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Wie der Teufel die Welt beherrscht – Die kommunistische Wohlstandsfalle (Kapitel 9)

6. Mai 2020 |   Vom Autorenteam der Neun Kommentare zur Kommunistischen Partei

(Minghui.org) [Anm. d. Red.] Diese Serie ist ein Nachdruck der deutschen Übersetzung der Epoch Times des Buches „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ vom Redaktionsteam der „Neun Kommentare zur Kommunistischen Partei“.

Inhaltsverzeichnis der kompletten Serie:

Wie der Teufel die Welt beherrscht – VorwortWie der Teufel die Welt beherrscht – EinführungKapitel 1: Die 36 Strategien zur Zerstörung der MenschheitKapitel 2: Die europäischen Anfänge des KommunismusKapitel 3: Massenmord im OstenKapitel 4: Export der RevolutionKapitel 5: Den Westen unterwandernKapitel 6: Die Revolte gegen GottKapitel 7: Die Zerstörung der FamilieKapitel 8: Wie der Kommunismus Chaos in der Politik verursachtKapitel 9: Die kommunistische WohlstandsfalleKapitel 10: Das Rechtssystem missbrauchenKapitel 11: Die Vernichtung der KünsteKapitel 12: Das Bildungswesen sabotieren: Wie Studenten zu dummen Radikalen umerzogen werdenKapitel 13: Unterwanderung der MedienKapitel 14: Parteikultur und Pop-Kultur: Moral und Etikette aufgeben, Dekadenz genießenKapitel 15: Von Marx bis Qutb: die kommunistischen Wurzeln des TerrorismusKapitel 16: Pseudoreligion Ökologismus – der Kommunismus hinter dem UmweltschutzKapitel 17: Globalisierung – ein Kernstück des KommunismusKapitel 18: Chinas Griff nach der WeltherrschaftWie der Teufel die Welt beherrscht – Ausblick

Kapitel 9: Die kommunistische Wohlstandsfalle

Einleitung1. Westliche Wohlfahrtsstaaten: Kommunismus unter anderem Namena) Hohe Steuern und großzügige SozialleistungenVerdeckter SozialismusHohe BesteuerungHohe Sozialhilfe1Sozialleistungen: Verbreitung von Korruption und Verschärfungder Widersprüche zwischen Arm und ReichDie Kultur der ArmutDie Linken verwenden Sozialhilfepolitik für den Stimmenfangb). Aggressiver Wirtschaftsinterventionismus in den westlichen LändernKonsequenzen und Realität des Interventionismusc) Sozialistische Wirtschaftspolitik führt zum kommunistischen Totalitarismus2. Der dystopische Sozialismus der Kommunistischen Partei Chinasa) Die chinesische Wirtschaft: keine Lockerung der kommunistischen Kontrolleb) Die Wahrheit über Chinas wirtschaftlichen Aufstiegc) Konsequenzen des chinesischen Wirtschaftsmodells3. Die Verwüstungen durch den Sozialismus in den Entwicklungsländerna) Die sozialistische Wirtschaft belastet Osteuropa bis heuteb) Sozialistische Wirtschaftspolitik scheiterte in den EntwicklungsländernVenezuela: Wie der Sozialismus ein wohlhabendes Land in den Ruin triebSimbabwe: vom Brotkorb Afrikas zu einem Land mit Hungersnot4. Staatseigentum und Planwirtschaft sind Systeme der Sklavereia) Staatseigentum: eine totalitäre Bürdeb) Planwirtschaft: zum Scheitern verurteilt5. Die Ausbeutungstheorie von Marx: Umkehrung von Gut und Böse6. Hass und Neid: der Ursprung der absoluten Gleichmachereia) Die Förderung der wirtschaftlichen Gleichstellung: ein Zwischenschritt auf dem Weg zum Kommunismusb) Gewerkschaften: So untergräbt der Kommunismus freie Gesellschaften7. Kommunistische „Ideale“: die Menschheit in die Zerstörung lockenQuellen zu Kapitel 9

Kapitel 9: Die Kommunistische Wohlstandsfalle

Einleitung

Vor einem Jahrhundert veröffentlichte Karl Marx „Das Kapital“, in dem er sich für die Abschaffung des Privateigentums und dessen Ablösung durch öffentliches Eigentum einsetzte. Ein Jahrhundert später ist diese diese Form des kommunistischen öffentlichen Eigentums in einem Drittel aller Nationen der Welt eingeführt worden.

Nach dem Zerfall des Sowjetblocks wurden viele osteuropäische Länder in den 1990er Jahren einer „Schocktherapie“ unterzogen, um zur Marktwirtschaft zurückzukehren. Andere Länder, die nicht von kommunistischen Parteien regiert worden waren, aber dennoch die sozialistische Verstaatlichung angenommen und das Elend und die Armut des öffentlichen Eigentums sowie Planwirtschaft ertragen hatten, hatten letztlich ebenfalls keine andere Wahl, als Marktreformen einzuführen.

Um eine globale Vorherrschaft zu erlangen, hat das Gespenst des Kommunismus weltweit Offensiven gestartet. Betrachtet man die Länder, die den Kommunismus oder das sozialistische Wirtschaftsmodell aufgegeben haben, könnte man meinen, dass das Gespenst seine Ziele nicht erreicht hat. Doch die Realität sieht anders aus. Das kommunistische Gespenst folgt keinen festen Prinzipien. Stattdessen verschieben sich seine Methoden und Formen ständig, um den jeweiligen Situationen gerecht zu werden. Es kann seine bisherigen Aktionen zugunsten des größeren Ziels aufgeben oder kritisieren. Gerade im wirtschaftlichen Bereich zeigt sich dies sehr deutlich.

Bei einer Analyse unseres gegenwärtigen Wirtschaftssystems kommt man nicht umhin festzustellen, wie sich das kommunistische Gespenst in jeder Ecke ausgebreitet hat. Die Wunschvorstellungen vieler Menschen und ihr blinder Glaube an die Regierung haben die Wirtschaft beinahe aller Länder der Erde von den Prinzipien des freien Marktes entfernt. Nationen verlieren dadurch ihre moralischen Grundlagen und tendieren zum Kommunismus. Es ist an der Zeit, sich dieser Realität bewusst zu werden – und Maßnahmen dagegen zu ergreifen.

1. Westliche Wohlfahrtsstaaten: Kommunismus unter anderem Namen
Im „Kommunistischen Manifest“ (ursprünglich „Manifest der Kommunistischen Partei“) schreibt Marx, dass die kommunistische Theorie in einem Satz zusammengefasst werden kann: Das System des Privateigentums abschaffen. Für den Einzelnen bedeutet dies die „Abschaffung der bürgerlichen Individualität, der bürgerlichen Unabhängigkeit und der bürgerlichen Freiheit“. Für die Gesellschaft bedeutet dies, dass „das Proletariat seine politische Vormachtstellung nutzen wird, um der bürgerlichen Gesellschaft das gesamte Kapital zu entreißen, um alle Produktionsmittel in den Händen des Staates, das heißt des als herrschende Klasse organisierten Proletariats, zu zentralisieren“. [1]

Um dieses Ziel zu erreichen, setzten Kommunisten Gewalt und Massenmord in ihren Ländern ein. Als der gewalttätige Kommunismus seine Anziehungskraft verlor, wurden gewaltfreie Formen entwickelt. Diese Varianten des Sozialismus infiltrieren die gesamte Gesellschaft, sodass sie schwer zu identifizieren sind.

Die westlichen Länder setzen viele wirtschaftspolitische Maßnahmen ein, die weder im Namen noch in der Form einen Bezug zum Sozialismus zu haben scheinen, doch sie laufen alle darauf hinaus, die Menschen einzuschränken, zu schwächen oder ihnen das Recht auf Privateigentum zu entziehen. Andere schwächen die Mechanismen des freien Unternehmertums, erweitern die Macht der Regierung und führen die Gesellschaft demzufolge weiter in Richtung Sozialismus. Zu diesen Methoden gehören hohe Steuern, großzügige Sozialleistungen und aggressiver staatlicher Interventionismus.

a) Hohe Steuern und großzügige Sozialleistungen

Ein wichtiges Merkmal der kommunistischen oder sozialistischen Wirtschaft in den westlichen Ländern ist die starke Sozialfürsorge. Die gegenwärtige Sozialpolitik gibt Menschen, die aus sozialistischen Ländern kommen, das Gefühl, einfach in einen anderen sozialistischen Staat gezogen zu sein.

Verdeckter Sozialismus

Die Regierung selbst schafft keinen Wert. Vielmehr ist es so, als würde sie Wolle von einem Schaf scheren. Alle Sozialleistungen werden letztendlich von den Menschen getragen, die Steuern oder die Staatsschulden bezahlen. Ein hohes Maß an Sozialhilfe ist an sich schon eine Variante des Kommunismus, nur ohne die gewaltsame Revolution der kommunistischen Parteien.

Hohe Besteuerung ist die gewaltsame Verstaatlichung von Privatvermögen zur Umverteilung in großem Umfang. Gleichzeitig ist es ein versteckter Weg, das System des Privateigentums schrittweise abzuschaffen.

Das Endergebnis einer hohen Besteuerung ist das Gleiche wie das von kommunistischen Regimen aufgezwungene öffentliche Eigentum und die Gleichheit in der Gesellschaft. Der einzige Unterschied besteht darin, ob die Verstaatlichung vor oder nach der Produktion erfolgt. In kommunistischen Planwirtschaften werden die Produktionsmittel direkt vom Staat kontrolliert. Im Westen wird die Produktion privat kontrolliert, doch die Einnahmen werden über Steuern und Umverteilungssysteme in Staatsvermögen umgewandelt. So oder so ist das jedoch gleichbedeutend mit Raub und Plünderung des Reichtums anderer. In den westlichen Ländern wurde dies nicht durch Tötung und Gewalt, sondern ganz legal durch Demokratie und Gesetzgebung erreicht.

Einige staatliche Hilfen sind durchaus vernünftig, wie etwa die soziale Absicherung von Opfern von Katastrophen oder Unfällen. Aber die positiven Aspekte der Sozialhilfe machen diese zu einem bequemen Instrument der Täuschung, da sie als Vorwand benutzt werden, um die Steuern zu erhöhen. In dieser Hinsicht hat die großzügige Sozialfürsorge bereits die gleichen destruktiven Folgen wie die kommunistische Ökonomie für Mensch, Gesellschaft und moralische Werte. Von Natur aus bringt die kommunistische Ökonomie die dunkle Seite der menschlichen Natur zum Vorschein. Dies ist der Grund, warum das Gespenst die kommunistischen Wirtschaftswerte in der ganzen Welt vorantreibt, sei es in freien Gesellschaften oder in solchen, die direkt von kommunistischen Regimen kontrolliert werden.

Hohe Besteuerung

Die Sozialfürsorge in den entwickelten westlichen Ländern verbraucht einen großen Teil der Steuereinnahmen, die aus den vom Privatvermögen abgeführten Steuern stammt. Ohne solche hohen Steuereinnahmen oder eine hohe Verschuldung des Staates – und damit der Bürger – kann eine hohe Sozialfürsorge nicht aufrechterhalten werden.

In den Vereinigten Staaten wird mehr als die Hälfte der Steuereinnahmen für Sozialversicherung und medizinische Versorgung ausgegeben. Mehr als 80 Prozent dieses Geldes stammen aus persönlichen Einkommens- und Sozialabgaben; elf Prozent aus der Körperschaftssteuer. [2] Viele westliche Länder gehen sogar noch weiter als die Vereinigten Staaten, da sie ein noch umfassenderes Sozialsystem haben.

Nach den von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) im Jahr 2016 veröffentlichten Daten von 35 Marktwirtschaften hatten 27 Länder einen Einkommenssteuersatz von über 30 Prozent. Die zwei Länder mit den beiden höchsten Ertragsteuern lagen mit 54 und 49,4 Prozent in Europa. Hinzu kommt, dass das Essen oder Einkaufen in vielen Teilen Europas mit einer Mehrwertsteuer von teilweise bis zu 20 Prozent verbunden ist. [3] Körperschaftssteuer und sonstige Steuern erhöhen den Gesamtsatz zusätzlich.

Andere Daten zeigen, dass im Jahr 1900 nur sieben von fünfzehn Ländern der späteren OECD in diesem Jahr eine Einkommensteuer hatten, wobei Italien mit einem Satz von zehn Prozent führend war. Australien, Japan und Neuseeland hatten Einkommenssteuersätze von etwa fünf Prozent. Doch bis 1950 stieg der durchschnittliche Höchststeuersatz in den OECD-Ländern auf über 60 Prozent, heute ist er langsam auf rund 40 Prozent gesunken. [4]

Hohe Steuern belasten nicht nur die Reichen, auch die Armen werden auf verschiedene Weise bestraft. Während die Reichen oft über verschiedene rechtliche Mittel verfügen, um sich vor Steuern zu schützen, erhalten die Armen keine Sozialleistungen mehr, wenn ihr Einkommen über eine bestimmte Schwelle hinaus ansteigt. Kurz gesagt, die Menschen werden dafür bestraft, dass sie härter arbeiten.

Hohe Sozialhilfe

1942 setzte sich der britische Ökonom William Beveridge für den Sozialstaat ein, einen Plan, der „alles umfasst, was Menschen und Bedürfnisse betrifft“. In der modernen Gesellschaft wurde das ausgeprägte Sozialsystem auf Arbeitslosigkeit, medizinische Versorgung, Renten, Arbeitsunfälle, Wohnen, Bildung, Kinderbetreuung und Ähnliches ausgedehnt, weit über die traditionellen Konzepte der Nächstenliebe für Menschen hinaus. Diese bezog sich stets auf Menschen, die unmittelbar Hilfe benötigten.

Ein Bericht der Heritage Foundation zeigt, dass im Jahr 2013 mehr als hundert Millionen Menschen in den Vereinigten Staaten oder etwa ein Drittel der Bevölkerung Sozialleistungen (ohne Sozialversicherung und Medicare) im Wert von durchschnittlich 9.000 US-Dollar pro Person erhielten.

[5] Nach den Statistiken des US Census Bureau lebten im Jahr 2016 etwa 12,7 Prozent der US-Bevölkerung unter der Armutsgrenze – jedoch unter oft überraschenden Lebensbedingungen.

Laut Regierungsumfragen gaben 96 Prozent der Eltern in verarmten Haushalten an, dass ihre Kinder nie Hunger gelitten hätten. Fast 50 Prozent der verarmten Haushalte lebten in Einfamilienhäusern, 40 Prozent in Stadthäusern. Nur 9 Prozent lebten in Wohnmobilen. 80 Prozent hatten eine Klimaanlage und zwei Fünftel besaßen Breitbild-LCD-Fernseher. Drei Viertel der verarmten Haushalte besaßen Autos. [6] Die bewusste Kategorisierung einer großen Zahl von Menschen in die „verarmte“ Bevölkerungsschicht bietet reichlich Ausreden für die Ausweitung der Sozialhilfe.

Die Leistungen der US-Regierung sind im Vergleich zu den Mitgliedern der OECD unterdurchschnittlich. Die meisten Menschen, die in den nordischen Ländern und anderen westeuropäischen Ländern leben, genießen weitaus mehr Wohlstand als die Amerikaner. In Dänemark beispielsweise genießen selbst die reichsten Bürger ein soziales Sicherheitsnetz, das kostenlose medizinische Versorgung, Universitätsausbildung und andere großzügige Leistungen umfasst.

