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Wie ein junger Praktizierender zur Kultivierung zurückfand

3. September 2020 |   Von einer Falun-Dafa-Praktizierenden in China

(Minghui.org) Vor Beginn der Verfolgung von Falun Dafa im Juli 1999 war es üblich, dass Eltern zusammen mit ihren Kindern im Park die Übungen praktizierten. Die meisten dieser Kinder haben sehr gute Grundlagen und sind jetzt ungefähr dreißig Jahre alt. Leider verloren manche wegen der Verfolgung ihre Kultivierungsumgebung und haben mit der Kultivierung aufgehört.

Durch das Leben in einer moralisch verkommenen Gesellschaft wurden diese jungen Menschen süchtig nach Geld, Ruhm und Internet. Völlig hilflos verloren ihre Eltern jede Hoffnung. Manche von ihnen grämen sich, was für Erwachsene ihre kostbaren Kleinen geworden sind. Eines dieser Kinder ist unser Sohn. Letztlich fand unser Sohn aber wieder den Weg zur Kultivierung zurück.

Die frühen Jahre

Vor Beginn der Verfolgung gingen mein Mann, unser Sohn und ich täglich zum gemeinsamen Fa-Lernen und praktizierten die Übungen im benachbarten Park. Noch las der Junge nicht, aber er konnte viele der Gedichte und Schriften von Meister Li (dem Begründer von Falun Dafa) rezitieren, wie zum Beispiel „Hong Yin“ und „Essentielles für weitere Fortschritte“.

Während unser Sohn und seine Freunde spielten, rezitierten sie die Gedichte des Meisters. Wenn er manchmal in der Meditation saß, lief ihm vor Schmerzen der Schweiß herunter. So manches Mal fragten wir ihn, ob er nicht aufhören wolle. Er aber lehnte es ab und hielt bis zum Ende durch. Inmitten einer moralisch verfallenden Gesellschaft inspirierte und ermutigte er uns, fleißig zu bleiben.

Unser Sohn war der Jüngste in der Klasse und wurde häufig von seinen Mitschülern schikaniert. Oft kam er mit Schnittwunden und blauen Flecken nach Hause. Doch schlug er nie zurück und machte auch nicht groß Aufhebens davon, schikaniert und verletzt worden zu sein.

Kultvierungsumgebung zerstört

Nach Beginn der Verfolgung am 20. Juli 1999 wurde unsere gemeinsame Kultivierungsumgebung zerstört. Wir verloren den Kontakt zu vielen Freunden. Einige unter ihnen hörten auf, Falun Dafa zu praktizieren. Sie hatten Angst, eingesperrt zu werden. Sich in der Isolation zu kultivieren ist nicht das Ideale, aber wir hielten durch.

Unser Sohn lernte das Fa mit uns. Manchmal wollte er nicht, aber wir gaben ihn nie auf. Mein Mann und ich waren der Überzeugung, dass wir unser Kind auf jeden Fall dazu anleiten sollten, sich in seinem Leben nach den Prinzipien des Dafa, Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht zu richten.

Unser Sohn war ein guter Schüler. Bei seiner Erziehung schimpften und schlugen wir ihn nie, auch wenn er Fehler machte. Stattdessen versuchten wir, ihm die Angelegenheit auf der Grundlage der Lehre des Meisters zu erklären.

Seine Jugendzeit verlief ohne größere Ereignisse. Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht schlugen Wurzeln im Herzen unseres Sohnes. Er war ein freundlicher, großzügiger junger Mann.

Es war zum Teil unsere Schuld, dass unser Sohn in diesen Jahren niemals aus freien Stücken das Fa las. Mein Mann und ich mussten ihn immer bitten, sich zu uns zu setzen. Außerdem praktizierte er die Übungen nicht regelmäßig.

Ab seiner Zeit an der Hochschule und dem Verlust seiner Kultivierungsumgebung nahm ihn die Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen völlig ein. Der Abstand zwischen uns wuchs zunehmend.

