(Minghui.org) Vor kurzem erkannte ich, dass Selbstgerechtigkeit und Rechthaberei auf eine Vielzahl von Anhaftungen hinweisen. Wenn ein selbstgerechter Mensch seine Anhaftungen sieht, möchte er sie vielleicht nicht beseitigen, weil er von seinen Gesinnungen behindert wird. Nur wenn er seine Anschauungen und die Selbstgerechtigkeit ablegen kann, kann er sich wirklich kultivieren. Da wir verschiedene Verständnisse vom Fa haben, befinden wir uns alle auf unterschiedlichen Ebenen. Wir drücken dem Meister unseren Respekt auf verschiedenste Weise aus. Dennoch kultivieren wir uns mit demselben Fa und versuchen den Anforderungen des Fa zu entsprechen.
Der Meister sagte:
„Mit Eigensinn das Fa lernen ist keine wahre Kultivierung. Aber man kann während der Kultivierung allmählich eigenen grundlegenden Eigensinn erkennen, beseitigen und damit den Maßstab eines Kultivierenden erreichen. Was ist dann grundlegender Eigensinn? Menschen haben viele Anschauungen in der Menschenwelt gebildet, sie werden somit von solchen Anschauungen geführt und streben nach Dingen ihrer Sehnsüchte.“ (Der Vollendung entgegen, 16.06.2000, in: Essentielles für weitere Fortschritte II) Ein Mensch macht während seines Lebens viele Erfahrungen. Je nachdem, welche Gedanken und Anschauungen er entwickelt, mit der Zeit wird er mit ihnen alles beurteilen, auch die Menschen in seiner Umgebung. Wenn er diese Anschauungen für richtig hält, kann er rechthaberisch oder selbstgerecht werden. Andererseits kann die Selbstgerechtigkeit diese Anschauungen davor schützen, sie zu verändern oder infrage zu stellen.
Wenn zum Beispiel jemand kritisiert wird, kann er von der Selbstgerechtigkeit angetrieben, sich selbst schützen und sich verteidigen. Als Praktizierender sollte er sich in diesem Moment an das Gedicht des Meisters erinnern:
„Starke Argumentation - nicht um Worte kämpfen Grund im Inneren suchen, ist Kultivierung Je mehr sich erklären, desto schwerer das Herz Großmütig, frei von Eigensinn, klares Verständnis erscheint“ (Wenig argumentieren, 03.01.2005, in: Hong Yin III)
Die Selbstgerechtigkeit schützt alle möglichen Anhaftungen und beherrscht die Gedanken und das Verhalten. Sie bestimmt, ob zusätzliches Wissen angenommen oder abgelehnt wird. Man kann alles mit seinen Anschauungen messen. Wenn man dies nicht klar erkennt, kann man sich nicht wirklich kultivieren.
Wenn sie kritisiert werden, sagen viele Praktizierende: „Deine Worte berühren mich nicht.“ Sie nutzen ihre Qing und Gesinnungen, um ihre Anhaftungen und Selbstinteressen zu schützen. Sie bleiben passiv und wollen sich nicht kultivieren. Das würde bedeuten, dass sie sich solange nicht ändern werden, bis die Worte anderer sie berühren. Der Meister sagte uns auch, dass man andere nicht zur Kultivierung zwingen kann.
Im konkreten Fall hat jeder bestimmte Anschauungen, die seine Gedanken anleiten und so denkt er, dass er im Recht ist. Selbstgerecht zu sein ist auch der Grund, warum man seine Anhaftungen nicht erkennen und das Fa während des Fa-Lesens nicht erhalten kann.
Der Meister sagte:
„Es gibt einige Bücher von mir, es gibt auch Tonaufzeichnungen und Videoaufzeichnungen; du wirst feststellen: Nachdem du sie einmal gelesen oder gehört hast und nach einer gewissen Zeit wieder liest oder hörst, gibt es garantiert noch Anleitungswirkungen für dich. Du erhöhst dich ja auch ständig und sie haben für dich ständig Anleitungswirkungen, das ist das Fa. Das sind die zwei Gründe, warum die Kultivierungsenergie trotz Praktizierens nicht wächst: Ohne das Fa auf hohen Ebenen zu kennen, kann man sich nicht kultivieren; ohne sich nach innen zu kultivieren, ohne die Xinxing zu kultivieren, wächst die Kultivierungsenergie nicht. Es gibt nur diese beiden Gründe.“ (Zhuan Falun 2012, Seite 56)
Mein Verständnis ist, dass das Fa, das wir jeden Tag lesen, die Manifestation von Dafa auf der menschlichen Ebene ist. Wenn wir unsere Xinxing weiter erhöhen, wird der Meister uns anleiten und Hinweise geben, damit wir die tieferen Inhalte des Fa auf höheren Ebenen verstehen. Was wir während der Kultivierung erkennen, hilft uns zu kultivieren. Wenn wir eine bestimmte Ebene erreichen, wird der Meister uns das Fa auf dieser Ebene zeigen, und wir erreichen die nächste Ebene.
