(Minghui.org) Grüße an den barmherzigen Meister! Grüße an die Mitpraktizierenden.
Manchmal muss wirklich etwas Einschneidendes passieren, damit ich motiviert bin, den nächsten Schritt in der Kultivierung zu gehen. Ansonsten bin ich schon zufrieden, wenn ich mich gemächlich verbessere, oder ich stagniere sogar.
Als ich 2000 begann, Falun Dafa zu praktizieren, wusste ich, dass ich etwas sehr Besonderes gefunden hatte, doch ich kultivierte mich nicht von ganzem Herzen. Ich lebte und arbeitete in New York. Von daher war ich sehr stark mit meinem Alltag beschäftigt und die Kultivierung war nicht so wichtig. Ich machte die Übungen nur hin und wieder und las das Fa auch nicht regelmäßig. Außerdem machte ich dies allein. Ich nahm auch nicht an Aktivitäten zur Erklärung der wahren Umstände teil.
2003 zog ich nach Los Angeles und begann einen ganz anderen Job, wodurch ich die Gelegenheit bekam, meinen Alltag neu zu strukturieren. An erster Stelle stand für mich, Austausch mit den örtlichen Praktizierenden zu haben. Ich ging zu den Gruppenübungen im Park und in einer Universität und nahm auch an Aktivitäten zu Erklärung der wahren Umstände teil. Damals fühlte ich mich wirklich zum ersten Mal wie ein richtiger Kultivierender.
Ich fing an, als Journalist für die Epoch Times (ET) zu arbeiten und unterstützte auch verschiedene andere Projekte, die die wahren Umstände erklärten. Und dann half ich noch, Tickets für Shen Yun zu verkaufen.
In meiner Kultivierung erlebte ich Höhen und Tiefen – doch ich war der Ansicht, dass ich auf Grund meiner Selbstdisziplin in der Kultivierung und meiner steten Arbeiten für die englische Epoch Times und Shen Yun meinen Teil dazu beitrug, Lebewesen zu retten, und somit allmählich der Vollendung entgegenschritt. Mir war bewusst, dass andere Praktizierende es besser machten als ich, aber ich machte mir keine Sorgen darüber, wo ich in der Kultivierung stand.
Ich hatte einige Anhaftungen, die ich nur sehr schwer loswerden konnte. Doch ich dachte auch nicht darüber nach, wie ich sie beseitigen oder verringern könnte.
Ich habe schon von den Höhen und Tiefen in meiner Kultivierung gesprochen. Sie zeigten sich am deutlichsten bei meiner Arbeit für Epoch Times, die ich schon seit beinahe sechs Jahren in Vollzeit erledige.
Ich glaube, dass ich die Arbeit bei Epoch Times gut mache und das hat mir mein Gruppenleiter auch gesagt. Auch beim Ticketverkauf für Shen Yun war ich relativ erfolgreich. Ich war der Ansicht, dass die guten Ergebnisse auf gewissenhafte Kultivierung zurückzuführen sind. Ich achte darauf, täglich das Fa zu lernen, zu üben und aufrichtige Gedanken auszusenden. Diese Form von Disziplin ist wesentlich für meine Kultivierung.
Trotzdem kann ich es besser machen und wie man anhand meiner bisherigen Kultivierung sieht, ist dafür ein einschneidendes Ereignis nötig, damit ich das wirklich einsehe und mich sowohl in der Kultivierung als auch in der Arbeit für die Epoch Times verbessere.
Zunächst möchte ich etwas zum Hintergrund der Aufgaben erzählen, die ich bei der englischen Epoch Times übernehme und wo es Möglichkeiten gibt, mich in der Kultivierung zu verbessern. Im Laufe des Lebens entwickeln wir Anschauungen. Unsere Erfahrungen formen uns zu dem, der wir jetzt sind. Ich denke, dass die Arbeit für ET in einigen Aspekten nicht so glatt gelaufen ist, wie es sein sollte, denn wir alle haben andere Erfahrungen gesammelt und haben deshalb ein anderes Verständnis darüber, wie die Arbeit laufen sollte. Doch es ist essentiell für mich, das Gute aus den vergangenen Erfahrungen bei ET zu nehmen, mich gut zu kultivieren und dadurch am Ende mein Möglichstes zu tun, um Lebewesen zu erretten.
Eine Sache, die ich über mich weiß, ist, dass ich keine Geduld habe. Ich erledige die Dinge gerne schnell, aber das heißt nicht, dass ich es nicht gut mache. Ich sehe mich schon als jemanden, der professionell arbeitet, und als jemanden, der sehr aufrichtig ist. Ich schätze, ich erwarte von allen Leuten um mich, dass sie genauso handeln. Das ist aber unrealistisch.
