(Minghui.org) Eine Frau aus Jiamusi in der Provinz Heilongjiang ist zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil sie ein Transparent mit Informationen über Falun Dafa [1] aufgehängt hat.
Dies ist Zhao Guiyings fünfte Verhaftung seit Beginn der Verfolgung im Jahr 1999. Zuvor war sie ein Jahr lang in einem Zwangsarbeitslager inhaftiert gewesen, weil sie Gerechtigkeit für eine andere Praktizierende erwirken wollte. Auch ihre Familie wurde schikaniert. Beispielsweise wurde eines ihrer Kinder nicht befördert, weil sie sich weigerte, ihren Glauben aufzugeben.
Zwei Regierungsangestellte brachten Zhao zur örtlichen Polizeiwache, nachdem jemand sie am 18. März 2019 wegen des Aufhängens eines Transparentes angezeigt hatte. Ihre Verhaftung wurde 15 Tage später genehmigt.
Die Polizei übergab Zhaos Fall an die Staatsanwaltschaft von Jiamusi, die den Fall jedoch aufgrund fehlender Beweise zurückwies. Die Polizei fälschte zusätzliche Beweise und übergab ihren Fall an eine andere Staatsanwaltschaft, die dann Anklage erhob und ihren Fall am 28. August dem Bezirksgericht Xiangyang vorlegte.
Zwei ihrer Familienmitglieder wurden ohne ihr Wissen als Zeugen der Anklage aufgeführt.
Im Zuge der Verfolgung von Falun Dafa täuschen die Polizei oder die Staatsanwaltschaft oft die Familienmitglieder der Praktizierenden, damit sie Informationen über sie preisgeben. Sie fügen dann die Worte der Familienmitglieder ohne deren Zustimmung in die Aussage ein.
Zhao wurde am 5. November im Untersuchungsgefängnis Jiamusi vor Gericht gestellt. Sie plädierte auf nicht schuldig.
Zwei Wochen später informierte das Gericht ihre Familie per Handy über ihr Urteil von fünf Jahren Haft und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (2.600 Euro). Die Mitarbeiter des Gerichts weigerten sich, ihre Familie zu empfangen, als sie sich dort nach ihrem Fall erkundigen wollten. Sie legten Berufung ein.
Zhao, 67, war Buchhalterin in der Stadt Jiamusi. Durch das Praktizieren von Falun Dafa erholte sie sich von Herz-, Unterleibs- und Magenproblemen und von schwachen Nerven. Anstatt ihre Ersparnisse für Krankenhausrechnungen zu vergeuden, konnte sie wieder in die Arbeitswelt zurückkehren und ihre Familie unterstützen.
Ihr Streben nach einem gesunden Leben wurde durch den Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 zunichte gemacht. Sie wurde mehrfach verhaftet, weil sie ihren Glauben verteidigte.
Zhaos erste Verhaftung fand 2005 statt, als sie den Leuten erzählte, warum die Verfolgung falsch ist. Vier Beamte erpressten 2.000 Yuan (260 Euro) von ihrer Familie und teilten dies untereinander auf, bevor sie sie gehen ließen.
Ihre zweite Verhaftung war eine ähnliche Situation wie die erste [Der Zeitpunkt der Verhaftung ist noch zu untersuchen]. Ein Beamter weigerte sich, Zhao freizulassen. Erst als ihre Familie ihm 5.000 Yuan (650 Euro) in bar gab, ließ er sie frei.
Am 5. April 2010 wurde Zhao ein drittes Mal verhaftet. Sie trat in den Hungerstreik, während sie im Untersuchungsgefängnis Nancha festgehalten wurde und wurde zweimal zwangsernährt. Der Wärter Jiang Yumin trat sie so hart, dass sie schwere Verletzungen erlitt. Zhao wurde erst zehn Tage später entlassen.
Ma Chunli, eine andere Falun-Dafa-Praktizierende, war zwei Jahre in einem Zwangsarbeitslager eingesperrt, weil sie ihren Glauben nicht aufgeben wollte. Dort wurde sie so heftig gefoltert, dass sie gelähmt war. Ihr minderjähriger Sohn blieb alleine zuhause, und keiner kümmerte sich um ihn. Er musste die Schule abbrechen, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen.
Besorgt über Mas schlimme Situation und ihren Sohn, gingen Zhao und Mas Sohn am 22. Juni 2010 zur Polizeiwache in Jiadong, um Mas Freilassung zu fordern.
