Nach innen schauen, bevor wir etwas sagen, das andere verletzen könnte

(Minghui.org) Wir sind fünf Falun-Dafa-Praktizierende, die gemeinsam das Fa lernen. Alle haben vor dem 20. Juli 1999, dem Beginn der Verfolgung in China, das Fa erhalten. Wir arbeiten als Geschäftsführer in vier verschiedenen Branchen. Wenn es bei uns manchmal Konflikte gibt, nutzen wir sie, um uns selbst zu kultivieren.

Ein Beispiel: Beeinflusst von der Parteikultur der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) schaute ich oft auf die Fehler meiner Mitpraktizierenden anstatt die Situation als Gelegenheit zu betrachten, meine Anschauungen zu beseitigen. Wegen meines begrenzten Verständnisses vom Fa des Meisters dachte ich, dass ich den anderen in der Gruppe helfen würde, indem ich ihnen ihre Fehler aufzeigen würde. Dabei hatte ich den Fa-Grundsatz vergessen, mich selbst zu kultivieren und nach innen zu suchen, auch wenn ich als Dritter nicht direkt von den Geschehnissen betroffen war.

Hai (Pseudonym) übernahm die schwere Aufgabe, das Zubehör für die Herstellung der Kalender zur Aufklärung über die wahren Umstände einzukaufen. Als ich hörte, dass er von einem anderen Praktizierenden Geld erhalten hatte, befragte ich ihn dazu vor dem gemeinsamen Fa-Lernen. Er berichtete, dass ein Praktizierender für die Herstellung der Kalender Geld gespendet habe, er das Geld jedoch nicht habe annehmen wollen. Der Praktizierende habe das Geld dann einfach auf den Tisch gelegt und sei weggegangen. Beim nächsten Treffen habe er den Mitpraktizierenden ernsthaft gebeten, das Geld zurückzunehmen, woraufhin der Praktizierende gesagt habe, dass das seinen Stolz verletzen würde. 

Als später andere Praktizierende davon erfuhren, brachte der Praktizierende Unruhe in die Gruppe, weil er herausfinden wollte, wer die Geschichte weitererzählt hatte.

Als ich hörte, dass viele Praktizierende die Kalender bei Hai abholten, sorgte ich mich um die Sicherheit der Produktionsstätte. Ich wollte nicht, dass so viele Praktizierende von dem Herstellungsort wussten, vor allem nicht diejenigen, die ihren Mund nicht gut kultiviert hatten. Von der Parteikultur beeinflusst fragte ich Hai nach dem Fa-Lernen in strengem Tonfall: „Wie viele Leute sind zu dir nach Hause gekommen und wer war es?“ Hai antwortete nur kurz darauf.

Ming (Pseudonym) hat auch eine starke Persönlichkeit. Einmal erzählte er uns, dass er eine verdächtige Person vor seiner Wohnung habe herumlungern sehen und er dieser Person gefolgt sei. Sofort unterbrach ich ihn: „Warum bist du ihm gefolgt? Vielleicht war er ein Praktizierender, der Informationen über Falun Dafa verteilte. Es ist nicht deine Aufgabe, andere zu bespitzeln.“ Da stand Ming auf und ging, noch bevor ich zu Ende geredet hatte. Zu den nächsten beiden Treffen zum Fa-Lernen kam er nicht. Als ich ihn besuchte, sagte er gerade heraus, dass ich seine Gefühle verletzt hätte. Ich verstand immer noch nicht, warum er verletzt war. Er sagte mir, dass ihn meine Kritik sprachlos gemacht habe. Sofort entschuldigte ich mich dafür, dass ich seine Gefühle unbewusst verletzt hätte. Danach tauschten wir uns über unsere Kultivierungserfahrungen aus. Dabei sprach er an, dass ich Hais Gefühle ebenfalls verletzt hätte. Ich entschuldigte mich aufrichtig dafür.

Später dachte ich nochmal darüber nach, warum mir das passiert war. Der Erfahrungsaustausch ist für Praktizierende eine gute Gelegenheit, sich in der Gesamtheit zu erhöhen. Warum hatte ich Konflikte unter den Praktizierenden verursacht und ihre Gefühle verletzt?

Später wurde mir klar, dass ich mich beim Erfahrungsaustausch nicht auf bestimmte Dinge konzentrieren sollte, sondern auf die Erhöhung der Xinxing. Bevor ich etwas sage, muss ich es mit dem Maßstab des Fa beurteilen. Beim Austausch sollte ich überlegen, wie ich auf ihre Worte reagiere und ob meine Reaktion dem Fa entspricht.

Ich fand Mings Handlungen zu reaktionär, dachte aber nie aus seiner Sicht darüber nach. Meine Fragen an Hai schienen gut gemeint zu sein, aber ich war nicht barmherzig mit ihm und mein Tonfall war nicht freundlich. Meine Worte hörten sich so an, als wollte ich Hais Fehler aufzeigen. Die Frage des Geldes und der Sicherheit der Produktionsstätte hätte ich auch mit ihm allein besprechen können, anstatt einen Konflikt zu verursachen und andere Praktizierende unnötig mit hineinzuziehen.

Als ich nach innen schaute, verstand ich die Gnade des Meisters. Der Meister nutzte diese Konflikte, um mich auf meine Fehler und die Anhaftung der Prahlerei hinzuweisen. Bei der Kultivierung im Dafa gibt es keine Titel. Jeder ist ein Praktizierender. In Konfliktsituationen darf ich weder im außen suchen noch markige Worte verwenden oder wie ein Lehrmeister anderen eine Lektion erteilen.

Der Meister sagt:

„Bei der Kultivierung kultiviert man sich selbst. Manche schauen immer nach außen: Hier entsprichst du dem Fa nicht, dort entspricht er dem Fa nicht. Wenn du Fehler anderer siehst, sag ihm mit Gutherzigkeit: ,Das sollte vielleicht lieber so gemacht werden, oder?‘ Ihr seid Kultivierende. Ich denke, das können sie akzeptieren.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2016, 15.05.2016)

„Die eigene Kultivierung steht an erster Stelle. Du hilfst anderen, sich gut zu kultivieren. Was nützt es denn, wenn sich die anderen gut kultiviert haben, du aber nicht?“ (ebd.)

Wenn ich mich mit dem Fa des Meisters vergleiche, schäme ich mich, weil ich mich nicht gut kultiviert, nicht auf den Meister gehört und nach innen geschaut hatte. Ich muss diese tiefgreifende Lektion ernst nehmen und mich bei meiner zukünftigen Kultivierung immer daran erinnern, dass ich ein Falun-Dafa-Praktizierender bin. Ich muss alle menschlichen Gesinnungen beseitigen und mein wahres Selbst die Verantwortung übernehmen lassen.

Wie es der Meister erklärt:

„Die bewusste ursprüngliche Natur weiß von selbst, was zu tun ist. Eure menschliche Seite behutsam zu behandeln, dient dazu, dass ihr euch im Fa über Erkennen erhöhen könnt.“ (Li Hongzhi, Fa erläutern, 05.07.1997, in: Essentielles für weitere Fortschritte)

Zukünftig werde ich die Kultivierungsumgebung schätzen, die drei Dinge gut machen und mich in dieser letzten Phase der Fa-Berichtigung gut kultivieren.