Vor dem wirtschaftlichen Zusammenbruch ihres Landes hatten die Griechen ein Jahresgehalt von vierzehn Monaten, einen Ruhestand im Alter von 61 Jahren und eine Rente in Höhe von über 90 Prozent ihres Gehalts. In Schweden haben die Menschen Anspruch auf 550 Tage ununterbrochenen Krankenurlaubs und andere Leistungen.

Die Ausdehnung der Sozialleistung von der traditionellen Rolle der Nothilfe zum konstanten Nutzen für die gesamte Bevölkerung ist in der Tat Teil des Plans des Teufels, eine kommunistische Wirtschaftsform einzuführen.

Sozialleistungen: Verbreitung von Korruption und Verschärfung der Widersprüche zwischen Arm und Reich

Aus wirtschaftlicher Sicht besteht Sozialhilfe darin, Geld von einigen Menschen zu nehmen und seinen Wert auf andere zu übertragen. Es ist jedoch die Regierung, die für die Verteilung des Reichtums verantwortlich ist. Dadurch geht das Wissen darüber verloren, dass man arbeiten muss, um etwas zu bekommen. Der Verlust dieses moralischen Prinzips zeigt sich besonders deutlich in Nordeuropa.

Die schwedische Wissenschaftlerin Nima Sanandaji demonstrierte diesen Punkt anhand von Daten aus dem World-Value-Survey. Anfang der 1980er Jahre stimmten 82 Prozent der Schweden und 80 Prozent der Norweger der Aussage zu, dass es falsch sei, staatliche Leistungen zu erhalten, die man nicht verdient. Bei Umfragen in Norwegen und Schweden in den Jahren 2005 und 2008 stimmten nur noch 56 Prozent der Norweger und 61 Prozent der Schweden dieser Aussage zu. [7]

Im Rahmen eines großzügigen Sozialsystems erhalten diejenigen, die hart arbeiten, weniger Rendite und diejenigen, die weniger fleißig sind, werden mit Sozialleistungen belohnt. Im Laufe der Zeit verzerrt dies auf subtile Weise die moralischen Traditionen, da diejenigen, die mit hoher staatlicher Fürsorge aufgewachsen sind, die Arbeitsfreude, die Unabhängigkeit, die Verantwortung und den Fleiß ihrer Vorfahren verlieren. Sie nehmen das System als selbstverständlich wahr und betrachten Sozialhilfe sogar als ein Menschenrecht. Sie haben es sich zur Gewohnheit gemacht, sich auf die Regierung zu verlassen und erpressen sie sogar, damit sie kontinuierlich Hilfe erhalten. Soziale Werte haben sich fast unumkehrbar verändert. Schritt für Schritt untergräbt der Kommunismus auf diese Weise die Moral.

Eine hohe staatliche Fürsorge verdrängt auch die Rolle der traditionellen Wohltätigkeitsorganisationen und nimmt sowohl den Spendern die Möglichkeit, gute Werke zu tun als auch den Empfängern die Gelegenheit, Dankbarkeit zu empfinden.

In der traditionellen Gesellschaft wurde Wohltätigkeit aus freien Stücken und nach eigenem Ermessen betrieben, entweder durch direkte Hilfe für die weniger Glücklichen oder durch Spenden an gemeinnützige Organisationen wie die Kirche. Es gab bestimmte Spender und Empfänger und die Möglichkeit, Hilfe zu erhalten, war ein Privileg und kein Recht. Die Empfänger waren dankbar für die Güte der Spender. Sie nutzten Wohltätigkeitsorganisationen, um ihre eigenen Bemühungen zur Verbesserung ihres Lebens zu ergänzen. Diejenigen, die Hilfe erhielten und ihr Leben umdrehen konnten, würden sich wahrscheinlich revanchieren, wenn andere mit den gleichen Herausforderungen konfrontiert sind.

Der französische Denker Alexis de Tocqueville schreibt, dass eine Wohltat die Tugenden der Großzügigkeit und Dankbarkeit beinhaltet. Sie übt einen positiven moralischen Einfluss aus. Gleichzeitig mildert die Beziehung zwischen Gebern und Empfängern Konflikte und Gegensätze zwischen Arm und Reich. Wohltätiges Verhalten verbindet die Menschen verschiedener Einkommensschichten miteinander. [8]

Das aufgeblähte System der modernen Sozialleistungen entfremdet Spender und Empfänger, indem es den Prozess der Wohltätigkeit bürokratisiert. Die „Spender“ von heute sind Steuerzahler, die gezwungen sind, ihr Vermögen aufzugeben, anstatt es freiwillig zu teilen. Unterdessen haben die Sozialhilfeempfänger keine Verbindung zu ihren Wohltätern und empfinden keine Dankbarkeit für deren Opfer.

Tocqueville glaubte, dass die sozialen Hilfeleistungen die Konflikte zwischen Arm und Reich verschärfen. Nachdem ein Teil ihres Vermögens gewaltsam konfisziert worden war, führte es dazu, dass die Reichen gegenüber den Sozialhilfeempfängern verärgert waren. Tocqueville sagte, dass sich zudem die Armen weiterhin unzufrieden fühlen würden, da sie ihre wirtschaftliche Entlastung als selbstverständlich ansehen:

„Eine Klasse betrachtet die Welt immer noch mit Angst und Abscheu, während die andere ihr Unglück mit Verzweiflung und Neid betrachtet.“ [9]

Aufgeblähte Sozialleistungen sind auch zu einem Faktor der Eifersucht und des politischen Konflikts geworden, den der Kommunismus nutzt, um die moralische und soziale Harmonie zwischen den Menschen zu zerstören. Dies war in der griechischen Wirtschaftskrise deutlich zu beobachten: Statt eines Konflikts zwischen Arm und Reich sollte der Kampf zwischen Mittelund Oberschicht geführt werden. Unter den Angehörigen der letzteren sei die Steuerhinterziehung zu einem „Nationalsport“ geworden, wie das britische Wirtschaftsmagazin The Economist griechische Beamte in einem Artikel zitiert. Gleichzeitig hat sich die griechische Regierung, um ihre Wähler nicht zu verärgern [10], auf die Aufnahme von Krediten verlassen, um die sinkenden Steuereinnahmen auszugleichen und das Sozialhilfeniveau anderer europäischer Länder aufrechtzuerhalten.

Nach der Wirtschaftskrise versuchte die griechische Regierung, die Sozialhilfe zu kürzen, stieß jedoch auf starken Widerstand der Bevölkerung. Die Menschen nahmen die Reichen ins Visier und forderten noch höhere Steuern von ihnen, was der Regierung Probleme bereitete, die bis heute noch nicht gelöst sind.

Das Sozialsystem untergräbt die traditionelle Arbeitsmoral und gibt den Menschen ein Recht auf das, was sie noch nicht verdient haben. Da fleißige Arbeit „bestraft“ wird, leidet die gesamte Wirtschaft.

Eine praktische Studie von Martin Halla, Mario Lackner und Friedrich G. Schneider im Jahr 2010 hat gezeigt, dass Sozialhilfe langfristig den Anreiz, hart zu arbeiten, verringert. Das zeigt sich jedoch erst lange Zeit später. Die drei Ökonomen kamen zu dem Schluss, dass die Dynamik des Sozialstaates der gesunden wirtschaftlichen Basis einer Nation abträglich ist. [11]

Die Kultur der Armut

Im Jahr 2012 veröffentlichte die Zeitung The New York Times einen Artikel mit dem Titel „Profiting From a Child‘s Illiteracy“ (etwa: „Vom Analphabetismus eines Kindes profitieren“), in dem sie die Auswirkungen der Sozialpolitik auf einkommensschwache Familien in den Appalachian Mountains im Osten der USA beschrieb.

Der Artikel beschreibt, wie viele verarmte Familien es aufgegeben haben, ihre Kinder zur Schule zu schicken, um sich für Sozialhilfe zu qualifizieren: „Mütter und Väter befürchten, dass ihre Kinder, wenn sie lesen lernen, sich nicht mehr für einen monatlichen Scheck wegen einer geistigen Behinderung qualifizieren.“ [12]„Viele Leute in den Wohnmobilen hier sind arm und verzweifelt, und ein monatlicher Scheck von 698 US-Dollar pro Kind aus dem zusätzlichen Sozialeinkommensprogramm macht viel aus – und diese Schecks kommen, bis das Kind 18 wird.“

Dieses Hilfsprogramm wurde vor etwa 40 Jahren mit dem Ziel gestartet, Familien zu helfen, die körperlich oder geistig behinderte Kinder großziehen. Als The New York Times im Jahr 2012 darüber berichtete, waren über 55 Prozent der für das Programm qualifizierten Kinder als „geistig behindert“ („other mental conditions“) eingestuft worden. Im Jahr 1983 lag der prozentuale Anteil der geistigen Behinderungen an dem Hilfsprogramm gerade einmal bei 5 Prozent. Diese „geistigen Behinderungen“ sind jedoch in den USA nicht klar definiert. In den Vereinigten Staaten gibt es mittlerweile rund 1,2 Millionen Kinder mit „geistiger Behinderung“, für deren Betreuung die Steuerzahler jährlich neun Milliarden US-Dollar bereitstellen. [13]

Hier bilden die Sozialhilfe und die Schwächen der menschlichen Natur einen Teufelskreis. Trotz der guten Absichten der Befürworter und Formulierer der Sozialhilfepolitik unterstützt diese indirekt das kommunistische Gespenst bei seinem Ziel, die Menschheit zu verderben und zu zerstören. Vor über einem Jahrhundert machte Tocqueville die Beobachtung, dass nicht die Sozialhilfe zwischen Individuen diskriminiert, sondern die künstlich gezogenen „Armutsgrenzen“. Dies macht es schwierig, die Hilfe effizient zu verteilen, da man nicht wissen kann, ob die qualifizierten Personen tatsächlich unter Umständen leiden, die sich ihrer Kontrolle entziehen, oder ob ihr Unglück von ihnen selbst verursacht wurde. [14] Der Missbrauch von Sozialhilfe belastet nicht nur die öffentlichen Finanzen, sondern auch die Zukunft von Kindern, die in einem solchen System aufwachsen. Untersuchungen aus dem Jahr 2009 ergaben, dass zwei Drittel der Menschen, die als Kinder Sozialhilfe bekamen, diese bis ins Erwachsenenalter erhielten. Sie wurden zu Empfängern von Sozialhilfe für erwachsene Behinderte. Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sie für den Rest ihres Lebens auf Sozialhilfe angewiesen sind. [15]

Um Wählerstimmen zu bekommen, wurde der Begriff „Behinderung“ immer weiter gefasst. So gehört ein immer größer werdender Teil der Bevölkerung in den Kreis der Sozialhilfeempfänger. Die Kriterien, die bestimmen, wer Anspruch auf Sozialleistungen hat, schaffen eine Atmosphäre der negativen Verstärkung, die den Missbrauch dieser Leistungen begünstigt. Der daraus resultierende Rückschritt in der Sozialmoral und die wirtschaftliche Misere hilft dem kommunistischen Gespenst, seine Ziele zu erreichen.

Die Sozialhilfe ist eine Sofortmaßnahme zur Unterstützung wirklich Bedürftiger, die unter Umständen wie Arbeitsunfällen, Epidemien, Naturkatastrophen und so weiter wirksam werden sollte. Sie sollte nicht zu einer Standardform des Lebensunterhalts werden, da sie nicht in der Lage ist, das Dilemma der Armut zu lösen. Im Jahr 2014 – 50 Jahre nach Beginn des „Kriegs gegen die Armut“ unter US-Präsident Lyndon B. Johnson – mussten die amerikanischen Steuerzahler 2,2 Billionen Dollar für Sozialhilfe zahlen. Doch wie die Statistiken des U.S. Census Bureau zeigen, ist die Armutsrate in den vergangenen 40 Jahren (außer den ersten gut zehn Jahren) konstant geblieben. [16] Das heißt, dass die Armutsrate nicht durch die Sozialhilfe gemindert wurde. [17]

Nach Ansicht des amerikanischen Ökonomen William Arthur Niskanen hat das Sozialsystem eine Kultur der Armut hervorgebracht, die wiederum einen Teufelskreis der Abhängigkeit von staatlicher Hilfe, außerehelichen Kindern, Gewaltverbrechen, Arbeitslosigkeit und Abtreibung speist. Seine Analyse der US-Daten für das Jahr 1992 ergab Prognosen für die zu erwartenden Auswirkungen einer Erhöhung der Leistungen von „Aid to Families with Dependent Children“ (AFDC, etwa: „Hilfe für Familien mit abhängigen Kindern“) um ein Prozent des durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommens: Die Zahl der AFDC-Empfänger würde um etwa drei Prozent steigen, die Zahl der Menschen in Armut um etwa 0,8 Prozent, die Zahl der Geburten alleinerziehender Mütter um etwa 2,1 Prozent und die Zahl der arbeitslosen Erwachsenen um etwa 0,5 Prozent. Auch Abtreibungen und Gewaltverbrechen würden häufiger vorkommen. Niskanens Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein starkes Sozialsystem die Abhängigkeit vom System fördert und den Wunsch zur Eigenverantwortung verringert. [18]

Der Zerfall von Familien ist ein wesentlicher Bestandteil der „Armutskultur“. In einer Studie über die Armut unter Schwarzen in der Vergangenheit und heute fand der Ökonom Walter E. Williams heraus, dass 85 Prozent der verarmten schwarzen Kinder mit alleinerziehenden jugendlichen Müttern lebten. Das Sozialsystem fördert dieses Phänomen, da es alleinerziehende Mütter ermutigt, ein Leben ohne Verantwortung für ihr Handeln zu führen. Sie können Subventionen, Wohngeld, Lebensmittelstempel und Ähnliches von der Regierung erhalten. Sozialhilfe hat dazu beigetragen, den Anteil an Alleinerziehenden zu erhöhen und mehr Armut zu verursachen. [19]

Trotz der Tatsache, dass die Sozialhilfe in den vergangenen Jahrzehnten zugenommen hat, ist auch die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer geworden: Der inflationsbereinigte Durchschnittslohn steigt nur sehr langsam, während den Reichsten aus Kapitalerträgen immer mehr Wohlstand zufließt. Eine Klasse von „Working Poor“ („arbeitenden Armen“) hat sich herausgebildet. Bewaffnet mit diesen gesellschaftlichen Widersprüchen drängt die Linke auf immer größere Regierungen, höhere Steuern und mehr Sozialhilfe, um die Armut zu bekämpfen – und erreicht damit nichts anderes, als sie noch weiter zu verschärfen.

Die Linken verwenden Sozialhilfepolitik für den Stimmenfang

Linksorientierte Politiker fordern oft höhere Sozialhilfe und höhere Steuern. Mit einer Vielzahl von Wahlslogans überzeugen sie die Wähler von ihren „edlen Absichten“ und stellen sich selbst als moralisch hochstehend dar. Diese Politiker sind jedoch nicht diejenigen, die für die Sozialhilfe sorgen werden. Sie verteilen lediglich den Reichtum der oberen und mittleren Schichten unter den Armen. Da das System das grundlegende Verhältnis zwischen Spender und Empfänger verbirgt, behaupten die Politiker dennoch, eine entscheidende Rolle in diesem Prozess gespielt zu haben. Sie erhalten die Dankbarkeit der Empfänger in Form von Stimmen.

b) Aggressiver Wirtschaftsinterventionismus in den westlichen Ländern

Derzeit praktizieren die Regierungen der freien Welt bereits einen starken Interventionismus in ihren nationalen Wirtschaftssystemen. Eine Ursache dafür ist die unter sozialistischem Einfluss entwickelte Sozialhilfepolitik, die die Rolle des Staates in der Vermögensverteilung stetig ausweitete. Ein weiterer Impuls für diesen Trend war die Große Depression in den 1930er Jahren. Nach der Krise wurde die westliche Gesellschaft stark von den Theorien der keynesianischen Volkswirtschaftslehre beeinflusst. Diese befürwortet eine aktive staatliche Intervention und Regulierung der Wirtschaft durch den Einsatz von Finanzmitteln.

