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Sich selbst kultivieren, wenn man Mitpraktizierenden bei der Kultivierung hilft

13. Februar 2020 |   Von einem Falun-Dafa-Praktizierenden in China

(Minghui.org) Bei uns gab es eine über 70-jährige Praktizierende – ich nenne sie hier A. Das Fa-Lernen und die Aufklärung der Menschen machte sie normalerweise gut. Ihre aufrichtigen Gedanken waren sehr stark, besonders als die Verfolgung sehr ernsthaft war. Später litt sie unter sehr schwerem Krankheitskarma. Mitpraktizierende besuchten sie abwechselnd, um mit ihr zusammen das Fa zu lernen. 

Beim Erfahrungsaustausch erfuhren wir, dass sie ihrem jüngsten Sohn und ihrer Enkeltochter schon seit langem Geld gab. Deshalb hatte sie ständig Konflikte mit ihrem älteren Sohn. Mitpraktizierende sagten ihr jedes Mal, dass sie die Emotionen loslassen sollte. Weil sie das nicht schaffte, wurde sie gestört.

Als ich mit der Praktizierenden A das Fa lernte, lasen wir diesen Abschnitt:

„Eigentlich ist es jetzt an der Zeit, seinen Kampfgeist zu beseitigen. Wenn er diesen Kampfgeist nicht beseitigt, passiert ihm immer wieder das Gleiche. Wenn es länger dauert, bleibt er mehrere Jahre lang auf dieser einen Ebene und kann nicht darüber hinausgehen. Das führt dann dazu, dass er nicht mehr praktizieren kann. Sein physischer Körper kann es nicht mehr aushalten, seine Energie wird auch arg verbraucht sein. Es könnte gut sein, dass er ruiniert wird.“ (Zhuan Falun 2019, S. 285)

Plötzlich erkannte ich, dass wenn ein Vorkommnis oder Konflikt wiederholt erscheint, uns der Meister darauf hinweist, dass es eine Anhaftung gibt, die wir loslassen sollen. Denn erst wenn wir unsere Anhaftungen durch Kultivierung beseitigt haben, können wir die alte Ebene durchbrechen und uns erhöhen. Die Kultivierung ist sehr ernsthaft. Wir dürfen nicht nachlässig werden.

Der Meister ließ mich vielleicht deshalb diesen Teil verstehen, weil es auch bei mir eine Anhaftung gab, die ich beseitigen sollte. Während dieser Zeit störte mich tatsächlich immer wieder eine Sache. Denn ich sah bei anderen Praktizierenden diesen oder jenen Eigensinn. Meist dachte ich, dass diese Schwierigkeiten für mich gar keine Probleme wären, sie waren viel zu einfach. Dennoch regte es mich auf, dass die anderen sie nicht bewältigen konnten und so machte ich ihnen gegenüber freche Bemerkungen. Aber egal wie ich es auch sagte, nahmen sie es nicht wahr, so als ob wir voneinander getrennt wären. Ich dagegen konnte die Anhaftungen der Mitpraktizierenden nicht leichtnehmen. Meine Haltung war hart und ich tadelte sie ungeduldig und war innerlich unruhig. So blieb es eins, zwei Jahre lang.

Der Meister hatte mich durch die Erlebnise der Praktizierenden A gemahnt. Ich habe verstanden, dass es dieses Problem bei mir gab, sonst würde mich der Meister nicht ständig so etwas erleben lassen. Aber welcher Eigensinn war es konkret? Der Meister sah, dass ich nach innen schaute, aber nicht zur Erkenntnis kam, und wies mich darauf hin. Letztendlich habe ich erkannt, dass ich an den Eigensinnen der Mitpraktizierenden festhielt. Ja, das ist auch ein Eigensinn. Er stammte von meiner Geltungssucht und meinem Kampfgeist. Oft dachte ich, dass ich es besser verstanden hätte als die anderen. Dann drängte ich den anderen meine eigene Meinung auf. So ein Verhalten gehört zur kommunistischen Partei-Kultur. Wir wurden Jahrzehnte lang von der bösartigen kommunistischen Kultur vergiftet. Die sogenannte Kritik und Selbstkritik bedeuten eigentlich, dass wir den anderen unsere Gedanken aufdrängen. Tatsächlich ist es die Kampfphilosophie der bösartigen kommunistischen Partei.

Wir Kultivierende richten uns nach den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Der Meister sagte:

„Wenn du dich nicht mehr kultivieren möchtest, kann dich niemand dazu zwingen, dich zu kultivieren, sonst würde dies bedeuten, Schlechtes zu tun. Wer kann dich zwingen, dein Herz zu ändern? Du musst dich selbst disziplinieren.“ (Zhuan Falun 2019, S. 56)

Natürlich kann ich die Mitpraktizierende nicht zwingen, sich zu ändern. Das muss aus eigenem Willen geschehen. Aber nach dieser Erkenntnis war meine despotische Haltung verschwunden. Als ich es wieder beobachtete, konnte ich ruhig mit den Mitpraktizierenden umgehen.

Obwohl ich den Grundsatz des Fa auf dieser Kultivierungsebene verstanden hatte, blieb für mich dennoch eine Frage offen. Die Praktizierenden hatten nicht auf die Probleme reagiert, die ich aufzeigte, als ob sie es gar nicht gehört hätten. Warum war das so? Später wurde ich auf folgende Stelle im Zhuan Falun aufmerksam:

„Ich kann dafür sorgen, dass deine Energie sofort den Stand „Drei Blumen versammeln sich über dem Kopf“ erreicht, aber sobald du aus dieser Tür hinausgehst, fällt sie wieder herunter, weil sie dir nicht gehört. Du hast dieser Energie nicht selbst herauskultiviert, deshalb kann sie dir nicht aufgesetzt werden. Da der Maßstab deiner Xinxing diese Höhe nicht erreicht hat, kann dir auf dieser Höhe niemand Energie hinzufügen. Die Energie musst du voll und ganz selbst herauskultivieren, indem du dein Herz kultivierst.“ (Zhuan Falun 2019, S. 160)

Dadurch erkannte ich, dass die Fa-Grundsätz nur Schicht für Schicht zu erkennen sind. Ebenso erhöht sich die Xinxing auch Ebene für Ebene. Denn wir müssen uns selbst kultivieren und erkennen, um es zu erreichen. Daher können die Probleme der Kultivierung nicht von anderen bestimmt werden. Wenn wir dem begegnen, sollen wir mit Gutherzigkeit reagieren. Wir sollen die Auffassung der Mitpraktizierenden mit Güte anhören und selbst nach innen schauen, um unsere eigene Xinxing zu erhöhen. Als ich das verstanden hatte, wurde ich viel ruhiger.

Falls es in meinem Verständnis Unpassendes gibt, bitte ich meine Mitpraktizierenden, mich gütig zu korrigieren. Wir sollen uns gemeinsam fleißig kultivieren.