(Minghui.org) Vor kurzem wurde ich in meinen Träumen zweimal daran erinnert, wahrhaftig zu sein.
Im ersten Traum musste ich mich in aller Eile einer Aktion anschließen. Es gab einen langen Durchgang dorthin. Ich hatte das Gefühl, es würde zu lange dauern, zu Fuß zu gehen, also gab ich vor, behindert zu sein, und fuhr mit einem speziellen Auto hin. Ich wachte auf, als ich daran dachte, ich könnte damit das Ansehen der Falun-Dafa-Praktizierenden beschädigen.
Im zweiten Traum ging ich in ein Auditorium kurz vor Ende eines Seminars. Der Vortragende hinterließ ein Rätsel für die Zuhörer. Ich fand die Antwort heraus, die darin bestand, mich nur von innen heraus zu kultivieren, anstatt nur äußerlich auf eine gute Wirkung zu achten.
Mir war klar, beide Träume deuteten an, dass man „Wahrhaftigkeit“ kultivieren muss, aber ich konnte nicht herausfinden, auf welche Weise ich mich nicht wahrhaftig verhielt.
Seit meiner Jugend glaubte ich, dass ich hart arbeiten, mich an die Regeln der Gesellschaft halten und ein guter Mensch werden sollte, indem ich anderen half und mich um sie kümmerte. Über einen langen Zeitraum hinweg hatten sich viele Menschen daran gewöhnt, dass ich nett war und bereit, anderen zu gefallen. Andere jedoch hielten diesen Charakterzug für selbstverständlich. Ich hatte ein Gefühl des Verlustes, weil mein gutes Verhalten nicht anerkannt wurde.
Mir wurde plötzlich klar, dass das Gefühl des Verlustes eigentlich auf meine starke Anhaftung an Ruhm zurückzuführen war. Von den drei üblichen Anhaftungen – Ruhm, Reichtum und Emotionen – hing ich am meisten am Ruhm. In einigen kritischen Momenten konnte ich mit Gewinn und Gefühlen gut umgehen, aber an Ruhm hielt ich zu sehr fest und konnte ihn nicht loslassen.
Ich stellte fest, dass ich immer nach einem guten Ruf gestrebt hatte, ich wollte „der Beste sein“. Dieser Gedanke wird allgemein als positiv empfunden, so dass ich nicht erkannte, dass er das Ergebnis einer Anhaftung war. Als ich tiefer nachforschte, fand ich heraus, dass das Streben nach einem guten Ruf auf Selbstsucht beruhte – auf dem Festhalten am Ego.
Als ich meine Anhaftung entdeckt hatte, verstand ich die tiefere Absicht, die hinter dem starken Streben stand, als ein guter Mensch anerkannt zu werden. Ich war seit meiner Kindheit darauf bedacht gewesen, ein tugendhaftes Image aufrechtzuerhalten, und ahmte ständig die wünschenswerten Verhaltensweisen anderer nach. Als meine Mutter das bei mir sah, warnte sie mich einmal: „Die Leute kümmern sich um ihre eigenen Angelegenheiten. Denke nicht immer, dass sie auf dich schauen.“
Ich erkannte, dass dieser „nicht wahrhaftige“ Aspekt in mir verursacht wurde, weil ich an meinem guten Ruf festhielt. Diese starke Anhaftung nicht loszulassen, bedeutete, dass ich für die Anerkennung durch die anderen lebte. Mein freundliches Verhalten war nicht das Ergebnis von Gutherzigkeit. Diese versteckte Motivation stand überhaupt nicht im Einklang mit Wahrhaftigkeit. Die innere Einstellung, für den guten Ruf zu leben, verursachte viele bedauerliche Verhaltensweisen und beeinträchtigte auch ernsthaft meine Fähigkeit, die drei Dinge zu tun, die Dafa-Schüler tun sollten.
Ich bin dankbar für die Hinweise, die mir der Lehrer gab, damit ich mein starkes Streben nach Ruhm erkennen konnte. Ich schämte mich für meine jahrzehntelange Unwissenheit, wusste aber auch, dass diese Fehler von meinem „falschen Selbst“ kamen, das Karma, menschliche Gedanken und Anschauungen anhäufte. Mein wahres Selbst hat an diesem Verhalten nicht teilgenommen.
Als ich das „falsche Selbst“ entdeckt hatte und es loswerden wollte, fühlte ich mich wirklich so, als würde ich eine Schicht von Teilchen abwerfen und in einer anderen Dimension gereinigt werden. Danach wurde das Aussenden der aufrichtigen Gedanken viel kraftvoller.
Ich hoffe, mich solider kultivieren zu können. Ich sollte meine menschlichen Anschauungen, Meinungen und Anhaftungen beseitigen und mich stets den universellen Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht angleichen, damit ich zu meinem wahren Selbst zurückkehren kann.