In einer normalen Gesellschaft ist die Rolle der Regierung eingeschränkt. Nur in Ausnahmesituationen sollte der Staat in die Wirtschaft eingreifen, etwa in Zeiten von Naturkatastrophen oder anderen Krisen. Doch heute hat sich die keynesianische Wirtschaftstheorie weltweit durchgesetzt. Die Regierungen aller Länder streben nach mehr Kontrolle über ihre jeweiligen Volkswirtschaften.

Wenn der Staat eine aktive Rolle in der Wirtschaft spielt, hat jede Aktion einen Dominoeffekt auf den Markt. Neue Richtlinien und Gesetze können ganze Branchen verändern und viele Unternehmen und Investoren von den Entscheidungen der Regierung abhängig machen. Der Staat, der traditionell nur Gesetze verabschiedete und durchsetzte, ist dadurch ein führender Akteur in der Wirtschaft geworden. Der Staat ist wie ein Schiedsrichter, der bei einem Fußballspiel auch noch zum Spieler wird: Er kontrolliert und reguliert das Kapital in einer Wirtschaft, die früher privat war und ersetzt damit die „unsichtbare Hand“ durch die „sichtbare Hand“.

Aktive Finanzkontrolle in Verbindung mit einer hohen Sozialpolitik hat viele Regierungen dazu veranlasst, hohe Schulden zu machen. Nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) haben nahezu die Hälfte der Mitgliedstaaten Staatsschulden von 100 oder mehr Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP). Einige Länder haben sich mit mehr als 200 Prozent ihrer Wirtschaftsleistung verschuldet. Dies stellt eine große Verwundbarkeit bezüglich der sozialen und wirtschaftlichen Zukunft vieler Länder dar. [20]

Der mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Wirtschaftswissenschaftler Ronald Coase schrieb mehrere Forschungsarbeiten über die Auswirkungen staatlicher Eingriffe. In seiner Arbeit stellte Coase fest, dass interventionistische Politik fast immer zu negativen Ergebnissen führt. Er glaubt, dass der Interventionismus den Punkt „abnehmender Grenzrenditen“ erreicht hat. [21]

Trotzdem sind die Regierungen aller Länder in ihrer Manipulation der Wirtschaft noch aktiver geworden und haben diese mehr und mehr unter die Kontrolle des Staates gebracht.

Konsequenzen und Realität des Interventionismus

Es gibt mindestens zwei Hauptfolgen der umfangreichen staatlichen Eingriffe. Erstens erweitert sich die Macht des Staates hinsichtlich seiner Rolle und seines Umfangs. Regierungsbeamte entwickeln zunehmend Überheblichkeit hinsichtlich ihrer Fähigkeit, in die Wirtschaft einzugreifen und den Staat die Rolle des Retters spielen zu lassen. Auch nach der Bewältigung einer Krise behält die Regierung für gewöhnlich ihre erweiterten Befugnisse und Funktionen bei.

Zweitens führt der Interventionismus zu mehr Abhängigkeit von der Regierung. Wenn die Menschen auf Herausforderungen stoßen oder wenn der freie Markt nicht die Vorteile bieten kann, die sie sich wünschen, werden sie sich für mehr staatliche Eingriffe einsetzen, um ihre Forderungen erfüllt zu bekommen. Sobald die Macht des Staates zunimmt, wird die Privatwirtschaft geschwächt und der freie Markt hat weniger Platz, um zu funktionieren. Menschen, die von der Politik profitiert haben und von ihr abhängig geworden sind, werden zunehmend verlangen, dass die Regierung die Verantwortung für die Verteilung des Reichtums übernimmt und Gesetze erlässt, um dies durchzusetzen.

Im Westen gibt es eine starke politische Strömung, die die Gesellschaft nach links drängt. In diesem Strom befinden sich der ursprüngliche linke Flügel aus Sozialisten und Kommunisten sowie diejenigen, die von ihm vereinnahmt wurden – auch wenn sie traditionell nicht mit dem linken Flügel verbunden waren. Die Vereinigung dieser ungleichen Kräfte ermutigt die Regierungen, größere Maßnahmen zu ergreifen, um in die Wirtschaft einzugreifen und die Privatunternehmen zu kontrollieren. Diese „Erosion“ der normalen Wirtschaftstätigkeit scheint durch verschiedene soziale Bewegungen verursacht zu werden, doch in Wirklichkeit ist es das kommunistische Gespenst, das die Fäden zieht.

Es zeigt sich, dass westliche Regierungen unter dem Banner der Gleichheit und anderer politischer Ausreden ihre öffentliche Autorität benutzen, um die Interventionen zu verstärken. Sie erlassen sogar Gesetze, um dies zum Dauerzustand zu machen. Dieses Verhalten raubt den Marktwirtschaften ihre höchste Instanz: den freien Willen des Volkes. Der Staat erweitert im Wesentlichen seine Autorität über den freien Markt, um diesen in eine Kommandowirtschaft zu verwandeln. Langfristig führt das dazu, dass alle Aspekte der Wirtschaft und der Lebensgrundlagen der Bevölkerung unter öffentliche Kontrolle gelangen. Wirtschaftliche Mittel werden eingesetzt, um die politische Macht zu festigen und die Gesellschaft und ihre Bürger zu versklaven.

Mit einer Politik, die an der Oberfläche gutartig aussieht, aber die Wirtschaftsstruktur nach und nach in Richtung Zentralismus kippt, führt das Gespenst die Menschheit allmählich in den totalen Kommunismus.

c) Sozialistische Wirtschaftspolitik führt zum kommunistischen Totalitarismus

Hohe Steuern, hohe Sozialhilfeleistungen und weit verbreitete staatliche Eingriffe sind eindeutige Merkmale des Sozialismus innerhalb des westlichen kapitalistischen Systems. So hat der Sozialismus grundsätzlich die gleiche Natur wie die Planwirtschaft, da beide die Autorität des Staates nutzen, um die Wirtschaft zu manipulieren. Der zugrunde liegende Glaube ist hier die Allmacht der Regierung, die Gott spielen darf.

Der einzige Unterschied zwischen dem starken staatlichen Interventionismus im Westen und den Planwirtschaften der kommunistischen Länder besteht derzeit darin, dass in freien Ländern das Gesetz und einige grundlegende Aspekte des kapitalistischen Systems die Menschen vor einer totalen Kontrolle der Regierung schützen.

Friedrich Hayek (1899-1992), der bekannte österreichische Ökonom und Philosoph, warnte vor staatlich kontrollierter Planung und Umverteilung des Reichtums. Diese führe unweigerlich zu einer Manipulation des Marktes und zur Entstehung von Totalitarismus – unabhängig davon, ob das System demokratisch sei oder nicht. Hayek glaubte, dass der in Europa und Nordamerika praktizierte Sozialismus sich zwar von Staatsbetrieben und Planwirtschaft unterscheidet, aber dennoch zum gleichen Ergebnis führt. Die Menschen würden ihre Freiheit und ihre Lebensgrundlagen ebenfalls verlieren, nur langsamer und indirekter. [22]

Wie bereits in diesem Buch erwähnt, sahen Marx, Engels und Lenin den Sozialismus als einen obligatorischen Schritt auf dem Weg zum Kommunismus. Ein Zug, der unterwegs an einem Bahnsteig hält, verändert seine ursprüngliche Fahrtrichtung nicht. Das Gespenst des Kommunismus ist die treibende Kraft hinter einem Land, das sich in Richtung Sozialismus bewegt. Wenn die Menschheit die Traditionen aufgibt, sei es im wirtschaftlichen Bereich oder in anderen Bereichen, und die kommunistische Ideologie akzeptiert, ist das Tempo der Entwicklung irrelevant. Früher oder später wird das Ziel erreicht. Das Ziel am Ende dieses Weges ist nicht der Himmel auf Erden, sondern die Zerstörung der Menschheit. Tatsächlich geht es dem Teufel nicht um die Verwirklichung des „Himmels auf Erden“, denn das ist nur ein Köder, um die Menschen in ihr Verderben zu locken.

2. Der dystopische Sozialismus der Kommunistischen Partei Chinas

Nachdem das öffentliche Eigentumsrecht und die Planwirtschaft China in die Armut geführt hatten, war die Kommunistische Partei Chinas gezwungen, einen Prozess der „Reform und Öffnung“ einzuleiten. Sie führte Elemente des freien Marktes in die chinesische Gesellschaft ein. Viele glauben, dass die Partei kapitalistisch geworden sei – doch das ist weit von der Wahrheit entfernt.

a) Die chinesische Wirtschaft: keine Lockerung der kommunistischen Kontrolle

Die KP Chinas hatte keine andere Wahl, als einige Aspekte der chinesischen Wirtschaft zu liberalisieren, wie zum Beispiel die Zulassung von Privatunternehmen. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Kommunisten ihren Griff gelockert haben. Im Gegenteil, die Wirtschaftsreform ist genau die Strategie, mit der sie ihre Macht fortsetzen und die Welt täuschen wollen. Das chinesische kommunistische Modell ist eine monströse Kombination aus Sozialismus, Etatismus und Marktwirtschaft. Obwohl es private Unternehmen gibt, hat die KP Chinas den Menschen nie ein Grundrecht auf Privateigentum versprochen. Alle Ressourcen und Grundstücke stehen der Partei letztlich zur Verfügung. Gleichzeitig nutzt die KP Chinas den Staat, um strenge Kontrollen in wirtschaftlichen Angelegenheiten durchzuführen. Sie setzt nach wie vor auf eine „Ökonomie der Macht“, die sie durch rigorose Planung umsetzt. Der Markt ist nur ein Mittel des Staates zur Stimulierung der Produktion; er ist nicht wirklich unabhängig und es gibt auch keine Institutionen, die einen freien Markt unterstützen.

Der Geist des Gesetzes fehlt, und es gibt kein klares System von Eigentumsrechten. Der Wechselkurs darf sich nicht von selbst anpassen. Der Wohlstandsfluss in und aus dem Land ist begrenzt und internationale Unternehmen werden streng kontrolliert. Die KP Chinas nutzt staatliche Subventionen und niedrige Exportsteuern, um die Exporte anzukurbeln und damit Konkurrenten mit einem Preiswettbewerb zu besiegen. Die Partei hat die normale Ordnung des Welthandels gestört. In China sind alle wirtschaftlichen Aktivitäten auf die Erfüllung politischer Bedürfnisse ausgerichtet. Die wirtschaftlichen Freiheiten von Unternehmen und Einzelpersonen sind den Launen des Staates untergeordnet und können jederzeit widerrufen werden. Insbesondere aus diesen Gründen hat sich die Welthandelsorganisation lange Zeit geweigert, China als Marktwirtschaft anzuerkennen.

Viele westliche Regierungen hatten die Hoffnung, dass die wirtschaftliche Entwicklung China eine politische Liberalisierung und Demokratie bringen würde. Diese Hoffnung war jedoch naiv. Stattdessen betrieb China nur zum Schein ein kapitalistisches Wirtschaftssystem. In Wirklichkeit baute es mit den Geldern sein sozialistisches System aus, belebte die Führung der Partei neu und ging den Weg der Bösartigkeit mit verstärkter Kraft weiter.

Mit diesen größeren finanziellen Mitteln begann die KP Chinas, die Menschen noch brutaler und raffinierter zu unterdrücken. Im Juli 1999 begann das Regime mit der Verfolgung von Falun Gong und richtete sich gegen seine hundert Millionen Anhänger. Dieser Krieg gegen die universellen Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht dauert bis heute an. Seit 2009 hat die KP Chinas jährlich über 500 Milliarden Yuan (75 Milliarden Dollar) ausgegeben, um die Kosten für die „Aufrechterhaltung der Stabilität“, das heißt die Überwachung der chinesischen Bevölkerung, zu decken.

b) Die Wahrheit über Chinas wirtschaftlichen Aufstieg

Aufgrund des rasanten BIP-Wachstums Chinas in den vergangenen 40 Jahren glauben viele an die Überlegenheit der sozialistischen Wirtschaft. Diese Entwicklung hat viele Westler, darunter Eliten in politischen und akademischen Kreisen sowie Expertengruppen, über die vermeintliche Effizienz des totalitären Systems staunen lassen. Tatsächlich kann das von der KP Chinas entwickelte Wirtschaftsmodell nicht vervielfältigt werden. Einerseits zeigen die Gründe für den wirtschaftlichen Aufstieg die innere Instabilität des sozialistischen Systems. Andererseits lässt das Modell der Partei eine Fülle von Lastern erahnen, die durch ihre skrupellose Machtwirtschaft entstehen.

Das Wirtschaftswachstum Chinas in den vergangenen 40 Jahren beruht zu einem großen Teil auf folgenden Faktoren: Erstens haben die Lockerung der staatlichen Wirtschaft und die Aufgabe der vollständigen zentralen Planung sowie die Wiederbelebung des Privatsektors der chinesischen Wirtschaft einen starken Produktivitätsschub verliehen. Die Chinesen sind fleißig und intelligent, doch die Partei hat ihr Potenzial jahrzehntelang behindert. Der Wunsch, sich von der Armut zu befreien, hat die Motivation, Geschäfte zu machen, neu entfacht und dadurch die enorme Wirtschaftskraft der Chinesen freigesetzt.

Der zweite Faktor war der massive Zustrom von westlichem Kapital und westlicher Technologie nach China während der Reformzeit. Unter der Kommandowirtschaft gab es in China riesige Flächen an zu gering genutztem Land, an zu wenig eingesetzten Arbeitskräften und florierenden Märkten. Die Situation nach dem Ende dieser Kommandowirtschaft lässt sich mit einem neu eröffneten Markt für Gold vergleichen, auf dem der Preis noch nicht festgelegt ist. Die Kombination von Kapitalinvestitionen und unerschlossenen Ressourcen heizte das Wirtschaftswachstum Chinas an. Ohne die totalitäre Herrschaft der Partei hätte dies bereits Jahrzehnte früher, kontrollierbarer und nachhaltiger geschehen können.

Das Ausmaß der westlichen Investitionen in China ist immens. Laut Statistik erreichten die amerikanischen Direktinvestitionen in China von 2000 bis 2016 knapp 800 Milliarden US-Dollar. [23] Der Gesamtwert des ausländischen Kapitals, das von 1979 bis 2015 nach China kam, lag bei etwa 1,64 Billionen US-Dollar. [24]

Drittens: Westliche Länder gaben dem chinesischen Regime sogar einen bevorzugten Handelsstatus und einen breiten Marktzugang. Im Mai 2000 gewährte die US-Regierung China dauerhaft normale Handelsbeziehungen. Am 11. Dezember 2001 schloss sich China offiziell der Welthandelsorganisation (WTO) an und trat dem internationalen Markt bei. Viertens: Die KP Chinas entwickelte ihre Wirtschaftskraft mit unethischen Mitteln. Dazu gehören unter anderem die Ausbeutung von Arbeitern und Bauern, der gewaltsame Abriss von Wohnungen, die Umsiedlung der Bevölkerung und vieles mehr. Um des kurzfristigen Wachstums willen ignorierte die KP Chinas Umweltzerstörung und andere Gefahren, um so viel Profit wie möglich aus ihrem Land, ihren Menschen und ihren Ressourcen herauszupressen.

