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Einst für elf Jahre in Haft: 66-Jähriger stirbt eineinhalb Monate nach erneuter Festnahme

14. September 2020 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der chinesischen Provinz Jilin

(Minghui.org) Am 26. August 2020 starb ein Falun-Dafa-Praktizierender aus dem Kreis Nong´an in der Provinz Jilin. Er war eineinhalb Monate zuvor bei einer Polizeirazzia verhaftet worden, weil er Falun Dafa [1] praktizierte. Seine Frau, die zusammen mit ihm festgenommen wurde, befindet sich zum Zeitpunkt dieses Berichts noch immer in Haft.

Jiang Quande

Jiang Quande und seine Frau Sun Xiuying wurden am 15. Juli 2020 festgenommen. Zu diesem Zeitpunkt war Jiang aufgrund einer Erkrankung abgemagert, dennoch nahm die Polizei ihn in Gewahrsam.

Jiang wurde etwa zwei Wochen später freigelassen und erhielt dann täglich Infusionen, die ihn am Leben hielten. Die Polizisten weigerten sich, seine Frau freizulassen, sodass sie sich nicht um ihren Mann kümmern konnte.

Am 16. August 2020 starb Jiang im Alter von 66 Jahren – vier Tage, nachdem die Staatsanwaltschaft Nong´an die Verhaftung seiner Frau genehmigt hatte.

Frühere Verfolgung – ein Rückblick

Früher arbeitete Jiang im Büro des Getreidelagers in Nong´an. Er war süchtig nach Zigaretten und Alkohol. Nachdem er 1997 mit Falun Dafa begonnen hatte, war er in der Lage, diese Abhängigkeiten zu überwinden und sie aufzugeben.  Sein Herzleiden und eine Hautkrankheit verschwanden udn er wurde insgesamt rücksichtsvoller.

Nachdem das kommunistische Regime 1999 die Verfolgung von Falun Dafa angeordnet hatte, sperrte man Jiang eineinhalb Jahre in ein Zwangsarbeitslager. Anschließend wurde er zu elf Jahren Gefängnis verurteilt. Er musste grausame Formen der Folter erleiden; eine Behinderung am rechten Arm blieb zurück.

Zwangsarbeitslager

Das erste Mal wurde Jiang im September 1999 festgenommen, wo man ihn 60 Tage lang internierte. Die Wärter ließen ihn stundenlang regungslos auf einem kleinen Hocker sitzen. Als diese Tortur vorüber war, sollte Jiang Schwerstarbeit verrichten, wie Säcke mit Bohnen tragen, die über 100 Kilogramm wogen.

Nicht lange nach seiner Freilassung wurde er Anfang 2000 erneut verhaftet und 30 Tage lang festgehalten.

Im Februar 2000 reiste Jiang nach seiner Freilassung nach Peking. Er appellierte für sein Recht, Falun Dafa zu praktizieren – und wurde erneut festgenommen. Nach drei Wochen Haft musste er ein Jahr ins Zwangsarbeitslager. Die Haftzeit wurde um sechs Monate verlängert, weil Jiang seinen Glauben nicht aufgeben wollte.

Während eines Treffens für alle Personen im Arbeitslager am 28. April 2001 hinderte Jiang einen Wärter daran, Falun Dafa vor anderen Gefangenen zu diffamieren. Dafür bezog er brutale Prügel und wurde einen Monat in Isolationshaft gesperrt.

Im Juli 2001 zwangen die Wärter Jiang und 20 weitere Praktizierende, die ihren Glauben an Falun Dafa nicht aufgeben wollten, die Nacht im Lotussitz auf einem Holzbrett zu verbringen, ohne einschlafen zu dürfen. Der Raum war überfüllt, sodass ihre Beine aufeinander lagen. Ein Wärter überwachte die Praktizierenden. Wenn sich jemand bewegte, wurde er geschlagen. Der Raum hatte keine Fenster und war ganz feucht. Alle Praktizierenden schwitzten und litten an Atemnot. Der Wärter bezeichnete diese Art Folter als „Brötchen dämpfen“.

Elf Jahre Haft und höllische Folter, die zur Behinderung führt

Etwa ein Jahr nach seiner Freilassung wurde Jiang am 8. November 2002 erneut verhaftet, weil er Informationsmaterialien über Falun Dafa hergestellt hatte. Die Polizisten setzten ihn ans Ende einer längeren Bank und fesselten seine Beine an die Bank. Sie zogen ihm eine Plastiktüte über den Kopf und durchstachen ihm Finger und Brustwarzen mit angespitzten Bambusstöcken.

Sie fesselten ihm seine Hände hinter seinen Rücken und zogen sie über den Kopf nach vorn. Das wiederholten sie über zehnmal. Dann legten sie ihm Handschellen an und schüttelten seine Handgelenke. Bei dieser Folter erlitt Jiang einen Knochenbruch am rechten Arm und war danach behindert.

Später wurde Jiang zu elf Jahren Haft verurteilt. Am 17. Januar 2004 brachte man ihn ins Gefängnis Shiling. Da er Widerstand leistete, kam er zwei Monate in Isolationshaft. Nach wiederholten Schlägen waren ihm die meisten Zähne ausgeschlagen. Die Wärter zwangen Jiang auch, gefesselt auf einem Bett in der „Spreizadler-Position“ zu liegen, wobei Arme und Beine auseinandergezogen wurden.

Am 4. November 2005 wurde Jiang in das Gefängnis Gongzhuling verlegt. Man steckte ihn in Isolationshaft und folterte ihn erneut auf einem Bett in der Spreizadler-Position. Selbst als er sich erleichtern musste, weigerten sich die Wärter, den Praktizierenden loszubinden. Sie zogen ihm die Kleidung aus und versetzten ihm mehrere Elektroschocks. Als man ihn am Bauchnabel schockte, waren die Schmerzen und der Schock unerträglich.

Nachdem Jiang im Gefängnis elf Jahren lang täglich die Hölle auf Erden erlebt hatte, ließ man ihn am 11. November 2013 frei.

Weitere Verhaftungen

Am 3. September 2015 wurde Jiang abermals verhaftet. Jemand hatte ihn angezeigt, weil er in einem Bus mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte. Man verurteilte ihn zu einer Geldstrafe von 1.000 Yuan (rund 120 Euro) und sperrte ihn 15 Tage ein.

Nur wenige Monate später, am 25. Januar 2016, wurde Jiang mit seiner Frau erneut verhaftet.

Frühere Berichte:

Auflistung von Falun Gong-Praktizierenden, deren Strafanzeigen gegen Jiang Zemin am 8. August 2015 in Kopie bei Minghui eingegangen sind

Dringende Rettungsaktivitäten für Dafa-Jünger Jiang Quande in der Stadt Changchun


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.