Wohin hat sich das Coronavirus von Wuhan aus ausgebreitet?

(Minghui.de) Das neuartige Coronavirus, das erstmals im Dezember 2019 in der Stadt Wuhan in der Provinz Hubei entdeckt wurde, hat bis zum 26. Januar 2020 weltweit mindestens 80 Menschen getötet und mehr als 2.744 infiziert.

Mehr als zehn Landkreise in Asien, Europa und Nordamerika haben ebenfalls Fälle des Virus gemeldet. Alle Patienten kommen aus Wuhan oder sind kürzlich nach Wuhan gereist.

Außerhalb Chinas wurden keine Todesfälle gemeldet.

Bei Menschen, die sich infiziert haben, zeigen sich vielleicht zunächst keine Krankheitssymptome, obwohl sie das Virus möglicherweise verbreiten.

Asien

Acht Fälle des Coronavirus sind in Hongkong bestätigt worden. Fünf dieser Personen waren mit Hochgeschwindigkeitszügen nach Hongkong gefahren. Da die Zahl der möglichen Coronavirus-Fälle steigt, hat Hongkong den Ausnahmezustand ausgerufen und schließt seine Schulen für die nächsten zwei Wochen.

Auch in Macao wurden fünf Fälle bestätigt.

Außerhalb Chinas wurden in Thailand acht Fälle bestätigt. Mit Ausnahme einer 73-jährigen Thailänderin, die Wuhan bereist hatte, sind alle anderen sieben Personen chinesische Staatsbürger. Der thailändische Gesundheitsminister sagte, dass drei Personen noch in Behandlung sind, während die anderen fünf aus den Krankenhäusern entlassen wurden.

Das japanische Gesundheitsministerium bestätigte am 25. Januar vier Fälle des Coronavirus. Drei der Patienten sind Einwohner Wuhans, die Japan besuchen, während der vierte, ein Einwohner Japans ist. Er wurde am 10. Januar ins Krankenhaus eingeliefert, nachdem er einige Zage zuvor in Wuhan gewesen war.

In Malaysia wurden am 26. Januar vier Fälle bestätigt. Alle vier Personen sind Einwohner von Wuhan, die Malaysia nach einem Aufenthalt in Singapur besuchten. Der Gesundheitsminister Malaysias bestätigte, dass eine Frau im Alter zwischen 60 und 70, ein zweijähriger Junge und ein elfjähriger Junge isoliert wurden und behandelt werden. Sie sind in einem stabilen Zustand. Der vierte Patient, ein Mann über 40 Jahre, kam mit einem Reisebus nach Malaysia.

Singapur bestätigte am 25. Januar seinen vierten Fall des Virus. Alle vier Personen kamen vor einer Woche aus Wuhan ins Land. Der jüngste Patient begann am 23. Januar zu husten und bekam andere Symptome. Zwei Tage später wurde bestätigt, dass er mit dem Coronavirus infiziert war.

Korea bestätigte am 26. Januar einen dritten Fall. Der erste Fall wurde am 20. Januar bestätigt und betraf eine 35-jährige Frau, die aus Wuhan eingeflogen war. Bei den beiden anderen Patienten handelt es sich um männliche Bürger Koreas, die in Wuhan arbeiteten und vor einigen Tagen nach Korea zurückgekehrt waren.

Auch Taiwan hat vier Fälle bestätigt. Die Regierung schlug vor, dass ihre Bürger weder Wuhan noch den Rest der Provinz Hubei besuchen sollten. Taiwan kündigte am 24. Januar auch an, dass Besucher aus China, Hongkong und Macao beim Zoll eine Gesundheitsbefragung ausfüllen müssen. Taiwan verbot auch für einen Monat die Ausfuhr von Gesichtsmasken, damit seine eigenen Bürger genügend Vorräte haben.

Vietnam bestätigte am 23. Januar zwei Fälle von Coronavirus-Erkrankung. Ein Einwohner von Wuhan, der Ho-Chi-Minh-Stadt besuchte, steckte seinen Sohn mit dem Virus an. Sowohl Vater als auch Sohn werden behandelt und sind in einem stabilen Zustand.

