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Auch die „trivialen Dinge“ angehen

3. Juli 2020 |   Von einer Falun-Dafa-Praktizierenden in der Ukraine

(Minghui.org) Eine große Hürde in meiner Kultivierung waren die Vorbehalte, die ich hatte. Es dauerte lange, bis ich ihre Ursache erkannte und sie losließ. In diesem Zusammenhang möchte ich einige meiner Kultivierungserfahrungen weitergeben.

Ich lernte das Fa fast jeden Tag mit anderen Praktizierenden online. Alles lief gut, bis eine ältere Praktizierende dazukam.

Als sie mit dem Lesen an der Reihe war, stotterte sie und machte oft Fehler, sodass wir sie immer wieder korrigieren mussten. Außerdem hustete sie nach jedem Satz, man konnte den Schleim in ihrer Kehle hören. Das war ziemlich unangenehm.

Bei zwei Gelegenheiten schaltete ich mich ein, als ich es nicht mehr ertragen konnte, und begann zu lesen, und zwar ab der Stelle, wo sie gezögert hatte. Ich dachte damals, ich täte das das Richtige. Ich war der Meinung, dass die Umgebung für das Fa-Lernen angenehm und ruhig sein sollte und dass zu viele Hintergrundgeräusche unsere Konzentration stören würden.

Als ich das nächste Mal hörte, dass die ältere Praktizierende immer noch auf die gleiche Weise las, ging ich verärgert nach einem Absatz offline. Ich dachte: „Wie kann eine Praktizierende während des Fa-Lernens das Lesen so verpfuschen?!"

Gerade da kamen mir die Worte des Meisters in den Sinn:

„Schaut mehr auf die gute Seite der anderen, und weniger auf die schlechte Seite.“ (15.02.2003, in: Erläuterung des Fa auf der Fa-Konferenz im Westen der USA zur Zeit des chinesischen Laternenfestes 2003)

Aber ich kämpfte immer noch mit meinem Gedankenkarma und dachte: „Ich kenne sie nicht einmal. Wie kann ich nur das Positive in ihr sehen?“

Aber meine wissende Seite war stark – sie versuchte, meine falschen Anschauungen zu korrigieren. Ich ging wieder online, um weiter am Fa-Lernen teilzunehmen. Während ich ihr beim Lesen zuhörte, behinderte mich mein Gedankenkarma jedoch wieder. Ich dachte weiter darüber nach: „Wer ist sie? Wie kann ich ihre Vorzüge erkennen, da ich sie nicht einmal kenne?"

Trotzdem versuchte ich, das Positive in ihr zu sehen, wie es der Meister von uns erwartet. Als ich begann, die Dinge auf diese Weise zu betrachten, löste sich der Knoten in meinem Herzen sofort und meine Einstellung änderte sich völlig. Ich dachte: „Diese Praktizierende ist ziemlich erstaunlich und versucht trotz ihres hohen Alters und ihrer körperlichen Verfassung so sehr, das Fa zu lernen.

Normalerweise liest jeder von uns ein oder zwei Absätze und dann macht der nächste weiter. Aber sie las immer ein oder zwei Seiten und las wirklich gern, auch wenn sie Fehler machte. Jedes Mal, wenn wir sie korrigierten, verbesserte sie den Fehler und las weiter.

An diesem Abend freute ich mich für sie für jede kleine Verbesserung. Als sie mit dem Lesen an der Reihe war, begann ich, aufrichtige Gedanken auszusenden, um sie zu unterstützen, anstatt Ärger und Groll zu haben.

Als wir fertig waren, wusste ich nicht einmal, ob sie gehustet hatte. Ich fühlte mich sehr ruhig und mein früherer Groll ihr gegenüber war vollkommen verschwunden.

Bei der Medienarbeit nach innen schauen

Ich beteilige mich an der Medienarbeit. Eine Mitpraktizierende sagte einmal nach dem Korrekturlesen eines Artikels zu mir: „Dieses Zeichen ist irgendwie seltsam.“

Ich nahm das nicht gut auf und dachte: „Wie kann es seltsam sein? So wurde es im Originaltext geschrieben.“ Irgendein unerklärlicher Groll begann in mir zu brodeln.

Dann erinnerte ich mich an die Vorbehalte, über die sich unser Projektteam vor nicht allzu langer Zeit ausgetauscht hatte. Mir wurde klar, dass ich immer noch an einer solchen Anhaftung festhielt. „Ich darf nicht zulassen, dass sie mich behindert“, dachte ich bei mir.