Die Kommunistische Partei nutzte das westliche Kapital, die Technologie, die Märkte, den günstigen Handelsstatus und die billigen inländischen Produktionskosten, um riesige Summen an Devisenreserven anzuhäufen. Das Handelsdefizit zwischen den Vereinigten Staaten und China stieg von rund 80 Milliarden US-Dollar im Jahr 2000 auf über 375 Milliarden US-Dollar im Jahr 2017.

Die KP Chinas hebelte die Konventionen des internationalen Handels aus, indem sie die ihr zur Verfügung stehenden Mittel ohne Rücksicht auf Verluste voll ausschöpfte. So setzt China in großem Umfang auf den Raub von geistigem Eigentum, um andere Länder industriell und technologisch zu überholen. Das ist der größte Diebstahl, den es in der Geschichte je gegeben hat.

Im Bericht der „Commission on the Theft of American Intellectual Property“ (auf Deutsch: Kommission über den Diebstahl von amerikanischem geistigem Eigentum) aus dem Jahr 2017 heißt es, dass Chinas gefälschte Waren, raubkopierte Software und gestohlene Geschäftsgeheimnisse den Vereinigten Staaten jährlich einen Verlust von 225 bis 600 Milliarden US-Dollar zufügen. Diese Zahl schließt die Verluste durch den Diebstahl geistigen Eigentums selbst nicht ein.

In den vergangenen drei Jahren sind den USA 1,2 Billionen US-Dollar durch intellektuellen Diebstahl verloren gegangen. Das meiste davon ging an China. [25][26] In einem Bericht des „Office of the Director of National Intelligence“ (auf Deutsch: Büro des Direktors der nationalen Nachrichtendienste) heißt es, dass 90 Prozent der Cyberangriffe auf US-Unternehmen von der chinesischen Regierung ausgehen und jedes Jahr schätzungsweise 400 Milliarden US-Dollar wirtschaftlichen Schaden anrichten. [27]

Chinas Wirtschaftswachstum wurde durch die scheinbare Lockerung der sozialistischen Ideologie, Investitionen aus gut entwickelten westlichen Ländern und das unmoralische Geschäftsgebaren der KP Chinas angeheizt. Dies zeigt weder die Überlegenheit des Sozialismus noch eine Entwicklung der Partei auf dem normalen kapitalistischen Weg. Westliche Beobachter bezeichnen das skrupellose Geschäftsmodell des kommunistischen Chinas manchmal als „Staatskapitalismus“. Das ist ein unangemessenes Lob an die Partei. Unter der totalitären Herrschaft der KP Chinas ist die Wirtschaft nur ein politisches Instrument. Mit ihrer oberflächlich vorhandenen Marktwirtschaft täuscht die KP Chinas die Welt.

Das Wirtschaftsmodell der KP Chinas nutzt die staatliche Autorität, um eine schnelle wirtschaftliche Entwicklung herbeizuführen und gleichzeitig mit hinterhältigen Tricks wettbewerbsfähig zu bleiben. Es hat andere Länder ermutigt, stärkere staatliche Maßnahmen zu ergreifen. Diese Länder haben den schwerwiegenden Fehler begangen, das Modell der Partei als Erfolg zu verehren und gleichzeitig die menschlichen und moralischen Tragödien des chinesischen Volkes zu ignorieren.

c) Konsequenzen des chinesischen Wirtschaftsmodells

Das Wirtschaftsmodell der KP Chinas hat die Gesellschaft in eine moralische Krise gebracht – genau im Einklang mit dem Ziel des kommunistischen Gespenstes, die Menschheit zu zerstören. Sie versteckt die „Erosion der Moral“ hinter dem wirtschaftlichen Wachstum, sodass sie die Menschen in luxuriöse Dekadenz und letztendliche Vernichtung zieht. Das heutige China ist überschwemmt mit gefälschten Waren, giftigen Lebensmitteln, Pornografie, Drogen, Glücksspiel und Banden. Korruption und Prostitution sind zu Errungenschaften geworden, auf die man stolz ist, während soziales Vertrauen praktisch nicht vorhanden ist. Die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich geht einher mit sozialen Konflikten und dem Missbrauch der Justiz. Die Bürger verschließen die Augen vor dem Leid ihrer Landsleute. In der Wirtschaft der kommunistischen Machthaber nutzen Parteifunktionäre ihre Autorität, um Reichtum anzuhäufen. Das Ausmaß der Korruption nimmt mit der Karrierestufe und dem Rang zu. Die Unterschlagung von mehreren Milliarden Yuan ist ein normaler Vorgang. Es gibt keine Regierung, die so korrupt und moralisch derart verkommen ist wie das kommunistische Regime in China.

Im Oktober 2011 war die Welt schockiert über den Tod von Yueyue, einem zweijährigen Mädchen in der Provinz Guangdong, das von einem Lastwagen überfahren wurde. Anstatt auszusteigen, um zu helfen, legte der Fahrer den Rückwärtsgang ein, um Yueyue erneut zu zerquetschen und damit sicherzustellen, dass sie tot war. Während der Tragödie kamen 18 Menschen vorbei, ohne stehenzubleiben. Yueyue starb später im Krankenhaus. Internationale Medien fragten sich, ob China seine Seele verloren hat. Es mag verständlich sein, dass die Menschen zögern, anderen zu Hilfe zu kommen, wenn es um Gefahren geht – wie bei einem bewaffneten Überfall. Doch Yueyue stellte für niemanden eine nur irgendwie denkbare Bedrohung dar, als sie unter den Reifen eines herzlosen Truck-Fahrers tödlich verletzt wurde. Die chinesische Gesellschaft hat ihren moralischen Tiefpunkt erreicht. Wirtschaftswachstum ohne Moral ist chaotisch, kurzlebig und führt zu Katastrophen. Unter der unmenschlichen Politik der KP Chinas gibt es viele soziale Konflikte, die Umwelt steht kurz vor dem Zusammenbruch. Die Folgen des moralischen Verfalls sind fatal. China nennt sich ein starkes Land, doch seine Stärke ist eine bösartige Illusion. Sein oberflächlicher Wohlstand, der auf dem rücksichtslosen Streben nach Reichtum aufbaut, ist dazu verdammt, in den anwachsenden moralischen Krisen und sozialen Konflikten zusammenzubrechen. China hat keine gute Zukunft, wenn das Land den Fallen des Teufels nicht entkommen kann. Das Gespenst des Kommunismus hat tatsächlich nicht die Absicht, ein gesundes und nachhaltiges Wachstum entstehen zu lassen und zu fördern, da sein eigentliches Ziel die Zerstörung Chinas ist.

3. Die Verwüstungen durch den Sozialismus in den Entwicklungsländern

a) Die sozialistische Wirtschaft belastet Osteuropa bis heute

In der heutigen Welt betreiben die entwickelten westlichen Länder versteckten Sozialismus. Die Kommunistische Partei hat China ein autoritäres sozialistisches System auferlegt. Osteuropa wird weiterhin vom Kommunismus heimgesucht. Die Verbrechen der Regime des ehemaligen Sowjetblocks wurden noch nicht vollständig aufgearbeitet.

Die anhaltende Präsenz des Kommunismus zeigt sich in verschiedenen Facetten der osteuropäischen Politik und Wirtschaft. Russland und Weißrussland haben beispielsweise mächtige Staatsunternehmen, eine hohe Sozialhilfe und eine aggressive Interventionspolitik. Während der Übergangszeit nach dem Kommunismus erlebten die osteuropäischen Länder Krisen des langsamen Wirtschaftswachstums und der hohen Arbeitslosigkeit. All dies förderte den Rückfall zum Kommunismus und Sozialismus in neuen Formen. Der Geist des Kommunismus ist nicht gebannt worden. Linke Parteien wurden neu belebt und nähren die Sehnsucht der Menschen nach der sozialistischen Vergangenheit. [28]

b) Sozialistische Wirtschaftspolitik scheiterte in den Entwicklungsländern

In den Entwicklungsländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas hatten sich bis in die 1960er Jahre viele neue unabhängige Länder zum Sozialismus bekannt. Die Folge war ein ziemliches Durcheinander. Zu den jüngsten Fällen gehören Venezuela und Simbabwe.

Venezuela war einst das reichste Land Lateinamerikas. Da der Sozialismus seine Wirtschaft zum Zusammenbruch brachte, ist Venezuela heute voller Armut, Kriminalität und Hunger. Simbabwe war einst das reichste Land Afrikas. Heute befindet es sich in einer Katastrophe, weil die Inflation extrem angestiegen ist.

Venezuela: Wie der Sozialismus ein wohlhabendes Land in den Ruin trieb

Venezuela verfügt über beträchtliche Ölreserven. In den 1970er Jahren war es das am schnellsten wachsende Land Lateinamerikas mit der geringsten Einkommensungleichheit und dem höchsten Pro-Kopf-BIP in der Region. [29] Die relativ freie Wirtschaft Venezuelas zog qualifizierte Einwanderer aus Italien, Portugal und Spanien an. Zusammen mit dem Schutz der Eigentumsrechte ermöglichten diese Faktoren von 1940 bis 1970 ein rasantes Wirtschaftswachstum. [30]

Nachdem 1999 ein neuer Präsident sein Amt angetreten hatte, startete er ein Verstaatlichungsprogramm, das die venezolanische Wirtschaft ins Chaos stürzte. Der Präsident erklärte öffentlich, dass er den Sozialismus des 21. Jahrhunderts aufbauen werde. [31]

Um einen sozialistischen Staat zu errichten, beschlagnahmte oder verstaatlichte die venezolanische Regierung viele private Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen, darunter Öl, Landwirtschaft, Finanzen, Schwerindustrie, Stahl, Telekommunikation, Energie, Transport und Tourismus. Zwei Putschversuche scheiterten. Nach der Wiederwahl des Präsidenten im Jahr 2007 wurde der Prozess der Verstaatlichung noch weiter intensiviert. Seine Regierung enteignete von 2007 bis 2012 genau 1.147 Privatunternehmen – mit katastrophalen Folgen.

Einst produktive Wirtschaftszweige wurden stillgelegt und durch ineffiziente Staatsbetriebe ersetzt, wodurch Investoren abgeschreckt wurden. Als die Produktion sank, wurde Venezuela stark von Importen abhängig. In Verbindung mit einer Reihe von staatlichen Interventionen mit Devisenreserven und Preiskontrollen kam es unweigerlich zu einer Katastrophe, als der Ölpreis fiel.

Einige führten diese Tragödie auf die Ölkrise zurück, aber die Ursachen für das dramatische Scheitern Venezuelas sind nicht hier zu finden. Nach Angaben der Weltbank erlebten sieben Länder, die noch stärker als Venezuela auf Ölexporte angewiesen waren, in den Jahren 2013 bis 2017 ein Wirtschaftswachstum. [32]

Die Wurzel des Problems liegt im sozialistischen Wirtschaftssystem. Venezuelas Wirtschaftspolitik folgte im Wesentlichen den zehn revolutionären Forderungen, die Marx im Kommunistischen Manifest vorgeschlagen hatte. [33] Venezuela traf sein wirtschaftliches Schicksal, weil es sich in Richtung Kommunismus bewegte.

Simbabwe: vom Brotkorb Afrikas zu einem Land mit Hungersnot

Nach der Unabhängigkeitserklärung Simbabwes im Jahr 1980 versuchte das Land, einen sozialistischen Staat nach marxistisch-leninistischen Prinzipien aufzubauen. Von seinem ersten Präsidenten ist bekannt, dass er in seinen Jugendjahren an den Marxismus glaubte. Seine von den Ideen Mao Tse-tungs geleitete Guerilla wurde bedingungslos von der Kommunistischen Partei Chinas unterstützt und unterhielt eine enge Beziehung zu China. Im Gegensatz zu anderen afrikanischen Ländern, die den Sozialismus einführten, setzte Simbabwe nicht sofort eine Verstaatlichungspolitik durch.

Die wirtschaftlichen Probleme Simbabwes begannen nach der Landreform im Jahr 2000. Im Rahmen des Reformprogramms wurde das Land der weißen Bauern beschlagnahmt und unter den landlosen Schwarzen sowie denjenigen mit dem „richtigen“ politischen Hintergrund neu verteilt. Die Folge war ein starker Rückgang der landwirtschaftlichen Produktivität. Um der Krise zu entgehen, druckte die Zentralbank Simbabwes mehr Geld – was zu einer anhaltenden Hyperinflation führte.

Zahlen der Zentralbank von Simbabwe zeigen, dass im Juni 2008 die jährliche Inflationsrate des Landes 231 Millionen Prozent erreichte. Bis Mitte November 2008 hatte die Inflation ihren Höhepunkt bei fast 80 Milliarden Prozent erreicht, worauf die Behörden die Veröffentlichung monatlicher Statistiken aufgaben. Ein Jahr später erreichte der Wechselkurs des simbabwischen Dollars gegenüber dem US-Dollar fünfunddreißig Billionen zu eins. Simbabwe war schließlich gezwungen, seine Währung aufzugeben und neu herauszugeben. [34]

Im Jahr 2008 wurde Simbabwe von einer großen Hungersnot heimgesucht. Von den 16 Millionen Einwohnern des Landes hungerten 3,5 Millionen. Unterernährung ist heute chronisch und weit verbreitet.

Das kommunistische Gespenst plagt die Welt. Menschen in verschiedenen Ländern können die reale und potenzielle Gefahr sehen, die es gebracht hat. Auch gut entwickelte westliche Länder beginnen, Krisen zu erleben.

Inzwischen ist die Tragödie des Sozialismus in den Entwicklungsländern bereits zur Realität geworden. Das Prinzip ist einfach: Das Gespenst nutzt die Ökonomie, um kurzfristige Annehmlichkeiten und Zufriedenheit zu versprechen. Dabei werden Menschen in moralische Verkommenheit gelockt und in den Abgrund gezogen.

4. Staatseigentum und Planwirtschaft sind Systeme der Sklaverei

Der Himmel – zieht man das Christentum zu Rate – hat den Menschen erschaffen und ihn mit Weisheit und Stärke ausgestattet. Er legte fest, dass sein Leben eines sein soll, in dem er die Früchte seiner Arbeit erntet und genug zum Leben hat. So wie es in der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten heißt: „Wir halten diese Wahrheiten für selbstverständlich, dass alle Menschen gleich erschaffen wurden, dass sie von ihrem Schöpfer mit gewissen unveräußerlichen Rechten begabt wurden, dazu gehören Leben, Freiheit und das Bestreben nach Glückseligkeit.“ [35]

Natürlich gehört zu diesen Rechten auch das Recht, Eigentum und Vermögen zu besitzen und zu verwenden.