In Nepal gibt es einen bestätigten Fall. Bei einem 32-jährigen Mann, der in Wuhan studierte, wurde das Virus bei seiner Rückkehr nach Nepal Anfang Januar entdeckt. Er hatte Fieber und Atembeschwerden. Das örtliche Krankenhaus schickte die Blutproben des Patienten zum Testen nach Hongkong, und am 24. Januar wurde bestätigt, dass er das Virus hatte. Zwischenzeitlich wurde er nach seiner vollständigen Genesung aus dem Krankenhaus entlassen. Die nepalesische Regierung sagte, dass sie die Überwachung der ankommenden Besucher auf den Flughäfen intensiviert hat und dass sie die Passagiere, die im Verdacht stehen, das Virus an sich zu haben, weiter beobachten wird.

Nordamerika

In den USA wurden am Sonntagnachmittag fünf Fälle von den Zentren für Seuchenkontrolle und -prävention (Centers for Disease Control and Prevention) bestätigt.

Die fünf Patienten befinden sich in Everett, Washington; Chicago, Illinois; Maricopa County, Arizona; Los Angeles County, Kalifornien; und Orange County, Kalifornien. Sie alle waren kürzlich nach Wuhan gereist. Sie wurden ins Krankenhaus eingeliefert und unter Quarantäne gestellt.

Ein Fall wurde am Samstag in Toronto, Kanada, bestätigt. Bei dem Patienten handelt es sich um einen Mann über 50, der kürzlich Wuhan besucht hat.

Australien

Auch in Australien wurden vier Fälle gemeldet, darunter drei in Sydney und einer in Melbourne. Alle vier Personen stammen aus Wuhan. Die Behörden sagten, dass sie mit Passagieren Kontakt aufnehmen, die im selben Flugzeug wie die vier Personen saßen. Sie erwarten, dass in den nächsten Tagen weitere Fälle identifiziert werden.

Frankreich

Frankreich ist das erste europäische Land, das Fälle des Coronavirus meldet. Bis zum 24. Januar wurden drei Fälle in Paris und Bordeaux bestätigt. Alle drei Patienten waren in den letzten Wochen nach China gereist, und zwei von ihnen sind miteinander verwandt.

Jüngste Entwicklungen des Ausbruchs

The Independent, eine führende britische Zeitung, veröffentlichte am 24. Januar einen Artikel mit dem Titel „Coronavirus erreicht Europa, und Großbritannien ‚sucht 2.000 Passagiere, die kürzlich aus Wuhan angekommen sind‘“ (Coronavirus reaches Europe as UK ‘hunts for 2,000 passengers who recently arrived from Wuhan). In dem Bericht heißt es, dass die britischen Gesundheitsbehörden mit den Fluggesellschaften zusammenarbeiten, um etwa 2.000 Personen aufzuspüren, die in den letzten 14 Tagen aus Wuhan ins Land gekommen sind. Dem Bericht zufolge „hat Professor Paul Cosford, der medizinische Direktor des britischen Gesundheitswesens, gesagt, dass ‚das Virus noch immer in einer Frühphase‘ sei. Er gab aber zu, dass es ‚sehr wahrscheinlich' sei, dass Fälle des neuen Coronavirusstamms in Großbritannien auftauchen werden, nach Tests an mehr als einem Dutzend Menschen.“

The Telegraph, eine weitere britische Zeitung, berichtete am 25. Januar in einem Artikel mit dem Titel „Coronavirus: Jagd auf 2.000 Reisende, die in den letzten zwei Wochen von Wuhan nach Großbritannien geflogen sind“ („Coronavirus: hunt for 2,000 travelers who flew from Wuhan to Britain in last fortnight.“) von den Bemühungen der britischen Gesundheitsbehörden, das Virus in Schach zu halten. In dem Bericht heißt es auch, dass „Flüge aus Wuhan derzeit eingestellt sind. Nach einer Sitzung des Notfallausschusses der Regierung, Cobra, kündigte aber der leitende medizinische Direktor Prof. Chris Witty an, dass in Heathrow nun ein Gesundheitszentrum mit sieben Medizinern eingerichtet werden soll, um die Menschen aus anderen Teilen Chinas zu überprüfen.“

Taiwans Epidemie-Kontrollzentrum gab in der Nacht zum 24. Januar eine dringende Pressemitteilung heraus, in der zwei weitere bestätigte Fälle des Coronavirus gemeldet wurden, wodurch sich die Gesamtzahl der bestätigten Fälle in Taiwan auf drei erhöhte. Das taiwanesische Fremdenverkehrsamt erließ vom 25. bis 31. Januar ein Reiseverbot für Reisegruppen, irgendeinen Teil Chinas zu besuchen. Individuelle Reisen nach China sind weiterhin erlaubt.

