(Minghui.org) Zwei Falun-Dafa-Praktizierende aus der Stadt Yueyang in der Provinz Hunan wurden vor kurzem in die örtliche Nervenklinik eingewiesen. Sie hatten sich geweigert, ihren Glauben an Falun Dafa [1] aufzugeben. Jegliche Familienbesuche werden seit ihrer Verhaftung 2019 beziehungsweise 2020 unterbunden. Die Angehörigen sind sehr besorgt.
In den vergangenen 21 Jahren wurden viele gesunde Falun-Dafa-Praktizierende während der Verfolgung in Nervenkliniken eingewiesen. Dort wurden ihnen nervenschädigende Medikamente gespritzt und sie wurden gefoltert. Neben den beiden Praktizierenden aus Hunan wurden zwei weitere Praktizierende aus den Provinzen Guangdong und Liaoning nach ihrer Verhaftung in diesem Jahr in psychiatrische Kliniken eingewiesen.
Am 27. Mai 2019 wurde der 62-jährige Lu Yongliang zu Hause verhaftet. Er hatte mit anderen Praktizierenden die Schriften des Falun Dafa gelernt. Seine Falun-Dafa-Bücher, Drucker, DVD-Brenner und einige Informationsmaterialien über Falun Dafa wurden beschlagnahmt.
Am 2. Juli 2019 legte die Polizei Lus Fall der Bezirksstaatsanwalt in Lou vor. Der Staatsanwalt lehnte den Fall zweimal aus Mangel an Beweisen ab. Schließlich erhob er Anklage und reichte die Akte am 26. Dezember beim Bezirksgericht Lou ein.
Nach seiner Verhaftung wurde Lu in der Haftanstalt Yueyang festgehalten Besuche waren verboten. Nach Angaben von Personen, die mit dem Fall vertraut sind, zahlte seine Familie von Juli bis November eine monatliche Kaution von 600 Yuan (rund 70 Euro) für die Lebenshaltungskosten. Die Wärter erlaubten Lu jedoch nicht, zu Abend zu essen. Als es im Winter kalt wurde, gab man ihm keine wärmende Kleidung.
Anfang Juni 2002 wurde Lu in die psychiatrische Reha-Klinik Yueyang gebracht. Als seine Angehörigen in den vergangenen Wochen zur Haftanstalt kamen und sich nach Lu erkundigten, ging es ihm nach Auskunft der Wärter gut. Dass er bereits verlegt worden war, sagte man der Familie nicht.
Es wird berichtet, dass das Bezirksgericht Lou den Fall vor kurzem an die Bezirksstaatsanwaltschaft Pingjiang übergeben hat. Das lässt darauf schließen, dass die Fälle von Praktizierenden naher Regionen zusammengelegt und durch die Behörden nur einer Staatsanwaltschaft und einem Gericht zugeteilt werden.
Vor seiner derzeitigen Haft war Lu mehrmals festgenommen und inhaftiert worden, weil er seinen Glauben an Falun Dafa bewahrte. Weitere Einzelheiten sind in einem früheren Bericht aufgeführt: Herr Lu Yongliang veröffentlicht die bösartigen Verbrechen des Büro 610 der Stadt Yueyang und des Zwangsarbeitslagers Xinkaipu in der Provinz Hunan.
Die 73-jährige Guo Danxia ist pensionierte Buchhalterin. Sie wurde am 17. März 2020 in ihrer Wohnung festgenommen. Polizisten durchsuchten die Räumlichkeiten. Während der gewaltsamen Verhaftung wurde Guo von den Beamten hin und her gestoßen. Sie musste sich übergeben.
Nach ihrer Verhaftung brachte man Guo in die Haftanstalt Nr. 2 in Yueyang. Ende Juni 2020 wurde sie ebenfalls in die psychiatrische Reha-Klinik Yueyang eingewiesen. Anfang Juli gelangte ihr Fall zur Bezirksstaatsanwaltschaft Pingjiang.
