mich bei Krankheitskarma mental unwohl fühlte, war, weil es mein Wohlgefühl verletzte. Der Grund, warum ich bei Konflikten nach außen anstatt nach innen schaute, bestand darin, dass die Konflikte mein Wohlgefühl verletzten. Das mochte ich nicht, ich wollte es angenehm haben. Die anderen sollten mich nicht „reizen“. Deshalb suchte ich nach den Problemen der anderen. Ich mochte keine Bitternis ertragen, egal ob körperlich oder geistig. Ich wollte mich einfach wohlfühlen. Die ganze Zeit hatte ich diese Gedanken und dieses Verhalten als meine Gedanken und mein Verhalten betrachtet. Ich hatte nicht erkannt, dass es sich um eine starrsinnige Anschauung handelte, die in der Menschenwelt entstanden war: Leiden und Schwierigkeiten vermeiden, um sich wohlzufühlen.
Durch den Einfluss dieser Anschauung entstand bei mir der Wunsch nach Gemütlichkeit. Beim Fa-Lernen war meine Körperhaltung nicht aufrecht und ich lehnte mich gerne an, damit es angenehmer war. Die Übungen zu praktizieren, konnte ich auch nicht täglich garantieren. Manchmal fühlte ich mich sehr müde und dachte dann: „Erhol dich heute mal!“ Die drei Dinge tat ich auch nicht mit ganzer Kraft und ließ mir immer etwas Spielraum.
Ich erkannte, dass das Streben nach Gemütlichkeit, nach Vollendung und dem Ende der Fa-Berichtigung auch von dieser Anschauung herrührte. Es führt zu dem Gefühl, dass die Kultivierung sehr bitter ist. Weil wir Praktizierenden in China noch unter der Verfolgung stehen, stand ich innerlich unter starkem Druck. Denn wenn ich verhaftet werden würde, könnte das zu starken körperlichen und geistigen Schmerzen führen. Das wäre garantiert mehr als ein Gefühl von Unwohlsein. Wie wäre es, wenn ich die Kultivierung als erfreulich und die Errettung der Lebewesen als sehr dringend betrachten würde? Würde ich dann noch das Ende der Fa-Berichtigung herbeisehnen? Nein, ganz sicher nicht. Genau diese Anschauung bewirkte, dass ich mich nicht wirklich nach den rechtschaffenen Fa-Grundsätzen kultivieren konnte. Deshalb konnte ich mich nicht wirklich im Falun Dafa kultivieren und die Schönheit der Kultivierung sowie die Großartigkeit der Errettung der Lebewesen nicht spüren.
Wie kann ich diese Anschauung beseitigen? Die Lösung ist, sich nach den Fa-Grundsätzen zu verhalten. Der Meister sagt:
„In Wirklichkeit sind die Grundsätze der menschlichen Gesellschaft im Kosmos umgekehrt. Wenn ein Mensch Schwierigkeiten und Leiden hat, dient das dazu, Karma zu begleichen, damit man eine glückliche Zukunft haben kann. Ein Kultivierender soll sich eben nach den rechtschaffenen Grundsätzen kultivieren. Schwierigkeiten und Leiden zu ertragen ist eine große und gute Gelegenheit, Karma zu beseitigen, Sünden zu beseitigen, den menschlichen Körper zu reinigen, den geistigen Horizont zu erhöhen und auf eine höhere Ebene zu kommen. Das ist eine sehr gute Sache und gehört zu den rechtschaffenen Grundsätzen.“ (Je näher dem Ende, desto fleißiger vorankommen, 08.10.2005, in: Essentielles für weitere Fortschritte III)
Wenn ich diesen Absatz aus dem Fa wirklich verstehe, kann die Anschauung beseitigt werden. Dann kann ich mich mit Freude nach rechtschaffenen Fa-Grundsätzen kultivieren und mit optimistischer Haltung mit allen Ereignissen in der Kultivierung umgehen.
Das sind meine persönlichen Erkenntnisse. Wenn etwas nicht dem Fa entspricht, bitte ich euch, mich barmherzig zu korrigieren.