Demgegenüber steht Marx’ Aussage aus dem „Manifest der Kommunistischen Partei“: „In diesem Sinn können die Kommunisten ihre Theorie in dem einen Ausdruck: ‚Aufhebung des Privateigentums’, zusammenfassen.“ [36] Diese Theorie verweist auf das System des Kollektiveigentums, das mit der Planwirtschaft zwingend einhergeht. Es missachtet die Prinzipien des Himmels, läuft der menschlichen Natur zuwider und ist eine Form von Sklaverei.

a) Staatseigentum: eine totalitäre Bürde

Der antikommunistische Pionier Fred Schwartz erzählt in seinem Buch „You Can Trust the Communists to be Communists“ (auf Deutsch: Du kannst den Kommunisten vertrauen, dass sie Kommunisten sind) [37] den folgenden Scherz, bei dem ein Besucher zuerst die Arbeiter einer sowjetischen Autofabrik und anschließend die Arbeiter in einer amerikanischen Autofabrik interviewt:

„Wem gehört diese Fabrik?“„Uns“, antworteten die sowjetischen Arbeiter.„Wem gehört das Land, auf dem sie steht?“„Uns.“„Wem gehören die Produkte, die in der Fabrik hergestellt werden?“„Uns.“Am Rande eines großen Parkplatzes standen drei alte verbeulte Kisten. Der Besucher fragte die Arbeiter:„Wem gehören die Autos da draußen?“„Sie gehören uns, aber eines fährt der Betriebsleiter, eines der Politkommissar und das dritte die Geheimpolizei“, antworteten sie.Derselbe Ermittler ging in eine Fabrik in Amerika und fragte die dortigen Arbeiter: „Wem gehört diese Fabrik?“„Henry Ford“, war ihre Antwort.„Wem gehört das Land, auf dem sie steht?“„Henry Ford.“„Wem gehören die Produkte, die in der Fabrik hergestellt werden?“„Henry Ford.“Vor der Fabrik befand sich ein sehr großer Parkplatz, auf dem alle möglichen modernen amerikanischen Autos verschiedener Marken standen. Er fragte die Arbeiter:„Wem gehören die ganzen Autos da draußen?“Sie antworteten: „Oh, die gehören uns.“

Diese Geschichte zeigt anschaulich die Auswirkungen und Unterschiede zwischen den Systemen des Privateigentums und des Kollektiveigentums. Beim Kollektiveigentum werden die Ressourcen und die aus der Arbeit erzielten Gewinne verstaatlicht. Vorbei ist es mit den Mechanismen, die den individuellen Enthusiasmus, das Streben nach Innovation sowie das Verantwortungsbewusstsein antreiben, welche durch das Recht auf persönliches Eigentum entstehen. Kollektiveigentum bedeutet, dass sich die Bürger eines Landes dessen Vermögen teilen. In der Praxis jedoch bedeutet es, dass die privilegierte Schicht die Mittel an sich reißt und dabei zuerst an sich selbst denkt.

Der Mensch ist der entscheidende Faktor für Wirtschaftswachstum. Das System des Staatseigentums unterdrückt die Kraft und Leistungsmotivation der Menschen, untergräbt die Moral, fördert Unwirtschaftlichkeit und verursacht Verluste. Von den sowjetischen Kolchosen bis hin zu den Volkskommunen in China, einschließlich der gescheiterten Kollektivierung in Kambodscha und Nordkorea, hat das System des Kollektiveigentums überall Hungersnöte verursacht. In China starben Dutzende Millionen von Menschen infolge einer von Menschen verursachten Hungersnot.

Das System des Privateigentums entspricht dem Prinzip, dass ein Mensch für sein Brot arbeitet. Das System des Kollektiveigentums läuft diesem Prinzip zuwider. In der Menschheit existieren sowohl das Gute als auch das Böse. Privateigentum ermöglicht einem Menschen, seine gutherzige Natur zu entwickeln und Fleiß und Sparsamkeit zu entfalten. Kollektiveigentum hingegen bringt das Böse in der menschlichen Natur zum Vorschein und fördert Neid und Faulheit.

Friedrich Hayek schreibt, dass das Wachstum einer Zivilisation von sozialen Traditionen abhängt, die das Privateigentum in den Mittelpunkt stellen. Solche Traditionen hätten den modernen Kapitalismus und das damit verbundene Wirtschaftswachstum (die „erweiterte Ordnung“ oder „extended order“, ein Begriff von Hayek) hervorgebracht. Es sei eine organische, selbst erzeugte Ordnung, die für ihr Funktionieren keiner Regierung bedarf. Die kommunistischen und sozialistischen Bewegungen versuchen jedoch, diese spontan entstehende Ordnung zu kontrollieren – was Hayek ihre „verhängnisvolle Anmaßung“ [38] nennt. Dieser Versuch ist zum Scheitern verurteilt.

Privateigentum und Freiheit sind untrennbar miteinander verbunden. Dies gilt analog für Staatseigentum und Unterdrückung. Hier werden Ressourcen verstaatlicht, die wirtschaftliche Produktivität herabgesetzt und die Menschen zu Dienern und Sklaven ihres Landes gemacht. Alle Menschen müssen den Befehlen der zentralen Partei gehorchen. Und alle Ideen und Stimmen, die nicht regimekonform sind, können durch wirtschaftliche Sanktionen ausgeschaltet werden. Gegen staatliche Intervention und Sklaverei sind die Menschen machtlos.

Die Abschaffung des Privateigentums und die Einrichtung des Staatseigentums haben zwangsläufig totalitäre Folgen. Kollektivismus ist eine Bürde, welche die Menschen in einem totalitären Staat um den Hals tragen. Die Freiheit, einschließlich der Freiheit, gut zu sein, wird ihnen entzogen, und alle Menschen müssen sich den unmoralischen Befehlen in einem kommunistischen Regime beugen.

Es gibt einige Menschen, die klar vorhergesagt haben, warum Macht nicht privatisiert und Besitz nicht kollektiviert werden darf. Andernfalls erwarte die Menschheit eine Katastrophe. Das ist tatsächlich wahr.

b) Planwirtschaft: zum Scheitern verurteilt

Die Ressourcen sowie die Produktion und Verteilung aller Produkte einer Gesellschaft basieren in der Planwirtschaft auf einem zentralen Plan, den der Staat festlegt. Dies unterscheidet sich vollkommen von der organischen Planung durch Unternehmen und Einzelpersonen.

Die Planwirtschaft hat offenkundige Mängel. Erstens macht sie die Sammlung großer Datenmengen erforderlich, um vernünftige Arrangements für die Produktion treffen zu können. Für ein Land, insbesondere für ein modernes Land mit einer großen Population, ist die Menge der relevanten Informationen unvorstellbar groß. So musste beispielsweise das Warenpreisbüro der damaligen Sowjetunion die Preise für 24 Millionen unterschiedliche Waren festlegen. [39] Derartige Berechnungen sind kaum sinnvoll möglich.

Eine einheitliche Planwirtschaft kann der Komplexität und den ständigen Veränderungen einer Gesellschaft und ihrer Menschen nicht gerecht werden. [40] Selbst mithilfe von „Big Data“ und künstlicher Intelligenz sind menschliche Gedanken keine Variablen, die man erfassen kann. Deshalb wird dieses System stets lückenhaft sein.

Der Ökonom Ludwig von Mises erörterte in seinem bekannten Artikel „Economic Calculation in the Socialist Commonwealth“ (auf Deutsch: Wirtschaftliche Berechnungen im sozialistischen Gemeinwesen) [41] die Beziehung zwischen Sozialismus und dem Markt. Er stellte fest, dass eine sozialistische Gesellschaft – in der kein echter Markt vorhanden ist – nicht in der Lage ist, vernünftige wirtschaftliche Berechnungen anzustellen. Somit ist eine sinnvolle Verteilung der Ressourcen nicht machbar und die Planwirtschaft zum Scheitern verurteilt.

Zweitens ist für die wirtschaftliche Planung eine staatliche Ressourcenkontrolle zwingend notwendig. Diese führt unweigerlich zu absoluter Macht, zu Quoten und zu Befehlen. Des Weiteren ist eine solche „Ökonomie für die Macht“ zuallererst der Politik verpflichtet und nicht den Bedürfnissen des Volkes. Wenn die Anforderungen der wirklichen Welt dem Plan des Staates nicht entsprechen, dann tritt die Staatsmacht die natürliche Konjunkturentwicklung mit Füßen. Dies führt zur verstärkten Fehlleitung des Kapitals und den damit verbundenen Schwierigkeiten. Die Planwirtschaft nutzt die begrenzte Macht und Weisheit der Regierung, um Gott zu spielen – was zum Scheitern verurteilt ist.

Wirtschaftsplanung (Planwirtschaft) und eine Politik, die starken Druck ausübt, sind untrennbar. Da es nicht ausbleibt, dass staatliche Pläne auch fehlerhaft sind, werden diese beim Auftauchen von Problemen innerhalb und außerhalb der Regierung infrage gestellt. Die Machthaber fühlen sich dann in ihrer Autorität bedroht, worauf sie mit politischem Druck und Säuberungsaktionen reagieren. Mao Tse-tung beispielsweise ignorierte die Gesetze der Ökonomie und setzte den „Großen Sprung nach vorn“ durch, was in einer dreijährigen Hungersnot endete und Dutzenden Millionen von Menschen das Leben kostete. Dadurch wurde er nur noch mehr angezweifelt – ein wesentlicher Grund, warum er später die Kulturrevolution anzettelte.

Die derzeitigen Zustände der staatlichen Unternehmen in China spiegeln die verheerenden Auswirkungen von Planwirtschaft und Staatseigentum voll und ganz wider. Viele staatseigene Unternehmen in China verlangsamten in den vergangenen Jahren ihre Produktion oder stellten sie ganz ein, jedes Jahr erlitten sie Verluste oder meldeten Konkurs an. Um ihren Betrieb am Laufen zu halten, sind sie auf staatliche Subventionen und Roll-over-Kredite, deren Zinssatz je nach Marktlage variabel ist, angewiesen. Sie sind im Grunde genommen Parasiten der Volkswirtschaft; viele von ihnen sind weithin als „Zombieunternehmen“ bekannt. [42]

Bis auf die staatlichen Monopole in den lukrativen Sektoren Erdöl und Telekommunikation verzeichnen die 150.000 staatseigenen Unternehmen in China nur geringfügige Gewinne. Sie sind Kapitalvernichtungsmaschinen, die seit Jahren hohe Verluste ausweisen. Ende 2015 wurde ihr Gesamtkapital mit 176 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausgewiesen, Schulden mit 127 Prozent und Gewinne mit nur 3,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Einige Ökonomen sind der Ansicht, dass die „Zombieunternehmen“ die Wirtschaft Chinas in Geiselhaft halten. [43]

Die Planwirtschaft beraubt die Menschen ihrer Freiheit und zwingt den Staat, sich um sie zu kümmern. Im Wesentlichen geht es bei dem Projekt darum, die Menschen zu Sklaven und Maschinen zu machen. Alle Aspekte des menschlichen Lebens werden vom Staat kontrolliert. Er sperrt die Menschen in ein unsichtbares Gefängnis, möchte den freien Willen abschaffen und verändert die von Gott festgelegten Parameter für menschliches Leben. Dies ist eine weitere Erscheinung der kommunistischen Auflehnung gegen Gott und das „ius naturale“ („Naturrecht“).

5. Die Ausbeutungstheorie von Marx: Umkehrung von Gut und Böse

Marx sagte, dass nur Arbeit Werte schaffe. Angenommen, der Inhaber eines Unternehmens investiert in einem Jahr zehn Millionen US-Dollar und der Umsatz des Unternehmens beträgt elf Millionen US-Dollar. Dann wäre diese eine Million US-Dollar Gewinn von den Mitarbeitern erwirtschaftet worden. Nach der Theorie von Marx schafft Kapital keinen Wert, sondern wird nur auf einen Teil der Fertigungskosten übertragen. Der von den Mitarbeitern des Unternehmens geschaffene Wert (elf Millionen US-Dollar) ist in diesem Beispiel höher als seine Kosten (zehn Millionen US-Dollar). Das schließt die Gehälter der Mitarbeiter, die die Kosten für ihre Arbeit sind, mit ein. Der Gewinn, hier eine Million US-Dollar, ist nach der marxistischen Theorie ein „Mehrwert“, den die Mitarbeiter geschaffen haben, der ihnen aber ungerechterweise von den Kapitalisten vorenthalten wird.

Daher behauptete Marx, hinter das Geheimnis gekommen zu sein, wie Kapitalisten ihr Geld verdienen – durch Ausbeutung. Er war der Ansicht, dass Ausbeutung die „Erbsünde“ des Bürgertums sei. Kapitalistische Investitionen zur Gründung von Fabriken und Unternehmen sind selbstverständlich gewinnorientiert, sodass laut Marx das Proletariat zwangsläufig ausgebeutet würde. Diese „Erbsünde“ der Ausbeutung sei charakteristisch für das zum Bürgertum gehörende kapitalistische System. So kam Marx zu dem Schluss, dass zur Beseitigung dieser Sünde die ganze kapitalistische Gesellschaft zerstört werden müsse. Das heißt in der Praxis: Beseitigung des Bürgertums und Beschlagnahmung ihres Vermögens, während die Führung der Partei alles Eigentum kollektiviert und den Kommunismus einführt.

Die Absurdität dieser Theorie der Ausbeutung zeigt sich vor allem in zwei Punkten. Erstens werden die Menschen in zwei entgegengesetzte Klassen eingeteilt: das Bürgertum, das Kapital hat, und das Proletariat, das kein Kapital hat. Mit dem Aufkommen der Industriegesellschaften nahm die soziale Mobilität zwischen den Schichten rapide zu. Zum Beispiel ähnelte die soziale Mobilität zu Zeiten von Marx (Anfang der 1800er bis 1850er Jahre) jener der 1970er Jahre in Großbritannien und den Vereinigten Staaten. [44] Der Wechsel zwischen den Schichten ist von der Antike bis zur Gegenwart ein dynamischer Prozess. Ein vermeintlicher Angehöriger des Proletariats gehört nicht mehr zum Proletariat, sobald er Aktien an einem Unternehmen erwirbt. Wenn die Klassenzuordnung so einfach geändert werden kann, dann dienen Versuche, die Menschen in solche Gruppen einteilen, nur dem Zweck, Klassenhass zu schüren.

Außerdem täuscht der Marxismus die Menschen mithilfe einer Reihe aufwendig gestalteter „Theorien“. Er ersetzt die traditionellen moralischen Normen durch seine eigenen, die Recht und Unrecht umkehren. Ob ein Mensch gut oder schlecht ist, wird nach Auffassung des Marxismus nicht nach seiner Moral und seinem Handeln beurteilt, sondern danach, ob man Kapital besitzt oder nicht. Wer zur Klasse der Kapitalisten gehört, macht sich der Ausbeutung des Proletariats (Arbeiterklasse) schuldig. Und da die Mitglieder des Proletariats die Unterdrückten und Ausgebeuteten sind, sind sie moralisch natürlich überlegen. Ganz gleich, wie sie die Kapitalisten auch behandeln, können die Proletarier erhobenen Hauptes dastehen. So wurde der Besitz von Eigentum zu einem Verbrechen, der Diebstahl von Reichtum zu Gerechtigkeit und gewaltsame Enteignung legal und gerechtfertigt. Diese Umkehr von Recht und Unrecht, Gut und Böse, hat das Übel noch begünstigt.

In China, der ehemaligen Sowjetunion und in den kommunistischen Ländern Osteuropas raubten die kommunistischen Parteien das Land, lynchten Gutsherren und nahmen den Kapitalisten die Fabriken weg. Schlimmer noch, die Partei ermordete sogar „Klassenfeinde“, beging Brandstiftung, beschlagnahmte das Vermögen von Generationen, zerstörte die menschliche Natur und führte gegen die Menschen eine allumfassende Kampagne des Staatsterrorismus durch. Dieses ganze Übel war die Folge dieser Theorien. Gleichzeitig wurden die traditionellen moralischen Normen und der Glaube an das Göttliche, an Heilige und berühmte Gelehrte und Persönlichkeiten als zur „ausbeutenden Klasse“ zugehörig gebrandmarkt und verfemt. Solche Ansichten sollten angegriffen und beseitigt werden.

In wirtschaftlichen und philosophischen Kreisen wurden Marx’ Theorien stark kritisiert. [45] Nachfolgend nur einige Beispiele, die die Absurdität seiner Ausbeutungstheorie veranschaulichen.