Erwachsensein

Für die Graduiertenschule ging unser Sohn ins Ausland. Wir hofften, dass aus ihm ein fleißiger Praktizierender werden würde, wenn er erst einmal außerhalb Chinas war. Unglücklicherweise kam es anders. Beeinflusst durch seine neue Umgebung, begann er nach Geld und Ansehen zu streben.

Beim Nach-innen-Schauen erkannten wir, dass wir die Quelle des Problems waren. Unsere versteckten Anhaftungen der Angeberei, das Streben nach einem guten Ruf und Wohlstand waren die Gründe, warum wir unseren Sohn ins Ausland geschickt hatten. Die erfolgreiche Karriere unseres Sohnes sollte uns Ansehen verschaffen. Wir erkannten, dass unsere Kinder wie Spiegel sind und uns unser Verhalten aufzeigen.

Als sich unser Sohn für eine Arbeitsstelle bewarb, legte er großen Wert auf eine hohe Position und ein hohes Gehalt. Er war eigensinnig und hielt große Stücke auf sich. Anfangs schwiegen wir dazu. Als er zum dritten Mal innerhalb eines Jahres seine Arbeitsstelle wechselte und sich immer weiter von uns entfernte, wussten wir, dass etwas nicht stimmte.

Der Meister gab uns mehrmals Hinweise, dass wir unserem Sohn mehr Aufmerksamkeit schenken sollten. Ich war besorgt. Mein Mann und ich beschlossen, ihn wieder nach Hause zu holen.

Wieder zu Hause

Als er nach Hause kam, verhielt er sich uns gegenüber kühl – ganz anders als der angenehme junge Mann, den wir von früher kannten. Er erlaubte uns nicht, sein Zimmer zu betreten. Er verbrachte die Tage in seinem Zimmer mit Videospielen oder schaute auf sein Handy. Er wollte nicht mit uns essen und ging stattdessen zu jeder Mahlzeit ins Restaurant.

Bald erfuhren wir mehr über sein Leben im Ausland. Er hatte jeden Tag im Restaurant gegessen. Sein Gehalt war zwar hoch, doch er gab alles aus. Andererseits beschwerte er sich, dass er unter seinen Kollegen der ärmste sei. Später erzählte er uns, er hätte während einer Beziehung zu einer Frau beinahe einen großen Fehler gemacht.

Mein Mann und ich waren bedrückt. Als einfacher, attraktiver junger Mann ging er von zuhause weg. Nach nur wenigen Jahren machte er einen unsauberen und vernachlässigten Eindruck. Sein Gesicht war aufgedunsen und er blickte mürrisch drein. Als wir ihn vom Flughafen abholten, hatten wir ihn nicht erkannt.

Ich beschuldigte meinen Mann, eitel zu sein und dass er unseren Sohn ermutigt habe, im Ausland zu studieren und zu arbeiten. Dadurch habe er sich zum Schlechten hin geändert. Stattdessen hätten wir ihn bei uns behalten sollen. Doch ich muss zugeben, selbst eitel gewesen zu sein.

Mein Mann beschuldigte mich darauf hin, meinen Sohn verwöhnt zu haben und ihn vor den Härten des Lebens schützen zu wollen. Ich wusste, dass wir beide, mein Mann und ich, Schuld hatten. Wir mussten zuerst unsere eigene Anhaftung an Geld und Gefühlen wegkultivieren. Das war die einzige Methode, wie wir unserem Sohn helfen konnten. Uns wurde klar, dass die Dinge der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen für uns überhaupt nicht wichtig waren. Wir sollten unseren Sohn wieder zurück auf den Weg der Kultivierung bringen, damit er sein wahres Selbst fand.

Aber wie sollten wir das anstellen? Unser Sohn schloss uns aus. Wir baten den Meister um Hilfe. Wir sendeten aufrichtige Gedanken aus, jegliche Störungen in anderen Räumen zu beseitigen und hofften, sein Hauptbewusstsein aufzuwecken.

