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Besuch eines 90-Jährigen bei inhaftierter Tochter verweigert

30. September 2020 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der chinesischen Provinz Yunnan

(Minghui.org) Einem über 90-jährigen Vater war ein Besuch bei seiner inhaftierten 50-jährigen Tochter verweigert worden. Zwei Monate später, Mitte August 2020, erkrankte er und wurde bettlägerig. Die Tochter war wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] insgeheim zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden und wird seit über einem Jahr in Isolationshaft gehalten.

Li Qian aus der Stadt Kunming in der Provinz Yunnan ging am 2. September 2019 auf die lokale Polizeiwache. Sie hatte den Verdacht, dass die Polizei sie überwacht, weil sie Falun Dafa praktiziert. Sie appellierte eindringlich an die Polizei, sich nicht an der Verfolgung von Falun Dafa durch die Kommunistische Partei zu beteiligen. Bevor sie gehen wollte, gab sie den Polizisten einige Informationsmaterialien.

Nachdem die Polizisten sich die Materialien angesehen hatten, verhörten sie sie über deren Herkunft. Dann brachten sie sie nach Hause und durchsuchten ihre Wohnung. Ihr Laptop, ihre Falun-Dafa-Bücher und Materialien im Zusammenhang mit Falun Dafa wurden beschlagnahmt. Danach wurde sie in das städtische Untersuchungsgefängnis Kunming gebracht.

Die Polizei informierte Lis betagten Vater nicht über ihre Verhaftung. Nachdem er einige Tage später von einem Bekannten davon erfahren hatte, ging der alte Mann auf die Polizeiwache und forderte ihre Freilassung. Er erhielt allerdings nur die Haftanordnung für seine Tochter. Seitdem hat er nie wieder etwas über ihren Fall erhalten, und es wurde ihm auch nicht erlaubt, sie zu besuchen.

Li wurde am 24. April 2020 vom Bezirksgericht Xishan insgeheim zu fünf Jahren Haft und zu einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (ca. 1.300 Euro) verurteilt.

Ein Insider, der Mitleid mit Li hatte, beauftragte im Juni 2020 einen Anwalt für sie. Er sollte ihr helfen, gegen das Urteil Berufung einzulegen. Als der Anwalt in die Haftanstalt ging, erfuhr er, dass Li bereits am 20. Juni 2020 in das Frauengefängnis 2 der Provinz Yunnan gebracht worden war.

Nachdem der Anwalt Lis Vater über die Situation seiner Tochter informiert hatte, ging der alte Mann zum Gefängnis und wollte sie besuchen. Aber die Wärter verweigerten ihm den Besuch. Sie begründeten es damit, dass er keinen Brief von der örtlichen Polizeiwache habe, der beweisen würde, dass er Lis Vater ist. Sie ließen ihn auch kein Geld für sie hinterlegen, mit dem sie Dinge des täglichen Bedarfs hätte kaufen können.

Das ist nicht das erste Mal, dass Li wegen ihres Glaubens verfolgt wird. Sie wurde am 1. Januar 2000 zu zwei Jahren Zwangsarbeit und am 19. Januar 2009 zu drei Jahren Haft verurteilt.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.