Falun Dafa Minghui.org www.minghui.org AUSDRUCK

Wie ich während der Haft die Verantwortung für meine Kultivierung übernahm

7. September 2020 |   Von einem Falun-Dafa-Praktizierenden in China

(Minghui.org) Ich praktiziere seit 24 Jahre Falun Dafa. 2005 wurde ich unrechtmäßig festgenommen und in eine Haftanstalt gebracht. Später sperrten sie mich für mehr als neun Monate ein.

In dieser Zeit fragte ich mich, ob ich die drei Dinge, die von Praktizierenden erwartet werden, immer noch tun und meinen Kultivierungsweg gut würde gehen können.

Mich selbst gefunden

Als ich mich in der Haftanstalt beruhigen konnte, dachte ich darüber nach, was ich tun könnte.

Ich konnte immer noch aufrichtige Gedanken aussenden und mich darauf konzentrieren, die alten Mächte und negativen Gedanken zu beseitigen. Aber ohne die Dafa-Bücher konnte ich nur das Fa rezitieren, das ich in der Vergangenheit auswendig gelernt hatte.

Ich tat, was ich konnte, um innerhalb der Haftanstalt ein aufrichtiges Umfeld zu schaffen, sodass die Menschen, denen ich von Falun Dafa erzählte, es leicht verstehen konnten. Am schwersten war es für mich jedoch zu ertragen, dass ich das Zhuan Falun [1] nicht lesen konnte. Ich bedauerte sehr, dass ich nicht auf den Vorschlag des Meisters gehört hatte, das Buch auswendig zu lernen. Dann hätte ich es nun überall bei mir gehabt.

Glücklicherweise erinnerte ich mich noch an einige Passagen, sodass ich dieses wenige Fa-Stellen jeden Tag rezitierte, um meine aufrichtigen Gedanken zu stärken.

Im Laufe der Zeit ermöglichte es mir der Meister, dass ich mich immer mehr an das Fa erinnern konnte. Er wies mich auch darauf hin, nach innen zu schauen. Ich erkannte, dass ich nicht im Gefängnis bleiben sollte. Der Meister erkennt diese Verfolgung nicht an und als sein Schüler erkenne auch ich diese Verfolgung nicht an. Aber es blieb die Tatsache bestehen, dass ich einer unrechtmäßigen Strafe ausgesetzt war.

Ich dachte darüber nach, wie ich diese Einmischung durchbrechen konnte, und erinnerte mich an das folgende Gedicht des Meisters:

„Körper im Käfig gefangen, sei nicht traurigAufrichtige Gedanken, aufrichtiges Verhalten, das Fa ist daRuhig überlegen, wie viele eigensinnige Dinge noch daMenschliches Herz abgelegt, Böses vernichtet sich selbst“(Sei nicht traurig, 13.01.2004, in: Hong Yin II)

Mir wurde klar, dass ich mich schon lange nicht mehr mit meinen Unzulänglichkeiten auseinandergesetzt hatte. Ich hatte stagniert, sodass menschliche Anschauungen und Anhaftungen zu einer Lücke geworden waren, die die alten Mächte ausnutzten. So konnten sie mich verfolgen.

Ich suchte nach meinen Lücken. Mit den Hinweisen des Meisters wandte ich eine Methode an: Jeden Tag erinnerte ich mich an einen Teil im Zhuan Falun, dann hielt ich inne, um mich selbst zu überprüfen und um zu sehen, welche Anhaftungen bzw. Denkweisen ich noch beseitigen musste.

Ich schaute auch genau hin, was ich seit dem Tag meiner Verhaftung getan, gesagt oder gedacht hatte. Wenn etwas nicht mit dem Fa des Meisters übereinstimmte, musste ich es beseitigen.

Auf diese Weise erinnerte ich mich immer mehr an das Fa und an meine früheren Gedanken und Handlungen. Ich nutzte die Prinzipien von Dafa, um meine Unzulänglichkeiten zu erkennen, und beseitigte sie ständig.

Der Meister erinnerte mich an einen Abschnitt:

„Deshalb haben viele von uns zu dieser Zeit darüber nachgedacht: Ist das Fa, das ich lerne, richtig oder nicht? Aufrichtig oder nicht? Was ist Li Hongzhi für ein Mensch? Trifft das, was die verleumdende böse Macht gesagt hat, zu? Über diese Fragen hat jeder Schüler nachgedacht, mehr oder weniger habt ihr alle euch darüber Gedanken gemacht. Das ist auch eine Gelegenheit zum Nachdenken, die euch gegeben worden ist. Das war kein Fehler.“ (Erklärung des Fa durch Meister Li Hongzhi bei der Great Lakes-Konferenz in Nordamerika, 09.12.2000)

Diese Worte erzeugten in meinem tiefsten Inneren unendlichen Respekt für den Meister. Mein Glaube an Dafa und den Meister wurde stärker und meine Entschlossenheit wuchs, ihm zu folgen.