Ich überprüfte die Bedeutung des Zeichens im angesehenen Kangxi-Wörterbuch. Die Erklärung war sehr umfassend, mit detaillierten Anmerkungen zu der Figur von der Zhou-Dynastie bis zur Qing-Dynastie.

„Ein gewöhnliches Zeichen, das wir heute als selbstverständlich ansehen, enthüllt, wenn man es genau prüft, tiefgehende Bedeutungen, die sich über Tausende von Jahren erstrecken.“ Ich dachte: „Diese Mitpraktizierende hat nichts Falsches getan, indem sie eine Frage aufgeworfen hat. Im Gegenteil, sie hat ihr Engagement und ihr starkes Verantwortungsgefühl unter Beweis gestellt. Sie hätte schon seit langer Zeit dafür gelobt werden können. Jeden Artikel, auf den sie stößt, behandelt sie so sorgfältig.“

Als ich so darüber nachdachte, verstand ich, warum sie die Verwendung des Zeichens in Frage gestellt hatte – sie war nur verantwortungsvoll und schaute nicht auf ihre eigenen Interessen.

All mein Ärger verflog. Ich fühlte mich wirklich glücklich, dass ich die Gelegenheit hatte, mit ihr zusammenzuarbeiten. Als ich meine eigene Anschauung von Vorbehalten losließ, erfüllte ein Gefühl der Güte mein Herz. Seitdem haben wir ein sehr gutes Arbeitsverhältnis. Wir beide schätzen die kostbare Gelegenheit, zusammenzuarbeiten und uns im Fa zu kultivieren.

Eine Andeutung in einem Traum

Am 13. Mai, dem Welt-Falun-Dafa-Tag, hatte ich einen schlechten Traum. Jemand schlug mich und fragte, ob ich nachgeben würde. Ich weigerte mich. Er gab mir eine Ohrfeige und fragte mich immer wieder, ob ich mich ergeben würde. Ich verneinte und er gab mir erneut eine Ohrfeige. Das ging immer so weiter, bis ich mich plötzlich daran erinnerte, was der Meister sagt, wenn uns jemand in eine schreckliche Situation bringt:

„Nicht nur, dass du dich nicht über ihn ärgern sollst, sondern du sollst ihm auch noch von Herzen danken, ihm wirklich danken.“ (Zhuan Falun 2012, Seite 234)

Ich sagte zu der Person in meinem Traum: „Mein Meister sagt mir, ich solle Ihnen danken.“

Da hörte er auf, mich zu schlagen.

Als ich morgens aufwachte, berührte ich mein Gesicht. An der Oberfläche tat es nicht weh, aber der Knochen darunter tat weh. „Also wurde ich wirklich geschlagen“, dachte ich bei mir. Aber mir war nicht klar, was ich im Traum abgelehnt hatte.

Ich begann, nach innen zu schauen, mich selbst zu prüfen. Das einzige, was mir auffiel, war meine Anhaftung an Vorbehalte. Sie war so tief in mir verwurzelt, dass ich sie als selbstverständlich in meinem Leben ansah.

An diesem Tag fiel es mir während der einstündigen Version der zweiten Übung sehr schwer, mich zu konzentrieren. Mein Verstand war ein Wirrwarr von allem möglichen Zeug. Meine Hände fühlten sich schwer an und mein Geist, der mit unerklärlichem Groll geladen war, auch.

„Wovon schwärmst du denn?“ Ich sagte zu dem Groll in mir: „Niemand belästigt dich. Was ist los mit dir?“ Ich setzte mich tatsächlich grollend mit den Vorbehalten auseinander.

Dann erinnerte ich mich an zwei Geschichten aus der Antike. Eine handelt von der Kaiserin des Kaisers Wu von Liang. Sie hegte viel Eifersucht und Groll, als sie noch lebte. Nach ihrem Tod verwandelte sie sich in eine große Python-Schlange. Die andere handelt von einer engen Freundin eines bedeutenden Mönchs aus der östlichen Han-Zeit (25 - 220 n.Chr.). Obwohl dieser Freund auch viel Gutes tat, hatte er ein schlechtes Temperament und neigte dazu, sich zu ärgern, wenn er nicht „fair“ behandelt wurde. Auch er verwandelte sich nach seinem Tod in eine große Python.

Dann erinnerte ich mich daran, dass es in dem neuen Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ heißt, dass der Kommunismus ein böses Gespenst ist, das durch Hass, Degeneration und andere elementare Mächte im Universum geschmiedet wurde. In einer anderen Dimension, die für uns nicht sichtbar ist, nahm er die Gestalt einer Schlange an, dann die eines roten Drachens. Er nutzt niedere Wesen und Dämonen aus, um die Menschheit zu zerstören. Das Ziel des Teufels ist, die Menschheit zu ruinieren.