Marx behauptete, dass Arbeit Werte schaffe, und dass diese Werte durch die für die Produktion erforderliche Arbeitszeit bestimmt werden. Diese Theorie ist lächerlich. Der Wert einer Ware ist keine ihrer intrinsischen Eigenschaften. Die Menschen fügen jeder Ware meistens subjektive Elemente hinzu – am auffälligsten zeigt sich das im Prinzip von Angebot und Nachfrage. Viele Ökonomen haben den Prozess der Wertbestimmung untersucht. Im Gegensatz zum Monismus (alles in der Welt lasse sich auf ein einziges Grundprinzip zurückführen) von Marx glauben die meisten Volkswirte, dass bei dem Wertschöpfungsprozess zahlreiche Faktoren eine Rolle spielen – darunter Land, Kapital, Arbeit, Wissenschaft und Technologie, Management, das Risiko von Investitionen und so weiter. Wirtschaftliches Handeln besteht aus einem komplexen System, das verschiedene Glieder der Produktionskette beinhaltet. An die verschiedenen Produktionsfaktoren gibt es bestimmte betriebswirtschaftliche Anforderungen, und verschiedene Personen haben unterschiedliche Positionen inne, die für die gesamte Kette unverzichtbar sind und zur Schaffung der „Buchwerte“ beitragen. Ein Beispiel: Ein Kapitalist möchte eine Million US-Dollar investieren, um zwei Ingenieure einzustellen, die ein bestimmtes neues Spielzeug entwerfen und herstellen sollen. Auch stellt der Unternehmer einen Marketingfachmann ein, um das neue Produkt zu bewerben und zu vermarkten. Zwei Jahre später hat das Spielzeug einen hohen Beliebtheitsgrad erlangt und einen Gewinn in Höhe von 50 Millionen US-Dollar erzielt. Ist dieser geschaffene Buchwert von 50 Millionen Dollar nun der Arbeit der Ingenieure und des Marketingfachmannes zuzuschreiben? Nein, natürlich nicht. Der Grund, dass das Produkt Millionen eingebracht hat, ist der Umstand, dass die Leute es haben wollten. Die Marktkenntnis des Kapitalisten, Organisationstalent und Führungsqualitäten, sowie der Mut, ein Risiko einzugehen, haben auch zu dem letztendlichen Wert des Spielzeugs beigetragen.

Angenommen, das Spielzeug ist durch die Kreativität von einem der Ingenieure entstanden. Ist der Wert des Spielzeugs in Höhe von 50 Millionen US-Dollar dann auf den Umstand zurückzuführen, dass der Kapitalist die Kreativität des Ingenieurs ausgenutzt hat, ohne ihm etwas zurückzugeben? Nein! Wenn der Ingenieur der Meinung ist, dass seine Kreativität nicht ausreichend honoriert wird, könnte er zu einem anderen Unternehmen wechseln, das ihm mehr bezahlt.

Auf dem freien Markt gibt es letztendlich eine Balance zwischen Fähigkeiten sowie Zielen und dem eingesetzten Kapital. Kapitalisten, die unrealistische Gewinne fordern, werden gegen die Konkurrenz verlieren beziehungsweise keine fähigen Mitarbeiter gewinnen können. Da außerdem die Erträge, die das Kapital bringt, ein schnelles Ausgeben des Kapitals weniger attraktiv machen, sind die Gewinne zum Teil auch den Bemühungen des Investors zu verdanken. Daher ist es normal, einen zusätzlichen Betrag als Gegenleistung zu erhalten. Das Prinzip unterscheidet sich nicht von der Kreditvergabe gegen Zinsen.

Es gibt auch viele „zufallsbedingte“ Faktoren, die den Wert einer Ware mitbestimmen. Solche zufälligen Faktoren können nur durch ein Bezugssystem, das auf traditionellen Überzeugungen und Kulturen beruht, angemessen erklärt werden.

In bestimmten Situationen kann die Wertschöpfung und Wertzerstörung einer Sache von der Arbeitsfrage völlig losgelöst sein. Ein Diamant im Wert von zehn Millionen US-Dollar war vor 5.000 Jahren womöglich wertlos, weil ihn niemand wollte. Ein vom Großvater geerbtes karges Stück Land könnte durch den Wohlstand einer nahegelegenen Stadt oder die Entdeckung von Seltenen Erden hundertfach an Wert gewinnen. Hier wurde die Wertsteigerung nicht durch Arbeit geschaffen. Ein solch enormer, unerwarteter Reichtum wird einfach Glück genannt. Sowohl westliche als auch östliche kulturelle Traditionen sind der Auffassung, dass Glück ein Segen des Himmels für die Menschen sei.

Um zu zeigen, dass Kollektiveigentum „rational“ und „notwendig“ sei, erfand Marx die auf dem Mehrwert basierende Theorie der Ausbeutung. Sie stempelte wirtschaftliches Handeln – ein normaler Teil des Lebens der Menschen – als negatives und unethisches Verhalten ab. Seine Theorie schürt Hass und Verachtung gegenüber der bestehenden Wirtschaftsordnung. Dies ist Teil der Bemühungen, diese Ordnung zu untergraben und zu stürzen.

Die Kapitalisten und Arbeiter, die Gutsbesitzer und Bauern bilden in Wirklichkeit eine Gemeinschaft gemeinsamer Interessen. Ihre Beziehung sollte von Kooperation und wechselseitiger Abhängigkeit geprägt sein; sie unterstützen einander, um zu überleben. Marx hat ihre Gegensätze bewusst verabsolutiert und extrem und absurd überspitzt, als würden sie sich auf Leben und Tod feindlich gegenüberstehen. Es gibt gute und schlechte Menschen unter den Kapitalisten. Ebenso gibt es gute und schlechte Menschen unter den Arbeitern. Im wirtschaftlichen Austausch sollten weder Kapitalisten noch Arbeiter für ihre Tätigkeiten bestraft werden, sondern diejenigen, die das normale wirtschaftliche Handeln untergraben. Moralische Werte und moralisches Handeln sollten die Kriterien für die Beurteilung von Menschen sein, nicht ihr Reichtum.

Die Menschen können ihren wirtschaftlichen und sozialen Status aus eigener Kraft verändern. Arbeitnehmer können durch die Anhäufung von Vermögen zu Investoren werden. Investoren können aufgrund von Misserfolg ihrer Investitionen zu Arbeitnehmern werden. Die Gesellschaft verändert sich ständig und ist wie ein Fluss – ständig in Bewegung. Die Rollen von Arbeitern und Investoren in der modernen Gesellschaft ändern sich oft. Die meisten Menschen spielen auch beide Rollen, indem sie ihre Gewinne investieren und dadurch Arbeitsplätze schaffen, den sozialen Wohlstand erhöhen und der Allgemeinheit nützen. Sogar der Gründer einer amerikanischen Gewerkschaftsbewegung war der Meinung: „Das schlimmste Verbrechen gegen die arbeitende Bevölkerung ist ein Unternehmen, das nicht mit Gewinn arbeitet.“ [46]

Die absurde „Mehrwert“-Theorie etikettiert die normalen Aktivitäten von Landbesitzern und Kapitalisten als „Ausbeutung“. Die Folgen dieser Theorie haben bereits das Leben von Millionen Menschen zerstört. Sie verwirrt das menschliche Denken, stachelt Hass und Neid an und kann zum Kampf führen.

6. Hass und Neid: der Ursprung der absoluten Gleichmacherei

Der Kommunismus vertritt die absolute Gleichheit der Ergebnisse in der Gesellschaft – also einen absoluten Egalitarismus. Dieser Begriff mag vielleicht hochtrabend klingen, sodass viele blind an seine Rechtschaffenheit glauben. Doch gleichzeitig ruft er auch Hass und Neid hervor. Eine Folge des Egalitarismus ist, dass die Menschen den Erfolg anderer nicht akzeptieren können – wenn diese etwa reicher sind, ein bequemeres Leben führen, eine leichtere Arbeit haben oder ihre Lebensbedingungen einfach besser sind. Alle sollten gleich sein nach dem Motto: Ich will und soll das haben und bekommen, was du hast und bekommst.

Der absolute Egalitarismus zeigt sich auf mindestens zwei Arten: Erstens, wenn Menschen denken, dass alle gleich sein sollten, werden einige mit ihrem wirtschaftlichen Status bestimmt unzufrieden sein. So ist es einfach, Neid und Hass unter den Menschen zu schüren. Die Menschen begehren die Dinge, die ihre Mitmenschen besitzen, und versuchen sogar, diese mit unlauteren und gewaltsamen Methoden in ihren Besitz zu bringen. Im Extremfall zerstören sie das Eigentum der anderen oder töten, um reich zu werden. Die schlimmste Erscheinungsform hierbei ist die gewaltsame Revolution. Um Unzufriedenheit hervorzurufen, teilte Marx die Gesellschaft in zwei gegensätzliche Klassen ein: diejenigen, die die Produktionsmittel besitzen und diejenigen, die sie nicht besitzen. Auf dem Land sind dies die Großgrundbesitzer und die Bauern, in der Stadt die Kapitalisten und die Arbeiter. Dadurch wird Klassenhass geschürt, und die vermeintlich Entrechteten werden benutzt, um gewaltsame Revolutionen durchzuführen. Die Grundherren sind reich und die Bauern sind arm – nehmt euch ihren Reichtum! Warum sind die Grundherren reich? Jeder sollte reich sein. So rief die Kommunistische Partei Chinas die Bauern zur „Landreform“ auf, was bedeutete, die Grundbesitzer anzugreifen, das Land zu erobern und unter sich aufzuteilen. Wenn sich die Grundbesitzer nicht fügten, wurden sie getötet. Zuerst brachte die Partei Randalierer dazu, Ärger zu machen. Dann ermutigte sie die Bauern, sich aufzulehnen und die Klasse der Grundbesitzer anzugreifen. In der Folge wurden Millionen von Grundbesitzern getötet.

Und zweitens: Der absolute Egalitarismus zeigt sich auch innerhalb der Gruppen, die im Wesentlichen den Zustand der „Gleichheit“ bereits erreicht haben: Wenn es Vorteile gibt, erhält jeder den gleichen Anteil davon. Alle, die auffallen, werden kritisiert. Alle werden gleichbehandelt, ob jemand nun mehr, weniger oder gar nicht arbeitet.

Oberflächlich gesehen scheinen die Menschen gleich zu sein. Doch sie unterscheiden sich in Persönlichkeit, Intellekt, körperlicher Stärke, Moral, Beruf, Stellung, Bildung, Lebensbedingungen, Leidensfähigkeit und Ausdauer, Innovationsgeist und so weiter. Auch das, was die Menschen zur Gesellschaft beitragen, ist unterschiedlich. Warum also sollten alle das gleiche Ergebnis bekommen? In diesem Sinne ist Ungleichheit die wahre Gleichbehandlung, während die vom Kommunismus angestrebte Gleichheit wahre Ungleichbehandlung und wahre Ungerechtigkeit ist. Die Menschen im alten China sagten, dass der Himmel diejenigen belohne, die hart arbeiten, wobei die Höhe der Belohnung dem Einsatz des Menschen entspreche. Absolute Gleichheit (Egalitarismus) ist in der realen Welt undenkbar.

Im absoluten Egalitarismus ist das Resultat das Gleiche, ganz gleich, ob man etwas gut oder schlecht macht, ob man fleißig arbeitet oder faul ist. Unter dem Deckmantel dieser Gleichmacherei werden die Faulen begünstigt, während diejenigen, die hart arbeiten und fähig sind, bestraft werden; man nimmt es ihnen sogar übel und betrachtet sie mit Hass. Alle verlangsamen ihr Tempo, um nicht schneller zu sein als der Langsamste. Das führt dazu, dass alle faul werden und darauf warten, dass jemand anderes etwas tut, um einen Vorteil daraus zu ziehen. So bekommt man etwas, ohne etwas dafür getan zu haben, oder man nimmt Dinge von anderen. Die Folge davon ist ein umfassender moralischer Verfall.

Hass und Neid, die den absoluten Egalitarismus anspornen, sind die giftigen Wurzeln der kommunistischen Wirtschaft. Die menschliche Natur trägt sowohl das Gute als auch das Böse in sich. Westliche Religionen sprechen von den sieben Todsünden. Die östliche Kultur lehrt, dass der Mensch sowohl Buddha-Natur als auch Dämon-Natur besitzt. Die Buddha-Natur zeigt sich als Gutherzigkeit, Leidensfähigkeit und Rücksichtnahme auf andere. Die Dämon-Natur zeigt sich als Egoismus, Faulheit, Neid, Bosheit, Raub, Hass, Zorn, Begierde, Tyrannei, Missachtung gegenüber dem Leben, Säen von Zwietracht, Stiften von Unruhe, Erfinden und Verbreiten von Gerüchten, Schmarotzertum und so weiter. Der kommunistische Zugang zur Wirtschaft stimuliert bewusst die Dämon-Natur der Menschen und verstärkt Neid, Gier, Faulheit und weitere bösartige Faktoren. Dadurch verlieren die Menschen ihre Menschlichkeit und geben die jahrtausendealten traditionellen Werte auf. Dies verstärkt das Böseste in der menschlihen Natur und macht die Menschen zu kommunistischen Revolutionären.

In „Theorie der ethischen Gefühle“ (erstmals 1759 erschienen) sagte Adam Smith, dass Moral die Grundlage für den Wohlstand der Menschheit sei. Die Einhaltung dieser allgemeinen moralischen Regeln „ist Voraussetzung für die Existenz der menschlichen Gesellschaft, die sich in nichts auflösen würde, wenn die Menschen grundsätzlich keine Ehrfurcht vor diesen wichtigen Verhaltensregeln hätten“. [47]

Lawrence Kudlow, Direktor des Nationalen Wirtschaftsrats der USA, ist der Ansicht, dass wirtschaftlicher Wohlstand mit Moral einhergehen müsse. Er schrieb, dass die Entwicklung der Vereinigten Staaten kaum Grenzen haben werde, wenn das Land am „obersten Prinzip“ – der Einhaltung moralischer Werte, auf denen Amerika gegründet wurde – festhalte. [48] Die negativen Folgen, die der absolute Egalitarismus den Ländern auf der ganzen Welt brachte, sind nicht überraschend. Der kommunistische Egalitarismus nutzt die Autorität des Staates, um Privateigentum und Vermögen anderer zu rauben. Einerseits stärkt dies die Autorität und Macht der kommunistischen Ideologie. Andererseits werden die Menschen davon überzeugt, dass Schmarotzertum ihr gutes Recht sei. Auf diese Weise täuscht der Kommunismus die Menschen.

a) Die Förderung der wirtschaftlichen Gleichstellung: ein Zwischenschritt auf dem Weg zum Kommunismus

Unter dem Einfluss des absoluten Egalitarismus wurden im Westen Forderungen nach „sozialer Gerechtigkeit“, Mindestlohngesetzen, Fördermaßnahmen für Benachteiligte, gleichem Lohn für gleiche Arbeit und dergleichen laut. Dahinter steht der Wunsch nach Gleichstellung; und dahinter wiederum verbergen sich die Faktoren des Kommunismus. Diese Falle ist schwer zu erkennen.

Aus kommunistischer Sicht spielt es keine Rolle, ob diese gefährdeten Gruppen Gleichstellung erlangen oder sich ihr sozialer Status verbessert. Sie sind lediglich Schachfiguren in einem Spiel und werden noch dazu benutzt, Groll anzustacheln. Wenn die Kommunisten einmal bekommen haben, was sie wollen, stellen sie einfach neue Forderungen nach „Gleichstellung“ auf. Dabei kennen sie keine Grenzen. Wenn ihre Forderungen nicht erfüllt werden, zetteln sie einen Krieg in der Öffentlichkeit an, indem sie negative Gefühle schüren. Sie verstärken die Anschauungen der Menschen über die „Gerechtigkeit der Gleichstellung“ und nutzen diese Anschauungen, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen.