Als ich meine Erinnerungen durchging, war ich überrascht, mich zum ersten Mal selbst zu erkennen. Ich gewann ein klares Verständnis von mir selbst und lernte, Verantwortung für meinen Kultivierungsweg zu übernehmen.

Ich wusste, wie ich Anhaftungen mit aufrichtigen Gedanken beseitigen konnte. Später erfuhr ich dann, dass diese Anhaftungen überhaupt nicht zu mir gehörten. Ich trennte sie von meinem Hauptbewusstsein und lehnte sie ab. Danach beseitigte der barmherzige Meister sie für mich.

Ich erkannte zutiefst die Worte des Meisters:

„Denn Kultivierung hängt von einem selbst ab, Kultivierungsenergie hängt vom Meister ab …“ (Zhuan Falun 2012, S. 256)

Ich betrachtete die Haft als etwas Schlechtes, aber der Meister änderte sie in etwas Gutes um, da sie mich mäßigte und mir erlaubte, das Fa aus der Perspektive des Fa zu erkennen.

Ich schämte mich für mein vergangenes Verhalten. Denn ich hatte es nur geschfft, das Dafa zu verbreiten und Menschen über die wahren Umstände der Verfolgung aufzuklären, aber mich nicht dem Fa angeglichen.

Der Meister sagt:

„Kultivierung, es gibt Wege, Herz der PfadDafa grenzenlos, Bitternis das Schiff “(Falun Dafa, 24.07.1992, in: Hong Yin I)

Nun habe ich ein viel tieferes Verständnis vom Fa gewonnen und fühle mich in meiner Kultivierung im Falun Dafa vollkommen sicher.

Häftlinge davon überzeugt, die KP Chinas zu verlassen

Als ich in das Gefängnis verlegt wurde, wurde ich zunächst der Gruppe der Neuankömmlinge zugeteilt. Es gab keine anderen Dafa-Praktizierenden in dieser Gruppe. Die Wärter erlaubten mir nicht, zu sprechen oder Stift und Papier zu haben. Wie konnte ich die anderen über Dafa informieren, ohne zu sprechen?

Ich nahm mir die Zeit, das Fa aus dem Gedächtnis zu rezitieren, und sendete aufrichtige Gedanken aus, um die negativen Faktoren zu beseitigen, die mich daran hinderten, mit den Häftlingen zu sprechen.

Der leitende Häftling teilte die anderen Häftlinge für meine Überwachung ein. Er war auch derjenige, der den Wärtern Bericht erstattete. Ein chinesisches Sprichwort sagt: „Fang zuerst den Anführer, bevor du die Diebe fängst.“

So beschloss ich, zuerst dem leitenden Häftling zu helfen, und achtete dabei darauf, es freundlich zu tun.

Als ein Häftling mit akuter Pankreatitis aus dem Krankenhaus zurückkam, gab ich ihm meine einzige Birne. Ich half auch den anderen Häftlingen, wann immer ich konnte. Jede freundliche Tat wurde von ihnen registriert; sie hielten mich für einen wirklich guten Menschen. Deshalb waren sie gerne bei mir. An den meisten Abenden unterhielt sich der leitende Häftling mit mir, um sich die Zeit zu vertreiben.

Ich sprach von Herzen zu ihm. Zuerst erzählte ich ihm einige traditionelle chinesische Geschichten, um ihn auf freundliche Gedanken zu bringen. Dann sprach ich darüber, wie der Vorfall der angeblichen Selbstverbrennung auf dem Platz des Himmlischen Friedens dazu benutzt wurde, Hass gegen Falun-Dafa-Praktizierende zu schüren. Ich erklärte ihm auch, warum ich Falun Dafa praktizierte und welche Vorteile ich davon hatte.

Der leitende Häftling verstand, dass Falun Dafa gut ist und dass ich zu Unrecht inhaftiert war. Er war dem Kommunistischen Jugendverband und den jungen Pionieren der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) beigetreten und hasste die Partei.

Als wir unter vier Augen waren, riet ich ihm, aus den Parteiorganisationen auszutreten. Er willigte ein und wählte auf diese Weise eine gute Zukunft für sich selbst.

Nachdem ich sein Vertrauen gewonnen hatte, durfte ich sprechen. Ich nutzte jede Gelegenheit, vor allem die kurze Zeit, die ich mit jemandem allein verbrachte, um ihm von Dafa zu erzählen.

Wenn ich jemandem aus dem Team half, die KPCh zu verlassen, wurde er bald darauf in ein anderes Team verlegt, sodass ein neuer Häftling kam. Infolgedessen gelang es mir, vielen zum Parteiaustritt zu verhelfen.

Manchmal fand ich es schwierig, Häftlinge zum Austritt aus der Partei zu bewegen, da das Umfeld im Gefängnis ihnen ein starkes Gefühl des Selbstschutzes abverlangte.

Obwohl viele von ihnen die Partei hassten, wollten sie aus Angst vor Vergeltung nicht gerne mit mir sprechen. Wenn ich mit einem Häftling allein war, ergriff ich die Gelegenheit und sprach mit ihm über die Bösartigkeit der Kommunistischen Partei – mit großer Resonanz. Nachdem ich ihnen vom Austritt aus der Partei erzählt hatte, wollten sie dies auch tun.

