(Minghui.org) Bis zum 10. Juli 2019 lagen Minghui.org Beweise vor, dass mindestens 86.050 Falun-Dafa-Praktizierende verhaftet worden waren. 28.143 kamen ins Arbeitslager; 17.963 wurden zu Haftstrafen verurteilt, 18.838 in Gehirnwäsche-Einrichtungen gebracht und 908 sperrte man in Nervenkliniken ein. 519.040 Fälle von Folter wurden dokumentiert. Hinzu kamen in den vergangenen 20 Jahren der Verfolgung unzählige Fälle von Diskriminierung, Arbeitsentlassung, Einkommensverlust, psychische Traumata, zerrüttete Familien, Verletzungen, Behinderungen sowie Todesfälle. [1]
Aus einem Bericht des UN-Sonderberichterstatters für Folter 2006 geht hervor, dass zwei Drittel der gefolterten Menschen Falun-Dafa-Praktizierende waren. Sowohl körperliche als auch psychische Foltertechniken setzen die Behörden ein. Damit wollen sie die Praktizierenden während der sogenannten „Umerziehung“ zwingen, ihren Glauben aufzugeben. Beamte der unteren Ebenen werden ermutigt, ihre Effizienz bei der Umerziehung durch Quoten und Belohnungen zu erhöhen – beispielsweise durch Beförderung oder Geldprämien für Polizisten und Gefängniswärter.
Es folgt eine kleine Liste von Foltermethoden, die chinesische Behörden bei Falun-Dafa-Praktizierenden anwenden.
Ji Guangjui, ein Ingenieur aus der Stadt Hefei in der Provinz Anhui, wurde am 28. März 2017 verhaftet. Beamte brachten ihn auf eine lokale Polizeiwache, wo er während eines Verhörs schwer gefoltert wurde. Die Polizisten stachen ihm Bambusstäbchen unter die Fingernägel, schlugen ihm auf den Kopf und gegen die Brust und würgten ihn. Der Praktizierende musste eine vierjährige Gefängnisstrafe absitzen, weil er seinen Glauben an Falun Dafa nicht aufgeben wollte.
Sein Bruder Ji Guangjie und die Schwester Ji Guangxiong, die ebenfalls beide Falun Dafa praktiziert hatten, waren zuvor wegen ihres Glaubens mehrfach verhaftet und eingesperrt worden. Nachdem sie jahrelang unter der Verfolgung gelitten hatten, starben die beiden 2012.
Folterillustration: Bambusstäbchen unter die Fingernägel stechen
Falun-Dafa-Praktizierende, die im Gefängnis Gongzhuling in der Provinz Jilin inhaftiert waren, wurden mit Elektroschocks gequält und aufgehängt. Die Wärter verwenden in der Regel elektrische Schlagstöcke, um neu angekommene Praktizierende zuerst zu schocken. Wenn dies ihren Glauben nicht erschüttert, fesseln die Wärter sie in einer qualvollen Position, die oft bleibende Schäden verursacht.
Die Praktizierenden werden gezwungen, ihre Beine übereinander zu kreuzen und so die Lotussitzposition einzunehmen. Dabei werden ihnen die Hände hinter dem Rücken verdreht. Dann werden die Beine mit einem langen, dicken Seil gefesselt und dann kreuz und quer über den Körper gelegt, um die Hände auf dem Rücken zu fesseln. Wenn die Wärter das Seil festziehen, drücken sie dabei die Köpfe der Praktizierenden so tief wie möglich nach unten.
Diese Methode verursacht Atembeschwerden. Die Wärter binden die Praktizierenden nur während der Mahlzeiten und Toilettenpausen los. Einige Praktizierende wurden auf diese Weise bis zu neun Monaten gefoltert.
Berichten von Minghui.org zufolge wurde Ma Zhanfang am 7.Mai 2012 zu Tode gefoltert. Der Mann aus Jilin in der gleichnamigen Provinz war ein Jahr zuvor verhaftet worden. Ein weiterer Praktizierender aus der Provinz Jilin, Cai Fuchen, wurde in Isolationshaft genommen. Mit elektrischen Schlagstöcken schockte man ihn an Kopf und empfindlichen Körperstellen. Am 15. September 2010 starb er während der Folter.
Miao Xiaolu aus der Stadt Qiqihar in der Provinz Heilongjiang war verhaftet und zu fünf Jahren Frauengefängnis in Heilongjiang verurteilt worden. Dort wurde sie zwangsernährt, verprügelt, Kälte ausgesetzt und musste viele andere Arten körperlicher Misshandlungen über sich ergehen lassen.
Eines Tages im Juli 2004 wurden ihre Hände mit Handschellen auf den Rücken gefesselt. Man hängte sie auf, sodass nur ihre Zehen den Boden berühren konnten. Ihre Arme wurden taub und sie verlor das Bewusstsein. Als die Wärter die herunternahmen, hatten die Handschellen ins Fleisch geschnitten und die Handgelenke bluteten. Miao Xiaolu wurde durch die erlittenen Qualen inkontinent. Ihre Hose war von Urin durchnässt.
