Gesundheitsexperte: Coronavirus auf „thermonuklearem Pandemie-Niveau“

(Minghui.org) Eric Feigl-Ding ist Gesundheitswissenschaftler. Er lehrt seit 15 Jahren Epidemiologie und Gesundheitswissenschaften an der Harvard Universität und hat bereits mehr als 100 Publikationen veröffentlicht. Über den jüngsten Ausbruch des Coronavirus, dessen Ursprung im chinesischen Wuhan liegt, schrieb er am 25. Januar 2020 auf Twitter: „Es ist auf thermonuklearem Pandemie-Niveau ... Ich übertreibe nicht.“

Hochgradig ansteckend

Als Berater der Weltgesundheitsorganisation und Protokollvorsitzender der Europäischen Kommission sagt Feigl-Ding, diese Krankheit sei viel schlimmer als frühere Epidemien. Das 2019 Novel Coronavirus (2019-nCoV) hat eine Infektionsrate R0 (ausgesprochen "R null") von 3,8. Das bedeutet, dass eine ansteckende Person die Krankheit auf durchschnittlich 3,8 andere Personen überträgt.

Um die Schwere der Krankheit zu verstehen, vergleicht Feigl-Ding diese Zahl mit anderen Epidemien. Die saisonale Grippe habe in der Regel einen R0 von 1,28; die Grippepandemie 2009 (auch als Schweinegrippe bekannt, die zum Tod von Hunderttausenden führte) habe einen R0 von 1,48 gehabt und die Spanische Grippe von 1918 (verantwortlich für die Todesfälle von 50-100 Millionen) einen R0 von 1,80.

Schwierigkeit bei der Eindämmung

Im Vergleich dazu habe der Ausbruch des schweren akuten respiratorischen Syndroms (SARS) im Jahr 2003 nach der Quarantäne einen R0 von nur 0,4 gehabt, so Feigl-Ding in einem Tweet. Dies sei also viel niedriger als das derzeitige Coronavirus, das sich bereits auf alle Provinzen innerhalb Chinas und in über zehn Ländern ausgebreitet habe.

In einem am 23. Januar 2020 veröffentlichten Bericht, der auf gemeinsamen Bemühungen der Universität Lancaster in England, der Universität von Florida und der Universität Glasgow basiert, heißt es: „Wir schätzen, dass es [R0] zwischen 3,6 und 4,0 liegt, was darauf hinweist, dass 72-75% der Übertragungen durch Kontrollmaßnahmen verhindert werden müssen, damit die Infektionen nicht weiter zunehmen.“

Angesichts der aktuellen Situation wird jedoch geschätzt, dass nur 5,1% aller Coronavirus-Fälle diagnostiziert werden, was bedeutet, dass die Zahl der Fälle weiter steigen wird. 

Dr. Jonathan Read, ein Biostatistikforscher an der Universität Lancaster, kommt zu dem Schluss, dass die Zahl der Infizierten aufgrund der Modellierung in zehn Tagen 250.000 bis 350.000 erreichen könnte.

„Mindestens zehnmal schlimmer als SARS“

Guan Yi, Direktor des State Key Laboratory of Emerging Infectious Diseases an der Universität Hongkong, der früher an SARS gearbeitet hatte, sagte in einem Interview mit der Zeitschrift Caixin am 23. Januar 2020: „Meine konservative Einschätzung ist, dass diese Epidemie mindestens das Zehnfache des Ausmaßes von SARS erreichen könnte.“ Guan reiste am 21. Januar nach Wuhan, um die Situation vor Ort zu beurteilen, kehrte aber am folgenden Tag zu seiner eigenen Sicherheit wieder zurück.

Kwok-Yung Yuen vom Krankenhaus der Universität Hongkong-Shenzhen veröffentlichte seine Forschungsergebnisse in The Lancet. Darin hebt er die Übertragung des Virus innerhalb von Familien hervor. Nachdem eine sechsköpfige Familie aus Shenzhen nach Wuhan gereist war, waren fünf von ihnen (etwa 83%) mit dem Coronavirus infiziert. 

Noch bevor Wuhan am 23. Januar 2020 abgeriegelt wurde, so Gao Yu, der stellvertretende Geschäftsführer der Zeitschrift Caixin, habe die Zahl der Infizierten in Wuhan bereits bei über 10.000 gelegen.