(Minghui.org) Ich hatte das große Glück, Falun Dafa sechs Jahre lang zu kultivieren. Nach längerem Nachdenken über meine Situation war ich immer noch sehr dankbar für die Barmherzigkeit und Erlösung durch den Meister, jedoch spürte ich auch einen Anflug von Schuldgefühlen. Ich war in einem Zustand, in dem ich nur sporadisch an meiner Kultivierung arbeitete und nicht fleißig war. Nun möchte ich meine Erfahrungen und Gedanken mitteilen und hoffe, dass sie anderen Praktizierenden bei ihrer Kultivierung helfen können.
Früher glaubte ich, dass ich mich recht fleißig kultivierte, weil ich immer an den Meister und das Fa dachte. In letzter Zeit kam ich zu einem anderen Verständnis und stelle nun fest, dass meine Kultivierung recht oberflächlich war. Als sich das „Kommunistische-Partei-Virus“ (KPCh-Virus, auch als Coronavirus bekannt) auszubreiten begann und die Gemeinden abgeriegelt wurden, war mein Herz beunruhigt.
Manchmal verfolgte ich die Entwicklung der Gesellschaft in dieser Katastrophe. Das führte dazu, dass neue Anhaftungen entstanden. Ich hatte Angst und machte mir Sorgen um meine eigene Sicherheit. Wenn ich alltägliche Menschen leiden sah, beklagte ich mich über sie. Ich befürchtete, dass die Fa-Berichtigung enden würde, bevor ich die drei Dinge gut gemacht hätte und ihnen helfen könnte. Jeden Tag las ich die Nachrichten auf der Minghui-Website und verglich sie mit den Nachrichten in China. Mein Mann und ich diskutierten die aktuellen Nachrichten und spekulierten darüber, wie sich die Situation wohl entwickeln würde.
Ich besprach die Neuigkeiten auch mit meiner Schwiegermutter, einer Mitpraktizierenden, und schmückte mich mit meinem persönlichen Verständnis. Gestört von Anhaftungen und allen möglichen Vermutungen begann ich, mich darüber zu beschweren, wie schlecht, egoistisch und dumm die Menschen heutzutage seien. Wenn wir über die aktuelle Situation sprachen, kultivierten wir unseren Mund nicht. Wir redeten arrogant und entwickelten eine unrealistische Denkweise – und vergaßen dabei die Grundsätze des Falun Dafa.
Kürzlich erkrankte meine Mutter schwer. Es erschien mir wie eine Hysterie, und so holte ich sie zu mir. In der Vergangenheit waren wir wie Feuer und Wasser zueinander gewesen. Ich fand sie egoistisch und sie fand mich zu dumm. Es war schwierig für uns, mit irgendetwas konsequent umzugehen, weil ich bei allem, was ich tat, sehr eigenwillig war.
Seit ich praktiziere, habe ich versucht, mich zu verbessern. Ich hatte früher das Gefühl, dass ich es ziemlich gut gemacht hatte. Aber angesichts der Epidemie und des Zustands meiner Mutter wurden meine Anhaftungen offenbart. Ich war so besorgt über den Zustand meiner Mutter, dass ich von ihr verlangte, „Falun Dafa ist gut, Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut“ zu rezitieren.
Als meine Mutter sagte, dass sie das nicht tun könne, wurde ich wütend und bestand darauf, dass sie die Sätze las. Ich beschwerte mich, dass sie nicht fest in ihren Gedanken war. Ohne an ihr Unwohlsein zu denken, ohne Geduld und tröstende Worte dachte ich, sie tue nur so, als könnte sie meiner Bitte nicht entsprechen. Ich versuchte, ihre Fehler zu finden. Dabei fehlte mir die Barmherzigkeit einer Praktizierenden.
Meine Mutter blieb vier Tage lang bei mir. Nachdem sie gegangen war, schaute ich auf das Kissen, auf dem sie geschlafen hatte, und fühlte mich sehr traurig. Plötzlich hatte ich großes Mitgefühl für sie. „Wer kann vorgeben, krank zu sein!“, dachte ich und fühlte mich schuldig. Ich begann, mir selbst Vorwürfe zu machen, und bedauerte mein Verhalten. Ich schämte mich dafür, dass ich nicht einmal so gut war wie die meisten guten alltäglichen Menschen.
Nachts im Bett dachte ich über diese Dinge nach. Ich war sehr frustriert, schämte mich und dachte, dass ich bei meiner Kultivierung versagt hätte. Wenn alles gut lief, war ich mir über die Fa-Prinzipien sehr klar und zuversichtlich, alles gut zu machen. Wenn etwas Unerwartetes eintrat, ging ich nicht immer zufriedenstellend mit der Situation um.
Danach empfand ich Bedauern. Unter Tränen dachte ich: „Meister, bin ich würdig, eine Praktizierende zu sein? Ich weiß, dass der Meister und Dafa äußerst heilig und rein sind. Ich verdiene es nicht, eine Falun-Dafa-Praktizierende zu sein, wenn ich solche Dinge tue. Wenn ich es nicht gut machen kann, diskreditiert das auch das Fa.“ Ich war so traurig!
Zu diesem Zeitpunkt kam mir ein Satz in den Sinn: „Jünger, du musst dich wahrhaftig kultivieren.“ Ich hatte das Gefühl, dass der barmherzige Meister mich damit ermutigen wollte. Ich war so bewegt, dass der Meister mich nicht aufgegeben hatte, sondern mir die Kraft gab, gut zu praktizieren.
Rückblickend fand ich heraus, dass ich mich nach all den Jahren der Kultivierung immer noch im Zustand eines alltäglichen Menschen befand und mich nicht wirklich kultiviert hatte. Auch die drei Dinge, die Praktizierende tun sollen, erledigte ich einfach wie „Hausaufgaben“.
Ich öffnete den Artikel eines Mitpraktizierenden, den er von Minghui.org heruntergeladen hatte. Als ich den Artikel las, stieß ich auf diese Worte des Meisters:
„Ihr seid Kultivierende, das bezieht sich nicht auf deine Vergangenheit oder dein Verhalten, sondern auf dein Wesen, den Sinn deines Lebens, die Verantwortung, die du trägst und deine historische Mission. Erst so bist du ein wirklicher Dafa-Jünger.“ (Was ist ein Dafa-Schüler, Fa-Erklärung in New York vom 29.08.2011)
Ich war schockiert und verstand auf einmal, dass unser Leben völlig anders ist, da wir vom Meister verändert wurden. Auf meiner Ebene erkannte ich, dass unser Wesen, unsere Verantwortung und unsere Mission den wahren Sinn unseres Lebens ausmachen. Warum sollte ich also an den Dingen des täglichen Lebens festhalten und auch noch mit den Gedanken der alltäglichen Menschen beurteilen, was gut oder schlecht ist?
Mein Ruf, meine Eitelkeit, meine Gefühle und mein Wunsch nach einem „guten Leben“ sind überhaupt nicht wichtig. Mein Herz entspannte sich. Ich erkannte den Sinn meines Lebens! Die Kultivierung im Dafa ist sehr heilig und es ist die höchste Ehre für uns, dem Meister bei der Fa-Berichtigung zu helfen.