(Minghui.org) Ich habe den Pass der Kultivierung innerhalb meiner Familie noch nicht gut bestanden. Meine Frau hat einen schlechten Charakter. Sie nörgelt viel, wird oft wütend und schimpft mich „ein dreckiges Schwein, genau wie deine Mutter“. Meine Mutter ist bereits über zehn Jahre tot und ich nehme es meiner Frau übel, wenn sie solche Worte von sich gibt. Wenn meine aufrichtigen Gedanken stark sind, habe ich das Gefühl, dass sie mir dabei hilft, Karma abzubauen. Wenn sich jedoch mein menschliches Herz bewegt, nehme ich es ihr übel. Wie kann dieser Zustand ein Ende finden?
Einmal beschimpfte sie mich ziemlich heftig und ich erwiderte ein paar Worte. Daraufhin war sie so gekränkt, dass ihre Augen vor Tränen anschwollen und sie zwei Tage lang nicht mit mir sprach. Ich wurde ängstlich. So konnte ich nicht mehr weitermachen. War ich noch ein Praktizierender, wenn sich solch eine Situation immer wiederholte? Ich musste den Pass durchbrechen!
Ich fragte mich, wieso ich es nie überwinden konnte. Als ich mich selbst analysierte, hatte ich das Gefühl, dass ich mich bisher sehr oberflächlich kultiviert hatte. Obwohl ich das Fa lernte, die Übungen machte und aufrichtige Gedanken aussendete, war meine solide Kultivierung doch nicht ausreichend. Ich bewegte mich zwischen Kampf und Bedauern und hatte mein Wesen kaum verändert. Jedes Mal, wenn es zu einem Konflikt kam, konzentrierte ich mich immer auf das Oberflächliche. Ich ärgerte mich, kämpfte dagegen an und bedauerte mein Verhalten hinterher. Ich konnte diesen Kreislauf nicht durchbrechen und so erfolgte auch keine Verbesserung.
Als ich tiefer nach innen schaute und die Wurzel meines Grolls suchte, erkannte ich, dass er einfach erworbener Schlamm war. Nur wenn dieser Schlamm durch das Große Fa gereinigt würde, könnte Barmherzigkeit und Mitgefühl bei mir entstehen und erst so würde ich es schaffen, keinen Hass und Groll zu haben. Da ich den Wunsch hatte mich zu verbessern, half mir der Meister, indem er mich auf einen Satz aufmerksam machte:
„... aber die wirkliche Erhöhung geschieht nicht durch Gewinn, sondern durch Verzicht“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz 2002 in Philadelphia in den USA)
Besonders das Wort „Verzicht“ stach heraus. Ich erkannte, dass ein rasches Vorantreiben nichts brachte. Verzicht bedeutete, einen Schritt zurückzutreten. Wie einfach war das? Das Ego, das Menschenherz, die Anschauungen und Anhaftungen sind wie ein Ozean und der Prozess des Verzichts ist der Prozess der Reinigung und Erhöhung. Das Wort „Verzicht“ zieht sich durch die gesamte Kultivierung.
Als ich das erkannte, erweiterte sich mein Geist und mein Herz entspannte sich. Wenn meine Frau nun wieder schimpft, ist es, als befände ich mich außerhalb des Geschehens. Ich kann sie mit einem ruhigen Herzen beobachten. Ganz gleich wie überheblich und ausfallend meine Frau auch wird, kann ich sie mit einem friedlichen Herzen akzeptieren. Sie unterstützt meine Kultivierung, allein dieser Punkt ist gut genug für mich.
Wenn Eheleute zusammenleben, gibt es immer Momente, in denen man sich mal gut und mal schlecht verträgt. Wenn ein Partner stur auf seiner Meinung besteht, kann das Ergebnis nur in Kampf und Streit ausarten. Ich denke, Verzicht ist eine gute Lösung. Ein Beispiel: Jedes Mal, wenn meine Frau Fleisch für die Zubereitung von Fleischknödeln kauft, lässt sie das Fleisch nicht gleich im Geschäft durch die Maschine zerkleinern, sondern nimmt es im Ganzen mit nach Hause und lässt es mich zerkleinern, um die Füllungen daraus zu machen. Als ich sie einmal fragte: „Wieso machst du das so?“, antwortete sie: „So ist es sauberer und ich mache mir keine Sorgen.“ Daraufhin sagte ich: „In das Geschäft kommen ständig Kunden, die ihr Fleisch kaufen und dort zerkleinern lassen. Es sollte doch in Ordnung sein.“ Sie zog sofort ein langes Gesicht: „Wieso bist du so starrsinnig?“ Ich lächelte sofort und sagte: „Okay, dann machen wir es so wie du willst.“ Ihr „sauber“ und mein „Zeit sparen“ sind beides Anschauungen. Wenn ich auf meine Anschauungen verzichten kann, werden die Dinge erst harmonisch. Sie war dabei, mich zu prüfen. Durch den Verzicht kam es zu keiner Eskalation des Konflikts und ich konnte mich erhöhen.