Letzten September stellte mich mein Gruppenleiter wegen schlechter Führung und negativer Einstellung zur Arbeit für zwei Wochen frei. Ich war frustriert. Der leitende Redakteur betonte, dass sich etwas bei mir ändern müsse. Vom Job freigestellt zu werden, ist keine Kleinigkeit. Ich bin immer ein recht guter Angestellter in der normalen Gesellschaft gewesen, doch ich hatte Probleme, mit meinen Kollegen bei Epoch Times zusammenzuarbeiten. Ich erfüllte nicht in allen Aspekten die hohen Anforderungen, die der Job an mich stellte. Von daher musste ich mich in der Kultivierung verbessern.
Der Meister sagte:
„…ist deine Arbeit in der Gesellschaft keine Kultivierung, jedoch kann deine Kultivierung in deiner Arbeit in der Gesellschaft widergespiegelt werden.“ (Fa-Erklärung in San Francisco 2005, 05.11.2005)
Ich meine, egal welchen Job man hat, die Kultivierung ist der Schlüssel. Ich fand es nicht in Ordnung, freigestellt zu werden, doch musste ich damit leben und stellte mich darauf ein, alle Veränderungen, die mein Gruppenleiter wollte, vorzunehmen, um besser mit meinem Team zusammenzuarbeiten. Ich fand es schwer zu glauben, dass man mir sagte, ich sei kein Teamplayer. Ich wusste allerdings, dass ich manchmal nicht konstruktiv kommunizierte und mich da wirklich verbessern musste. Deswegen war ich also freigestellt worden. Es gab auch noch einige betriebsbedingte Aspekte, die mir nicht erklärt worden waren, die aber ohne große Selbstüberprüfung leicht zu lösen waren.
Ich musste einige Anschauungen loswerden und auf meine Kollegen bei ET zugehen und das Verhältnis harmonisieren. Ich glaube wirklich, dass ich ein Teamplayer bin und es mir nicht darum geht, mich selbst zu bestätigen. Meiner Meinung nach kommt es zu Zusammenstößen zwischen Teammitgliedern, wenn einige Leute – mich eingeschlossen – ihre Arbeit nicht gut machen, egal welche Gründe sie dafür haben mögen.
Ich dachte fast, dass ich bei ET ganz ausscheiden würde, denn ich meinte, dass es bei einem Konflikt wie diesem für alle Parteien Probleme gibt, mit denen sie sich auseinandersetzen müssen. Doch ich wusste, dass ich mich auf mich konzentrieren und schauen sollte, wo ich es besser machen könnte.
Der Meister sagte:
„Wenn es Streitigkeiten gibt, sollte man sich Gedanken darüber machen, ob da Eigensinn im Spiel ist. Wenn alle mit aufrichtigen Gedanken vorgehen, dann ist die Zusammenarbeit bestimmt sehr harmonisch. Viele Dinge können dann sehr schnell gelöst werden. Wenn man sich bei Streitigkeiten festfährt, soll man mal bei sich selbst nachschauen.” (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Atlanta 2003, 29.11.2003)
Ich muss mir in Erinnerung rufen, wie eine Gottheit auf diese Dinge schauen würde. Die Gottheit wäre in der Lage, die Situation aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und somit die Lage aus der Perspektive einer anderen Person zu sehen, wie der Meister gesagt hat.
Die Freistellung von zwei Wochen weitete sich auf einen Monat aus. Mit meinem Gruppenleiter ging es hin und her, denn ich versuchte, ihm meinen Standpunkt näherbringen. Ich versuchte auch besser zu verstehen, was er von mir erwartete. Unsere Diskussionen waren offen, aber nicht unprofessionell oder gemein. Ich hatte definitiv einen langen Weg zurückgelegt seit meinen Anfangstagen bei ET, in denen ich Konflikte mit meinem Vorgesetzten hatte.
Ich respektierte seine Position und es macht mir nichts aus, dass er mein Gruppenleiter ist. Ich betrachte ihn auch als Freund und als guten Mitkultivierenden. Das stand nie in Frage trotz unserer aktuellen Meinungsverschiedenheiten und denen in der Vergangenheit. Genau aus diesem Grund konnten wir uns schließlich durch alle Punkte durcharbeiten.
Während der Freistellung ärgerte mich am meisten, dass ich keine Lebewesen rettete. Ich errette Lebewesen hauptsächlich durch meine Arbeit bei Epoch Times. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass meine Kultivierung in der Arbeit bei Epoch Times lag. Doch nun fing ich wirklich an darüber nachzudenken, was ich als Nächstes tun könnte. Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Errettung der Lebewesen, egal ob es bei Epoch Times oder in einem anderen Projekt ist.
Die „freie Zeit“, die mir zur Verfügung stand, erlaubte es mir, einen Schritt zurückzutreten und intensive Seelenforschung zu betreiben. Es war so eingerichtet, dass ich die Zeit verwendete, bis sich meine Situation bei ET klären würde.
Ich fing an, mir Gedanken zu machen, bei welchen anderen Projekten ich mitmachen könnte. So trug ich mich gleich ein, um Schichten für den Ticketverkauf zu übernehmen.