Langsam änderte sich die Situation. Er erlaubte uns, in sein Zimmer zu kommen und sprach mit uns. Ich nahm die Gelegenheit wahr, ihm alles zu sagen, was ich ihm sagen wollte: Wie ich eine Praktizierende wurde, unsere Erinnerungen an ihn als einen kleinen Praktizierenden, die Tatsachen über die Verfolgung von Falun Dafa, unsere Mission als Praktizierende und die große Hoffnung des Meisters in unsere jungen Praktizierenden.

Und er hörte zu! Ich sah Hoffnung in seinen Augen. In diesem Moment konnte ich wirklich die  Anwesenheit des Meisters spüren. Unser Verhältnis war nicht länger das zwischen Mutter und Kind; wir sprachen zueinander als Praktizierende.

Alles verändert sich

Als unser Sohn zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder die Falun-Pfahl-Stellung (die zweite Übung) praktizierte, rannen ihm Tränen über das Gesicht. Er sagte mir, dass er dem Meister folgen wolle. Der Meister gab ihm Hinweise, warum er auf diese Welt gekommen war und ermutigte ihn, fleißig zu sein.

Er wurde ein fleißiger Praktizierender und brauchte nicht mehr daran erinnert zu werden, das Fa zu lernen oder die Übungen zu praktizieren.

Als Kind war er es gewohnt, bedient zu werden. Das änderte sich vollständig, als er begann ein wahrer Kultivierender zu werden. Ohne aufgefordert zu werden, erledigte er nun Arbeiten im Haushalt. Ohne wählerisch zu sein, aß er alles, was auf den Tisch kam. Er ist weniger verschwenderisch geworden und auch umsichtiger.

Unser Sohn begann sich um seinen bettlägerigen Großvater zu kümmern. Er wusch und säuberte den alten Mann. Außerdem kochte er für ihn und wechselte für ihn die Bettpfanne. Er kaufte das Essen, das sein Großvater mochte und fütterte ihn. Auch aß er, was sein Großvater übrig ließ. Er lernte mit ihm das Fa und hörte sich zusammen mit ihm die Lehre des Meisters an.

In der Vergangenheit hielt er sich eher von den Älteren fern, weil sie, wie er sagte, „nach alten Leuten riechen“. Niemals aß er Reste. Unsere Verwandten waren zu Tränen gerührt, als sie sahen, wie sehr sich unser Sohn nun um seinen Großvater kümmerte.

Nach dem Abendessen lernt er jeden Tag das Fa und sendet aufrichtige Gedanken aus. Er steht um drei Uhr in der Früh auf und macht die Übungen.

Zusätzlich zum Lesen und Auswendiglernen des „Zhuan Falun“, „Hong Yin“ und „Essentielles für weitere Fortschritte“ hat er alle Bücher und Artikel des Meister bereits zwei Mal gelesen.

Er lernte auch, nach innen zu schauen und sich zu kultivieren. Er ist nicht länger stur, hört sich jetzt Kritik an und korrigiert seine Fehler. Geld und Stellung sind ihm nun egal und er ist zufrieden, solange ihm seine Arbeit genügend Zeit für die Kultivierung und für die Pflege seines Großvaters lässt. Er sagt, die Kultivierung stehe an erster Stelle.

Meine Erfahrung

Indem ich meinem Sohn half, erkannte ich, dass wir anderen nur helfen können, wenn wir selbst fleißig sind. Nur die Kraft des Fa und die Unterstützung und Hilfe des Meisters kann einen Menschen ändern.

Ich musste meine Gefühle loslassen und meinen Sohn mit Barmherzigkeit annehmen.

Das Wochenmagazin Minghui Weekly und die Radioprogramme auf der Minghui Website waren meinem Sohn eine große Hilfe. Die Berichte zum Erfahrungsaustausch sind für neue und langjährige Praktizierende von unschätzbarem Wert.

Jetzt ist unsere Familie eine kleine Gruppe von Praktizierenden und wir machen die drei Dinge zusammen.

Unser Sohn hat damit begonnen, andere junge Praktizierende zu suchen, die er aus seiner Kindheit kannte. Er möchte ihnen dabei helfen, wieder den Weg zurück zur Kultivierung zu finden.