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Sofia, Bulgarien: Welche Bedeutung haben die „Ereignisse vom 25. April 1999“ für die Praktizierenden heute?

1. Mai 2020 |   Von Falun-Dafa-Praktizierenden in Bulgarien

(Minghui.org) Nur wenige Menschen außerhalb Chinas kennen die Bedeutung des 25. April 1999, mit Ausnahme der Falun-Dafa-Praktizierenden. Dieser Tag war ein friedlicher Protest, der ganz friedlich gelöst wurde – das genaue Gegenteil zum gewaltsamen Vorgehens der Polizei am 4. Juni 1989 gegen eine Studentendemonstration auf dem „Platz des Himmlischen Friedens“.

Archivmaterial vom Protest der Falun-Dafa-Praktizierenden in Peking am 25. April 1999

Am 25. April vor 21 Jahren versammelten sich fast zehntausend Anhänger der spirituellen Praxis Falun Dafa (auch bekannt als Falun Gong) vor der Nationalen Petitionsbehörde in Peking, um friedlich für die Möglichkeit zu demonstrieren, ihren religiösen Glauben frei und ohne Angst ausüben zu können. Sie hatten weder Transparente noch Plakate und riefen keinerlei Parolen. Sie führten nur in aller Stille ihre meditativen Übungen durch oder lasen in dem Hauptwerk der Praxis, dem Zhuan Falun.

Sie kamen aus allen Gesellschaftsschichten – Studenten, Lehrer, Bauern und Arbeiter, Familien mit Kindern. Sie stellten sich in einer endlos langen Schlange auf. 

Dann wurde der chinesische Premierminister Zhu Rongji, der wirtschaftliche und politische Reformen unterstützte, zu einem Treffen mit den Praktizierenden gebeten. Er forderte einige von ihnen auf, ihre Forderungen zu formulieren. Das Treffen war kurz, und so auch die Botschaft der Praktizierenden: „Lassen Sie die unrechtmäßig inhaftierten Praktizierenden frei und lassen Sie uns ungehindert das Zhuan Falun verbreiten.“

(Das Zhuan Falun ist derzeit in China und Russland verboten).

Innerhalb weniger Stunden wurden die Praktizierenden in Tianjin freigelassen. Später am selben Tag erhielten die Demonstranten die Zusicherung, dass das Zhuan Falun frei verbreitet werden könne. Alle Praktizierenden kehrten anschließend friedlich nach Hause zurück und sorgten dafür, dass der gesamte Müll, einschließlich der Zigarettenkippen der Sicherheitsbeamten, ordnungsgemäß entsorgt wurde.

Leider wurde dieser Erfolg drei Monate später von düsteren Ereignissen überschattet, als die Verfolgung von Falun Dafa begann, gefolgt von Jahrzehnten brutaler Unterdrückung. 

Seitdem ist der Appell vom 25. April Bestandteil der anhaltenden Bemühungen der Praktizierenden auf der ganzen Welt, über die wahren Umstände von Falun Dafa aufzuklären. Diese Bemühungen begannen mit Einwohnern und Passanten in Städten und Dörfern in allen 114 Ländern, in denen Falun Dafa frei praktiziert wird. Sie setzten sich fort bis hin zu hohen Regierungsbeamten wie dem bulgarischen Präsidenten Rumen Radev und dem Präsidenten der Vereinigten Staaten Donald J. Trump.

Bulgarische Falun-Dafa-Praktizierende vor der chinesischen Botschaft in Sofia, Bulgarien am 25. April 2019

Bulgarische Falun-Dafa-Praktizierende halten jedes Jahr an diesem Tag bei der chinesischen Botschaft in der Hauptstadt Sofia einen friedlichen Appell ab, um die chinesischen Beamten daran zu erinnern, dass Falun Dafa gut und die Verfolgung ungerecht und ungesetzlich ist. In diesem Jahr konnte wegen der Pandemie des Wuhan-Virus (COVID-19) eine solche Demonstration zum ersten Mal nicht stattfinden.

Stattdessen beschlossen die Praktizierenden, einige bulgarische Mitpraktizierende zu fragen, welche Bedeutung der 25. April 1999 für sie hat.

Alexandra aus Sofia

„Seit ich zu praktizieren begonnen habe, habe ich jedes Jahr am 25. April zusammen mit anderen Praktizierenden an dem friedlichen Appell teilgenommen. Wir versammeln uns dann alle vor der chinesischen Botschaft in Sofia. Mit den Transparenten ‚Falun Dafa ist gut‘ und ‚Beendet den Organraub bei Falun-Dafa-Praktizierenden in China‘ drücken wir still unsere innere Kraft und unseren Stolz aus.

Nun, da die Gräueltaten und die verleumderische Propaganda des kommunistischen Regimes aufgedeckt worden sind und die Welt davon weiß, wollen wir erneut zu Frieden und Gerechtigkeit aufrufen.

