(Minghui.de) Vor einiger Zeit hat mir ein Mitpraktizierender bei der 5. Übung zugesehen und mir später berichtet, dass ich dabei mehrmals eingeschlafen sei. Das überraschte mich, weil ich selbst das Gefühl hatte, dass ich voll und ganz in der Meditation versunken war. Es war bestimmt nicht ganz so, wie er beschrieben hatte, dass ich schlief und von nichts mehr wusste. Aber tatsächlich war es auch nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte.
Also schaltete ich die Kamera meines Handys ein und nahm mich während der Meditation auf. Als ich mir das Video anschaute, war es wirklich so, wie er gesagt hatte. Ich praktizierte die Übung in einem sehr unklaren Zustand, also nicht viel anders, als wenn ich geschlafen hätte. Das durfte nicht sein! Das zeigte mir, dass mein Kultivierungszustand sehr problematisch war.
Eigentlich zeigten sich die Mängel nicht nur bei der Meditationsübung. Beim Fa-Lernen konnte ich nicht zur Ruhe kommen und las nur mit dem Mund, aber gedanklich war ich bei den Problemen des Alltags oder bei der Arbeit. Das Fa-Lernen war zur Formsache geworden, die ich wie eine Routine erledigte. So konnte ich das Fa aber nicht aufnehmen und verstehen. Sobald etwas Ärgerliches passierte, konnte ich mich nicht mehr auf das Fa-Lernen konzentrieren und war abgelenkt.
Wenn man in so einem Zustand die Übungen praktiziert, ist es auch nicht viel anders, als Gymnastik zu machen. Wenn das über längere Zeit anhält, kann die Zuversicht für die Kultivierung beeinträchtigt werden.
Der Meister erklärt:
„Wenn sich ein Mensch kultivieren will, ist es aber keine einfache Sache. Ich habe gesagt, dass es eine sehr ernsthafte Angelegenheit ist. Außerdem ist es etwas, das über die gewöhnlichen Menschen hinausgeht und schwieriger ist als alle anderen Angelegenheiten unter den gewöhnlichen Menschen.“ (Zhuan Falun 2019, S. 166)
Deswegen ist die Kultivierung keine einfache Sache. Wenn man seine Xinxing nicht erhöht und auch nicht versucht, sich mit dem Maßstab des Fa zu messen und sich zu verbessern, sondern nur in den Dafa-Projekten wie ein gewöhnlicher Mensch arbeitet, gibt es auch keinen Kultivierungsprozess. Dann werden die Gottheiten auch nicht helfen.
Ein alltäglicher Mensch kann auch das Fa lernen und die Übungen praktizieren. Der Unterschied liegt darin, dass ein alltäglicher Mensch das Fa als Wissen lernt. Nach dem Lesen ist es schon vorbei und er führt sein Leben nach menschlichen Anschauungen weiter. Als Kultivierender muss man das Fa mit ganzem Herzen lernen. Man wird seine Worte und sein Verhalten mit dem Fa bemessen, sich danach richten, sich verbessern und sich schließlich erhöhen. Nach und nach kann man so den tieferen Sinn des Fa erkennen. Beim Praktizieren der Übungen ist es genauso. Ein alltäglicher Mensch übt sie wie Gymnastik. Obwohl ein Kultivierender die Übungsbewegungen auch nicht anders macht, ist die innere Veränderung dabei aber ganz anders. Vor allem sind die Gedanken rein und das Hauptbewusstsein ist klar. Man ist mit dem Herzen bei der Kultivierung, dann werden die Gottheiten einen auch unterstützen.
Was die Aufklärung der Menschen über die wahren Begebenheiten von Falun Dafa betrifft, würde sie beeinträchtigt werden, wenn man sie nur wie eine Aufgabe erledigt. Oberflächlich betrachtet kann man nicht sehen, ob er es von Herzen tut oder nicht. Aber als Kultivierender wird man nachdenken, wie man es besser machen kann. Bei Schwierigkeiten wird ein Kultivierender nach innen schauen, welcher Eigensinn seine Aufgabe beeinträchtigt.
Das ist der Prozess der Selbstkultivierung. Wenn man die Sache ohne Hingabe macht, erledigt man nur eine Aufgabe. Falls man auf Hindernisse stößt, gibt man entweder auf oder man löst sie mit Methoden der gewöhnlichen Menschen. So kann man sich nicht kultivieren, geschweige denn sich dem Fa angleichen. Die besonders hartnäckigen Anschauungen würden überhaupt nicht berührt werden.
Ich hoffe, dass meine negative Erfahrung ein Weckruf für meine Mitpraktizierenden ist, die sich in einem ähnlichen Zustand befinden.