(Minghui.org) Ich bin eine 88-jährige Falun-Dafa-Praktizierende, die im August 2005 mit der Kultivierung begann. Kurz nachdem ich damit angefangen hatte, richtete ich bei mir zu Hause eine Fa-Lerngruppe ein.
Frau Li, eine ältere Praktizierende, war Analphabetin. Viele der anderen Praktizierenden verließen irgendwann unsere Gruppe, weil sie von Li frustriert waren. Nur eine blieb übrig – eine Praktizierende namens Jing.
Jing brachte Li geduldig jedes Wort bei, und Li wiederholte sie mehrmals, um sie nicht zu vergessen. Ich war beeindruckt von Jings Geduld und selbstloser Rücksichtnahme.
Trotz ihrer langsamen Fortschritte blieb Li unerschrocken und lernte fleißig jedes Wort auswendig. Dass sie heute fließend das Zhuan Falun lesen kann, ist ein Segen, der ihr durch die Weisheit des Dafa gewährt wurde. Und es ist das Ergebnis der Freundlichkeit und Hingabe dieser anderen Praktizierenden.
Ich habe die Bemühungen um die Aufklärung der Menschen über die Verfolgung von Falun Dafa (auch Falun Gong genannt) in mein tägliches Leben integriert. Beim Einkaufen von Lebensmitteln nehme ich Informationsmaterialien über Dafa mit und sorge dafür, dass alle Menschen, denen ich begegne, etwas über Dafa erfahren. Ich besuche auch die Häuser von Kollegen und Freunden, um ihnen die wahren Umstände zu erklären.
Frau Li begleitet mich manchmal auf Fahrten in die Stadt, um bei der Verteilung von Informationsmaterialien zu helfen und mit den Menschen dort zu sprechen.
Am 13. Mai 2017 fuhren eine andere Praktizierende und ich mit dem Bus zu einem mehr als 48 km entfernten Ort. Entlang der Straßen klebten wir Plakate an, um die Menschen über Falun Dafa zu informieren. Dabei gingen wir kilometerweit zu Fuß. Später stolperte ich und schlug mir das Knie am Bürgersteig auf. Die Praktizierende machte mir mit Blick auf mein blutiges Knie den Vorschlag, nach Hause zu gehen und mich auszuruhen. Ich sagte ihr jedoch, dass es mir gut gehe. Wir setzten unsere Tour fort und klebten weiterhin Plakate an.
Der Meister sagt:
„Wir sagen, Gutes oder Schlechtes entspringt einem einzigen Gedanken, der Unterschied in diesem einzigen Gedanken bringt auch unterschiedliche Folgen mit sich.“ (Zhuan Falun 2012, Seite 146)
Nach einer Weile hörten die Schmerzen auf und mein Knie blutete nicht mehr. Als wir nach Hause zurückkehrten, war es bereits nach Mitternacht. Es war uns gelungen, alle zweihundert Plakate anzubringen, die wir bei uns hatten.
Im Sommer 2014 denunzierte mich jemand bei der Polizei. Unser Gemeindevorsteher kam zusammen mit mehreren Beamten der städtischen Polizeidirektion zu mir nach Hause, fand aber niemanden vor. Sie riefen mich an, während ich auf den Feldern arbeitete, und verlangten, ich solle sofort ins Gemeindebüro kommen.
Bei meiner Ankunft versuchten ein paar Polizisten mit Kameras, mich zu fotografieren. Ich erlaubte es ihnen nicht, und sie machten einen Rückzieher. Sie verlangten, dass ich ihnen die Informationsmaterialien über Falun Dafa von zu Hause übergab. Ich sagte ihnen: „Ich habe keine Materialien. Ich habe nur ein Buch.“
Der Direktor antwortete: „Dann geben Sie das Buch ab.“
Am nächsten Tag kehrte ich in das Gemeindebüro zurück und sagte zum Direktor: „Dieses wertvolle Buch ist das Zhuan Falun. Es ist mehr wert als das Leben selbst. Sie können es lesen, aber Sie müssen mir versprechen, es nicht an Ihre Vorgesetzten weiterzugeben.“
Der Direktor versprach es mir.
Zwei Tage später ging ich zurück ins Gemeindebüro, um mein Buch zu holen. Der Direktor sagte, er habe das Buch im Zentralbüro abgegeben.
Ich rügte ihn: „Wie können Sie Ihr Versprechen brechen? Sie müssen mir helfen, mein Buch zurückzuholen. Es ist mein Lebenselixier. Ich würde lieber sterben, als dieses Buch aufzugeben.
Bewegt von meinen Worten fuhr mich der Direktor auf seinem Motorrad zur Zentrale. Die zuständigen Beamten waren jedoch nicht da. Ich ging jeden Tag zur Zentralstelle und bat sie, mir mein Buch zurückzugeben.
Zwei Wochen später wurde mir endlich mein Buch zurückgegeben. Als ich das Zhuan Falun in den Händen hielt, brach ich vor Dankbarkeit in Tränen aus.
