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Die drei Plagen im antiken Römischen Reich

7. Februar 2020 |   Von Gu Jin

(Minghui.org) Wenn wir in der Geschichte zurückblicken, können wir viel aus der Vergangenheit lernen. Ein Beispiel ist die Unterdrückung der Christen und der Zusammenbruch des Römischen Reiches.

Nero und die Herbstpest

Den historischen Aufzeichnungen zufolge begann die erste kaiserlich überwachte Christenverfolgung mit Nero (37-68). Nachdem er 54 n. Chr. Kaiser geworden war, tötete Nero seine Mutter Agrippina, seinen Bruder Britannicus und zwei Ehefrauen, Claudia Octavia und Poppaea Sabina.

Das Große Feuer von Rom brach am 18. Juli 64 n. Chr. aus und brannte über eine Woche lang. Viele alte Berichte behaupten, dass es Neros Plan gewesen sei, das Feuer zu legen, um alles zu zerstören, damit er seinen neuen Stadtentwicklungsplan umsetzen konnte. Dann gab er den Christen die Schuld an der Brandstiftung und bezeichnete sie als gesellschaftsfeindliche Sekte. Er mobilisierte die römische Öffentlichkeit, um die Christen zu verfolgen. In der Folge wurden Christen getötet, von Raubtieren zerrissen und bei lebendigem Leib als menschliche Fackeln verbrannt.

Das „Letzte Gebet der christlichen Märtyrer“ von Jean-Leon Gerome (1824-1904) stellt Szenen der christlichen Unterdrückung im Römischen Reich dar. Auf der linken Seite Löwen und Tiger, die bereit sind, sich auf die Menschen zu stürzen; im Hintergrund werden Christen lebendig verbrannt, und rechts spricht eine Gruppe Christen ihr letztes Gebet.

Die Römer, die an Nero glaubten und die Christen verfolgten, erhielten bald darauf Vergeltung. Im folgenden Herbst brach in Rom eine Pest aus, die 30.000 Menschen tötete. Drei Jahre später kam es zu einer Rebellion gegen Nero. Er floh 68 n. Chr. aus Rom und nahm sich dann das Leben.

Das Chaos ging weiter. Da im Jahr 69 n. Chr. vier Kaiser nacheinander regierten, wurde es von Historikern als das Jahr der vier Kaiser bezeichnet. In den nächsten 300 Jahren und mehr lernten die römischen Kaiser jedoch nicht aus den vergangenen Lektionen, sondern setzten stattdessen die Verfolgung fort, was weitere Konsequenzen nach sich zog.

Die Antoninische Pest

Nachdem Marcus Aurelius (121-180) im Jahre 161 römischer Kaiser wurde, ging er bei der Christenverfolgung einen Schritt weiter als alle seine Vorgänger. Einigen Historikern zufolge wurden Christen verhaftet, gefoltert und vor Gericht gestellt. Sie wurden zu verschiedenen Strafen verurteilt, darunter die Verfütterung an Raubtiere, und unter schlechten Lebensbedingungen gefangen gehalten. Wenn Sklaven, die Christen angehörten, aussagten, dass ihre Herren an Inzest und Kannibalismus beteiligt gewesen seien, wurden die Christen im Kolosseum hingerichtet oder von Raubtieren gefressen.

Als die Antoninische Pest im Jahre 165 ausbrach, dauerte sie 16 Jahre an. Sie brachten den Opfern Fieber, ständiges Erbrechen und Durchfall, Brennen in den Eingeweiden, Seh-und Gehöreinbußen, eine große Schwächung des Körpers, Rachenentzündung sowie einen makulösen bis pustulösen Hautausschlag.

Während der Pest gab es in Rom bis zu 2.000 Todesfällen pro Tag. Bei einer Sterblichkeitsrate von etwa 25% wurde die Gesamtzahl der Todesfälle auf fünf Millionen geschätzt. Die Krankheit tötete in einigen Gebieten bis zu einem Drittel der Bevölkerung und schwächte die römische Armee, wodurch eine relativ friedliche Periode der römischen Geschichte beendet wurde.