Ein anderes Mal bekam meine Enkelin Fieber und meine Frau benutzte Wein für die Massage und Akupunktur. Als ich das sah, ärgerte ich mich, denn meine Enkelin kultiviert sich im Falun Dafa. War meine Frau nicht dabei, ihrem Körper schwarze Substanz zuzufügen? Ich versuchte sofort, sie davon abzuhalten. Sie wurde sehr wütend und sagte „Was geht dich das an?“ Als ich sah, wie mich meine kleine Enkelin mitleidig ansah, füllte die Substanz des Grolls mein Gehirn und böse Gedanken stiegen auf. Früher hätte ich das Kind von ihr weggenommen, aber diesmal tat ich es nicht, ich war sofort wachsam: Ich dachte, meine Enkelin hat den Meister, der sich um sie kümmert, wer kann sie schon ruinieren? Dies war eine gute Gelegenheit, mich zu kultivieren und meinen Groll zu beseitigen. Ich beseitigte ihn mit aufrichtigen Gedanken. Mein Herz war nicht mehr schwer, sondern ganz geöffnet.
Der Meister sagt:
„Wir sind zielgerichtet, wir zielen wirklich auf jenes Herz und beseitigen jenen Eigensinn und so kultivieren wir uns sehr schnell.“ (Zhuan Falun 2012, Seite 313)
Ich halte mich immer an das Fa vom Meister. Wenn das Menschenherz, die Anschauung und die dämonische Natur herauskommen, ergreife ich sie sofort und beseitige sie. Dadurch spüre ich auch meine Erhöhung. Es ist einfach und effektiv, wenn ich so handele. Ich bin der Verteidiger des kleinen Universums meines eigenen Körpers und bin verantwortlich für die positiven Faktoren. Wenn ein Teil meines Körpers Schmerzen hat oder es sich irgendwo unbequem anfühlt, gibt es ein Problem in diesem Universum. Dann richte ich meine aufrichtigen Gedanken auf diesen Himmelskörper, damit alle Lebewesen darin errettet werden können.
Wenn sich die Gewohnheit des „Verzichts“ herausbildet, sehe ich meine Frau als erbärmliches und leidendes Wesen. Ganz gleich, welches Schicksal ich in der Geschichte mit ihr hatte, ich betrachte den „Schaden“, den sie mir zufügt, als Unterstützung bei meiner Kultivierung. Damit sie weniger Karma erzeugt, wenn sie sich ärgert, sage ich sofort: „Ärgere dich doch nicht. Wenn du etwas zu sagen hast, können wir in Ruhe miteinander reden.“ Ich fühle mich edel, wenn ich in der Lage bin, sie zu tolerieren und ihr zu verzeihen.
Da es um ihre Gesundheit nicht so gut steht, muss ich ihr immer helfen, ihr die Schuhe anzuziehen, wenn sie ausgehen möchte. Zuerst konnte ich mich nicht bücken und hatte ein minderwertiges Gefühl. Dann dachte ich aber: Was ist edel? Als Kultivierender sollte ich an andere denken. Meine Frau ist doch auch eine von den anderen. Als ich mich in meinen Gedanken besserte, wurde mein Handeln auch ganz natürlich. Ich bin nun bereit, für andere mein Herz zu öffnen und betrachte es als Segen, etwas für andere zu tun.
Das gilt auch für andere Praktizierende. Ganz gleich wie gut sich ein Praktizierender kultiviert, man kann dennoch Fehler oder die dämonische Natur in ihm sehen. Wenn man aber in einer Konfliktsituation Verzicht üben kann und nicht auf die Fehler des Gegenüber, sondern nur auf dessen gute Seiten achtet, kann man sein Herz ruhig halten. So können auch Lücken verhindert werden. Als ich beispielsweise einen Praktizierenden zu einer Gua Sha-Behandlung gehen sah, war ich überrascht. Sofort dachte ich „Verzicht“. In der Vergangenheit, hätte ich ihm meine Meinung gesagt.
Ich erinnerte mich an die Worte vom Meister:
„Schaut nicht auf die schlechte Seite der anderen. Schaut immer auf die gute Seite der anderen.“ (Erläuterung des Fa auf der Fa-Konferenz im Westen der USA zur Zeit des chinesischen Laternenfestes 2003, 06.03.2003)
Wie die Situation mancher Jünger aussieht, weiß nur der Meister. Die Unzulänglichkeiten unserer Mitpraktizierenden sind ein Spiegel, damit wir unsere eigenen erkennen und abschleifen können. Der Verzicht, sich auf die Mängel der Mitpraktizierenden zu fokussieren, deckt erst die eigenen auf. Barmherzigkeit wird mehr und mehr entstehen und man wird allmählich die Anforderung vom Fa erreichen. Sich selbst zurücknehmen, erst dann kann man für andere das Herz öffnen und Anstrengungen unternehmen. Man wird reiner.
Obiges sind meine Erfahrungen aus jüngster Zeit. Mein Ebene ist beschränkt. Wenn es Stellen gibt, die nicht dem Fa entsprechen, bitte ich um Korrektur.