Wenn wir uns nicht verbessern, wird der Meister uns das Fa auf höheren Ebenen nicht zeigen und wir können das Fa auf höheren Ebenen nicht erleuchten. In diesem Fall werden wir das Fa nicht erhalten, wenn wir es lesen. Was wir erkennen sind dann nur die Prinzipien auf der menschlichen Ebene.
Manche Praktizierende möchten nicht über die Erleuchtung sprechen. Im gesamten Prozess der Kultivierung ist die Erleuchtung sehr wichtig. Der Meister hat uns das Fa gelehrt. Ohne Erleuchtung sind wir nicht in der Lage, das Fa zu erhalten. Ein Mitpraktizierender sagte einmal, dass der Meister ihr niemals irgendwelche Hinweise gegeben habe. Ich halte das für sehr respektlos. Wenn du nichts erleuchtet hast, wie kannst du dann sagen, dass der Meister dir keine Hinweise gegeben hat?
Nachdem sie das gesagt hatte, hatte sie in der Nacht einen Traum. Darin fuhr der Meister auf einem Motorrad. Sie versuchte, dem Meister mit ihrem Gepäck zu folgen, schaffte es aber nicht.
Rechthaberisch und selbstgerecht zu sein, hindert einen Praktizierenden auf jeder Ebene. Vielleicht kann man an der Oberfläche einige Anhaftungen beseitigen, aber viele Anhaftungen sind tief versteckt, sodass man trotzdem von menschlichen Gesinnungen zugedeckt sein kann.
Einige Praktizierende versuchen, sich anhand ihrer eigenen Gesinnungen zu berichtigen. Weil sie selbstgerecht sind, denken sie, dass ihre eigene Berichtigung den Anforderungen des Fa entspricht. Sie finden, dass sie gut genug gehandelt hätten. Das ist der wesentliche Grund, warum sie nicht fleißig vorankommen können.
Einmal habe ich mit meinem Sohn an einer Sache gearbeitet. Ich zeigte ihm, dass seine Herangehensweise nicht richtig war. Er weigerte sich, mir zuzuhören. Schließlich wurde er wütend und hörte auf. Zuerst war mein Verhalten nicht so gut. Ich dachte, dass mein Ansatz richtig und es nicht falsch war, meinem Sohn die richtige Technik beizubringen. Auf der menschlichen Ebene hatte ich Recht, aber vom Standpunkt eines Kultivierenden aus lag ich falsch.
Ich entschuldigte mich bei ihm. Aber er kritisierte mich: „Natürlich ist deine Herangehensweise richtig. Seit ich klein war, musste ich bei allem auf dich hören, weil du bei allem recht hast. Du hast nie unrecht.“ Der 20-jährige Mann weinte sehr.
Er nahm meine Entschuldigung nicht an und beantwortete meine Anrufe nicht. Ich sandte ihm viele Textnachrichten, worauf er sarkastisch antwortete: „Es ist nicht richtig, dass der Vater sich beim Sohn entschuldigt. Du hast recht. Wie kannst du Fehler machen?“ Ich entschuldigte mich zwei Tage lang, aber er war immer sarkastisch. Je mehr ich mich entschuldigte, umso mehr spürte ich, dass ich falsch lag. Menschen befinden sich auf verschiedenen Ebenen und haben unterschiedliche Verständnisse, sie können nur das Verständnis auf ihrer Ebene akzeptieren. Es wird andere verletzen, wenn ich ihnen mein Verständnis aufdrücke. Ich sah, dass ich falsch lag und mich geirrt hatte. Es ist gütig, wenn wir anderen dabei helfen, das zu erreichen was sie wollen. Wir sollten an andere denken, während wir etwas tun.
Neid, List, die wahren Gedanken zu verbergen, Prahlerei, Ungeduld und Konkurrenzdenken sind Anhaftungen, die die Selbstgerechtigkeit zu schützen versucht.
Obwohl viele Praktizierende ihre Gesinnungen sehen, wissen sie nicht, wie sie sie beseitigen sollen, weil die Gesinnungen nicht greifbar sind und von Selbstgerechtigkeit beschützt werden. Wenn wir versuchen, uns anhand des Fa zu korrigieren und die Selbstgerechtigkeit beseitigen, werden alle Anhaftungen und menschlichen Gesinnungen aufgedeckt und es ist leicht, sie zu beseitigen. Um diese Anhaftungen zu beseitigen, müssen wir die Selbstgerechtigkeit aufgeben.
Nur wenn wir erkennen, wie sich die Selbstgerechtigkeit gebildet und entwickelt hat und sie beseitigt haben, können wir die Reinigung durch Dafa akzeptieren, uns dem Fa angleichen und uns innerhalb des Fa erhöhen. In diesem Fall werden wir die wertvolle Chance der Kultivierung nicht verlieren.
Der Meister verändert uns von der mikroskopischsten und grundlegendsten Ebene her und möchte, dass wir die Vollendung erreichen. Es liegt an uns, ob wir uns wirklich kultivieren können und ob wir wirklich zu unserem wahren Selbst zurückkehren können.