Ähnlich wie Lu wurde auch Guo in den vergangenen 21 Jahren wiederholt wegen ihres Glaubens verfolgt – insbesondere in den ersten Jahren. Von 1999 bis 2003 war die Praktizierende jährlich einmal festgenommen worden.
Das erste Mal wurde Guo am 20. Dezember 1999 auf dem Platz des Himmlischen Friedens verhaftet. Sie war dort hingefahren, weil sie für ihr Recht, Falun Dafa zu praktizieren, eintreten wollte. Polizisten schlugen ihren Kopf gegen die Scheibe des Dienstwagens. Während des Verhörs legten die Beamten Guo Handschellen an. Sie schlugen sie mit einem Stock, traten sie und schlugen ihren Kopf gegen die Wand. Sie wurde ohnmächtig und später in einen Metallkäfig geworfen.
Anschließend wurde Guo nach Yueyang zurückgebracht, wo sie einen Monat eingesperrt war. Sie musste 500 Yuan (rund 60 Euro) Lebenshaltungskosten dafür bezahlen. Zudem erpresste die Polizei 6.900 Yuan (rund 850 Euro) von ihr.
Im Juli 2000 wurde Guo erneut verhaftet und über 40 Tage lang in der Haftanstalt Yueyang festgehalten. Die Polizei zwang sie, eine Kaution von 3.000 Yuan (rund 370 Euro) zu zahlen.
Sechs Monate später, am 16. Januar 2001, wurde Guo erneut festgenommen. Die Polizei gestattete ihr nicht einmal, ihre Schuhe anzuziehen. Drei Monate lang befand sie sich in der Haftanstalt Yueyang. Die Höhe der von ihr erpressten Geldsumme ist unbekannt.
Am 6. Februar 2002 wurde Guo verhaftet, als sie gerade Hausarbeiten verrichtete. Diesmal war sie sechs Monate in der Haftanstalt Yueyang eingesperrt. Um gegen die Verfolgung zu protestieren, trat sie dreimal in Hungerstreik, der zweimal sieben und einmal 18 Tage dauerte. Die Wärter zwangsernährten sie. Einmal fesselten die Beamten sie für zwei Tage auf einem Totenbett in der sogenannten „Spreizadler-Position“. Guo wurde zur Zahlung eines Betrages von 5.000 Yuan (rund 600 Euro) gezwungen.
Folternachstellung: „Spreizadler-Position“
Am 10. August 2003 wurde Guo festgenommen, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Jemand zeigte sie bei der Stadtverwaltung Yueyang an. Zunächst brachte man Guo in die Haftanstalt Hubin. Später wurde sie in die Haftanstalt Nr. 1 von Yueyang verlegt, bevor sie ein Jahr lang im Zwangsarbeitslager Baimalong verbringen musste.
Nicht lange nach ihrer Freilassung verhafteten die Beamten sie ein weiteres Mal, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Das war im Juli 2005. Sie wurde in der Haftanstalt Yueyang festgehalten. Man erpresste 4.500 Yuan (rund 560 Euro) von ihr.
Durch Guos wiederholte Festnahmen und Inhaftierungen geriet ihr Mann, der bei der Regierung arbeitete, unter enormen Druck. Er schlug seine Frau und beschimpfte sie. Guo hegte keinen Groll gegen ihn. Später wurde bei ihm eine tödliche Krankheit diagnostiziert. Er wurde bettlägerig. Guo versorgte ihn und kümmerte sich gut um ihren Mann.
Nach seinem Tod gab Guo ihr Haus und den Besitz ihres Mannes an seine drei Kinder aus einer früheren Ehe weiter. Für sich und ihren Sohn nahm sie nur wenig in Anspruch.
Frühere Berichte:
Neun Falun-Dafa-Praktizierende innerhalb von zwei Wochen verhaftet, zwei weitere schikaniert
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.