(Minghui.org) In dieser Spezialsammlung veröffentlichen wir in regelmäßigen Abständen Auszüge aus besonders wertvollen Erfahrungsberichten aus aller Welt. Die Texte stellen die Essenz von Kultivierungserfahrungen zu verschiedensten Themen dar.
Im Frühling 2016 kam die Mitpraktizierende M eines Tages zu mir nach Hause. Genau wie ich stellt sie auch Informationsmaterialien über Falun Dafa her. Kaum hatte sie sich gesetzt, sagte sie zu mir: „Wir beide wurden verfolgt. Das liegt daran, dass wir nicht wissen, wie man sich kultiviert. Wir wissen nicht, wie man nach innen schaut.“
Ich war gerade dabei, Materialien anzufertigen. Als ich das hörte, sagte ich zwar nichts, war innerlich aber nicht mit ihren Worten einverstanden. Ich dachte: „Wie kann es sein, dass ich nicht weiß, wie man sich kultiviert? Seitdem ich das Fa erhalten habe, habe ich vollen Einsatz gebracht, um zu jeder Zeit nach den Anforderungen des Meisters zu handeln. Seit 1999 habe ich neben der Herstellung der Materialien auch noch die Koordinationsarbeit in meiner Stadt übernommen. Ich war auch in Peking, um das Fa zu bestätigen. Außerdem habe ich unzählige große und kleine Fa-Konferenzen in meiner Stadt und der Umgebung veranstaltet. Ich habe mich darum gekümmert, dass in meiner Region viele Orte zur Herstellung von Informationsmaterialien entstanden sind. Ich wage zu sagen, dass ich bei der Herstellung und Verteilung von Materialien, beim Fa-Lernen, bei den Übungen und beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken ein optimales Ergebnis erzielt habe. Wie kann es sein, dass ich nicht weiß, wie man sich kultiviert? Der Grund für meine Verfolgung liegt im Bösen und kann nicht an Problemen in meiner Kultivierung liegen.“
Nach ein paar Tagen kam M wieder und sie sagte den gleichen Satz. Und wieder dachte ich, dass ich fähig und alles bestmöglich gelaufen sei. Als M zum dritten Mal nahezu Wort für Wort den gleichen Satz wiederholte, war meine Überzeugung nicht mehr so stark. In den vergangenen 20 Jahren gab es in der Tat keinen weiteren Praktizierenden, der so geduldig mit mir war. Ich erinnerte mich an einen Praktizierenden, der sich um die Koordination kümmerte. Er sagte mir: „Du benimmst dich wie eine große Chefin. Wer wagt es, dir zu widersprechen?“ Ich sah, dass M trotz meines lautlosen Widerstandes weitermachte. Ihre Geduld und Weitherzigkeit, ihr Lächeln und ihre Offenheit verdienten meinen Respekt. Das war das erste Mal seit Beginn meiner Kultivierung, dass ich meine eigene Überzeugung nicht mehr in den Mittelpunkt stellte.
Nachdem M gegangen war, ging ich in das andere Zimmer und trat vor das Bildnis des Meisters. Ich sagte zum Meister: „Meister, es sieht so aus, dass ich wirklich nicht weiß, wie man sich kultiviert. Ansonsten würde mir die Mitpraktizierende nicht immer wieder den gleichen Satz sagen.“ Ich schaute das Bild des Meisters an und mein Herz wurde ruhig. Der Blick des Meisters war barmherzig und gleichzeitig ernsthaft. Ruhig spürte ich, dass der Blick des Meisters mich reinigte. Meine Selbstüberschätzung verschwand augenblicklich. Ich erkannte plötzlich, dass der Meister M geschickt hatte, um mir zu helfen. Ich wusste nicht, wie man sich kultiviert, und war die ganze Zeit dabei zu handeln. Ich beurteilte Fleiß bei der Kultivierung mit der Anzahl meiner Handlungen. Ich sagte zum Meister: „Meister, ich weiß, dass ich Fehler gemacht habe. Ich werde sie sofort korrigieren.“
Die neuen Erkenntnisse im Fa halfen mir, einen Traum zu verstehen, der mir seit Jahren ein Rätsel gewesen war. Im Jahr 2007 war ich ohne rechtliche Grundlage festgenommen worden. In der Gefangenschaft träumte ich davon, wie viele Jahre wir gefangenen Praktizierenden eingesperrt werden sollten. Hinter den Namen meiner vier Mitpraktizierenden gab es eine Zahl, die sich nach ihrer späteren Verhaftung ein Jahr danach bestätigte. Hinter meinem Namen war aber eine Lücke und keine Zahl. Ich wusste, dass ich Lücken bei der Kultivierung hatte, aber nicht wo. Ich träumte ein paar Mal hintereinander, dass ich das Gefängnis verließ, indem ich mehrere Eisentore durchschritt. Den Holzzaun vor meiner Haustür konnte ich aber nicht überwinden. Es war ein klarer Traum.
Viele vernünftige Praktizierende verstehen sicher sofort, dass es an meiner Egozentrik lag. Durch meine Egozentrik hatte ich meine Vernunft verloren, wodurch mein Fa-Verständnis eingeschränkt wurde. Wenn ich es damals erkannt hätte, hätten die alten Mächte diese Lücke nicht ausnutzen können und ich wäre nicht festgenommen worden. Aber ich hatte nicht nach innen geschaut, sondern noch Ausreden im Fa des Meisters gesucht und gemeint, dass Gift eben giftig bleibe. Wie ich erkannte, ist es wirklich sehr gefährlich, wenn man sein Ego nicht durch Kultivierung beseitigt. Ich danke dem verehrten Meister und den Mitpraktizierenden. (Auszug aus: „Lernen, sich wirklich zu kultivieren – Die Mission der Errettung der Lebewesen erfüllen“)