Ich wusste, dass jeder Bedenken hatte wegen seiner eigenen Gesundheit. Also nutzte ich diesen Punkt, um über meine persönlichen Erfahrungen zu sprechen: Das Praktizieren von Falun Dafa hatte mir geholfen, meine Gesundheit grundlegend zu verbessern. Die meisten Häftlinge waren interessiert, aber sie trauten sich nicht, die Übungen zu lernen. Ich sagte ihnen, dass es einen sehr einfachen und leichten Weg gebe, Gesundheit zu erlangen. Dann erzählte ich ihnen aufrichtig von den verheißungsvollen Worten: „Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut.“

Viele Häftlinge wollten es versuchen.

Barmherzigkeit zu zeigen, schafft oft wertvolle Gelegenheiten, Menschen zu erretten. Wenn man unentschlossen handelt und sich vor diesem oder jenem fürchtet, kann die Chance, Menschen zu erretten, leicht verpasst werden. Einige haben vielleicht nur eine solche Chance errettet zu werden!

Wenn man also fest daran glaubt, dass der Meister direkt neben einem steht, und vernünftig, entschlossen und weise mit den Menschen spricht, hilft ihnen das, die richtige Entscheidung zu treffen und aus der KPCh auszutreten.

Die Unrechtmäßigkeit der Verfolgung verstanden

Ich hatte zuvor wenig Kenntnis über die Gesetze der KPCh. So fiel es mir schwer, mich zu verteidigen, wenn die Gefängniswärter behaupteten, ich hätte ein Verbrechen begangen und von mir verlangten zu gestehen.

Der Meister gab mir gnädigerweise den Wink, die gegenwärtigen Gesetze zu studieren. Der Gefängnisdirektor sagte, dass er einen Anwalt finden würde, der mit mir spricht. Ich willigte ein, aber der Anwalt kam nicht. So merkwürdig es klingen mag, aber es geschah dann, dass ein Häftling aus meinem Team eine Kopie des Strafrechts und des Strafprozessrechts hatte und sie mir lieh.

Ich las sie gründlich durch und stellte fest, dass ich kein Verbrechen begangen hatte. Ich nahm Stift und Papier zur Hand und schrieb selbstbewusst einen Artikel: „Was um Himmelswillen ist das Büro 610?“ Ich führte einige Gesetze auf, um zu zeigen, dass das Büro 610 eine unrechtmäßige Organisation ist und dass die Verfolgung von Falun Dafa ein Verbrechen darstellt.

Ich überreichte den Artikel einem Gefängniswärter, der Text verbreitete sich bald unter dem Gefängnispersonal. Ich wurde auch dafür gelobt, wie gut ich es geschrieben hätte.

Das Gefängnisumfeld änderte sich von da an. Einige Wärter sagten den Insassen sogar öffentlich, dass Falun Dafa in Zukunft rehabilitiert würde.

Ich fuhr fort, das Gesetz zu studieren, und schrieb dann einen weiteren Artikel, um gegen mein Urteil Berufung einzulegen. Ich umriss die gesetzlichen Bestimmungen, um zu zeigen, dass ich gegen kein Gesetz verstoßen hatte. Als der Artikel fertig war, überreichte ich ihn einem Wärter mit der Bitte, ihn an seinen Vorgesetzten weiterzureichen.

Die Gefängniswärter hielten eine Sitzung ab und lasen abwechselnd meinen Artikel. Einige Tage vor Ablauf meiner Strafe sagte mir dann ein Wärter, dass ich direkt nach Hause gehen könne, ohne in eine Gehirnwäsche-Einrichtung geschickt zu werden.

Gemäß den Bestimmungen der KPCh sollen Dafa-Praktizierende, die am Ende ihrer Haftstrafe nicht „umerzogen“ worden sind, zur weiteren Verfolgung direkt in die Gehirnwäsche-Einrichtung der Provinz gebracht werden.

Als der Wärter sagte, ich könne nach Hause gehen, antwortete ich ihm, dass ich in die Gehirnwäsche-Einrichtung gehen wolle. Er schaute verdutzt drein und fragte: „Warum wollen Sie dorthin gehen?“

Ich sagte: „Diejenigen, die helfen, die dortigen Praktizierenden von ihrem Glauben abzubringen, tun Unrecht und schaden sich selbst. Deshalb möchte ich ihnen sagen, warum sie im Unrecht sind, damit sie sich nicht länger selbst Schaden zufügen.

„Aber die wollen Sie dort nicht haben“, antwortete der Wärter.

Ich glaube der Grund, weshalb ich direkt nach Hause gehen konnte, lag darin, dass ich mich nicht mehr auf mein eigenes Unglück konzentrierte. Ich dachte an andere und nicht an mich selbst.

Ich schätze die unendliche Barmherzigkeit des Meisters zutiefst und dass er mir in diesen schwierigen Zeiten geholfen hat.


[1] Hauptwerk von Falun Dafa