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Kontrolle der KP Chinas über die öffentliche Meinung unter dem Deckmantel der „Informationstransparenz“

12. März 2020 |   Von Zhang Ming

(Minghui.org) Als mein Freund Chen vor kurzem seine Eltern in China anrief, war er überrascht, wie viel sie über die Grand Princess wussten. Die Grand Princess ist ein Kreuzfahrtschiff, das kürzlich in kalifornischen Gewässern angedockt hat, weil an Bord Verdacht auf Fälle von Coronaviren bestand. Chens Eltern kannten viele Informationen über die Situation, zum Beispiel wie viele Passagiere und Besatzungsmitglieder an Bord waren, wie viele getestet und wie viele Fälle von COVID-19 bestätigt worden waren. „Unsere Nachbarn reden alle darüber. Die Situation in den USA bezüglich der Ausbreitung des Coronavirus ist wirklich schlimm“, meinte sein Vater dazu.

Als sich Chen nach der aktuellen Situation in China erkundigte, erzählte sein Vater: „Alles ist unter Kontrolle, dank der Informationstransparenz der Regierung weiß ich alles darüber.“ Und fügte hinzu, der Dank gebühre der Kommunistischen Partei für ihre Bemühungen zur Eindämmung und Kontrolle des Virus.

Daraufhin berichtete Chen ihm von einem Fall, den er von einem ehemaligen Nachbarn gehört hatte, der in der Wohnanlage einer chinesischen Universität wohnte. „Jemand an der Universität war mit dem Coronavirus infiziert und starb, bevor er ins Krankenhaus geschickt wurde“, so Chen und fragte seinen Vater, ob dieser Fall in die offizielle Liste aufgenommen worden sei.

„Woher soll ich das wissen?“, entgegnete sein Vater. Die Regierung habe eine Richtlinie herausgegeben, nach der Personen, die über das Coronavirus klatschen würden, Konsequenzen zu erwarten hätten. Als er das hörte, erklärte Chen seinen Eltern, zwei hochgebildeten Menschen, dass Informationstransparenz auf Wahrhaftigkeit und Genauigkeit beruhe. Und wies darauf hin: „Wenn ich die Informationen über den Virus im Zusammenhang mit dem Kreuzfahrtschiff in Kalifornien überprüfen möchte, könnte ich die Kreuzfahrtgesellschaft oder die Gesundheitsbehörden in Kalifornien anrufen. Auch ihr solltet die Möglichkeit haben, sich an die Universität zu wenden oder das örtliche Gesundheitsamt zu kontaktieren, um weitere Einzelheiten zu diesem speziellen Fall zu erfahren.“

„Aber das können wir nicht tun!“, unterbrach ihn seine Mutter. „Die Leute würden wissen wollen, warum wir danach fragen. Ich möchte uns nicht in Schwierigkeiten bringen.“

„Wenn das der Fall ist“, meinte Chen, „dann wird die sogenannte ‚Informationstransparenz‘, die ihr beschrieben habt, in Wirklichkeit mit der Propaganda gefüttert, die die Regierung den Menschen mitteilen will.“ Da wurden seine Eltern still.

Ich will keinen Ärger bekommen“

Chen erzählte mir später, dass er in der Vergangenheit bereits ähnliche Gespräche mit seinen Eltern geführt habe. Sein Vater habe ihm überhaupt nicht geglaubt, als er ihn darüber aufklären wollte, dass unschuldige Falun-Dafa-Praktizierende in China wegen ihres Glaubens an Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht verfolgt würden und viele deswegen sogar ihr Leben infolge von Folter verloren hätten.

Einige Tage später stieß Chen auf einen Fall, über den auf Minghui.org berichtet wurde. Es ging um eine junge Frau in der Nachbarschaft seines Vaters, die verhaftet worden war, weil sie Falun Dafa praktizierte. Nicht einmal zehn Tage nach ihrer Verhaftung war sie tot. Als die Mutter die Asche ihrer Tochter abholte, wurde ihr befohlen, nicht zu weinen oder anderen vom Tod ihrer Tochter zu erzählen.

Chens Vater leugnete, dass Falun-Dafa-Praktizierende verfolgt würden, geschweige denn, dass sie getötet würden. Chen bat ihn, den Fall zu überprüfen, da die junge Frau in seiner Nähe gewohnt hatte. Sein Vater versprach, sich darum zu kümmern. Aber er tat nichts, selbst nachdem ein Monat vergangen war. Schließlich gab er zu, dass er nicht den Mut hatte, den Fall zu überprüfen. „Es ist, wie es ist. Ich bin ein ganz normaler Mensch, ich will keinen Ärger bekommen“, gab sein Vater zu.

Andere Meinungen werden unterdrückt

Chinese Human Rights Defenders (Schutz der Menshenrechte in China) ist eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in Washington, D.C.. Dieser Organisation zufolge haben chinesische Beamte allein zwischen dem 22. und 28. Januar mindestens 325 Einwohner verhaftet, weil sie Informationen über das Coronavirus in China verbreitet hatten. Die meisten von ihnen wurden beschuldigt, „Gerüchte zu verbreiten“, „Panik zu erzeugen“ oder „zu versuchen, die soziale Ordnung zu stören“. Sie wurden mit Festnahme, Geldbußen bestraft oder ihnen wurde die Teilnahme an Schulungen zur Ordnung auferlegt.

Fang Bin, ein Bewohner von Wuhan, nahm Videos im Zusammenhang mit der Coronavirus-Epidemie auf. Am 25. Januar 2020, zwei Tage nach der Abriegelung der Stadt, stellte er sie auf YouTube. Am 1. Februar nahm er in fünf Krankenhäusern Videos auf. In einem ist zu sehen, wie innerhalb von fünf Minuten acht Leichen aus dem Krankenhaus getragen wurden.

Noch am selben Tag wurde er um 19 Uhr von als Gesundheitsfachleute verkleideten Polizeibeamten verhaftet. Das berichtete die Los Angeles Times am 3. Februar in einem Artikel mit dem Titel „Er hat in China Leichen von Coronavirus-Opfern gefilmt. Dann brach die Polizei in seine Wohnung ein“. Fang wurde später aufgrund des Drucks der Öffentlichkeit und der Medienberichte im Ausland wieder freigelassen. Am 10. Februar wurde er erneut verhaftet. Sein derzeitiger Aufenthaltsort ist nicht bekannt.

Die Informationszensur der KP – ein „Online-Krieg“

Während eines Treffens im Bezirk Minhang von Shanghai am 28. Februar bezeichnete Parteisekretär Ni Yaoming die Informationszensur der Kommunistischen Partei als „Online-Krieg“, der „die Regierungspolitik fördert“, „die öffentliche Meinung online überwacht“ und „Online-Informationen streng kontrolliert“.

Insidern zufolge hat sich die Propaganda der Kommunistischen Partei mit der Ausbreitung des Coronavirus in über 100 Ländern auf die folgenden Strategien verlagert: 

1) die Aufmerksamkeit der chinesischen Bürger auf die Verbreitung des Coronavirus außerhalb Chinas lenken;

2) mit der Fähigkeit der Partei zur Kontrolle der Epidemie prahlen;

3) die Schuld auf die USA abzuwälzen, indem sie Verschwörungstheorien darüber verbreitet, dass das Virus in Wirklichkeit in den USA entstanden sei.

Kein Wunder, dass die Eltern meines Freundes Chen glauben, die KP Chinas leiste großartige Arbeit bei der Kontrolle der Epidemie.