Die beiden neuen Taiwan-Fälle betreffen einen Einwohner Taiwans und einen Einwohner Wuhans. Der Taiwaner ist ein Mann über 50, der in China ein Geschäft betreibt. Am 20. Januar, als er noch in Wuhan war, zeigten sich bei ihm Erkältungssymptome. Er nahm einige Medikamente ein und hatte kein Fieber und keinen Husten mehr, als er am nächsten Tag nach Taiwan flog. Daher wurde er beim Zoll nicht entdeckt, aber seine Symptome kehrten bald wieder zurück. Als er am 23. Januar seinen Arzt aufsuchte, wurde festgestellt, dass er das Virus hatte. Da er am Nachmittag des 22. Januar von vier bis sechs Uhr nachmittags einen Tanzclub besucht hatte, ohne eine Maske zu tragen, fordert die Regierung die Menschen, die sich in dieser Zeit im Club aufhielten, auf, ihre Ärzte aufzusuchen, sobald sich bei ihnen irgendwelche Symptome zeigen.

Bei dem Einwohner Wuhans handelt es sich um eine Frau im Alter von über 50. Sie war am 21. Januar nach Taiwan geflogen und nahm am 23. Januar ärztliche Hilfe in Anspruch, als sie Fieber bekam. Als ihr das Virus bestätigt wurde, brach sie ihre Taiwan-Reise sofort ab. Bei keinem ihrer Mitreisenden haben sich bisher irgendwelche Symptome gezeigt.

Um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern, gaben die Behörden von Wuhan am 24. Januar um zwei Uhr morgens bekannt, dass sie die gesamte Stadt abriegeln und ab 10:00 Uhr morgens alle Verkehrsmittel verbieten werden. Eine Lokalzeitung berichtete: „Es gibt immer noch einen Zeitraum von acht Stunden, in dem die Menschen die Stadt verlassen können, wenn sie es wünschen.“

Ein Mann namens Yao Guangxiao veröffentlichte eine Nachricht, dass die meisten offiziellen Ankündigungen vor zwei Uhr morgens gemacht wurden. Er habe nicht erwartet, dass die Nachrichten über die Sperrung um zwei Uhr morgens herausgegeben werden. Er verließ Wuhan, bevor die Stadt geschlossen wurde, aber er sagte, dass er immer noch viele Familienmitglieder in der Stadt hat.

Nach den Nachrichten, die auf WeChat, einer beliebten chinesischen Social-Media-Plattform, verbreitet wurden, sind in den 22 Tagen seit der Entdeckung des Virus viele Menschen aus Wuhan weggeflogen, darunter 43.000 nach Haikou, 27.000 nach Sanya, 5.600 nach Bozhe, 59.000 nach Peking, 70.000 nach Shanghai, 49.000 nach Guangzhou, 37.000 nach Shenzhen, 47.000 nach Chengdu und 22.000 nach Chongqing. Die Daten stammen Berichten zufolge von Fluggesellschaften, und bei den genannten Städten handelt es sich ausschließlich um Großstädte. Man kann sich vorstellen, wie viele der Passagiere Virusüberträger waren.

Weitere Städte in der Provinz Hubei folgten, so dass etwa 56 Millionen Menschen eingeschlossen wurden.

Die Agence France-Presse veröffentlichte am 24. Januar einen Artikel mit der Überschrift „Diesmal habe ich Angst: Experten fürchten, dass die Einschließung des Virus in China zu spät kam“. In dem Artikel heißt es: „Chinas Versuch, ein tödliches neues Virus einzudämmen, indem Millionenstädte unter Quarantäne gestellt werden, ist ein beispielloses Unterfangen. Es ist aber unwahrscheinlich, dass es die Ausbreitung der Krankheit stoppen wird.“ In dem Bericht wurde Guan Yi, ein Experte für Viren an der Universität Hongkong, mit den Worten zitiert: „Ich glaube, wir haben die goldene Zeit der Kontrolle und Prävention hinter uns.“

Guan Yi war der erste, der vor 17 Jahren das SARS-Virus entdeckte. Diesmal brachte er am 21. Januar ein Team nach Wuhan, in der Hoffnung, den Ausbruch eindämmen zu können. Er und sein Team reisten am 23. Januar, dem Tag vor der Abriegelung, ab. Er sagte, er sei sehr besorgt über die Ausbreitung des Wuhan-Virus.