Plötzlich wurde mein Verstand klarer und ich erkannte, dass mein hartnäckiger Groll in einer anderen Dimension wurzelte und dass er von dem bösen Gespenst herrührte. Ich sollte diesen Groll als das, was er ist, beseitigen. Es ist nicht so einfach wie irgendein negatives Gefühl.

Als ich mich dazu entschlossen hatte, erschienen in meinem Kopf ein paar Verse aus den Gedichten des Meisters:

„Der rote Dämon verbrannt, Diamanten veredelt“ 

und:

„Diamanten hundertmal veredelt, Klarheit und Reinheit erscheint“

(Tiefe Ergriffenheit, 29.06.2010, in: Hong Yin IV)

Als sich mein Herz beruhigte, wurde mein Geist leer und ich beendete die lange Version der zweiten Übung mühelos.

Eines Tages rezitierte ich:

„Deshalb kann er es im Herzen nicht lassen, es nagt am Herzen, es kann sein, dass irgendetwas an seinem Herzen zieht, sodass er seinen Kopf umdrehen will, um zu sehen, wie die beiden aussehen, die schlecht über ihn reden.“ (Zhuan Falun 2012, Seite 226)

Ich dachte, ich müsse alle Störungen der alten Mächte durchbrechen und unberührt bleiben.

Die Sorgen um meinen Mann loslassen

Mein Mann machte damals eine schwere Zeit durch. Das Streichholz, mit dem er das Ohrenschmalz aus seinem Ohr entfernte, zerbrach in seinem Ohr und verursachte eine Infektion. Sein Ohr tat ihm sehr weh und sein Gesicht schwoll an. Er konnte nicht einmal richtig sprechen.

Ich war sehr besorgt um ihn. Normalerweise begleitete er mich, wenn ich hinausging und Zeitungen über Falun Gong und die Verfolgung verteilte. Jetzt wollte er wegen der Schmerzen und seines geschwollenen Gesichts nicht mitkommen. Es kam auch zu Konflikten zwischen mir und meinen Schwiegereltern, die nicht praktizieren. Jeder Tag war damals ein Kampf für mich.

Als ich diesen Absatz der Fa-Lehre rezitierte, kam mir ein Gedanke in den Sinn: „Wenn eine Seite fest und unbeweglich bleibt, wird es einen Durchbruch geben.“

An diesem Tag notierte ich beim Fa-Lernen folgenden Satz:

Der Meister sagt:

„… die Reinigung des Körpers dient dazu, den Weg der Kultivierung für dich zu öffnen.“  (30. - 31.05.1998 in Frankfurt, Fa-Erklärung auf der europäischen Fa-Konferenz)

Dieser Satz hat auf mich einen tiefen Eindruck hinterlassen. Ich verstand, was auch immer uns im Leben begegnet, sei es Krankheitskarma oder ein Konflikt, es sind Arrangements unseres barmherzigen Meisters. Sie sollen uns helfen, auf unserem Kultivierungsweg voranzukommen. Ich muss stets meine Xinxing bewahren.

Was dann geschah, war ziemlich erstaunlich. Ich dachte oft: „Die Reinigung des Körpers ebnet den Kultivierungsweg.“ Meine Sorgen um den Zustand meines Mannes verschwanden und ich redete und scherzte wie immer mit ihm und tat weiter, was ich tun sollte. Ich schenkte seinem geschwollenen Gesicht und der Schwierigkeit, die er durchmachte, nie viel Aufmerksamkeit. Er schien es auch zu vergessen.

Wir Praktizierenden im Medienteam tauschen uns viel aus. Einmal stellten Praktizierende über 20 Fragen zu einem meiner Artikel. Ich brauchte mehr als drei Stunden, um sie zu beantworten. Es war ziemlich hektisch.

Dann erinnerte ich mich an die Worte des Meisters:

„… die Reinigung des Körpers dient dazu, den Weg der Kultivierung für dich zu öffnen.“ (ebenda)

Ich blieb ruhig und redigierte den Artikel unter Berücksichtigung ihrer Vorschläge, ohne ein Gefühl des Grolls zu verspüren, den ich in der Vergangenheit hatte.

Einige Tage später ging ich mit meinem Mann spazieren. Ich schaute zufällig in sein Gesicht und sah, dass es bereits wieder normal war.

Nur durch das Loslassen menschlicher Anhaftungen kann man die Schwierigkeiten wirklich überwinden und das gewinnen, was vom Göttlichen geschenkt wird.