(Minghui.org) Neun Falun-Dafa-Praktizierende [1] aus dem Bezirk Lu in der Provinz Sichuan wurden am 30. April 2020 auf ihrem Heimweg von der Polizei angehalten. Sie hatten zusammen die Schriften im Falun Dafa gelesen. Polizisten richteten Schusswaffen auf sie und drohten, auf sie zu schießen, wenn sie nicht stehen blieben.
Vier der Falun-Dafa-Praktizierenden brachten die Beamten zum Polizeipräsidium des Bezirks Lu, die anderen fünf zur Polizeiwache in Qifeng. Die ganze Nacht über wurden sie dort verhört. Die Polizisten wollten wissen, wer die Versammlung organisiert hatte. Sie unterzogen sie einer Leibesvisitation und beschlagnahmten ihre Materialien über Falun Dafa, die sie bei sich trugen.
Danach wurden sieben der Praktizierenden freigelassen. Die beiden anderen Praktizierenden, Yi Qunren (m) und Wang Xianshu (m), befinden sich zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Artikels weiterhin im Gefängnis Naxi. Ihre Haftdokumente trugen keine Unterschrift der verantwortlichen Beamten. Da stand lediglich, dass die Praktizierenden angeklagt seien, den „Gesetzesvollzug behindert zu haben“. Diese Anklage nach § 300 des chinesischen StGB benutzen die Justizbehörden standardmäßig, um Falun-Dafa-Praktizierende zu kriminalisieren.
Yi und Wang waren auch früher schon verfolgt worden. Im Jahr 2013 beziehungsweise 2014 waren sie zu vier beziehungsweise drei Jahren Haft verurteilt worden. Die Begründung lautete damals, sie hätten mit anderen über Falun Dafa gesprochen.
Auf der Polizeiwache von Qifeng verhörten Polizisten Yin Minghui. Die 85-Jährige erzählte ihnen, dass sie früher an schweren Leberzysten gelitten habe und bei einer Operation fast gestorben sei. Darüber hinaus habe sie Gallensteine und eine vergrößerte Gallenblase gehabt. Als sie 1997 mit dem Praktizieren von Falun Dafa begonnen habe, seien ihre Beschwerden verschwunden. Sie sei sehr dankbar dafür.
Nach dem nächtlichen Verhör zwangen die Polizisten die alte Frau, die Verhörprotokolle zu unterschreiben, ohne sie diese lesen zu lassen. Sie weigerten sich auch, Yin eine Kopie zu geben, und entließen Yin gegen 5 Uhr morgens.
Am nächsten Tag kamen Polizisten zu ihr nach Hause und zwangen sie, weitere Dokumente zu unterschreiben, ohne zu erklären, worum es in den Dokumenten ging. Yin bemerkte auf einigen Seiten die Fotos einiger Praktizierender.
Eine weitere Praktizierende, Wen, wurde von der Polizeiwache des Bezirks Lu zur körperlichen Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. Die Ärzte nahmen ihr Blut ab, entnahmen eine Urinprobe und Nasenabstriche. Sie maßen auch ihren Blutdruck, ihre Temperatur und ihren Herzschlag und führten eine Magnetresonanztomografie (MRT) bei ihr durch.
Da Wen wusste, dass das kommunistische Regime seit Jahrzehnten von lebenden Falun-Dafa-Praktizierenden Organe entnimmt, war sie nach dieser umfangreichen Untersuchung sehr verängstigt. Ihr Blutdruck und ihre Körpertemperatur stiegen stark an. Ihr Gesicht war blass und ihre Füße geschwollen.
Während des Verhörs sagte Wen den Polizisten immer wieder, dass sie sich sehr schwindelig fühle und dass sie starke Brustschmerzen und ein Engegefühl habe. Ihre dringende Bitte, nach Hause gehen zu dürfen, fand kein Gehör. Vielmehr beschuldigte man sie, ihren Zustand nur vorzutäuschen. Abwechselnd verhörten die Polizisten sie bis in die frühen Morgenstunden.
Nach fast 30 Stunden ununterbrochenem Verhör wurde Wen am nächsten Tag gegen 17 Uhr gegen Kaution freigelassen.
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.