Am Morgen des 23. Oktober 2018 stand ich an einer Kreuzung und unterhielt mich mit Passanten, als ein Kleinbus mich anfuhr. Ich wurde umgestoßen und verlor das Bewusstsein. Als ich zu mir kam, standen mehrere Kollegen meines ältesten Sohnes um mich herum. Sie erzählten mir, was passiert war. Sie hatten einen Krankenwagen gerufen. Ich stand auf und beruhigte sie: „Es ist alles in Ordnung. Ich bin eine Falun-Dafa-Praktizierende und stehe unter dem Schutz meines Meisters. Ich brauche keinen Krankenwagen.“
Aufgrund meines fortgeschrittenen Alters bestanden sie jedoch darauf, dass ich mich im Krankenhaus untersuchen ließ.
Der Arzt stellte fest, dass mein Blutdruck extrem hoch war. Mein Kopf hatte Platzwunden und blutete. Auf der rechten Seite meines Kopfes hatte sich eine große Schwellung gebildet. Sie wollten meine Wunden reinigen und mir Antibiotika und blutdrucksenkende Medikamente verabreichen.
Ich sagte ihnen: „Ich bin eine Falun-Dafa-Praktizierende. Sie haben nichts zu befürchten. Mir wird es gut gehen. Ich brauche keine Medikamente.“
Der Arzt sagte, dass ich wegen meiner Kopfverletzung mindestens zwei bis drei Tage zur Beobachtung dort bleiben müsse.
Widerwillig war ich dazu bereit.
Die Verkehrspolizei erstattete einen Bericht über den Unfall und schob die Verantwortung allein dem Fahrer zu. Dem Fahrer, etwa 25 Jahre alt, wurde der Führerschein abgenommen und sein Kleinbus wurde beschlagnahmt. Erschrocken und zitternd kniete der junge Mann vor mir nieder und entschuldigte sich mehrmals.
Ich versicherte ihm: „Ich bin eine Falun-Dafa-Kultivierende. Alles wird gut werden. Ich werde Sie nicht in Schwierigkeiten bringen. Sie wollten mich nicht anfahren. Ich hoffe, Sie lernen aus diesem Vorfall und werden in Zukunft achtsamer fahren.“
Der junge Mann besuchte mich während meines gesamten Krankenhausaufenthaltes. Da ich im Krankenhaus das Zhuan Falun nicht lesen konnte, rezitierte ich aus dem Gedächtnis die Gedichte des Meisters aus dem Gedichtband Hong Yin.
Zwei Tage später bat ich um meine Entlassung. Mein jüngster Sohn brachte mich und die Mutter des jungen Fahrers zu uns nach Hause. Die Mutter des Fahrers erzählte mir, dass ihr Sohn nach dem Unfall seinen Arbeitsplatz verloren habe und zwei kleine Kinder versorgen müsse. Ich versicherte ihr, dass ich ihren Sohn nicht um eine Entschädigung bitten würde.
Ich gab ihrer Familie sogar ein paar Sachen von zu Hause, um ihnen zu helfen, zurechtzukommen. Der Mutter sagte ich, dass es mir gut gehen würde und dass sie nach Hause gehen könne. Die Mutter des jungen Fahrers blieb zwei Tage lang bei uns, um sich um mich zu kümmern.
Mein jüngster Sohn besuchte das Büro der Verkehrspolizei und holte den Kleinbus und den Führerschein des jungen Fahrers ab. Dann unterschrieb er ein Entschädigungsformular, in dem wir unsere Absicht erklärten, keine Entschädigung zu fordern. Mein Sohn reichte dem Beamten das Formular zurück und sagte: „Meine Mutter und ich praktizieren Falun Dafa. Es wird ihr gut gehen. Wir werden die Verantwortung für die Konsequenzen übernehmen, falls es welche geben sollte.“
Der Beamte kommentierte: „Falun-Dafa-Praktizierende sind wirklich gute Menschen!“
Wir erfuhren, dass die Frau des Fahrers sich von ihm scheiden lassen wollte, weil sie Angst vor dem Entschädigungsanspruch hatte. Als sie hörte, dass wir keinen Anspruch geltend machen würden, ließ sie die Scheidungspläne fallen.
Eines Tages ging ich auf der Straße, als eine ältere Frau auf mich zukam. Sie war Zeuge des Unfalls gewesen und hatte erfahren, dass ich keine Entschädigung wollte. Sie war neugierig und fragte, warum.
„Ich bin eine Falun-Dafa-Praktizierende. Dafa hat mich gelehrt, auf andere Rücksicht zu nehmen. Die Familie des Fahrers ist sehr arm. Außerdem habe ich mich vollständig erholt“, antwortete ich ihr.
Ich werde mich fleißig kultivieren, die drei Dinge gut tun, die ein Dafa-Praktizierender tun soll, und mein Gelübde während dieser Fa-Berichtigungsperiode erfüllen!