Die zypriotische Pest

Die zypriotische Pest begann im Jahr 250 und endete im Jahr 270. Während der Spitzenzeit tötete sie in Rom täglich bis zu 5.000 Menschen. Sie verursachte einen weit verbreiteten Mangel an Arbeitskräften für die Nahrungsmittelproduktion und für die römische Armee und schwächte das Reich während der Krise des dritten Jahrhunderts erheblich. Als Erreger der Pest wurden unter anderem Pocken, pandemische Grippe und virales hämorrhagisches Fieber (Filoviren) wie das Ebola-Virus vermutet.

Diese Epidemie trat 249 auf, ein Jahr nachdem Trajan Decius Kaiser geworden war. Er erließ einen Befehl, in dem er von allen im Reich (mit Ausnahme der Juden, die davon befreit wurden) verlangte, den römischen Göttern ein Opfer zu bringen. Die Opfer mussten in Anwesenheit eines römischen Magistrats durchgeführt und durch eine vom Magistrat unterzeichnete und bezeugte Bescheinigung bestätigt werden. In dieser Zeit wurde eine große Zahl von Christen getötet, weil sie ihren Glauben nicht aufgaben.

Zwei Jahre nach seiner Regierungszeit starb Decius 251 in einer Schlacht. 19 Jahre später starb auch der damalige römische Kaiser Claudius Gothicus an der Pest.

Während der Pest spielten die Christen eine aktive Rolle bei der Pflege der Kranken und bei der Bestattung der Toten. Letztendlich stärkte die Pest nicht nur die Bevölkerung, sondern trug auch zur Verbreitung des Christentums im ganzen Reich bei.

Diokletianische Verfolgung

Als Diokletian (244-311) im Jahr 284 Kaiser wurde, war er in den ersten Jahren relativ tolerant gegenüber den Christen. Auf Anraten seines Schwiegersohnes Galerius begann Diokletian jedoch im Februar 303 mit der Verfolgung. Er gab den Befehl, christliche Kirchen zu zerstören, Schriften zu verbrennen und Besitz zu beschlagnahmen. Er „säuberte“ Militär und Regierung von Christen und unterwarf sie der Verhaftung und sogar der Hinrichtung. Bekannt als Diokletianische oder Große Verfolgung, war dies die letzte und schwerste Verfolgung der Christen im Römischen Reich.

Zu diesem Zeitpunkt wurden die Christen bereits von vielen Menschen akzeptiert, darunter auch von Diokletians Frau und einigen hohen Beamten. Diokletian trat im Jahr 305 aus gesundheitlichen Gründen zurück; Galerius setzte die Verfolgungspolitik fort.

Galerius wurde später bettlägerig und schwerkrank. Der Historiker Edward Gibbon beschrieb sie folgendermaßen: „Seine Krankheit wurde durch eine sehr schmerzliche, anhaltende Störung verursacht. Sein Körper, der durch einen unmäßig langen Lebensweg zu einer unhandlichen Korpulenz angeschwollen war, war von Geschwüren bedeckt und wurde von unzähligen Schwärmen jener Insekten verschlungen, die einer höchst abscheulichen Krankheit den Namen gegeben haben.“

Im Bedauern über sein Fehlverhalten erließ Galerius im April 311 den Befehl, die Verfolgung der Christen offiziell zu beenden.

Danach gelangte Konstantin der Große an die Macht. Er bekannte sich zum Christentum und erließ 313 das Edikt von Mailand, das den Christen im römischen Reich religiöse Toleranz zusagte.

Die während der Verfolgung begangenen Sünden waren verheerend. Man schätzt, dass etwa 60 Millionen Menschen während der Plagen starben, was den Untergang des Römischen Reiches zur Folge hatte.