(Minghui.org) Guan Changfu, ein Bewohner der Stadt Shiyan in Hubei, war seit seiner Militärdienstzeit behindert. Aufgrund seines extrem schlechten Gesundheitszustandes musste er vorzeitig von seinem Arbeitsplatz bei dem Motorunternehmen Dongfeng zurücktreten und in Rente gehen.
Als er und seine Frau 1996 begannen, Falun Dafa [1] zu praktizieren, wurden beide wieder gesund.
Doch seit Beginn der Verfolgung von Falun Dafa durch die Kommunistische Partei Chinas im Jahr 1999 wurde Guan mehrfach inhaftiert. Zweimal wurde er in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht und musste ein Jahr lang Zwangsarbeit verrichten. Einmal wurde er so schwer geschlagen, dass er einen seelischen Zusammenbruch erlitt.
Auch seine Frau blieb nicht von der Verfolgung verschont. Sie wurde dreimal inhaftiert und gefoltert und psychischer Nötigung ausgesetzt. Sie starb 2014 aufgrund der Angst und des Drucks, den sie gezwungenermaßen ertragen musste.
Guan reiste am 16. Dezember 2000 nach Peking, um gegen die Verfolgung von Falun Dafa zu appellieren. Er wurde auf dem Platz des Himmlischen Friedens verhaftet und in die Polizeiwache Mentougou gebracht.
Auf dem Polizeirevier schlugen ihn acht Polizisten mehr als 20 Minuten lang, weil er es wagte, sich für andere Praktizierende einzusetzen. Seine Kleidung und Schuhe waren von den Schlägen, die er einstecken musste, zerrissen.
Als er versuchte, zwei weiblichen Praktizierenden beim Aufwischen des Bodens in der Haftanstalt zu helfen, wurde ein Abteilungsleiter wütend und zog ihn nach draußen. Der Leiter und mehrere Beamte schlugen ihn eine Stunde lang mit Plastikstöcken. Er erlitt daraufhin einen seelischen Zusammenbruch und konnte nicht aufhören zu schreien. Sein Körper war mit Blut und blauen Flecken bedeckt.
Noch in derselben Nacht wurde er in ein Krankenhaus eingeliefert und ihm wurden unbekannte Medikamente gespritzt. Sein Zustand verschlechterte sich danach. Er verlor die Kontrolle und schrie und brüllte in einem Zustand von Hysterie.
Mitarbeiter seines Arbeitsplatzes begleiteten ihn in der Nacht vom 20. Dezember 2000 mit dem Zug nach Hause. Er konnte sich immer noch nicht beherrschen und schrie im Zug weiter.
Sie legten seine Hände hinter seinem Rücken in Handschellen und schoben ihn mit dem Gesicht nach unten auf den Sitz. Einer von ihnen saß die ganze Nacht auf seinem Rücken. Die Handschellen schnitten so weit in sein Fleisch, dass der Knochen freigelegt wurde. Die Narben an seinen Handgelenken von diesem Vorfall sind heute noch sichtbar.
Als sie am nächsten Morgen in Shiyan eintrafen, wurde Guan in die zweite Haftanstalt der Stadt Shiyan gebracht. In den ersten Tagen hatte er nachts hysterische Anfälle und hörte nicht auf zu schreien. Er wurde nach draußen gebracht und an einer Stahlstange aufgehängt. Die Wärter befahlen den Häftlingen, ihn jede Nacht bis 7:00 Uhr morgens zu schlagen.
Später wurde er einen Tag lang in der Todeszelle eingesperrt; dort legten sie ihm 28 Kilo schwere Fesseln an und gaben ihm weder Wasser noch Nahrung. Er schrie und brüllte. Seine Kleidung war von Schweiß und Urin durchtränkt, als er schließlich aus der Zelle freigelassen wurde.
Guan wurde einen Monat später in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht, die von seinem Arbeitgeber eingerichtet worden war. Dort wurde er sieben Monate lang festgehalten. Die Wärter schlugen und traten ihn oft und zwangen ihn, stundenlang mit dem Gesicht zur Wand zu stehen.
Sein Arbeitgeber behielt 9.310 Yuan (1.175 Euro) von seinem Gehalt als „Schulgeld“ ein – für die Gehirnwäsche-Sitzung.
Nach seiner Entlassung wurde Guan wieder gesund, indem er die Falun-Dafa-Übungen machte. Er begann auch, die Menschen auf die Verfolgung aufmerksam zu machen. Ein Jahr später, im Januar 2002, wurde er erneut verhaftet, als er den Menschen von Falun Dafa erzählte, und in das erste Gefängnis der Stadt Shiyan gebracht.
Da er sich aus Protest weigerte, die Regeln des Gefängnisses zu rezitieren, fesselten ihn die Wärter an einen Pfahl in der Toilette und verspotteten ihn. Die Häftlinge wurden ermutigt, ihn ebenfalls zu foltern. Sie verbrannten sein Gesicht mit Zigarettenstummeln und traten ihm auf die Füße.
Später wurde er zwei Tage lang an 28-Kilo-Gewichte gefesselt. Während der Pause bedeckten die Häftlinge seinen Kopf mit einer Steppdecke und schlugen und traten mit Füßen auf ihn ein. Er wurde fast ohnmächtig.
Guan ging 20 Tage lang in den Hungerstreik, um gegen die Misshandlung zu protestieren. Er wurde brutal zwangsernährt und mit gespreizten Gliedmaßen an ein Bett gefesselt.
Einen Monat später wurde er freigelassen.
Im Jahr 2004 wurde Guan wieder in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht. Diesmal versuchten die Wärter mit einer anderen Methode, ihn von Falun Dafa abzubringen: Sie erlaubten ihm nicht, zu schlafen. Als er durch den extremen Schlafentzug verwirrt war, brachten die Kollaborateure ihn dazu, ein Formular zu unterschreiben, in dem er auf Falun Dafa verzichtete. Als er dies am nächsten Tag sah, erkannte er es nicht an und zerriss es. Die Ausbilder der Gehirnwäsche-Sitzung waren wütend und ließen ihn mehrere Stunden lang an den Handgelenken an den Fenstergittern aufhängen.
Nach der Gehirnwäsche wurde er ins Gefängnis gebracht. Einen Monat später wurde er zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt.
Guans Frau, Zou Shaoyu, trat in die Fußstapfen ihres Mannes. Am 18. Dezember 2000 machte sie sich ebenfalls auf den Weg nach Peking, um für Falun Dafa zu appellieren. Sie wurde im Zug verhaftet und im ersten Gefängnis der Stadt Shiyan festgehalten. Dort wurde sie gefoltert. Die Wärter zwangen sie auch, mit eiskaltem Wasser zu duschen.
Nur zwei Tage nach ihrer Freilassung am 18. Januar 2001 wurde sie wieder in Gewahrsam genommen und zusammen mit ihrem Mann sieben Monate lang in derselben Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten. Sie wurde auch gefoltert und ihres Schlafes beraubt.
Zou und Guan wurden den Behörden gemeldet, als sie am 6. Januar 2008 während einer Zugfahrt Fakten über Falun Dafa austauschten. Sie wurden einen ganzen Tag lang in der Polizeiwache des Eisenbahnnetzes in Yingchuan festgehalten. Nach ihrer Freilassung waren sie gezwungen, ein Jahr lang fern von zu Hause zu leben, um einer weiteren Verfolgung zu entgehen.
Die langanhaltenden Ängste und der Druck setzten der Gesundheit von Zou stark zu. Sie verstarb im April 2014.
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.