Weil der Kommunismus in vielen Bereichen und mit so vielen verschiedenen Mitteln arbeitet, sind soziale Unruhen und eventuell sogar Revolutionen die Folge, wenn diese Ressentiments alle gleichzeitig eskalieren. Kommunisten werden immer gefährdete Gruppen finden, für die sie finanzielle Gleichstellung fordern können. So wird der Prozess wiederholt, bis die absolute Gleichstellung erreicht ist. Daher sind Forderungen nach sogenannter sozialer Gerechtigkeit ein wichtiger Zwischenschritt auf dem Weg zum Kommunismus. Die kommunistische Ideologie hat die freien Länder im Westen untergraben – so sieht die Realität derzeit aus.

Die Durchführung dieser Politik führt in Wirklichkeit oft zum Gegenteil des gewünschten Ergebnisses. Diejenigen, die dadurch eigentlich geschützt werden sollen, werden diskriminiert und angegriffen. Nehmen wir als Beispiel das Mindestlohngesetz, dessen Ziel es ist, die Rechte der Arbeitnehmer zu schützen. Doch das hat zur Folge, dass viele Fabriken einfach kein Personal mehr einstellen, weil es sich für sie nicht rentiert. Infolgedessen verlieren noch mehr Arbeitnehmer ihren Arbeitsplatz.

Ein Mensch erwirbt seine Fähigkeiten nicht alle auf einmal. Es gibt einen ständigen Prozess des Fortschritts und der Weiterentwicklung der Fähigkeiten und der Arbeitsmoral. Die Durchsetzung eines Mindestlohns hat auch zur Folge, dass die Menschen nicht mehr für Niedriglohnjobs ausgebildet werden und versuchen, sich einen Weg in höher bezahlte Positionen zu bahnen. Der Einheits-Ansatz verstößt ebenfalls gegen die Wirtschaftstheorie und führt zu übermäßigen staatlichen Eingriffen in die Wirtschaft.

Den Slogan „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ benutzen manche Menschen als Vorwand, um eine soziale Revolution zu fordern. Sie zitieren Statistiken und behaupten, dass in den USA das durchschnittliche Gehalt von schwarzen Männern niedriger sei als das von weißen Männern, dass das durchschnittliche Gehalt von Frauen niedriger sei als das von Männern, und dass diese Diskrepanzen das Ergebnis von Rassismus und Sexismus seien. In Wirklichkeit sind solche Vergleiche nicht richtig.

Wenn man Äpfel mit Birnen vergleicht, ist das Ergebnis ein anderes. Wissenschaftler fanden heraus, dass das Einkommen von schwarzen Familien, in denen beide Partner einen Hochschulabschluss oder einen noch höheren Abschluss besitzen, in Wahrheit höher ist als das von weißen Familien in vergleichbarer Situation. [49] Da schwarze Familien dieser Art verhältnismäßig selten sind, gibt es hinsichtlich des Einkommens tatsächlich Unterschiede. Genaue Vergleiche anzustellen wäre sinnvoll. Doch wenn kommunistische Faktoren zu Zwietracht und Kampf aufhetzen, scheinen die Menschen den Durchblick zu verlieren.

Der Kommunismus kümmert sich nicht um das Wohlergehen benachteiligter Gruppen. Er interessiert sich einfach für Slogans, die die Menschen in den Kommunismus und letztlich in den Ruin treiben.

b) Gewerkschaften: So untergräbt der Kommunismus freie Gesellschaften

Der Verlust von Arbeitsplätzen im Produktionssektor in den Vereinigten Staaten ist ein bekanntes Phänomen. Viele Menschen erkennen jedoch nicht, dass hier die Gewerkschaften zu den Hauptschuldigen zählen. Die Gewerkschaften behaupten, dass sie der Arbeiterklasse zu Vorteilen verhelfen wollen. Doch sie erreichen genau das Gegenteil. Das wird deutlich, wenn man die Geschichte der Gewerkschaften und ihre Entwicklung zurückverfolgt.

Gewerkschaften wurden ursprünglich von Mitgliedern der Arbeiterklasse mit geringen oder gar keinen Fähigkeiten gegründet, um mit dem Management zu verhandeln. Bis zu einem gewissen Grad ist eine Gewerkschaft dazu in der Lage, Konflikte zwischen Arbeitern und Kapitalisten zu klären und aufzulösen. Später gelangten kommunistische Faktoren in die Gewerkschaften und machten diese zu einem Werkzeug zur Förderung kommunistischer Bewegungen und Strategien. Friedrich Engels schrieb zu diesem Thema: „Der Zeitpunkt rückt auch schnell näher, da die Arbeiterklasse verstanden haben wird, dass der Kampf um höhere Löhne und kürzere Arbeitszeiten und das gesamte derzeitige Handeln der Gewerkschaften kein Selbstzweck ist. Er ist ein Mittel, ein sehr notwendiges und wirksames Mittel, allerdings nur eines von mehreren Mitteln, für ein höheres Ziel: die Abschaffung des gesamten Lohnsystems.“ [50]

Lenin glaubte, dass die Gründung und Legalisierung der Gewerkschaften ein wichtiges Mittel der Arbeiterklasse sei, um den Kapitalisten die Führung der demokratischen Revolution zu entreißen. Auch glaubte er, dass die Gewerkschaften eine Stütze der Kommunistischen Partei und eine entscheidende Kraft im Klassenkampf sein würden. Lenin rief in einer Rede dazu auf, die Gewerkschaften zu einer „Schule des Kommunismus“ und zu einem Bindeglied zwischen der Kommunistischen Partei und den Massen zu machen. Die tägliche Arbeit der Gewerkschaften bestand darin, die Massen zu überzeugen und sie vom Kapitalismus in den Kommunismus zu führen. „Die Gewerkschaften sind ein ‚Reservoir‘ der Staatsmacht“, so Lenin. [51]

Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts nutzten linksgerichtete Kräfte die Gewerkschaften, um die Arbeiter zu großen Streiks anzuregen, rigorose Forderungen zu stellen und sogar gewalttätige Maßnahmen zur Zerstörung von Maschinen und Fabriken zu ergreifen. Die Gewerkschaften wurden zu einer mächtigen Waffe des Kommunismus, um den Kapitalismus zu bekämpfen und den politischen Kampf weiterzuführen. Um ihre Ziele zu erreichen, erzeugten sie Chaos in der Welt.

Im Oktober 1905 nahmen mehr als 1,7 Millionen Arbeiter in Russland an einem landesweiten politischen Streik teil und lähmten auf diese Weise die Wirtschaft des Landes. Zu dieser Zeit wurde der „Petrograder Sowjet“, eine noch aggressivere Gewerkschaftsorganisation, gegründet. Lenin nannte dies das Aufkeimen einer revolutionären Regierung und glaubte, dass er das politische Zentrum Russlands werden würde. Mit anderen Worten: Das während der Oktoberrevolution 1917 errichtete Sowjetregime entstand aus einer aggressiven Gewerkschaft. [52]

Die Gewerkschaften in westlichen und entwickelten Ländern werden ebenfalls weitgehend von kommunistischen Faktoren benutzt und infiltriert. Arbeiter und Kapitalisten sollten eigentlich in Symbiose leben. Doch kommunistische Kräfte versuchen, Konflikte zwischen ihnen zu provozieren und zu verschärfen. Eines ihrer wichtigsten Mittel, um das zu tun, sind die Gewerkschaften. Diese benutzen sie, um den Verhandlungsprozess zwischen Management und Arbeitnehmern eskalieren zu lassen und zum Klassenkampf zu stilisieren. Die Gewerkschaften verschärfen die Konflikte und nutzen sie, um ihre eigene Existenz zu rechtfertigen. Von da an schüren sie die Unzufriedenheit der Arbeiter, geben den Kapitalisten die Schuld an allen Problemen und rufen Konflikte zwischen beiden Seiten hervor. So konnten Gewerkschaften bis heute überleben.

Kurzfristig sind Gewerkschaften vielleicht dazu in der Lage, den Arbeitnehmern kleine Vorteile zu verschaffen. Aber langfristig und aus wirtschaftlicher Sicht sind die Arbeiter die wahren Opfer der Gewerkschaften. Denn wenn kapitalistische Unternehmen zerfallen, verlieren die Arbeiter am meisten: ihren Arbeitsplatz und ihren Lebensunterhalt. Nach außen hin setzen sich die Gewerkschaften für die Interessen der Arbeitnehmer ein. In Wirklichkeit untergraben sie die industrielle Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Dafür gibt es zwei Gründe.

Erstens: Unter dem Vorwand, die Rechte und Interessen der Arbeitnehmer zu wahren, machen Gewerkschaften die Entlassung nicht leistungsfähiger Mitarbeiter schwer. Daraus entsteht eine Kultur des Müßiggangs. Gegenüber den fleißig arbeitenden Mitarbeitern ist dies unfair und demotiviert sie. Der wichtigste Faktor für das Wachstum eines Unternehmens sind seine Mitarbeiter. Doch da die leistungsschwachen Mitarbeiter unter dem Schutz der Gewerkschaft stehen, können die Unternehmen leicht ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt verlieren.

Zweitens: Unter dem Vorwand, die Arbeitnehmer bezüglich Rente, Krankenversicherung und dergleichen abzusichern, erhöhen die Gewerkschaften ständig die Kosten der Unternehmen. So zwingen sie diese letztendlich, ihre Investitionen in Forschung und Entwicklung einzuschränken – und damit auch ihre Wettbewerbsfähigkeit. Zudem müssen die Unternehmen ihre Produktpreise erhöhen, was wiederum nicht im Interesse der Verbraucher ist. Studien zeigen, dass genau dies die Gründe sind, warum Unternehmen ohne Gewerkschaften, wie die japanischen Autokonzerne Toyota und Honda in der Lage waren, qualitativ hochwertige Autos kostengünstig zu produzieren und warum amerikanische Automobilwerke mit Gewerkschaften in Detroit weniger wettbewerbsfähig wurden. [53]

Edwin Feulner, der Gründer der „American Heritage Foundation“, sagte über die Gewerkschaften Folgendes: „Sie sind wie eine Last, die das Unternehmen um den Hals hat – dadurch ist es weniger flexibel und weniger in der Lage, auf die Anforderungen eines sich verändernden Marktes vernünftig zu reagieren.“ [54]

All dies wird durch die Monopolstellung der Gewerkschaften am Arbeitsmarkt noch verstärkt. Sie führt teilweise zu übermäßig harten Forderungen. Unternehmen, die diese Forderungen nicht erfüllen, werden dann mithilfe von Streiks und Protesten bekämpft, was wiederum der Wirtschaft abträglich ist.

Die „United Auto Workers“ (UAW) ist jene Gewerkschaft, die die Arbeiter in der US-Automobilindustrie in Detroit vertritt und routinemäßig streikt. Vor der Finanzkrise im Jahr 2008 forderte die Gewerkschaft 70 US-Dollar pro Stunde an Löhnen und Leistungen. Infolgedessen stand die US-Automobilindustrie kurz vor dem Bankrott. [55]

Der Verlust von Arbeitsplätzen in der Fertigungsindustrie in den USA ist heute weithin bekannt. Weniger bekannt ist, dass die Gewerkschaften dabei ein Schlüsselfaktor sind. Die Anzahl gewerkschaftlich organisierter Arbeitsplätze im Fertigungsbereich ist zwischen 1977 und 2008 um 75 Prozent gesunken. Im selben Zeitraum stiegen die nicht gewerkschaftlich organisierten Arbeitsplätze in der Fertigung laut „Heritage Foundation“ um sechs Prozent. In anderen Sektoren ist die Situation ähnlich, etwa in der Baubranche. „Anders als die Fertigungsindustrie hat die Baubranche seit Ende der 1970er Jahre stark expandiert. Insgesamt ist dieses Wachstum jedoch ausschließlich auf nicht gewerkschaftlich organisierte Arbeitsplätze zurückzuführen, deren Anzahl seit 1977 um 159 Prozent gestiegen ist – gleichzeitig sanken die gewerkschaftlich organisierten Arbeitsplätze um 17 Prozent.“ [56]

Gewerkschaften sind zudem das Werkzeug kommunistischer Faktoren, um in den Unternehmen den Egalitarismus zu fördern. Die „Heritage Foundation“ stellte fest: „Gewerkschaften verlangen von den Unternehmen, ihre Mitarbeiter nach der Dauer ihrer Betriebszugehörigkeit (beziehungsweise in sozialistischen Ländern nach der Dauer der Dienstjahre) zu bezahlen. Die Arbeitsleistung und der Einsatz des Mitarbeiters werden dabei nicht berücksichtigt. Das hat den vorhersehbaren Effekt, dass die Löhne produktiver Mitarbeiter gedrückt und die von weniger kompetenten Mitarbeitern erhöht werden.“ [57]

Die Idee, die hier am Werk ist, nämlich die Umverteilung des Vermögens unter den Mitarbeitern des Unternehmens, ist die gleiche wie die des absoluten Egalitarismus im Kommunismus. Der Eingriff in interne Entscheidungen von Unternehmen und die Monopolstellung am Arbeitsmarkt ist eine Aushöhlung des freien Marktes.

Die aggressive Fürsprache der Gewerkschaften für das, was sie Arbeiterwohlfahrt nennen, begünstigt letztendlich einige Arbeitnehmer gegenüber anderen und belastet Unternehmen und die Wirtschaft als Ganzes. Eine 2005 durchgeführte Umfrage ergab, dass selbst „die meisten Gewerkschaftsmitglieder die amerikanischen Gewerkschaften negativ bewerten“ und dass „der Hauptgrund für diese Meinung nie offen in den Gewerkschaftsmedien oder auf Gewerkschaftsversammlungen angesprochen und diskutiert wurde“. [58]

Die Arbeitnehmer, die wirklich fleißig sind, wurden zu Opfern, und der Kommunismus zum größten Gewinner. Die Kommunisten benutzen die Gewerkschaften, um die freie kapitalistische Wirtschaft zu zerstören und das kapitalistische System und das normale Leben der Menschen schrittweise zu untergraben.

Die vom Kommunismus infiltrierten und unter der Anleitung der linksgerichteten Parteien stehenden Gewerkschaften haben sich zu einer Lobbyistengruppe entwickelt, die einem großen kommerziellen Unternehmen gleicht. Ihre Führung hat ein großes persönliches Interesse am Gewinn des Unternehmens. Korruption ist weit verbreitet. [59]

In demokratischen Ländern sind die Gewerkschaften weitgehend zu einem Instrument für die Linken im Kampf gegen den Kapitalismus geworden. Zielstrebig fordern sie „soziale Gerechtigkeit“ und „Fairness“ und schaffen für Gesellschaft und Wirtschaft eine enorme Belastung. Sie sind ein Hindernis für Reformen und blockieren die Bemühungen, den Fertigungs-, Dienstleistungsund Bildungssektor sowie die Verwaltung effizienter zu machen. Wenn die Zeit noch nicht reif ist, halten sie sich verborgen. Doch sobald die Bedingungen günstig sind, kommen sie heraus und mobilisieren eine soziale Bewegung. Gewerkschaften sind zu einem Keil in der Hand des Kommunismus geworden, der dazu benutzt wird, freie Gesellschaften zu spalten.