Ich glaube, dass die guten Menschen auf der Welt Falun Dafa und den Weg von Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht unterstützen. Ich glaube, dass das Gute das Böse überwinden wird.“

Ivelina aus Dobrich

„Für mich war der 25. April ein friedlicher Appell für die Menschenrechte. Aber er zeigte auch die Brutalität und die Missachtung des Gesetzes und der Menschenrechte durch die KPCh. Leider wurde dieser friedliche Appell zu einem Völkermord. Warum hat der KPCh-Virus seinen Ursprung in China? Warum schweigt China seit 1989 zu all seinen unschuldigen Opfern? Ich spreche von Studenten, Lehrern, Menschenrechtsanwälten, chinesischen und ausländischen Journalisten und Schriftstellern, Intellektuellen und gesetzestreuen Bürgern. Warum schweigt China über die seit 21 Jahren andauernde Verfolgung der meditativen Praxis Falun Dafa, deren Anhänger sich an die universellen Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht halten? Die Wahrheit ist aufgedeckt worden und die Welt erwacht zu der Erkenntnis, wie bösartig die KPCh ist.“

Georgi aus Kavarna

„Am 25. April 1999 versammelten sich fast zehntausend Falun-Dafa-Anhänger vor der Nationalen Petitionsbehörde in Peking zu einem friedlichen Appell an ihre Regierung. Der chinesische Premierministeram kam ohne Sicherheitsbeamten zu ihnen. Er sicherte ihnen zu, dass sie von diesem Tag an ohne Einmischung der Regierung von ihrem Recht Gebrauch machen könnten, ihren religiösen Glauben auszuüben und sich zu kultivieren.

Für mich zeigt dies, dass es selbst in einem totalitären Land wie China nicht unmöglich ist, in würdevoller Weise für seine Rechte einzutreten.

Es zeigt auch, dass das Ziel erreicht werden kann, wenn die Absichten rechtschaffen sind.“

Wladimir aus Sofia

„Für mich ist der 25. April 1999 ein Symbol für das Herz eines Menschen, der sich kultivieren will. Der friedliche Appell zeigt die Toleranz der Praktizierenden und ihre Überzeugung, die Ungerechtigkeit beheben zu können. Bis zum heutigen Tag entlarven die Anhänger von Falun Dafa die brutale und rücksichtslose Natur der KPCh, und sie tun dies friedlich und beharrlich.“

Dessi aus Sofia

Der 25. April ist für mich sehr gefühlsgeladen. Ich versuche mir vorzustellen, wie sich die Praktizierenden in China damals fühlten. Zunächst war es wahrscheinlich der Schock über die Nachricht von den Verhaftungen: ‚Warum? Was ist passiert? Wir haben alle zusammen geübt, was hat sich verändert?‘

Vielleicht kam dann die Angst – Angst um ihre Sicherheit. Dann kam die Sorge in Bezug auf die Verhafteten. Und dann die Hoffnung: die Hoffnung, dass alles wahrscheinlich ein großer Irrtum war und Fehler korrigiert werden können, wenn die Fakten rational erklärt würden. ‚Gewappnet‘ mit dieser Hoffnung und dem unzerstörbaren Glauben an Falun Dafa machten sich zehntausend Praktizierende auf den Weg nach Peking, um der Regierung zu beweisen, dass Falun Dafa gut ist. Mit reinem Herzen appellierten sie an die Beamten, ihren Irrtum zu beheben und die Gefangenen freizulassen. Und es gelang ihnen, jedoch nur drei Monate lang, bis zum 20. Juli 1999, als die Verfolgung begann.

Diese sinnlose Verfolgung dauert jetzt seit 21 Jahren an. Aber das Gute überwindet immer das Böse, auch wenn es lange dauert. Ich glaube, dass dieser Tag nahe ist!“

Kerka aus Tschirpan

„Was dieser Tag für mich persönlich bedeutet: Wie ein rechtschaffener und verantwortungsbewusster Bürger mit der Verletzung seiner Menschenrechte umgehen sollte. Es ist eine Gelegenheit, sich an die Traditionen zu halten, indem man den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht folgt; für das Recht einzutreten, meinem Glauben und meiner Überzeugung auf freie und humane Weise zu folgen. Und vor allem bedeutet es, weiterhin das zu tun, was ich für den Sinn des Lebens halte: sich am Fa des Universums zu orientieren und in unsere ewige Heimat – den Himmel – zurückzukehren.“

Delcho aus Plovdiv

„An diesem Tag kommt mir ein Gemälde aus der Internationalen Ausstellung ‚Die Kunst von Zhen Shan Ren‘ (Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht) in den Sinn. Die Geschichte zu dem Bild ist Folgende: Die junge Frau gehörte zu den 35 ausländischen Praktizierenden, die auf dem Platz des Himmlischen Friedens saßen und in Meditation friedlich protestierten. Sie taten dies, um die in China verfolgten Praktizierenden zu unterstützen. Diese Frau wurde geschlagen und verhaftet. Aber anstatt Angst zu haben, sang sie die ganze Nacht lang vor den verblüfften Polizisten.

Auf dem Bild links ist die verhaftete Praktizierende zu sehen, die dem Polizisten vorsingt.

Dieses Gemälde zeigt den Glauben, der die Angst vor der Verfolgung und Folter im Namen der höchsten Prinzipien – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – überwindet und diese Prinzipien standhaft und mutig verteidigt. Die Erinnerung an diesen Tag motiviert mich, nicht zu vergessen, wie kostbar die Zeit ist, in der wir im Gegensatz zu unseren Mitpraktizierenden in China frei praktizieren können. Ich möchte allen Menschen die Botschaft weitergeben, dass sie ihre Glaubensfreiheit schätzen sollen, die wir in Bulgarien haben, und dass sie gutherzig an die denken sollen, die diesen Luxus nicht haben.“