Der Polizeichef, Feng Kaidong, war Mas Schwierigkeiten gegenüber gleichgültig und fragte Zhao wiederholt: „Wer hat Ihnen befohlen, hierher zu kommen? Wo wohnen Sie? Geben Sie alle Ihre Falun-Dafa-Bücher ab!“ Der Polizeichef schlug Zhao mehrmals, bis ihr schwindelig wurde und sie unsicher auf den Beinen war. Als sie die Toilette benutzen musste, trat der Polizeichef die Tür auf, als sie noch unbekleidet war, um sie zu demütigen.
Daraufhin verhaftete die Polizei Zhao und gab ihr ein Jahr Zwangsarbeit. Sie wurde zwangsernährt und bekam unbekannte Medikamente verabreicht, während sie im Untersuchungsgefängnis Jiamusi festgehalten wurde. Als Zhao am 11. August 2010 ins Drogenrehabilitationszentrum Harbin zur Verrichtung ihrer Zwangsarbeitszeit verlegt wurde, war sie noch immer schwach von der Folter im Gefängnis. Sie erbrach alles, was sie aß. Trotz ihres schlechten Gesundheitszustands versuchten die Wärter, Zhao zu zwingen, Falun Dafa aufzugeben. Als sie sich weigerte, eine Verzichtserklärung zu unterschreiben, unterzeichnete ein Wärter die Erklärung in ihrem Namen. Sie setzten sie außerdem verschiedenen Misshandlungen aus.
Zhao wurde in Isolationshaft genommen, weil sie andere Praktizierende daran erinnerte, der von den Wärtern verbreiteten Propaganda zur Gehirnwäsche nicht zu glauben. Als Vergeltung zwangen die Wärter sie, 17 Stunden am Tag auf einem 15 cm hohen Hocker still zu sitzen. Der Sitz war gerippt, was den Druck auf das Gesäß stark erhöhte. Ihr Gesäß bekam offene Wunden.
Die Nahrung, die ihr gegeben wurde, war knapp und unhygienisch. Zhao war ständig hungrig, aber die Behörden hielten sie davon ab, zusätzliche Nahrungsmittel zu kaufen.
Die Zeit für die Benutzung der Toilette war ebenfalls begrenzt, was Zhao große Probleme bereitete, da sie durch ihre Ernährung stark verstopft war. Die Wärter schleppten sie nach Ablauf der Zeit von der Toilette, ob sie nun fertig war oder nicht.
Die Wärter erlaubten Zhao nur dreimal im Jahr zu Hause anzurufen. Die vielen Bitten ihrer Familie, sie persönlich zu besuchen, lehnten die Wärter ab. Auch ihrem Anwalt wurde ein Treffen verweigert.
Die Behörden des Drogenrehabilitationszentrums ließen die Gefangenen täglich lange Stunden Zahnstocher und Strohhalme verpacken, ohne sie zu bezahlen. Zhao sagte einem Vorsteher, dass sie wegen ihres schlechten Gesundheitszustandes nicht in der Lage sei, die Arbeit zu beenden. Dieser erhob keinen Einspruch und sagte ihr, sie solle so viel wie möglich tun. Am Ende des Monats wurde ihre Haftzeit um einen Tag verlängert, weil sie ihre Arbeitsquote nicht erfüllt hatte. Sie protestierte und wurde in Isolationshaft genommen, wo sie jeden Tag ihre gesamte Quote erfüllen musste, bevor sie schlafen durfte.
Bei einer anderen Gelegenheit lehnte Zhao die Aufforderung der Behörden ab, Berichte zu schreiben, die Falun Dafa verleumden. Die Wärter verlängerten ihre Strafe um zwei Tage.
Die wiederholten langen Stunden unbezahlter Arbeit, die zu der unmöglichen Ernährungssituation und dem extremen psychischen Druck hinzukamen, forderten einen Tribut an Zhaos Gesundheit. Ihr war ständig schwindlig, sie hatte eine Lichtempfindlichkeit entwickelt, war müde und konnte nicht mehr alleine gehen. Trotz Zhaos Bitte um Hilfe weigerten sich die Behörden sie behandeln zu lassen.
Als Zhao entlassen wurde, musste ihr jüngerer Bruder sie auf dem Rücken tragen, als sie das Zentrum verließen.
Zhao schrieb die Einzelheiten ihres Leidens in den Jahren der Verfolgung auf. 2015 reichte sie eine Strafanzeige gegen Jiang Zemin bei der Obersten Staatsanwaltschaft und beim Obersten Gerichtshof ein.
Zwei Männer, die sich weigerten, ihre Identität preiszugeben, machten Zhao 2015 ausfindig und schikanierten sie wegen ihrer Anzeige.
Früherer Bericht:
Zhao Guiyin Detained at Heilongjiang Provincial Drug Rehabilitation Forced Labor Camp
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.