7. Kommunistische „Ideale“: die Menschheit in die Zerstörung locken

Obwohl die kommunistische Theorie voller Lücken und Widersprüche ist, täuscht sie immer noch viele Menschen. Denn Marx zeichnete das Bild eines kommunistischen Paradieses, das die Menschen auf der ganzen Welt genießen könnten. Das war seine zentrale Fantasieund Wahnvorstellung. Für die Darstellung seiner Vision verwendete er Ausdrücke wie „überwältigender materieller Wohlstand“, „erhöhte Moral“ und „jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen“. Es gäbe kein Privateigentum, keine Kluft zwischen Arm und Reich, keine herrschende Klasse und keine Ausbeutung. Stattdessen gäbe es Freiheit und Gleichheit für alle. Jeder Mensch könne seine besonderen Talente entwickeln. Das Leben wäre wunderbar.

Von diesen trügerischen Argumenten fühlten sich viele Menschen angezogen, sodass sie dafür kämpften. Allerdings haben die meisten Menschen im Westen noch nie in einem kommunistischen totalitären Staat gelebt und diese Erfahrung nicht gemacht. Daher halten sie weiterhin an der vergeblichen Hoffnung auf ein kommunistisches Paradies fest und schaufeln sich ihr eigenes Grab, indem sie diese Ideen vertreten.

In Wirklichkeit sind alle diese Vorstellungen von Marx nur Illusionen. Im Marxismus wird behauptet, dass kommunistische Gesellschaften materiellen Überfluss hervorbringen würden. Menschliche Wünsche und Bedürfnisse sind jedoch grenzenlos. Aber der Mensch hat nur begrenztes Wissen, begrenzte Arbeitszeit und begrenzte Ressourcen zur Verfügung. Daher lassen sich nicht alle Wünsche erfüllen. Das ist der grundlegende Ausgangspunkt für viele wirtschaftswissenschaftliche Studien. Ohne solche Einschränkungen müssten die Menschen nicht erforschen, welche Produktionsmethode am effizientesten ist – da der angebliche Überfluss für alle da wäre und nach Belieben verschwendet werden könnte.

Der Marxismus behauptet, dass sich die Moral in kommunistischen Gesellschaften sehr verbessern würde. Doch in jedem Menschen existieren das Gute und das Schlechte gleichzeitig. Um den moralischen Maßstab zu erhöhen, bedarf es der Anleitung durch aufrichtige Überzeugungen und Werte sowie des persönlichen Einsatzes bei der eigenen moralischen Entwicklung.

Der Marxismus predigt Atheismus und Klassenkampf, beides verstärkt die schlechten Seiten der Menschen. Glaubensfreiheit existiert nicht, da Religion für die Kommunistische Partei nur ein politisches Werkzeug ist. Der Kommunismus nutzt religiöse Institutionen, um seine Gewaltherrschaft zu sichern, die Welt in die Irre zu führen, sich dem Göttlichen zu widersetzen und die Menschen dazu zu bringen, sich noch weiter vom Göttlichen abzuwenden. Ohne aufrichtigen Glauben an das Göttliche und ohne Selbstdisziplin kann die Moral der Menschheit nur sinken. Alle kommunistischen Führer – Marx, Engels, Lenin, Stalin und Mao Tse-tung – waren anmaßende Tyrannen, sie waren unanständig und vollkommen unmoralisch. Zu erwarten, dass ihre Anhänger eine höhere Moral hätten, ist gegen alle Vernunft.

Der Marxismus predigt außerdem Gleichheit für alle, bereits der Sozialismus führt unweigerlich zum Totalitarismus. Macht ist die Grundlage der Ressourcenverteilung, doch die Verteilung der Macht ist in totalitären Staaten äußerst ungerecht. So ist in solchen Staaten auch die Ressourcenverteilung am ungerechtesten. In allen Ländern, in denen der Sozialismus herrscht oder geherrscht hat, sieht man – wie in anderen totalitären Gesellschaften auch – eine privilegierte Schicht, extreme Unterschiede zwischen Arm und Reich und die Unterdrückung der Menschen durch den Staat.

Der Marxismus täuscht die Menschen mit dem Versprechen „jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen“. [60] Sozialistische Volkswirtschaften sind jedoch immer eng mit Macht und ihrem Missbrauch verbunden. Die normalen Menschen haben keine grundlegenden Freiheiten, ganz zu schweigen davon, dass sie nach ihren eigenen Fähigkeiten nach Belieben handeln könnten. Da die Wünsche der Menschen keine Grenzen kennen, kann selbst der reichste Mensch der Welt nicht alles bekommen, was er will – geschweige denn ein Durchschnittsmensch. Angesichts der natürlichen Ressourcenknappheit ist es ohnehin nicht möglich, einen Überfluss an Gütern zu erreichen und diesen an diejenigen zu verteilen, die ihn benötigen.

Weiterhin täuscht der Kommunismus die Menschen mit dem Versprechen, dass jeder seine persönlichen Fähigkeiten voll entfalten könne. Der Marxismus behauptet, Arbeitsteilung führe zur Entfremdung vom Produkt. Doch in der Tat ist Arbeitsteilung in jeder Gesellschaft notwendig. Adam Smith erklärt in „The Wealth of Nations“ (auf Deutsch: Der Reichtum der Nationen), dass Arbeitsteilung die Produktivität enorm steigert und den Wohlstand fördert. Die durch Arbeitsteilung entstandenen Unterschiede sind nicht unbedingt Konflikte und müssen auch nicht zu Entfremdung und Entpersonalisierung führen.

Über ein Jahrhundert kommunistischer Geschichte hat in der Realität gezeigt, dass sie eine Geschichte der Anstiftung zum Bösen, zu Hass und zu Verrat ist. In allen kommunistischen und anderen totalitären Ländern finden die grausamsten Morde statt. Die Menschen in diesen Ländern haben die geringsten Freiheiten und Menschenrechte. Viele Ressourcen werden für militärische Zwecke verbraucht. Den Menschen wird ihr Eigentum geraubt, um die Macht der privilegierten Klasse zu vergrößern, während die Mehrheit der Menschen in Armut leben muss.

Der Kommunismus raubt den Menschen nicht nur ihr Leben, sondern er führt auch zu einer totalen Zerstörung der traditionellen Werte und Kultur. Insbesondere in China ist die Moral bereits in einem erschreckenden Ausmaß gesunken. Die Gräueltaten gehen über das normale Vorstellungsvermögen hinaus. Die Organentnahmen an Lebenden, die sich bemühen, gute Menschen zu sein, sind zu einem staatlich anerkannten Industriezweig geworden. Medizinisches Personal, das den Kranken helfen sollte, kann zum dämonischen Mörder werden. Das Böse der KP Chinas hat die ganze Welt erfasst. Länder, die die Menschenrechte wahren sollten, werden durch wirtschaftliche Anreize dazu verleitet, die Augen davor zu verschließen.

Im Laufe des vergangenen Jahrhunderts haben Kommunisten mithilfe ihrer Lehre die breite Öffentlichkeit, Intellektuelle und die junge Generation in ihren Bann gezogen. Nach dem Zusammenbruch der osteuropäischen Staaten bemühten sich die übrig gebliebenen kommunistischen Staaten, ihre Untaten zu vertuschen. Stattdessen nahmen sie scheinbar das kapitalistische Wirtschaftssystem an und verwandelten sich in Regime, die hohe Steuern, hohe Sozialleistungen und Vermögensumverteilung fördern. Sie behaupten, dass sie den allgemeinen Lebensstandard anheben würden und dass alle Menschen in den Genuss der „guten Tage“ des Sozialismus kämen. So werden die Menschen weiterhin getäuscht.

Der Kommunismus nutzt den Wunsch der Menschen nach Güte aus – doch bringt er sie in Wirklichkeit dazu, sich wie religiöse Fanatiker für die kommunistische Ideologie zu engagieren.

Er will die Menschen vom Göttlichen abbringen und verschmutzt ihre Gedanken. Sie bemerken nicht, wie er ihre gutartige Natur verdreht und sie, um dem Kommunismus zu dienen, zu Untaten veranlasst. Die Menschen vergessen, dass das Leben einen höheren Sinn hat und verlieren sich in materiellem Genuss. Der Kommunismus ist ein Köder, an dem sich die Menschen vergiften und der die Menschheit in den Abgrund führt.

Wenn die Menschen auf der Welt jetzt nicht aufwachen, werden sie noch schrecklicheren Katastrophen ausgesetzt sein.

Fazit: Wohlstand und Frieden können nur durch Moral erlangt werden

Das Streben nach Glück liegt in der Natur des Menschen. Eine florierende Wirtschaft kann den Menschen Glück und Zufriedenheit bringen, doch die Wirtschaft existiert nicht in einem luftleeren Raum. Wenn der Weg der wirtschaftlichen Entwicklung von Ethik und Moral abweicht, kann eine wirtschaftliche Krise die Folge sein. Eine Gesellschaft, die nur reich ist, kann weder Freude noch Glück bringen. Auch wird ihr Wohlstand nur von kurzer Dauer sein. Wenn die Grundlage von Ethik und Moral zerfällt, hat das katastrophale Folgen.

Im Jahr 2010 berichtete People’s Daily, dass der Nationale Glücksindex in China trotz der wirtschaftlichen Entwicklung jährlich zurückgegangen sei. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt wird von Korruption, Umweltverschmutzung und Skandalen bei der Lebensmittelsicherheit heimgesucht, was das chinesische Volk sehr verunsichert. Der Wohlstand nahm zu, während Moral und Zufriedenheit abnahmen.

Dies spiegelt die fatale Schwäche des Kommunismus wider: Menschen bestehen eben nicht nur aus Fleisch, sondern weit mehr aus Geist und Verstand. Bevor ein Mensch auf die Welt kommt, ist sein Weg bereits festgelegt. Die Chinesen sagen: „Jeder Bissen und jeder Schluck sind vorherbestimmt.“ Das ist mit dem Tischgebet gläubiger Menschen im Westen vergleichbar, wobei sie Gott für seine Vorsehung danken. Menschen, die an das Göttliche glauben, verstehen, dass Reichtum eine vom Himmel gegebene Gnade ist. Sie sind demütig und dankbar, deshalb sind sie glücklich und mit wenigem zufrieden.

Unter den Passagieren der untergehenden „Titanic“ war auch der Millionär John Jacob Astor IV., mit dessen Vermögen man 30 solche Schiffe hätte bauen können. Doch als er dem Tod ins Auge sah, entschied er sich für das, was er für moralisch korrekt hielt: Er beschützte Frauen und Kinder und trat seinen Platz im Rettungsboot an zwei verängstigte Kinder ab. [61] Ähnlich handelte Isidor Straus, Mitinhaber des Kaufhauses „Macy’s“. Er sagte: „Ich werde nicht vor den anderen Männern gehen.“ Auch seine Frau weigerte sich, in ein Rettungsboot zu steigen, und überließ ihren Platz ihrer neuen Haushälterin Ellen Bird. Sie beschloss, ihre letzten Momente mit ihrem Mann zu verbringen. [62]

Diese reichen Menschen haben sich dafür entschieden, traditionelle Werte und Glauben über die Chance zu stellen, ihr Vermögen und ihr Leben zu retten. Ihre Wahl zeigt, dass für sie ein edler Charakter wertvoller war als das Leben, das seinerseits noch wertvoller ist als Reichtum.

Herr Li Hongzhi, der Gründer von Falun Dafa, schreibt in

„Reich, doch mit Tugend“:

Das Volk zu bereichern,das Dao des Herrschers.Geld anbeten,unedles Tun.Reich, doch ohne Tugend,schadet allen Wesen,reich, doch mit Tugend,alle erhoffen.Daher der Reiche keinesfalls Tugend nicht fördern.

Tugend gesammelt in Vorleben.Herrscher, hohe Beamte, Reiche, Würdenträger,alle entstanden aus Tugend.Keine Tugend, kein Gewinn,Tugend verloren, alles zerfließt und schwindet.Daher nach Macht und Reichtum TrachtendeTugend sammeln zuvor.Leid ertragen, Wohltat üben,viel Tugend gesammelt.Es müssen erkannt seindie schicksalhaften Wirkungen.Das erkannt, das Herz der Regenten und des Volkesvon selbst beherrscht.Reich unter dem Himmel, friedvoll. [63]

Wenn die Menschheit diese Werte für Wohlstand und Leben beibehält, werden die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die durch Gier, Trägheit und Neid der Menschen entstehen, erheblich reduziert. Sobald die Menschen ihre egoistischen Begierden unterdrücken, wird die Ideologie des Kommunismus keine Verlockung mehr darstellen. Nur eine Menschheit, die einen hohen moralischen Maßstab hat, kann von Gott gesegnet werden. Dann wird eine ideale Wirtschaft entstehen: Wohlstand für die Welt, Frieden in unseren Herzen und Frieden in der Gesellschaft.

Das kommunistische Gespenst hat umfassende detaillierte Arrangements getroffen, um die Menschheit zu zerstören. Die wirtschaftlichen Arrangements sind nur ein Teil davon. Um uns von der Kontrolle der kommunistischen „Ideale“ zu befreien, müssen wir diese Form der Verschwörung offenlegen. Es ist nötig, die arglistigen Botschaften zu identifizieren und keine weitere Hoffnung auf diese Ideologie zu setzen, die zum Bankrott führt. Wir müssen die traditionellen Werte, Moral und Tugend wiederherstellen. So wird die Menschheit in der Lage sein, ewigen Wohlstand und Glück zu erfahren und wahren Frieden zu finden. Dann wird die menschliche Zivilisation wieder von neuer Lebenskraft erfüllt sein.

Kapitel 10

Quellen zu Kapitel 9

[1] Karl Marx und Friedrich Engels, „Manifest der Kommunistischen Partei“, Marx/Engels Ausgewählte Werke, Band 1 (Moskau: Progress-Verlag, 1969), S. 98-137.[2] Max Galka, „The History of U.S. Government Spending, Revenue, and Debt (1790-2015)“ (Die Geschichte der Ausgaben, Einnahmen und Schulden der US-Regierung), Metrocosm, 16. Februar 2016, http://metrocosm. com/history-of-us-taxes/[3] „Die OECD-Steuersätze über Arbeitseinkommen gingen 2016 weiter langsam zurück“, so der OCED-Bericht. Report, http://www.oecd.org/ newsroom/oecd-tax-rates-on-labour-income-continued-decreasing-slowly-in-2016.htm[4] Kenneth Scheve und David Stasavage, „Die Besteuerung der Reichen: Eine Geschichte der Steuergerechtigkeit in den Vereinigten Staaten und Europa“ (Kindle Standorte 930-931) (Princeton: Princeton University Press, Kindle Auflage).[5] Rachel Sheffield und Robert Rector, „Der Krieg gegen die Armut nach 50 Jahren“, Bericht der Heritage Foundation, 15. September 2014.[6] Ebd.[7] Nima Sanandaji, „Skandinavische Ungewöhnlichkeit: Kultur, Märkte und das Scheitern des Dritte-Wege-Sozialismus“ (London: Institut für Wirtschaft, 2015), S. 132.[8] Alexis de Tocqueville, Memoiren über Pauperismus, Übersetzer Seymour Drescher (Lancing, West Sussex, Großbritannien: Hartington Fine Arts Ltd, 1997).[9] Ebd.[10] „A National Sport No More“, The Economist, 3. November 2012. https://www.economist.com/europe/2012/11/03/a-national-sport-no-more[11] Martin Halla, Mario Lackner und Friedrich G. Schneider, „Eine empirische Analyse der Dynamik des Sozialstaates: Der Fall der Leistungsmoral“, Kyklos, 63:1 (2010), S. 55-74.[12] Nicholas Kristof, „Vom Analphabetismus eines Kindes profitieren“, New York Times, 7. 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