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Die Bedeutung, gütige Gedanken zu bewahren

28. Februar 2020 |   Von Zhong Yan

(Minghui.org) Menschen stehen im Leben häufig vor Entscheidungen. Die Wahl zwischen Gut und Böse liegt oft in einem einzigen Gedanken, genau wie das Sprichwort sagt: „Wenn die Buddha-Natur erscheint, wird sie die Welt der zehn Himmelsrichtungen erschüttern.“ Und auch: „Ein gütiger Gedanke kann einen in den Himmel bringen, während ein böser Gedanke einen zur Hölle verdammen kann.“

Wenn Katastrophen und Todesfälle unerwartet eintreten, kann ein einziger Gedanke entscheidend für Leben und Tod sein. Hier sind zwei kleine Geschichten dazu.

Der Spinnenfaden

In buddhistischen Klassikern gibt es eine Geschichte: Es gab einen Bösen namens Kandata. Als er einmal durch den Wald ging, sah er eine Spinne und hätte sie beinahe zertreten.

In diesem Moment schoss ihm ein freundlicher Gedanke durch den Kopf: „Selbst wenn eine Spinne noch so winzig ist, warum sollte ich sie dann zertreten?“ Also machte er einen langen Schritt und verschonte das Leben der Spinne.

Weil Kandata eine sehr bösartige Person war und alle möglichen schlechten Dinge tat, wurde er nach seinem Tod zur Hölle verdammt. Während er in der Hölle litt, wehte plötzlich ein silberner Spinnenfaden, dünn wie eine Nadel, vom Himmel herab. Dieser fühlte sich an wie ein lebensrettendes Boot im endlosen Meer. Also packte er schnell den Spinnenfaden, zog sich mit aller Kraft daran hoch und hoffte, so dem endlosen Leiden in der Hölle zu entkommen.

Auf halbem Weg machte er eine Pause und schaute nach unten. Er sah, wie viele andere Sünder auch anfingen, am Faden hinter ihm hochzuklettern. Er dachte: „Wie kann ein so dünner Spinnenfaden das Gewicht so vieler Leute tragen? Wenn der Faden reißt, werde ich herunterfallen und nie dem Leiden entrinnen können.“

Also trat er gegen die Leute unter ihm und behauptete, der Faden gehöre ihm allein. In diesem Moment riss der Spinnenfaden und Kandata und alle anderen unter ihm stürzten in die dunkle, bodenlose Hölle zurück. Und das endlose Elend der Hölle begann von Neuem.

Kandatas gütiger Gedanke zuvor hatte ihm die Chance geboten, dem bitteren Meer der Hölle zu entkommen und ein neues Leben zu führen, aber sein späterer böser Gedanke hatte ihn wieder in den Schmerz der Hölle zurückfallen lassen.

Es scheint, dass nur ein einziger Gedanken über Leben und Tod entscheidet.

Steinlöwen mit roten Augen

Irgendwann einmal war die Moral der Menschen in einem bestimmten Dorf so schlecht geworden, dass die Gottheiten beschlossen, das Dorf zu zerstören.

Eine gutherzige Bodhisattwa wollte den Menschen jedoch noch eine Chance geben und so stieg sie in die menschliche Welt hinab und verwandelte sich in einen Bettler. Der kam in das Dorf und bettelte von Haus zu Haus um Essen, doch niemand bot ihm etwas an.

Als er ans Ende des Dorfes gelangte, sah er eine alte Dame vor der Buddha-Statue Räucherstäbchen abbrennen, also ging er zu ihr und bettelte um Essen.

Die alte Dame zögerte etwas und sagte dann: „Ich habe nur eine Schüssel Reis. Ich kann dir nur die Hälfte davon geben, da ich die andere Hälfte brauche, um sie dem Buddha zu opfern.“

Als die zum Bettler verwandelte Bodhisattwa ging, zeigte sie auf das Paar Steinlöwen am Dorfeingang und sagte zu der alten Dame: „Wenn die Augen der Löwen rot werden, wird eine große Flut kommen. Lauf dann, so schnell du kannst, zum Hügel! Merk dir gut, was ich gesagt habe!“ Sofort verbreitete die gutherzige Dame die Worte des Bettlers an alle im Dorf, doch niemand glaubte ihr, man verspottete sie sogar und fragte, wie sich wohl die Augen der Steinlöwen rot färben könnten.

Eines Tages beschlossen einige boshafte Männer im Dorf, sich über die alte Dame lustig zu machen, und bemalten die Augen der Löwen mit roter Farbe. Als die alte Dame sah, dass die Augen der Steinlöwen tatsächlich rot geworden waren, rief sie den Dorfbewohnern besorgt zu: „Lauft! Beeilt euch und rennt los! Es kommt eine große Flut!“

Die Dorfbewohner dachten, die alte Dame sei zum Narren gehalten worden, und lachten so sehr, dass sie den Rücken kaum noch gerade halten konnten.

Die alte Dame rief weiter und drängte die Leute zu rennen, doch keiner nahm sie ernst und niemand hörte auf sie. Zum Schluss eilte die alte Dame ganz alleine den Hügel hinauf.

Tatsächlich kam eine große Flut. Während sie am Laufen war, blickte die alte Dame immer wieder zurück und sah, dass der Wasserpegel schnell anstieg. Es dauerte nicht lange, bis das gesamte Dorf unter Wasser stand. Als sie kein Lachen mehr hörte, war die alte Dame sehr traurig.

Ein freundlicher Gedanke hatte der alten Dame die Chance gegeben, die Warnung einer Bodhisattwa zu hören. Doch die Dorfbewohner hatten schlechte Gedanken und glaubten nicht, was die alte Dame ihnen sagte. Sie machten sich sogar über sie lustig, indem sie die Augen der Steinlöwen mit roter Farbe bemalten.

Am Ende wurden diejenige gerettet, die einen freundlichen Gedanken hatte, während diejenigen mit schlechten Gedanken ums Leben kamen.