Ich fragte sogar meinen Schwager, welcher der Gründer eines Startups in Toronto ist, ob er meine Hilfe gebrauchen könne. Ich fing an, mir vorzustellen, wie es wäre, nicht mehr für ET zu arbeiten. In einem Punkt wusste ich nicht, wie das Management und ich übereinkommen könnten.
Am wichtigsten war aber, dass ich anfing, das Fa abends mit anderen Praktizierenden im Internet zu lernen. Normalerweise lernte ich das Fa jeden Tag anderthalb Stunden lang, doch nun erhöhte ich die Zeit auf zwei Stunden. Das ist wirklich ausschlaggebend, denn nun ist Fa-Lernen das erste, was ich morgens mache, und das letzte, was ich am Abend vorm Zubettgehen mache
Der Meister sagte:
„Wenn man das Fa nicht lernt, werden die Eigensinne der gewöhnlichen Menschen mehr, und sie werden auch immer auffälliger. Du ähnelst auch immer mehr einem gewöhnlichen Menschen und hinterlässt bei anderen auch den Eindruck, dass du kein Kultivierender bist.“ (Dafa-Jünger müssen das Fa lernen, 16.07.2011)
Wenn ich über mein Verhalten nachdenke, bin ich sicher, dass ich während meiner Reibereien mit meinen Kollegen bei ET nicht so gewirkt hatte wie ein Kultivierender.
Ich bin jemand, der glaubt, dass Disziplin bedeutet, seinen Tag gut zu strukturieren, aber das kann ein zweischneidiges Schwert sein. Wenn andere wie ich sind, sind sie womöglich zu sehr an ihre To-do-Liste gebunden und übernehmen zusätzliche Arbeit. Dann wird es schwierig, das Fa-Lernen zu verbessern.
Ich glaube nicht, dass ich viel darüber sagen muss, wie wichtig das Lernen das Fa ist. Doch nachdem ich mir den Tag so eingerichtet hatte, dass ich täglich zwei Stunden Fa lernte, lernte ich später, als ich wieder bei Epoch Times angestellt war, nie weniger als diese zwei Stunden.
In der vielen Zeit, die ich durch die Freistellung hatte, nahm ich auch sonntagsabends am Onlinetraining und am Austausch für den Shen-Yun-Ticketverkauf teil. Ich hatte zuvor noch nie daran teilgenommen, doch ich wollte mich dem Engagement voll anschließen.
Ich fuhr in der Auszeit nach Toronto und verbrachte einige Wochen mit meiner Familie. Interessanterweise rief mich die Chefin meines Gruppenleiters an, um herauszufinden, ob ich in der Stadt wäre. Das schien ein Zufall zu sein. Wie hätte sie wissen können, dass ich in der Stadt war?
Wir trafen uns zum Mittagessen und sie erzählte mir, wie die alten Mächte versuchen würden, Keile in unsere Arbeitsbeziehungen zu schlagen und dass die Situationen manchmal wirklich ernst werden können. Manchmal würde sich die Störung der alten Mächte als gesundheitliche Probleme zeigen. Sie erzählte mir, dass in einer anderen Stadt etwas Ähnliches vorgekommen war. Unser lockeres Treffen war sehr hilfreich. Ich hatte das Gefühl, dass ich bei ET gegen jahrelang aufgebaute negative Wahrnehmungen über mich selbst ankämpfte.
Seitdem ich wieder bei ET eingestellt bin, läuft meine Arbeit sehr gut. Ich glaube, dass ich kürzlich einen meiner besten Artikel geschrieben habe.
Im November und Dezember war es sehr stressig, doch ich lernte das Fa ausreichend und nahm auch am Shen-Yun-Ticketverkauf teil und, mal ehrlich, so sollte es doch am Ende auch sein. Ich sollte in der Lage sein, einen sinnvollen Beitrag zu beiden Projekten zu leisten, wenn Not am Mann ist.
Ich muss ein bisschen strenger werden, was es meinem Redakteur bei Epoch Times leichter macht. Ich kann nun besser verstehen, wie die Situation aus der Sicht der Kollegen aussieht und wie ich ihnen die Arbeit erleichtern kann, was wiederum mir selbst die Arbeit leichter macht.
Ich denke, wir erleben alle Konflikte und Prüfungen der Xinxing. Der Meister sagte:
„Wenn du dann plötzlich auf Probleme stößt, kannst du gut damit umgehen. Wenn dein Herz immer so harmonisch und barmherzig ist, hast du eine Pufferzone, einen Spielraum zum Nachdenken, wenn die Probleme plötzlich auftauchen.“ (Zhuan Falun 2012, S. 230)
Ich möchte denjenigen von Herzen danken, mit denen ich bei der englischen Epoch Times arbeite, weil sie mir diese Chance gegeben haben, weil sie es mit mir ausgehalten haben und weil sie mir geholfen haben, mich als Kultivierender zu verbessern.