(Minghui.org) In der Qing-Dynastie, während der Herrschaft von Kaiser Daoguang und seinem nachfolgenden Sohn Qianfeng, diente Herr Shumei Niu als Bürgermeister im Kreis Ningyuan. Er galt als ehrenhaft und fleißig, unbestechlich und ehrfürchtig. Die Bürger lobten ihn einstimmig, und seine Karriere war hervorragend. Eines Tages gab es jedoch plötzlich ein großes Erdbeben. In der ganzen Stadt stürzten Häuser ein, und auch das Rathaus wurde an vielen Stellen beschädigt. Es gab unzählige Tote und Verletzte und auch der Sohn des Bürgermeisters verunglückte tödlich. Er selbst wurde an den Fersen verletzt, sodass er danach nicht mehr gut gehen konnte.
Voller Wut über das, was ihm widerfahren war, setzte Herr Niu ein Schriftstück auf, in dem er Rechenschaft vom Cheng-Huang-Gott (Schutzgott) der Stadt forderte. Seiner Ansicht nach hatte der Schutzgott den Weihrauch, den die Bürger ihm dargebracht hatten, zwar genossen, sie dann aber nicht beschützt. Die Stadt war so groß, sollten etwa alle Bürger so bösartig gewesen sein, dass ihnen dieses Unglück widerfahren sollte? Auch er selbst war ein Beamter mit einem guten Gewissen, dennoch hatte sein Sohn sterben müssen und er selbst war auch verletzt worden. Könne man so den himmlischen Regeln noch glauben, fragte er. Sei das göttliche Urteil dann noch gerecht?
In der folgenden Nacht träumte Herr Niu, dass der Cheng-Huang-Gott ihn zu sich rief. Als er sich hingesetzt hatte, sagte der Cheng-Huang-Gott zu ihm: „Du hast mich beschuldigt und das mit Recht. Allerdings verstehst du die göttlichen Prinzipien nicht. Deswegen habe ich dich zum Gespräch eingeladen, um es dir zu erklären.
Keine Katastrophe ist zufällig. Es wird durch die Anhäufung des Karmas von vielen Menschen verursacht.
Für diese Erdbebenkatastrophe wurden bereits seit 50 Jahren Aufzeichnungen gemacht. Alle Menschen, die nicht getroffen werden sollten, wurden bereits an andere Orte gebracht. Diejenigen, die vor kurzem neue Sünden begangen hatten, wurden erneut hierhergeholt. Es wurde kein Menschenleben unberücksichtigt gelassen.“
Darauf antwortete Herr Niu: „Wenn das so ist, gibt es denn in der ganzen Stadt keinen einzigen guten Menschen mehr? Warum sind dann mein Sohn und ich von dem Unglück betroffen?“
Der Cheng-Huang-Gott erklärte weiter: „Es gibt drei Fälle, die zu dieser Zeit nicht wegziehen konnten, aber sie blieben unverletzt: eine Witwe, die ihren kleinen Enkel betreut, und ein Arzt, der sein ganzes Leben ehrlich blieb und keine gefälschten Medikamente verkaufte. Auch wenn Patienten ihn um Mitternacht benötigten, es regnete und die Wege voller Schlamm waren, machte er sich sofort auf den Weg und behandelte sie von ganzem Herzen und mit all seinem Können. Und eine ältere Frau, die zusammen mit ihrem kleinen Enkel Klebreiskuchen verkauft. Alle blieben unverletzt. Du kannst zurückgehen und nach ihnen suchen. Du wirst alle finden, ich betrüge dich nicht.
Dein Sohn hatte in seinem Vorleben großes Karma angesammelt und konnte dieser Katastrophe nicht entgehen. Auch du selbst warst ursprünglich mittendrin. Nur weil du als Beamter unbestechlich und achtsam warst, wurde dein Leiden gemindert und nur die Fersen wurden verletzt. Gott und Himmel belohnen und bestrafen nicht nach eigenen Vorlieben. Es gibt weder grundlose Bestrafung noch grundlose Belohnung. Wenn du dich bemühst, wirst du demnächst zum Justizbeamten befördert.“
Als Herr Niu das hörte, bedankte er sich beim Cheng-Huang-Gott und entschuldigte sich für seine Anschuldigungen. Als er danach aus dem Schlaf erwachte, machte er sich auf die Suche nach den genannten Überlebenden. Tatsächliche fand er die Witwe und den Arzt. Ihre beiden Familien waren wirklich unverletzt. Nur die alte Frau, die die Klebreispfannkuchen verkaufte, war schwer zu finden. Weil ihr Haus klein und von anderen Häusern verdeckt war, konnte er es nicht sehen. Nach mehrmaliger Suche entdeckte er sie in einer Ecke und begann sie zu befragen. Sie erzählte von ihrem Geschäft und davon, dass sie den Preis senke, damit der Kunde es sich leisten könne, falls dieser alt, schwach, behindert oder krank wäre und nicht genug Geld hätte. Wenn es immer noch nicht reiche, würde sie ihm die Klebereispfannkuchen schenken.
Ein oder zwei Tage vor dem Erdbeben kauften plötzlich viel mehr Menschen Klebreispfannkuchen, sodass ihr Angebot die Nachfrage nicht mehr decken konnte. Deswegen machte sie mit ihrem kleinen Enkel in der Nacht Überstunden, um noch mehr Pfannkuchen zu backen. Als plötzlich das Erdbeben einsetzte, war den beiden durch Haustrümmer drei Tage lange der Weg nach draußen versperrt. Zum Glück hatten sie ja die vielen Pfannkuchen gebacken gehabt und konnten davon leben. Da die Steine sehr schwer waren, konnten sie sich nicht selbst befreien und dachten, dass sie den blauen Himmel nie mehr wiedersehen würden.
Als Herr Niu ihre Geschichte hörte, war er sehr berührt. Seitdem glaubt er fest an den Grundsatz von Ursache und Wirkung und gibt sich als Beamter noch mehr Mühe. Später wurde er tatsächlich zum Justizbeamten der Provinz Sichuan befördert.
(Diese Geschichte wurde in „Notizen von Jue Yuan“ niedergeschrieben.)