Aufgrund der Folter war die Praktizierende behindert. Erst im November 2006, knapp einen Monat vor Haftende, kam sie aus dem Gefängnis, damit sie sich ärztlich behandeln lassen konnte. Nach ihrer Heimkehr verschlechterte sich ihr Zustand weiter. Sie starb im März 2008 im Alter von 43 Jahren.
Das Sitzen auf einem kleinen Hocker ist eine weit verbreitete Foltermethode, der Falun-Dafa-Praktizierende in Gefängnissen ausgesetzt sind. Diese scheinbar harmlose Bestrafung ist in Wirklichkeit äußerst schmerzhaft. Längeres Sitzen in einer unveränderten Position führt oft zu Eiterbildung am Gesäß. Füße und Beine schwellen an. Manchmal kommt es zu bleibenden Schäden.
Lei Xiuxiang aus der Stadt Jilin in der gleichnamigen Provinz wurde 2015 verhaftet und zu einer Haftstrafe im Frauengefängnis Jilin verurteilt. Im Juli und August 2019 wurde sie gezwungen, auf einem kleinen Hocker zu sitzen, der nur etwa 15 Zentimeter hoch war. Die Sitzfläche betrug etwa 18 x 23 Zentimeter. Man befahl ihr, ihren Körper gerade zu halten. Oberkörper und Beine mussten in einem Winkel von 90 Grad zueinander stehen. Mitgefangene klemmten ihr ein Blatt Papier zwischen die Beine. So wurde sie gezwungen, die Beine zusammenzupressen. Wenn das Blatt Papier hinunterfiel, misshandelten die Häftlinge sie, indem sie die Praktizierende kniffen oder beschimpften. Die Toilette durfte Lei Xiuxiang nur viermal am Tag benutzen. Sie durfte sich weder waschen noch ihre Kleidung wechseln.
Neben den aufgeführten Foltermethoden werden Praktizierende auch mit heißen Bügeleisen verbrannt und mit Hochspannungselektrostöcken geschockt. Sie dürfen nicht schlafen, essen oder zur Toilette gehen – um nur einige Formen zu nennen. Menschenrechtsaktivisten haben über 100 Foltermethoden zusammengetragen, mit denen Falun-Dafa-Praktizierende gequält werden.
Wang Shuangmu aus der Provinz Jiangsu hatte eine Strafanzeige gegen Jiang Zemin, den ehemaligen Vorsitzenden des kommunistischen Regimes Chinas eingereicht. Dieser hatte 1999 die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden befohlen. Am 3. Oktober 2017 wurde der Praktizierende wegen seiner eingereichten Anzeige festgenommen. Später verurteilte ihn ein Gericht zu eineinhalb Jahren Haft, die er im Gefängnis Hongzehu verbringen musste. Die Wärter setzten ihn unter Druck, damit er seinen Glauben an Falun Dafa aufgibt. Als er sich weigerte, besprühten die Wärter ihn mit Pfefferwasser, stachen ihn mit angespitzten Stiften und Nägeln und zwangen ihn täglich viele Stunden lang, auf der Kante des winzigen Hockers zu sitzen.
In der Haftanstalt Moqi in der Inneren Mongolei entwickelten die Wärter ein Schema, um Falun-Dafa-Praktizierende zu foltern. Man fesselte sie beispielsweise mit Metallketten an ein Bett und übergoss sie mit eiskaltem Wasser, bis sie ohnmächtig wurden. Bambusstäbchen wurden den Praktizierenden zwischen den Zehen in die Füße gestochen und sie mussten Fesseln mit über 25 Kilogramm schweren Reifen/Gewichten tragen. Und vieles mehr. Zahlreiche Praktizierende starben direkt durch die Folter, aber für ihren Tod wird niemand zur Verantwortung gezogen.
Frühere Berichte:
Folgen der Folter: Wangs Beine fühlen sich immer noch taub und kalt an
Verfolgungsbericht von Ji Guangjie aus Hefei, Provinz Anhui vor seinem Tod (Fotos)
Frau Zhang Lanpings Familie im Verlauf der ständigen Verfolgung durch das kommunistische Regime zerbrochen (Foto)
Ingenieur zu vier Jahren Haft verurteilt
Im Gefängnis von Gongzhuling: Elektroschocks und Folter durch Fesselungen
Neue Einzelheiten über Folter einer Falun-Dafa-Praktizierenden, die vor elf Jahren starb
[1] Falun Dafa, auch als Falun Gong bekannt, ist ein spiritueller Kultivierungsweg, der in der buddhistischen Tradition verwurzelt ist. Seine Prinzipien sind Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. In den 1990er Jahren war diese Meditationslehre in China weit verbreitet. Jedoch begann die Kommunistische Partei Chinas am 20. Juli 1999 eine massive Unterdrückungskampagne zur Ausrottung von Falun Dafa, die bis heute andauert. Sie hat dazu geführt, dass viele Praktizierende wegen ihres Glaubens inhaftiert und gefoltert werden. Nachweislich sind Tausende an den Folgen der Folter gestorben.